James Cook

Porträt von Nathaniel Dance, 1776, National Maritime Museum
James Cooks Unterschrift

James Cook (* 27. Oktober 1728 in Marton bei Middlesbrough; † 14. Februar 1779 in der Bucht von Kealakekua auf [[Hawaiʻi (Insel)|HawaiVorlage:Okinai]]) war ein britischer Seefahrer und Entdecker. Berühmt wurde er durch drei Fahrten in den Pazifischen Ozean, auf denen er zahlreiche Inseln entdeckte sowie weitere Inseln vermaß und kartografierte.

Leben

Seine Geburt ist im Pfarrregister von St. Cuthbert in Yorkshire verzeichnet mit dem Eintrag „27. Oktober 1728. James, Sohn des Tagelöhners James Cook und seiner Frau Grace“. Er war eines von fünf Kindern. Auf Kosten des Dienstherrn seines Vaters, Thomas Skottowe, konnte er die Dorfschule in Great Ayton besuchen. Hier erwarb er Kenntnisse in Lesen, Rechnen, Schreiben und der Arithmetik. Mit siebzehn Jahren wurde er, auf Wunsch seines Vaters, Lehrling in der Gemischtwarenhandlung des Quäkers John Walker, der für ihn eine Art Ziehvater wurde. Die Quäkerkontakte brachten ihn mit der Seefahrt in Kontakt, er selbst wurde aber nicht Quäker.[1]

Der Seemann

Cooks seemännische Laufbahn begann mit 18 Jahren auf Kohletransportschiffen zwischen Newcastle upon Tyne und London, die in Whitby beheimatet waren. Seine Fähigkeiten brachten ihn zwar gut voran, er wechselte aber Mitte 1754 unter finanziellen Einbußen zur Royal Navy, wo er zunächst als Matrose auf der HMS Eagle anheuern musste. Nur der Dienst für die Krone ermöglichte die Aussicht auf einen erheblichen sozialen Aufstieg.

Der Seeoffizier

Cook bekam sein erstes kleines Kommando am 5. April 1756 und bestand 1757 die Prüfung zum Master (eigenverantwortlichen Schiffsführer, entsprach dem Steuermann). Sein überragendes Talent als Kartograf offenbarte sich ab 1758 bei der Erkundung und Vermessung vor allem des Sankt-Lorenz-Stromes, neufundländischer Gewässer und anderer Teile der Ostküste Kanadas während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763). Seine präzisen Karten verhalfen den britischen Truppen unter General James Wolfe im September 1759 zum entscheidenden Sieg über die Franzosen bei Québec. Von 1764 bis zum Ende des Jahres 1767 hatte er für seine Vermessungsarbeit durch die Vermittlung von Sir Hugh Palliser, damals Gouverneur von Neufundland, das Kommando über den kleinen Schoner Grenville erhalten, den er auch mehrmals und schnell über den Atlantik segelte, was seine Qualitäten als Seemann bewies. Während der Winterzeit war er im Auftrag der Admiralität in England mit dem Erarbeiten von Seekarten und Segelhandbüchern anhand seiner Messdaten vom Sommer befasst. Sein Ruf als Schiffsführer und Kartograf brachte dem am 25. Mai 1768 zum Leutnant ernannten Seemann die Berufung zur berühmten Pazifikreise ein, die ihm von mancher Seite geneidet wurde, beispielsweise von Alexander Dalrymple, dem späteren ersten Hydrografen der Admiralität.

Südseereisen

Die Routen von Captain James Cook's Reisen: 1. Reise = rot, 2. Reise = grün, 3. Reise = blau. Blaue gestrichelte Linie = Route seiner Crew, nachdem er umgekommen war.

Cook unternahm drei Südseereisen.

Erste Südseereise (1768–1771)

Endeavour Typ: Whitby Cats
Verlauf der ersten Südseereise, 1768–1771

Diese Expedition wurde auf Empfehlung der Royal Society unternommen, um im Rahmen eines international angelegten Großprojekts den Durchgang des Planeten Venus vor der Sonnenscheibe (Venustransit vom 3. Juni 1769) auf Tahiti zu beobachten. Diese astronomischen Vermessungen hatten die Bestimmung der Entfernung Erde-Sonne zum Ziel. Cooks Aufgabe war vor allem, eine Anzahl von Wissenschaftlern (darunter den Astronomen Charles Green) samt ihren Instrumenten sicher nach Tahiti und zurück zu bringen. Er brauchte dafür ein geräumiges Schiff mit geringem Tiefgang. Die Admiralität erwarb den Kohletransporter Earl of Pembroke, der umgebaut wurde und den Namen Endeavour erhielt.

Darüber hinaus hatte James Cook den geheimen Auftrag, den Ozean um den 40. südlichen Breitengrad zu erforschen und einen von Kartografen postulierten „Südkontinent“, die Terra Australis incognita, zu finden. Zudem war die von Spanien geheim gehaltene Existenz der Torresstraße zwar der Admiralität bekannt, jedoch noch von keinem ihrer Schiffe bestätigt worden.

Auf eigene Kosten (in ähnlicher Höhe, wie die Krone in die Expedition investierte) nahm auch der 25-jährige Joseph Banks an dieser Expedition teil, vor allem, um botanische Sammlungen anzulegen. Er hatte dafür einen Stab von zehn Personen organisiert, darunter den schwedischen Botaniker Daniel Solander, wie Banks Mitglied der Royal Society, und 39 Jahre alt. Nach dreiwöchigem Zwischenaufenthalt in Rio de Janeiro, wo das Schiff gründlich überholt wurde, lief Cook Anfang Dezember wieder aus und traf Anfang Januar 1769 in der Bay of Good Success, Le-Maire-Straße, Feuerland ein.

Ende Januar hatte er mit Glück Kap Hoorn umrundet und stand am 60. Breitengrad, dem südlichsten Punkt dieser Reise. Mitte April war Tahiti erreicht, die HMS Endeavour lag in der Matavai-Bucht, und man begann Fort Venus aufzubauen. Anfang Mai war auch das Observatorium einsatzbereit, und man widmete sich der Erkundung Tahitis.

Nach den erfolgreichen Beobachtungen (im letzten Moment musste Cook ein gestohlenes Instrument wiederfinden) verließ er Tahiti Mitte Juli zusammen mit Tupaia, seinem einheimischen Führer. Er kreuzte zwischen Tetiaroa, Moorea, Huahine, Bora Bora, Raiatea und verließ Mitte August die Gesellschaftsinseln mit Südkurs. Anfang Oktober sichtete Cook Neuseeland, das er ausgiebig kartografierte. Er entdeckte dabei die Cookstraße und wies Neuseeland als Doppelinsel aus.

Nachdem die Besatzung der Endeavour am 28. April 1770 in der Botany Bay als erste Europäer die Ostküste Australiens betreten hatte, segelte er nordwärts, weiterhin kartografische Informationen sammelnd. In der Nacht vom 10. auf den 11. Juni lief die HMS Endeavour am Cape Tribulation auf das Great Barrier Reef auf und wäre beinahe verlorengegangen. Nach Reparaturarbeiten, die insgesamt gut einen Monat beanspruchten, konnte er die Fahrt fortsetzen, fand Mitte August die Cook-Passage durch das Great Barrier Reef und konnte endlich frei nach Norden segeln.

Eine Woche später landete er wieder und benannte das Land New South Wales, bevor er durch die Endeavour-Straße (den südlichsten Teil der Torres-Straße) westwärts segeln konnte. Am 10. Oktober erreichte er Batavia, damals Niederländisch-Indien, wo er das Schiff drei Wochen lang gründlich überholen ließ. Während dieser Zeit fielen sieben seiner Männer Durchfallerkrankungen zum Opfer und viele weitere, darunter der Astronom Green, starben auf der Weiterfahrt, bevor die HMS Endeavour ab Mitte März 1771 einen einmonatigen Aufenthalt bei Kapstadt einlegen konnte, wo sie wiederum ausgebessert wurde.

Am 13. Juli 1771 setzte Cook erstmals wieder den Fuß auf Englands Boden, und am 16. machte die HMS Endeavour in Woolwich fest. Am 14. August stellte der Erste Lord der Admiralität Earl of Sandwich ihn König Georg III. vor, der ihn persönlich zum Commander (entsprach dem heutigen Rang eines Fregattenkapitäns) ernannte.

Zweite Südseereise (1772–1775)

Die Schiffe Resolution und Adventure in der Matavai-Bucht von Tahiti, auf ihrer zweiten Reise.
Porträt von James Cook (gemalt von William Hodges) ca. 1775–76

Mangels „literarischer Qualität“ wurden nach Cooks Rückkehr seine Aufzeichnungen nicht veröffentlicht. Dies geschah erst 1863. Stattdessen wurde die Version des Romanautors und Librettisten Dr. John Hawkesworth publiziert, der zwar Cooks und Banks’ Tagebücher nutzte, aber grobe Ungenauigkeiten und einfältige Anschauungen einbrachte. Dalrymple, der soeben in einem zweibändigen Werk die Terra Australis logisch bewiesen zu haben glaubte, kritisierte Cook auf Grund von Hawkesworths Veröffentlichung und verlegte den von ihm postulierten Südkontinent in Gebiete, „die Cook ungenügend erforscht“ habe.

Der Admiralität kam angesichts des von Cook gelieferten hochwertigen Kartenmaterials die „wissenschaftliche“ Forderung nach einer weiteren Expedition nicht ungelegen, und während Dalrymple weiter an seiner Kritik an Cook festhielt, wurden zwei neuwertige Schiffe gefunden, ausgebaut und umbenannt in Resolution und Adventure. Dabei handelte es sich erneut um Frachter aus Whitby. Das Schiff seiner ersten Reise, die HMS Endeavour, war hingegen nicht mehr zu gebrauchen.

Joseph Banks wollte wieder teilnehmen, verlangte aber für sein Team und die beabsichtigten Sammlungen so umfangreiche Umbauten, dass er letztlich abgewiesen wurde, nachdem die durch die erhöhten Aufbauten verminderte Seetüchtigkeit der Resolution auf einer Probefahrt zutage kam. An seiner Stelle begleiteten der Preuße Johann Reinhold Forster und sein Sohn Georg die Expedition. Darüber hinaus war der klassizistische Maler William Hodges dabei und zwei Astronomen (auf jedem Schiff einer), die sich um die Kontrolle der neuen time keeper zu kümmern hatten. Da Cooks Maßnahmen gegen Skorbut erfolgreich gewesen waren, wurde auf diesem Weg weiter experimentiert: Neben Malz und Sauerkraut führte man jetzt auch eingesalzenen Kohl, Karottengelee und Bierkondensat mit.

Die Reise begann am 13. Juli 1772 in Plymouth. Cook nahm über Kapstadt, wo er ab Ende Oktober einen dreiwöchigen Aufenthalt einlegte, Kurs auf Kap Circumcision auf ca. 54° Süd. Dieses war dreißig Jahre zuvor von Charles Bouvet entdeckt worden, der es irrtümlicherweise für ein Vorgebirge der Terra Australis gehalten hatte.

Am 51. Breitengrad traf man zum ersten Mal auf Eisberge. Am dritten Januar 1773 stand man etwa fünf Grad südlicher als das von Bouvet entdeckte Festland. Da Cook die Bouvetinsel nicht zu Gesicht bekam, nahm er an, Bouvet habe einen Eisberg fälschlich für Festland gehalten. Am 17. Januar überquerte die Expedition als erste den südlichen Polarkreis (66° 30' S) und steuerte dann wieder in Richtung Nordost.

Am 9. Februar, in der Nähe der Kerguelen, ging in dichtem Nebel der Kontakt zur HMS Adventure verloren. Da für einen solchen Fall ein Treffpunkt in Neuseeland vereinbart war, setzte Cook seine Fahrt fort, nachdem die HMS Resolution einen Nachmittag lang erfolglos Kanonenschüsse abgegeben hatte, und steuerte sogar noch weiter südwärts. Er erreichte am 24. Februar 61° 52' S, musste dann weiter nordwärts halten und traf am 27. März nach 117 (nach Cooks Aufzeichnungen; von J. C. Beaglehole* nachgerechnet 122) Tagen auf See auf die Südspitze Neuseelands, wo er im Duskysund seinen Leuten zwei Wochen gönnte und das Schiff überholen ließ. Er hatte im Zickzack den Bereich um den 60. Breitengrad abgesegelt, ohne auf einen Kontinent zu stoßen. Damit war Dalrymples Auffassung widerlegt.

Als Cook am 18. Mai den Treffpunkt im Königin-Charlotte-Sund aufsuchte, an dem die HMS Adventure schon seit sechs Wochen wartete, waren bei Cook ein ernster und drei leichte Fälle von Skorbut aufgetreten, auf der HMS Adventure hingegen zwanzig schwere Fälle. Ihr Kommandant hatte die Diätvorschriften nicht allzu ernst genommen. Man setzte mitgebrachte Ziegen aus und pflanzte Kartoffeln und Rüben.

Da der Südwinter näherrückte, bewegte Cook sich danach auf die Tropen zu. Am 2. August stand er nahe der von Carteret angegebenen Position Pitcairns, doch dort lag die Insel mit Sicherheit nicht. Auf der HMS Adventure waren wieder zwanzig Fälle von Skorbut aufgetreten. Cook setzte Kurs auf Tahiti ab, wo er am 17. August eintraf.

Anfang September segelte er weiter und traf Anfang Oktober bei den Tongainseln ein, wo er sehr freundlich bewirtet wurde, was ihn zur Bezeichnung Freundschaftsinseln veranlasste. Wie heute bekannt ist, verdankte er es nur einem Zufall, dass seine Gruppe in der Nacht nach einer der freundlichen Bewirtungen nicht niedergemetzelt wurde. Ihren Plan führten die Insulaner nur wegen Streitigkeiten untereinander im letzten Moment nicht aus.

Cooks Karte von Neufundland 1775

Er wandte sich wieder Richtung Neuseeland, das er am 21. September sichtete. Am 30. September verlor er in schwerem Wetter den Kontakt zur HMS Adventure und fuhr die Küste entlang weiter. Am 25. November hinterließ er am vereinbarten Ort in einer Flasche eine Nachricht für die HMS Adventure, in der er seine beabsichtigte Route angab. Dann wandte er sich nach Süden und überschritt den 67. Breitengrad, bevor er am 24. Dezember 1773 wegen des Eises wieder Kurs Nord befahl.

Am 11. Januar 1774 steuerte er wieder südwärts, zum Entsetzen der Mannschaft, die sich bereits auf der Heimreise gewähnt hatte. Am 30. Januar erreichte er den südlichsten Punkt der Reise, 71° 10' S, 106° 54' W, und beendete den Vorstoß im Wissen, dass auch dort kein größeres Land sein könne. Erst James Weddell sollte 1823 weiter nach Süden kommen: auf 74° 15' S.

Cook lief nun nordwärts, suchte erfolglos den 1563 als „Kontinent“ bezeichneten Juan-Fernández-Archipel und erkrankte selbst an einer Gallenkolik. Forster willigte ein, seinen Lieblingshund schlachten und zubereiten zu lassen, um den Kapitän zu kurieren – mit Erfolg (23. Februar). Cook erreichte am 11. März die Osterinsel, notierte dort Trinkwasser „so schlecht, kaum wert, an Bord gebracht zu werden“, und segelte durch die Tuamotus und Melanesien nochmals nach Tahiti (22. April), den Neuen Hebriden und nochmals Neuseeland, wobei er noch Neukaledonien entdeckte. Nach der HMS Adventure befragt, wichen die neuseeländischen Maori aus. Später stellte sich heraus, dass ein Landungsboot mit elf Männern angegriffen, die Männer getötet und möglicherweise verzehrt worden waren. Die HMS Adventure hatte Ende 1773 Neuseeland verlassen und war im Juli 1774 um Kap Hoorn segelnd in England angelangt. Sie hatte damit als erste die Erde auf östlichem Kurs umsegelt.

Die HMS Resolution stach am 10. November in See, passierte das Hoorn, suchte noch den Südatlantik ab und entdeckte für England die öden Inseln Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln. Von Kapstadt richtete die HMS Resolution den Kurs auf St. Helena und Ascension, suchte nach der imaginären „Matthäus-Insel“, die in portugiesischen Karten des 15. Jahrhunderts eingezeichnet war, und stand so nahe an Brasilien, dass Cook sich entschied, noch die Position von Fernando de Noronha zu bestimmen. Über die Azoren kehrte man am 30. Juli 1775 nach England zurück. Von den 112 Mann Besatzung waren unterwegs nur vier gestorben (zwei durch Unfälle, einer durch Alkoholvergiftung, ein Selbstmord), keiner davon an Skorbut.

Während der Expedition gesammelte völkerkundliche Objekte aus der Südsee wurden auf Museen Europas verteilt; ein großer Teil davon gelangte in die Cook/Forster-Sammlung des Völkerkundlichen Museums Göttingen.

    Die Dritte Südseereise (1776–1780)und der Tod von James Cook

Nach der zweiten Reise war Cook berühmt, hatte einen sicheren, gut bezahlten Posten im Royal Naval College (Heim für mittellose Marineveteranen) und war in Anerkennung seiner Maßnahmen gegen Skorbut in die Royal Society berufen worden. Cooks Entdeckungsreisen hatten mittlerweile auch internationale Beachtung gefunden. 1776 waren die Marineoffiziere Frankreichs, Spaniens und der Vereinigten Staaten von ihren jeweiligen Regierungen angewiesen worden, Kapitän Cook auch dann ungeschoren zu lassen, wenn man sich gerade im Krieg mit England befand. Darüber hinaus sollte man ihn mit größtmöglichem Respekt behandeln. Am 12. Juli setzte Cook in Plymouth Segel, um zunächst über Teneriffa nach Kapstadt zu fahren. Dort stieß im November das zweite Schiff, die HMS Discovery (1774) ein. Erste Vermessungsarbeiten machte Cook Ende Dezember etwa eine Woche lang auf den Kerguelen, die ihr Entdecker 1773 ebenfalls noch für einen Teil des Südkontinents gehalten und France Australe genannt hatte. Cook nannte sie Armutsinseln, bevor er sich in Richtung Neuseeland wandte. Ende Januar traf er in der Adventure Bay Tasmanien ein. Ende April war er in Nomuka („Anamoka“)eigetroffen. Von dort segelte er weiter nach Tongatapu, wo er festlich empfangen wurde und am 5. Juli eine Sonnenfinsternis beobachtete. Cook entdeckte am 24. Dezember Kiritimati und beobachtete am 30. Dezember eine weitere Sonnenfinsternis auf Eclipse Island. Am 18. Januar 1778 tauchten hohe Inseln am Horizont auf und am 20. Januar erfolgte die Landung auf Kauaʻi. Mit Erstaunen stellten die Seefahrer während des folgenden zehntägigen Aufenthalts die Kultur- und Sprachverwandtschaft zum weit entfernten Tahiti fest. Bevor er nach Nordosten absegelte, um das 1579 von Francis Drake gefundene Nova Albion (Kalifornien) zu erforschen, benannte Cook die Inselgruppe nach dem Lord High Admiral. Es sollte Cooks letzte große Entdeckung gewesen sein. Anfang März stand er vor der Küste Oregons und Ende März legte er im Resolution Cove, Hope Bay einen einmonatigen Landaufenthalt ein. Er nannte ihn „König-George-Sund“, benannte eine Insel nach Bligh und eine Halbinsel nach Clerke. Als ihn der Winter aus den hohen Breiten vertrieb, nahm Cook am 26. Oktober 1778 wieder Kurs auf die Sandwichinseln (Hawaii) ,wo er Ende Dezember in der Kealakekua-Bucht anlangte. Cook wurde am Strand auf Hawaii aufgehalten und niedergestochen. Nach dem Vorfall übernahm Leutnant das Kommando der Expedition und der HMS Resolution, die HMS Discovery übergab er seinem Leutnant Gore. Identifiziert wurde Cook an einer Jahre zuvor in Neuseeland entstandenen Brandwunde der rechten Hand. Am 21. Februar wurde für ihn in der Bucht eine Seebestattung gemacht und am nächsten Tag brachen die Schiffe auf.

Sie segelten nordwärts nach Petropawlowsk, wo sie von den Russen freundlich aufgenommen wurden. Die Nachricht von Cooks Tod erreichte England auf dem Landweg ein halbes Jahr vor der Heimkehr der Schiffe. Clerke versuchte, den Auftrag weiterzuführen, scheiterte aber am Packeis, das noch stärker schien als im Vorjahr. Als sein Schiff nach Petropawlowsk zurückkehrte, war der 38-Jährige bereits gestorben. Der Amerikaner John Gore, der auch Cooks erste Pazifikreise mitgemacht hatte, führte die Expedition nach England zurück, wo sie am 6. Oktober 1780 eintraf.

Charakter

Cook wird als ruhiger und sehr gewissenhafter Mann beschrieben. Er meldete sich freiwillig für die königliche Flotte, die in einem sehr schlechten Ruf stand, um seinem Vaterland zu dienen. Er fühlte sich seinen Auftraggebern sehr verpflichtet. Doch wie man an seinen Bemühungen sieht, den Ausbruch der auf Seereisen zu jener Zeit praktisch allgegenwärtigen Krankheit Skorbut in seinen Mannschaften zu vermeiden, stand für Cook das Wohlergehen aller Beteiligten an vorderster Stelle. Cook beharrte damals auf Nahrungsmitteln wie Karottengelee oder eingezuckerten Zitronen, die er gegen die Vitaminmangelerkrankung Skorbut einsetzen wollte, aber von der Regierung als zu teuer befunden und zum großen Teil auch von den Seeleuten abgelehnt wurden. Doch schließlich konnte Cook sich durchsetzen.

James Cook hielt sich auch später als Kapitän nie für etwas Besseres als die einfachen Matrosen. Wenn das Schiff mit einem starken Sturm kämpfte, stand Cook an Deck und packte überall mit an. Als auf seiner ersten Expedition das Fieber einen Großteil seiner Mannschaft (und teilweise auch ihn selbst) heimsuchte, sprach er mit all den Kranken und hatte für jeden ein tröstendes und aufmunterndes Wort. Dass auf dieser ersten Fahrt 38 Menschen ihr Leben lassen mussten, nahm ihn sehr mit, und es zeigte sich, dass er es auf seinen künftigen Expeditionen verstand, die Zahl der Verstorbenen erheblich zu senken. Auf der zweiten Fahrt waren nur noch vier Tote zu beklagen, eine bemerkenswert geringe Anzahl für eine derartig lange Reise zu jener Zeit.

Diese Erfahrungen Cooks haben trotz vieler Widerstände innerhalb der Royal Navy später dazu geführt, dass die Besatzungen der englischen Kriegs- und Handelsmarine zu einer entsprechenden Vitamin-C-haltigen Diät verpflichtet wurden. Aus diesem Umstand leitet sich auch der heute noch gebräuchliche seemännische Ausdruck „Limey“ („Zitronenfresser“) für englische Seeleute ab.

Familie

Cook heiratete 1762 Elisabeth Batts und hatte mit ihr sechs Kinder. Der neugeborene Sohn Joseph starb 1768, die vierjährige Tochter 1771, der neugeborene George 1772 (also während der ersten Pazifikreise) und keiner der übrigen wurde alt. Sohn Nathaniel kam 1781 in einem Hurrikan ums Leben, Hugh starb 1793 als Student in Cambridge und der älteste Sohn James (* 1763) ertrank 1794. Mrs. Cook bekam von der Admiralität eine stattliche Pension von 200 Pfund jährlich und starb 1835 im Alter von 93 Jahren.

Leistungen

Die Bedeutung Cooks liegt vor allem in seinen kartografischen Leistungen und geografischen Entdeckungen - in den Worten des Historikers J. C. Beaglehole: „Die größte Lobrede auf Cook ist die Seekarte des Pazifik.“ Zum anderen hat sich Cook in seiner Pionierarbeit zur Verhinderung von Skorbut und als Ideengeber auch für Beriberi, einen Namen gemacht.

Porträt auf Münzen und Medaillen

Zu Ehren Cooks wurden zahlreiche moderne Münzen und noch mehr Medaillen ausgegeben. Ein verhältnismäßig frühes Stück ist der 1928 geprägte Gedenkhalbdollar der USA zum 150. Jahrestag der Ankunft von James Cook in Hawaii. Design: Juliette May Fraser, Honolulu. Vorderseite: Brustbild von James Cook nach links. Rückseite: Kamehameha I. Auflage: 10.008 Stück. Cook-Medaillen werden besonders in Australien gesammelt.

Ehrungen

Unter anderem ist nach James Cook benannt:

Australien

Neuseeland

Vereinigtes Königreich

Sonstiges

Siehe auch

Literatur

  • James Cook/Georg Forster: "Die Suche nach dem Südland" – Die Tagebücher von Cooks zweiter Reise, traveldiary history, SDS Verlag, Hamburg/Norderstedt 2008, ISBN 978-3-935959-04-9
  • Peter Aughton: Dem Wind ausgeliefert – James Cook und die abenteuerliche Suche nach Australien. Diana Verlag, München und Zürich 2001, ISBN 3-8284-5037-7
  • Captain James Cook „Entdeckungsfahrten im Pacific“ Die Logbücher der Reisen 1768–1779, Herausgegeben von A. Grebfell Price, Edition Erdmann, 1983, ISBN 3-522-61040-7
  • Otto Emersleben: James Cook. Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg 1998, ISBN 3-499-50569-X
  • Georg Forster: Reise um die Welt mit Kapitän Cook. Lamuv Verlag GmbH, Göttingen 2002, ISBN 3-88977-619-1
  • Georg Forster, Georg Christoph Lichtenberg: Cook der Entdecker – Schriften über James Cook. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1983
  • Brigitta Hauser-Schäublin, Gundolf Krüger (Hrsg.): James Cook, Gaben und Schätze aus der Südsee – Die Göttinger Sammlung Cook/Forster. Prestel Verlag, München 1998 (Dt.-Engl. Ausgabe), ISBN 3-7913-1868-3
  • Tony Horwitz: Cook – Die Entdeckung eines Entdeckers. Marebuchverlag, Hamburg 2004, ISBN 3-936384-89-4
  • Christian Graf von Krockow: Der große Traum von Bildung – Auf den Spuren der großen Entdeckungsreisenden James Cook und Georg Forster. List Verlag, München 2003, ISBN 3-471-79467-0
  • Gananath Obeyesekere: The Apotheosis of Captain Cook: European Mythmaking in the Pacific. Princeton University Press, Princeton 1992
  • Heinrich Zimmermann: Heinrich Zimmermanns Reise um die Welt mit Capitain Cook. Patmos Verlagshaus, Düsseldorf 2001, ISBN 3-491-96017-7
  • Kurt Lütgen: Der Große Kapitän – Leben und Entdeckungsfahrten des englischen Seemanns James Cook, 1962 im Bertelsmann Lesering erschienen
  • Marshall Sahlins: Der Tod des Kapitän Cook. Geschichte als Metapher und Mythos als Wirklichkeit in der Frühgeschichte des Königreichs Hawaii. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1986, ISBN 3-8031-3532-X.
  • Ausstellungskatalog „James Cook und die Entdeckung der Südsee“, Herausgeber: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, ausgezeichnet mit dem International Tribal Art Book Prize 2010, Hirmer Verlag (Buchhandelsausgabe) 2009, ISBN 978-3-7774-2121-6, Thames & Hudson (englische Ausgabe) 2009, ISBN 978-0-500-51516-7

Filme/Fernsehen

Im Jahr 1987 wurden die Reisen des James Cook in einer deutsch-australischen Koproduktion unter dem Titel Wind und Sterne verfilmt.

Eine zweiteilige Dokumentation (Captain Cook: Seefahrer und Entdecker, Austral./Kan 2007) wurde von Arte am 22. und 23. März 2008 gesendet.

Commons: James Cook – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. "Good bye, Whitby", Zora del Buono, Magazin "mare" Nr.55, Apr 2006, http://www.mare.de/index.php?article_id=1340

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