„Islamistischer Terrorismus“ – Versionsunterschied

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Mit dem Begriff '''Islamistischer Terrorismus''' (selten auch: ''Islamischer Terrorismus'') wird [[Terrorismus]] bezeichnet, der durch extremen religiösen [[Fanatismus]] vor dem Hintergrund [[Islamischer Fundamentalismus|fundamentalistisch-islamischer]] [[Ideologie]] motiviert ist.
Mit dem Begriff '''Islamistischer Terrorismus''' (selten auch: ''Islamischer Terrorismus'') wird [[Terrorismus]] bezeichnet, der durch extremen religiösen [[Fanatismus]] vor dem Hintergrund [[Islamischer Fundamentalismus|fundamentalistisch-islamischer]] [[Ideologie]] motiviert ist.

[[Bild:Islam_by_country.svg|thumb|440px|Staaten mit einem islamischen Bevölkerungsanteil von mehr als 10%<br/><span style="color:#008000;">'''Grün'''</span>: sunnitische Gebiete, <span style="color:#ff0000;">'''Rot'''</span>: schiitische Gebiete, <span style="color:#0000bb;">'''Blau'''</span>: Ibaditen (Oman)]]


Die Anschläge sollen unter der Bevölkerung der betroffenen Staaten Angst erzeugen, die Grenzen der politischen Macht sichtbar machen und für das religiöse islamistische Ordnungssystem öffnen. Der Terror ist daher eine aggressive Methode zur [[Bekehrung]] Andersgläubiger und zur Aufhebung der [[Trennung von Kirche und Staat|Trennung von politischer und religiöser Macht]] zugunsten letzterer sowie zur Einführung Islamischen Rechts ([[Sharia]]). Ein weiteres Ziel ist die Aufhebung der [[Frauenemanzipation]]. Die internationale Finanzierung erfolgt über religiöse Stiftungen.
Die Anschläge sollen unter der Bevölkerung der betroffenen Staaten Angst erzeugen, die Grenzen der politischen Macht sichtbar machen und für das religiöse islamistische Ordnungssystem öffnen. Der Terror ist daher eine aggressive Methode zur [[Bekehrung]] Andersgläubiger und zur Aufhebung der [[Trennung von Kirche und Staat|Trennung von politischer und religiöser Macht]] zugunsten letzterer sowie zur Einführung Islamischen Rechts ([[Sharia]]). Ein weiteres Ziel ist die Aufhebung der [[Frauenemanzipation]]. Die internationale Finanzierung erfolgt über religiöse Stiftungen.
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In der öffentlichen Diskussion der westlichen Welt fand der Begriff verstärkt nach den [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|Anschlägen in den USA vom 11. September 2001]] Beachtung. Die Bekämpfung des islamistischen Terrorismus ist seither ein Schwerpunkt in dem von den [[USA]] propagierten [[Krieg der USA gegen den Terrorismus|Krieg gegen den Terror]].
In der öffentlichen Diskussion der westlichen Welt fand der Begriff verstärkt nach den [[Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA|Anschlägen in den USA vom 11. September 2001]] Beachtung. Die Bekämpfung des islamistischen Terrorismus ist seither ein Schwerpunkt in dem von den [[USA]] propagierten [[Krieg der USA gegen den Terrorismus|Krieg gegen den Terror]].

Brennpunkte der Bewegung sind:

* [[Afghanistan]]
* [[Algerien]]
* [[Deutschland]]
* [[Großbritannien]]
* [[Israel]]
* [[Thailand]]
* [[USA]]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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* [[Panislamismus]]
* [[Panislamismus]]
* [[Kalifat]]
* [[Kalifat]]
* [[Theokratie]]
* [[Taleban]]


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 3. September 2006, 09:57 Uhr

Mit dem Begriff Islamistischer Terrorismus (selten auch: Islamischer Terrorismus) wird Terrorismus bezeichnet, der durch extremen religiösen Fanatismus vor dem Hintergrund fundamentalistisch-islamischer Ideologie motiviert ist.

Die Anschläge sollen unter der Bevölkerung der betroffenen Staaten Angst erzeugen, die Grenzen der politischen Macht sichtbar machen und für das religiöse islamistische Ordnungssystem öffnen. Der Terror ist daher eine aggressive Methode zur Bekehrung Andersgläubiger und zur Aufhebung der Trennung von politischer und religiöser Macht zugunsten letzterer sowie zur Einführung Islamischen Rechts (Sharia). Ein weiteres Ziel ist die Aufhebung der Frauenemanzipation. Die internationale Finanzierung erfolgt über religiöse Stiftungen.

Die Terroristen berufen sich in der Regel zur Rechtfertigung ihrer Aktionen auf die Grundlagen des Islam, den Koran und die Sunna; sie sehen ihren Terror als legitimen Teil einer religiösen Auseinandersetzung mit nicht-islamischen Werten an, als sogenannten Dschihad. Die Opfer in den eigenen Reihen (auch die Selbstmordattentäter) werden religiös bestärkt durch die Vorstellung, dass sie als Schahids (Märtyrer) ohne Umwege in das Paradies der islamischen Religion einziehen dürfen. Auch weltliche Zusammenhänge – hohes Ansehen und wirtschaftliche Versorgung der verwaisten Familie durch die Organisation, der der Attentäter angehört – tragen zur Motivation bei (etwa am Beispiel der Hamas zu beobachten).
Die meisten Muslime lehnen eine derartige Auslegung des Islam ab.

Betroffen vom islamistischen Terrorismus sind in erster Linie die Menschen im muslimischen Kulturkreis selbst, wo die Terroristen versuchen, die aus ihrer Sicht nicht islamisch legitimierten und/oder zu 'pro-westlichen' Regime gewalttätig zu destabilisieren und durch ihre Vorstellung eines fundamentalistischen Gottesstaates zu ersetzen.

In der Weltöffentlichkeit finden jedoch beinahe ausschließlich die Anschläge gegen die westliche Kultur Aufmerksamkeit.

In der öffentlichen Diskussion der westlichen Welt fand der Begriff verstärkt nach den Anschlägen in den USA vom 11. September 2001 Beachtung. Die Bekämpfung des islamistischen Terrorismus ist seither ein Schwerpunkt in dem von den USA propagierten Krieg gegen den Terror.

Siehe auch

Literatur

  • Robert Spencer (Editor): The Myth of Islamic Tolerance: How Islamic Law Treats Non-Muslims. Prometheus Books, Januar 2005. - ISBN 1-59102-249-5
  • Guido Steinberg. Der nahe und der ferne Feind. Das Netzwerk des islamistischen Terrorismus. Beck-Verlag November 2005.
  • Egün Capan: Terror und Selbstmordattentate aus islamischer Perspektive. INID, Mai 2005. - ISBN 3-93552-110-3
  • Gilles Kepel: Das Schwarzbuch des Dschihad. Aufstieg und Niedergang des Islamismus. München: Piper, Oktober 2004. - 1. Auflage. - ISBN 3-49224-248-0
  • Reinhard Möller: Islamismus und terroristische Gewalt. Würzburg: Ergon, Januar 2004. - 1. Auflage. - ISBN 3-89913-365-X
  • Serge Trifkovic: The Sword of the Prophet: History, Theology, Impact on the World. Regina Orthodox Press, 2002. - ISBN 1-92865-311-1
  • Henryk M. Broder: Hurra, wir kapitulieren! -Von der Politik des Einknickens. Berlin 2006, wjs-Verlag, ISBN 3-937989-20-X