„Japaner“ – Versionsunterschied

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Die [[Titularnation]] Japans ist ein Mischvolk, in dem frühzeitliche Protojapaner, kontinentale Ostasiaten und südostasiatische (austronesische) Insulaner zu einer neuen Ethnie verschmolzen sind. 99% der Einwohner [[Japan]]s bezeichnen sich heute als ethnische '''Japaner''', die Übrigen sind einige Zehntausend Angehörige der Ainu-Minderheit sowie kaum 1,5 Millionen Ausländer (davon wiederum 40% [[Koreaner]] und 20% Chinesen).
Gründe:
*Die Kultur der Ainu enstand erst im 10. Jh n. Chr.; Die beliebte "Kreuzworträtselthese" Ainu=Ureinwohner Japans ist falsch. Statt dessen muss überall, wo außerhalb von Hokkaido von Ainu die Rede ist, von "Jomon-Bevölkerung" die Rede sein.
*Es ist umstritten, ob die Jomon-Bevölkerung abgedrängt wurde oder sich mit der Yayoi-Bevölkerung vermischte.
*Die antiken Einwanderer kamen zwar von der / über die koreanische Halbinsel, waren in dem Sinne keine "Koreaner", da noch ein koreanischer Einheitsstaat existierte.
*Die Austronesier-These kann als widerlegt gelten.
*Die Gründung Yamatos 120 v. Chr ist ''nicht'' ausreichend historisch belegt.
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Obwohl Japan bereits lange vor dem Ende der letzten [[Eiszeit]] besiedelt war (Inselbildung erst um 10.000 vor Christus), gibt es über Ursprünge und Entstehung der heutigen Japaner einander widersprechende Auffassungen. Das liegt vor allem an der Legendenbildung der Japaner und ihrer nationalistischen Vorkriegstradition selbst. Eine leidenschaftliche Debatte wird um die vor allem von [[Anthropologen]] anhand neuer Beweise vertretenen These geführt, die Japaner stammten mehrheitlich von koreanischen Einwanderern der Antike ab.
'''Japaner''' sind ein Mischvolk mit Anteilen frühzeitlicher Protojapaner, kontinentaler Ostasiaten und südostasiatischer (austronesischer) Insulaner. 99% der Einwohner [[Japan]]s bezeichnen sich heute als ethnische Japaner, die Übrigen sind einige Zehntausend Angehörige der [[Ainu]]-Minderheit sowie knapp 1,5 Millionen Ausländer (davon wiederum 40% [[Koreaner]] und 20% [[Chinese]]n).


Da Japan bereits lange vor dem Ende der letzten [[Eiszeit]] besiedelt war (die Inselbildung erfolgte erst um 10.000 v. Chr.), sind Ursprung und Entstehung der heutigen Japaner nicht eindeutig geklärt. Anhand neuer Beweise debattieren [[Anthropologen]] gegenwärtig die These, die Japaner stammten mehrheitlich von koreanischen Einwanderern der Antike ab.
==Eiszeit-These==
===Protojapaner===
Als Nachkommen der ersten Einwanderungswelle vom Kontinent (25.000 vor Christus) gelten heute aber nur noch die [[Ainu]]. Sie sind somit faktisch die Ureinwohner Japans, wurden aber nach dem Ende der [[Jomon-Zeit|Jomon-Kultur]] im Laufe späterer Siedlungswellen immer weiter nach Norden abgedrängt und leben heute ausschließlich auf [[Hokkaidō|Hokkaido]], Schätzungen schwanken zwischen 10.000 und 50.000 Angehörigen dieser Minderheit.


==Protojapaner==
Außer mit den Stämmen der Jomon-Epoche und den [[Ryūkyū-Inseln|Ryukyu-Insulanern]] (anderen isolierten Nachfolgern der Jomon auf [[Okinawa]] usw., vielleicht [[Austronesische Sprachen|Austronesier]]) lassen sich die Ainu keiner bekannten mongolischen bzw. asiatischen Ethnie zuordnen. Sie scheinen mit keinem anderen asiatischen Volk verwandt zu sein, weshalb sie oft als europides bzw. kaukasisches oder als [[Ural-altaische Sprachen|ural-altaisches]] Volk angesehen werden. Die Westmächte glaubten sich nur so den wirtschaftlichen, politischen und militärischen Aufstieg Japans ([[Russisch-Japanischer Krieg|Sieg über Rußland 1905]]) erklären zu können, während doch das übrige Asien darniederlag (z.B. China).
Als Nachkommen der ersten Einwanderungswelle vom Kontinent (25.000 v. Chr.) gelten die [[Ainu]]. Sie wurden nach dem Ende der [[Jomon-Zeit|Jomon-Kultur]] im Laufe späterer Siedlungswellen immer weiter nach Norden abgedrängt und leben heute ausschließlich auf [[Hokkaidō|Hokkaido]]. Schätzungen schwanken zwischen 10.000 und 50.000 Angehörigen dieser Minderheit.


Außer mit den Stämmen der Jomon-Epoche und den [[Ryūkyū-Inseln|Ryukyu-Insulanern]] (anderen isolierten Nachfolgern der Jomon auf [[Okinawa]] usw., vielleicht [[Austronesische Sprachen|Austronesier]]) scheinen die Ainu mit keinem anderen asiatischen Volk verwandt zu sein, weshalb sie oft als europides bzw. kaukasisches oder als [[Ural-altaische Sprachen|ural-altaisches]] Volk angesehen werden.
Diese Sichtweise ermöglichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nationalsozialistischen [[Rassenideologie|Rassenideologen]] eine Rechtfertigung ihres Bündnisses mit einer asiatischen Macht. Die Ainu wurden von den Nazis zu entlegenen Nachkommen der [[Arier]] und die Japaner zu deren Nachkommen deklariert. Das ist natürlich weder historisch noch ethnologisch korrekt.


===[[Jōmon-Zeit|Jomon-Legende]]===
==Jomon-Zeit==
Japanischen [[Nationaler Mythos|Mythen]] zufolge einte der legendäre Kaiser [[Jimmu]], ein Abkömmling der Sonnengöttin, im Jahre 660 v. Chr. die Jomon-Stämme und gründete im Süden der Hauptinsel [[Honshu]] das [[Provinz Yamato|Yamato-Reich]], dessen Linie sich ungebrochen bis heute fortgesetzt haben soll. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte habe sich Yamato dann immer weiter nach Norden ausgedehnt.
Demnach wäre Japan seit der Eiszeit kontinuierlich und eben von einem [[autochthon]]en Volk bzw. dessen Nachkommen besiedelt und hätte 10.000 Jahre lange eine vom übrigen Asien getrennte und von anderen Asiaten verschiedene Entwicklung genommen – eine Auffassung, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch nationalistischen Vorstellungen einer Einzigartigkeit und Überlegenheit entgegenkam.


Japanischen [[Nationaler Mythos|Mythen]] zufolge hätte der legendäre Kaiser [[Jimmu]] [[Tenno]], ein Abkömmling der Sonnengöttin, im Jahre 660 vor Christus die Jomon-Stämme geeint und in Süd-[[Honshu]] das Reich [[Provinz Yamato|Yamato]] gegründet, deren Linie sich ungebrochen bis heute fortgesetzt haben soll. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte habe sich Yamato immer weiter nach Norden ausgedehnt. Zumindest die Jomon-Kultur wurde auf allen japanischen Inseln nachgewiesen, doch spätestens um 300 vor Christus wurde sie auch in Yamato von der [[Yayoi-Zeit|Yajoi-Kultur]] abgelöst.
Wie wissenschaftliche Befunde jedoch belegen, wurde die [[Jomon-Zeit|Jomon-Kultur]] zwar tatsächlich auf allen japanischen Inseln nachgewiesen, doch spätestens um 300 v. Chr. wurde sie auch in Yamato von der [[Yayoi-Zeit|Yayoi-Kultur]] abgelöst.


==Korea-These==
==Korea-These==
===[[Yayoi-Zeit|Yajoi-Einwanderung]]===
===[[Yayoi-Zeit|Yayoi-Einwanderung]]===
Ab etwa 400 vor Christus war es wieder zu einer Einwanderungswelle gekommen, ausgehend von der koreanischen Halbinsel sowie von den chinesischen Halbinseln [[Liaoning]] und [[Schandong]], zunächst wohl nur einige hundert Festlandasiaten und zunächst nur auf die Insel [[Kyushu]]. Um die Zeitenwende dann kam es zu einer weiteren und umfangreicheren Einwanderung von Korea aus und zur Ausbreitung auf die Hauptinsel [[Honshu]]. Die Einwanderer waren den Jomon, die teilweise noch Jäger und Sammler waren, deutlich überlegen. Erst sie brachten den Reisanbau und die Metallverarbeitung nach Japan, dominierten verschiedene Kleinkönigreiche und breiteten sich vom Süden rasch aus.
Ab etwa 400 vor Christus war es wieder zu einer Einwanderungswelle gekommen, ausgehend von der koreanischen Halbinsel sowie von den chinesischen Halbinseln [[Liaoning]] und [[Schandong]], zunächst wohl nur einige hundert Festlandasiaten und zunächst nur auf die Insel [[Kyushu]]. Um die Zeitenwende dann kam es zu einer weiteren und umfangreicheren Einwanderung von Korea aus und zur Ausbreitung auf die Hauptinsel [[Honshu]]. Die Einwanderer waren den Jomon, die teilweise noch Jäger und Sammler waren, deutlich überlegen. Erst sie brachten den Reisanbau und die Metallverarbeitung nach Japan, dominierten verschiedene Kleinkönigreiche und breiteten sich vom Süden rasch aus.
Die Epoche wird als [[Yajoi-Zeit]] bezeichnet, und erst seit etwa 120 vor Christus Zeit ist die Gründung bzw. Expansion Yamatos historisch belegbar. Ebenso belegt ist eine bedeutende Bevölkerungszunahme, zahlreiche neue Dörfer entstanden. Die Yajoi vertrieben die Ainu immer weiter nach Nord-Honshu.
Die Epoche wird als [[Yayoi-Zeit]] bezeichnet, und erst seit etwa 120 vor Christus Zeit ist die Gründung bzw. Expansion Yamatos historisch belegbar. Ebenso belegt ist eine bedeutende Bevölkerungszunahme, zahlreiche neue Dörfer entstanden. Die Yayoi vertrieben die Ainu immer weiter nach Nord-Honshu.


Archäologische bzw. anthropologische Funde (Schädel, Zähne, Hügelgräber) zeigen wesentliche Unterschiede zwischen Jomon und Yajoi bzw. modernen Japanern, wohl aber Gemeinsamkeiten zwischen Yajoi und Koreanern sowie Jomon und Ainu auf. Sie bewiesen somit eine kontinentale Abstammung, so der Anthropologie-Professor Takahiro Nakahashi 1998 in der Anthropological Science.
Archäologische bzw. anthropologische Funde (Schädel, Zähne, Hügelgräber) zeigen wesentliche Unterschiede zwischen Jomon und Yayoi bzw. modernen Japanern, wohl aber Gemeinsamkeiten zwischen Yayoi und Koreanern sowie Jomon und Ainu auf. Sie bewiesen somit eine kontinentale Abstammung, so der Anthropologie-Professor Takahiro Nakahashi 1998 in der ''Anthropological Science''.


===[[Yamato]] und [[Gaya]]===
===[[Yamato]] und [[Gaya]]===
Die koreanische Geschichte der ausgehenden Antike war mit der Japans zudem weiterhin verbunden. Auf die Yajoi-Zeit folgte die [[Kofun-Zeit|Kofun- bzw. Yamato-Zeit]]. Stärker als nach Norden hatte sich Yamato ab 363 zunächst nach Osten, über das vermeintliche Mutterland [[Korea]] ausgebreitet. Noch bis 562 standen Teile der Insel unter direkter japanischer Herrschaft (Mimana bzw. [[Gaya]]) bzw. bis 663 unter japanischer Oberhoheit ([[Baekje|Paekche]]). Im Falle der Gaya-Föderation ist die Dominanz Japans nicht eindeutig belegt, möglicherweise dominierten koreanische Fürsten bzw. koreanischstämmige Könige über einen gemeinsamen Staatenbund zu beiden Seiten des [[Japanisches Meer|Japanischen Meeres]].
Die koreanische Geschichte der ausgehenden Antike war mit der Japans zudem weiterhin verbunden. Auf die Yayoi-Zeit folgte die [[Kofun-Zeit|Kofun- bzw. Yamato-Zeit]]. Stärker als nach Norden hatte sich Yamato ab 363 zunächst nach Osten, über das vermeintliche Mutterland [[Korea]] ausgebreitet. Noch bis 562 standen Teile der Insel unter direkter japanischer Herrschaft (Mimana bzw. [[Gaya]]) bzw. bis 663 unter japanischer Oberhoheit ([[Baekje|Paekche]]). Im Falle der Gaya-Föderation ist die Dominanz Japans nicht eindeutig belegt, möglicherweise dominierten koreanische Fürsten bzw. koreanischstämmige Könige über einen gemeinsamen Staatenbund zu beiden Seiten des [[Japanisches Meer|Japanischen Meeres]].


Etwa ab dem 6. Jh. wurde verstärkt die chinesische Kultur, chinesische Schrift und der [[Buddhismus]] über Korea nach Japan übernommen. Bis ins 9. Jh sind regelmäßige Gesandschaften aus Japan an den chinesischen Kaiserhof belegt.
Erst zum Ende dieser gemeinsamen Epoche drangen chinesische Kultur, chinesische Schrift und der [[Buddhismus]] über Korea nach Japan ein. Nach der Niederlage in Korea und damit dem Verlust der vermeintlichen „Erblande“ in der alten Heimat an China sonderte sich Japan jedoch politisch von der Dominanz Chinas ab, für fast 1000 Jahre setzte das Inselreich nicht mehr auf das Festland über. Auch die japanischen Gründungslegenden wurden erst während dieser Isolation, offenbar nicht vor dem Jahr 710 niedergeschrieben und dienten der politischen Selbstbehauptung des unabhängigen Kaisertums.


Die japanischen Gründungslegenden wurden erst im 8. Jh., offenbar nicht vor dem Jahr 710 niedergeschrieben und dienten der politischen Selbstbehauptung des unabhängigen Kaisertums. Problematisch ist dabei, dass ein Brand in der Beamtenschule des Hofes (der daigaku) ältere Schriftzeugnisse vernichtete.
==Dualstruktur-These==
===[[Japanische Sprache]]===
Der These, daß zum Ende der Antike Hunderttausende oder gar Millionen koreanischer und chinesischer Einwanderer die Bevölkerungsmehrheit im Inselreich stellten, wird scheinbar widersprochen durch den Umstand, daß zwischen der japanischen und der [[Koreanische Sprache|koreanischen Sprache]] heute kaum Gemeinsamkeiten bestehen.

Beide Sprachen jedoch teilen zahlreiche [[Lehnwörter]] aus dem Chinesischen, und im heutigen Japan ist neben der (in Dialekte zerfallenden) [[Japanische Sprache|japanischen Sprache]] lediglich keine parallele Sprache verbreitet, selbst die Ainu haben ihre Sprache aufgegeben. Bei einer mehrere tausend Jahre währenden Jomon-Dominanz hätten sich aber ähnlich den Indianern Nordamerikas oder den [[Aborigine]]s Australiens mehrere Sprachen herausbilden können, vor allem angesichts der späteren jahrhundertelangen Zersplitterung Japans, glaubt z.B. der Anthropologe Mark Hudson von der Uni in Tsukaba.

Das Gegenteil deute auf die allmähliche Dominanz einer neuen Sprache und die späte Abstammung des Japanischen von einem einzelnen [[Dialekt hin]], möglicherweise von einem etwa ab dem Jahr 500 auf der koreanischen Halbinsel selbst ausgestorbenen Dialekt des archaischen Koreanischen, so Hudson 1998 gegenüber der Far Eastern Economic Review (FEER).

===Japanischer Nationalismus===
Noch bis 1945 war Korea eine japanische Kolonie. Die damalige Propaganda behauptete, daß erst das moderne Japan den Koreanern Zivilisation und Reisanbau gebracht habe, nicht umgekehrt. Angesichts dieser z.T. resistenten Auffassung war und ist vor allem bei älteren Japanern die These einer koreanischen Abstammung noch immer äußerst unbeliebt.

Zwar wurde nach der Niederlage 1945 die nationalistische Eiszeit-These aus den Schulbüchern entfernt, doch noch heute folgt die Sichtweise auf die japanische Ethnogenese einer ähnlichen, lediglich abgeschwächten Theorie. Schüler könnten die offizielle Geschichtsschreibung kaum hinterfragen, und die unpopuläre Korea-These werde von den Massenmedien verschwiegen, kritisierte z.B. der US-Evolutionsbiologe Jared Diamond 1998 im Discover-Magazin bzw. gegenüber der FEER.

===[[Hybridität]]===
Die auffällige Bevölkerungszunahme beim Übergang von der Jomon- zur Yajoi-Zeit sei demnach nicht auf massive koreanische Einwanderung, sondern vor allem auf die von den Koreanern ins Land gebrachte Reisanbautechnik zurückzuführen und ein durch das größere Lebensmittelangebot mögliche Bevölkerungswachstum. Neben den Bewässerungstechnikern seien überhaupt nur wenige und fast ausnahmslos männliche Handwerker ins Land gekommen, die dann aber Familien mit protojapanischen Frauen gegründet hätten und rasch in der Mischbevölkerung aufgegangen seien.

Selbst führende japanische Wissenschaftler, vor allem Historiker und Archäologen, ja selbst Genetiker, bemühen sich weiterhin zu beweisen, daß die heutigen Japaner eine [[hybride]] Mischung aus Yajoi und Jomon seien und der koreanische Anteil daran relativ gering sei. Zudem habe es sich bei der Einwanderungswelle von vor 2400 Jahren um Nordasiaten gehandelt, zu denen neben Koreanern und Ainu auch Tibeter und Mongolen zu rechnen sein, die Einwanderer vor 1500 Jahren hingegen seien davon verschiedene Südasiaten (Chinesen und Malayen gewesen), auch die eingeführten Reissorten stammten ursprünglich aus Südchina. Auch mit diesem Argumentationsmuster (der Mischung entsprechend „von allem nur das Beste“) wird gern die Einzigartigkeit und daraus resultierende Vorreiterrolle des heutigen Japan begründet.

Andere Gentests jedoch und die schon erwähnten Schädeluntersuchungen widersprechen dem jedoch, sie zeigen bei 50 % der Honshu-Japaner typisch koreanische und bei weiteren 25% chinesische Gen-Merkmale.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
*[[Gesellschaft Japans]]
*[[Gesellschaft Japans]]
*[[Koreanische Minderheit in Japan]]
*[[Koreanische Minderheit in Japan]]
*[[Geschichte Japans]]
*[[Geschichte Koreas]]
*[[Korea unter japanischer Herrschaft]]


==Literatur==
==Literatur==
*Peter Landers: All in the Family – Ethnic Origins. In: Far Eastern Economic Review (FEER) vom 17.12.1998. Hongkong 1998
*Peter Landers: ''All in the Family – Ethnic Origins.'' In: Far Eastern Economic Review (FEER) vom 17.12.1998. Hongkong 1998
*J. Nawrocki, K. Antoni und H. Kubota: Religion and National Identity in the Japanese Context. Tokio 2002
*J. Nawrocki, K. Antoni und H. Kubota: ''Religion and National Identity in the Japanese Context.'' Tokio 2002
*S. Arotunow, S. Bruk, T. Schdanko: Narodui Mira (Völker der Erde). Moskau 1988
*S. Arotunow, S. Bruk, T. Schdanko: ''Narodui Mira (Völker der Erde).'' Moskau 1988


==Weblinks==
==Weblinks==
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Ethnic_issues_in_Japan Ethnic issues in Japan (englische Wikipedia)]
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Korean_arguments_on_Yamato_period Korean arguments on Yamato period (englische Wikipedia)]
*[http://en.wikipedia.org/wiki/Far_Eastern_Economic_Review Far Eastern Economic Review (englische Wikipedia)]
*[http://cwis.livjm.ac.uk/lng/teaching/japanese/japanroo.htm The Japanese Roots - By Jared Diamond (discover.com)]
*[http://cwis.livjm.ac.uk/lng/teaching/japanese/japanroo.htm The Japanese Roots - By Jared Diamond (discover.com)]
*[http://www.asianresearch.org/articles/2350.html The Japanese Roots - By Jared Diamond (Association for Asian Research)]
*[http://www.asianresearch.org/articles/2350.html The Japanese Roots - By Jared Diamond (Association for Asian Research)]
*[http://www-bsac.eecs.berkeley.edu/~hchoo/Files/Genetic_Orgins_of_Japanese.pdf Genetic origins of the Japanese: A partial support for the dual structure hypothesis (PDF)]
*[http://www-bsac.eecs.berkeley.edu/~hchoo/Files/Genetic_Orgins_of_Japanese.pdf Genetic origins of the Japanese: A partial support for the dual structure hypothesis (PDF)]
*[http://www.trussel.com/prehist/news111.htm Yayoi linked to Yangtze area - DNA tests reveal similarities to early wet-rice farmers (Japan Times)]
[[Kategorie:Japan]][[Kategorie:Asiatische Ethnie]]
*[http://www2.sjsu.edu/faculty/watkins/japanorigin.htm The Genetic Origins of the Japanese]
[[en:Japanese people]]
*[www.feer.com Far Eastern Economic Review (FEER)]
[[cs:Japonci]]

[[en:Japanese People]]
[[ja:日本民族]]
[[ka:იაპონელები]]
[[ko:일본인]]
[[th:ชาวญี่ปุ่น]]
[[zh:日本人]]

Version vom 29. Januar 2006, 15:21 Uhr

Gründe:

  • Die Kultur der Ainu enstand erst im 10. Jh n. Chr.; Die beliebte "Kreuzworträtselthese" Ainu=Ureinwohner Japans ist falsch. Statt dessen muss überall, wo außerhalb von Hokkaido von Ainu die Rede ist, von "Jomon-Bevölkerung" die Rede sein.
  • Es ist umstritten, ob die Jomon-Bevölkerung abgedrängt wurde oder sich mit der Yayoi-Bevölkerung vermischte.
  • Die antiken Einwanderer kamen zwar von der / über die koreanische Halbinsel, waren in dem Sinne keine "Koreaner", da noch ein koreanischer Einheitsstaat existierte.
  • Die Austronesier-These kann als widerlegt gelten.
  • Die Gründung Yamatos 120 v. Chr ist nicht ausreichend historisch belegt.

Japaner sind ein Mischvolk mit Anteilen frühzeitlicher Protojapaner, kontinentaler Ostasiaten und südostasiatischer (austronesischer) Insulaner. 99% der Einwohner Japans bezeichnen sich heute als ethnische Japaner, die Übrigen sind einige Zehntausend Angehörige der Ainu-Minderheit sowie knapp 1,5 Millionen Ausländer (davon wiederum 40% Koreaner und 20% Chinesen).

Da Japan bereits lange vor dem Ende der letzten Eiszeit besiedelt war (die Inselbildung erfolgte erst um 10.000 v. Chr.), sind Ursprung und Entstehung der heutigen Japaner nicht eindeutig geklärt. Anhand neuer Beweise debattieren Anthropologen gegenwärtig die These, die Japaner stammten mehrheitlich von koreanischen Einwanderern der Antike ab.

Protojapaner

Als Nachkommen der ersten Einwanderungswelle vom Kontinent (25.000 v. Chr.) gelten die Ainu. Sie wurden nach dem Ende der Jomon-Kultur im Laufe späterer Siedlungswellen immer weiter nach Norden abgedrängt und leben heute ausschließlich auf Hokkaido. Schätzungen schwanken zwischen 10.000 und 50.000 Angehörigen dieser Minderheit.

Außer mit den Stämmen der Jomon-Epoche und den Ryukyu-Insulanern (anderen isolierten Nachfolgern der Jomon auf Okinawa usw., vielleicht Austronesier) scheinen die Ainu mit keinem anderen asiatischen Volk verwandt zu sein, weshalb sie oft als europides bzw. kaukasisches oder als ural-altaisches Volk angesehen werden.

Jomon-Zeit

Japanischen Mythen zufolge einte der legendäre Kaiser Jimmu, ein Abkömmling der Sonnengöttin, im Jahre 660 v. Chr. die Jomon-Stämme und gründete im Süden der Hauptinsel Honshu das Yamato-Reich, dessen Linie sich ungebrochen bis heute fortgesetzt haben soll. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte habe sich Yamato dann immer weiter nach Norden ausgedehnt.

Wie wissenschaftliche Befunde jedoch belegen, wurde die Jomon-Kultur zwar tatsächlich auf allen japanischen Inseln nachgewiesen, doch spätestens um 300 v. Chr. wurde sie auch in Yamato von der Yayoi-Kultur abgelöst.

Korea-These

Ab etwa 400 vor Christus war es wieder zu einer Einwanderungswelle gekommen, ausgehend von der koreanischen Halbinsel sowie von den chinesischen Halbinseln Liaoning und Schandong, zunächst wohl nur einige hundert Festlandasiaten und zunächst nur auf die Insel Kyushu. Um die Zeitenwende dann kam es zu einer weiteren und umfangreicheren Einwanderung von Korea aus und zur Ausbreitung auf die Hauptinsel Honshu. Die Einwanderer waren den Jomon, die teilweise noch Jäger und Sammler waren, deutlich überlegen. Erst sie brachten den Reisanbau und die Metallverarbeitung nach Japan, dominierten verschiedene Kleinkönigreiche und breiteten sich vom Süden rasch aus. Die Epoche wird als Yayoi-Zeit bezeichnet, und erst seit etwa 120 vor Christus Zeit ist die Gründung bzw. Expansion Yamatos historisch belegbar. Ebenso belegt ist eine bedeutende Bevölkerungszunahme, zahlreiche neue Dörfer entstanden. Die Yayoi vertrieben die Ainu immer weiter nach Nord-Honshu.

Archäologische bzw. anthropologische Funde (Schädel, Zähne, Hügelgräber) zeigen wesentliche Unterschiede zwischen Jomon und Yayoi bzw. modernen Japanern, wohl aber Gemeinsamkeiten zwischen Yayoi und Koreanern sowie Jomon und Ainu auf. Sie bewiesen somit eine kontinentale Abstammung, so der Anthropologie-Professor Takahiro Nakahashi 1998 in der Anthropological Science.

Die koreanische Geschichte der ausgehenden Antike war mit der Japans zudem weiterhin verbunden. Auf die Yayoi-Zeit folgte die Kofun- bzw. Yamato-Zeit. Stärker als nach Norden hatte sich Yamato ab 363 zunächst nach Osten, über das vermeintliche Mutterland Korea ausgebreitet. Noch bis 562 standen Teile der Insel unter direkter japanischer Herrschaft (Mimana bzw. Gaya) bzw. bis 663 unter japanischer Oberhoheit (Paekche). Im Falle der Gaya-Föderation ist die Dominanz Japans nicht eindeutig belegt, möglicherweise dominierten koreanische Fürsten bzw. koreanischstämmige Könige über einen gemeinsamen Staatenbund zu beiden Seiten des Japanischen Meeres.

Etwa ab dem 6. Jh. wurde verstärkt die chinesische Kultur, chinesische Schrift und der Buddhismus über Korea nach Japan übernommen. Bis ins 9. Jh sind regelmäßige Gesandschaften aus Japan an den chinesischen Kaiserhof belegt.

Die japanischen Gründungslegenden wurden erst im 8. Jh., offenbar nicht vor dem Jahr 710 niedergeschrieben und dienten der politischen Selbstbehauptung des unabhängigen Kaisertums. Problematisch ist dabei, dass ein Brand in der Beamtenschule des Hofes (der daigaku) ältere Schriftzeugnisse vernichtete.

Siehe auch

Literatur

  • Peter Landers: All in the Family – Ethnic Origins. In: Far Eastern Economic Review (FEER) vom 17.12.1998. Hongkong 1998
  • J. Nawrocki, K. Antoni und H. Kubota: Religion and National Identity in the Japanese Context. Tokio 2002
  • S. Arotunow, S. Bruk, T. Schdanko: Narodui Mira (Völker der Erde). Moskau 1988