Klodnitzkanal

Der Klodnitzkanal (poln. Kanał Kłodnicki) verlief im Tal der Klodnitz (Kłodnica) zwischen Gleiwitz und der Oder bei Cosel (Koźle) und wurde zwischen 1792 und 1812 errichtet. Er hatte eine Länge von ca. 46 km und einen Höhenunterschied von ca. 49 m. Nach dem gegen Ende des 18. Jahrhunderts einsetzenden Aufblühen des Steinkohlen- und Erzbergbaus sowie des Hüttenwesens im Oberschlesischen Revier bestand ein dringender Bedarf einer Anbindung zur Oder, um die Produkte auf dem Wasserweg transportieren zu können. Da die Klodnitz nicht schiffbar war, entschied man sich für den Bau eines Kanals neben dem Fluss.

Jedoch erlaubten die Tiefe des Kanals und die Gestaltung der Schleusen nur die Verwendung von Schiffen bis zu 50 t Traglast. Für größere Schiffe, die z.B. auf dem Finowkanal verkehren konnten, war der Klodnitzkanal nicht passierbar.

Die erste Schleuse, die vor allem dem Warenumschlag auf die Oderschiffe diente, befand sich in Klodnitz. An der zweiten und dritten Schleuse in Kandrzin-Pogorzelletz erfolgte das Einlegen des Floßholzes aus den nahen oberschlesischen Wäldern.

Mit der Anbindung des Oberschlesischen Reviers an die Eisenbahn ging die Bedeutung des Kanals rapide zurück. Wurde 1847 noch eine Gütermenge von 70.000 t auf dem Kanal verschifft, so waren dies 1865 nur noch 4400 t.

Zwischen 1888 und 1893 wurde der Kanal noch einmal ausgebaut, so dass nun die Passage von Schiffen bis zu 100 t Last und 1,20 m Tiefgang möglich wurde. Seine anfängliche Bedeutung erlangte der Kanal nie wieder.

Der Klodnitzkanal ist durch den zwischen 1934 und 1939 ausgebauten Gleiwitzer Kanal ersetzt worden.