Independence-Klasse (2008)

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Die Independence im Dock
Die Independence im Dock
Übersicht
Typ Littoral Combat Ship
Einheiten 1 in Dienst, 1 im Bau
Namensgeber Unabhängigkeit
Dienstzeit

ab 2010

Technische Daten
Verdrängung

2790 Standard-Tonnen voll beladen

Länge

127,2 Meter

Breite

30,4 Meter

Tiefgang

4,5 Meter

Besatzung

15 bis 50 Stammbesatzung, 75 im Einsatz

Antrieb

CODAG-Antrieb: Zwei Gasturbinen, Zwei Diesel

Geschwindigkeit

45+ Knoten

Bewaffnung

57-mm-Bofors-Geschützturm, SeaRAM

Die Independence-Klasse ist die zweite Klasse von Littoral Combat Ships der United States Navy. Vorgesehen waren zwei Einheiten der Klasse, nach Kostenüberziehungen wurde das Programm unterbrochen und im Mai 2009 mit einer Deckelung des Preises neu gestartet.

Geschichte

Planung und Bau

Littoral Combat Ships sollen in der United States Navy die Fregatten der Oliver-Hazard-Perry-Klasse ersetzten, die durch den Verlust ihrer Raketenkapazitäten auch einen Großteil ihres Wertes verloren haben. Die Navy ließ also zwei komplett verschiedene Entwürfe für den potentiellen Nachfolger bauen, beide Klassen sollten zwei Einheiten erhalten. Neben der Freedom-Klasse, die von Lockheed Martin gebaut wird, existiert der Entwurf von General Dynamics, eben der der Independence-Klasse. Alle LCS werden zu Beginn im Pazifik stationiert, Heimathafen wird San Diego, Kalifornien[1]

2005 wurde das erste LCS der Independence-Klasse in Auftrag gegeben. Die Planungswerft für die Klasse ist Bath Iron Works, die zum General-Dynamics-Konzern gehört, Bauwerft für die USS Independence (LCS-2) ist Austal USA in Mobile, Alabama. Dort wurde LCS-2 Anfang 2006 auf Kiel gelegt. Eine Option über den Bauauftrag für die zweite Einheit der Klasse, die noch namenlose LCS-4, wurde im August 2006 an Austal vergeben, im Dezember wurden dafür 208 Mio. US-Dollar bereitgestellt.[2] Nachdem jedoch, wie schon bei Lockheeds Freedom-Klasse, bei LCS-2 die geplanten Kosten von 233 Millionen Dollar um 50 bis 75 % überschritten wurden, forderte die Navy von General Dynamics einen fixed-price-Vertrag über den Bau von LCS-4. Als sich beide Seiten nicht auf einen festen Baupreis einigen konnten wurde LCS-4 am 1. November 2007 zunächst aus den Orderbüchern der Navy gestrichen.[3]

Kosten

Die ursprünglich geplanten Baukosten von rund 200 Millionen Dollar wurden im Laufe des Programms weit überschritten. So liegen die reinen Baukosten im Februar 2008 bei 440 Millionen Dollar, inklusive Endausrüstung, Tests, Administrationskosten und ähnlichem werden sie auf 636 Millionen Dollar steigen. Hinzu kommen rund 100 Millionen für jedes der Module (siehe Abschnitt Technik). [4]

Der Kongress der Vereinigten Staaten verhängte 2008 einen Kostendeckel von 460 Millionen Dollar pro Einheit (gültig ab Haushaltsjahr 2011) und schrieb LCS-4 erneut aus. Austal/General Dynamics bot unter dieser Bedingung und erhielt am 1. Mai 2009 den Auftrag für die USS Coronado.[5] LCS-4 soll knapp 548 Millionen Dollar kosten. Darin enthalten sind jedoch Materialien im Wert von $114 Millionen, die bereits 2007 für die frühere LCS-4 angeschafft worden waren.[6]

Technik

Blick auf den Rumpf von LCS-2

Die Schiffe der Independence-Klasse werden rund 127 Meter lang und 30 Meter breit sein, der Tiefgang wird 4,5 Meter betragen. Die Verdrängung liegt bei rund 2790 Standard-Tonnen (ts). Um höhere Geschwindigkeiten erreichen zu können wird der Rumpf als Trimaran ausgelegt und größtenteils aus Aluminium bestehen. Der CODAG-Antrieb besteht aus zwei Schiffsdieseln, die im Bedarfsfall von zwei Gasturbinen unterstützt werden, außerdem vier Waterjets. Bei voller Zuladung soll die Geschwindigkeit der Schiffe 45 Knoten betragen, unbeladen über 50. Die Reichweite soll bei einer Geschwindigkeit von 18 Knoten rund 4300 Seemeilen betragen.

Die Bewaffnung besteht aus einem SeaRAM-Lenkwaffensystem und einem Mk-110-Schiffsgeschütz, das 220 Schuss pro Minute abfeuern kann und eine Reichweite von 9 Seemeilen aufweist.

Auf dem Achterdeck existiert ein großes Landedeck für Helikopter oder Drohnen, unter anderem können dort SH-60 Sea Hawk oder Drohnen mit VTOL-Kapazität landen und starten. Unter dem Deck befindet sich ein Hangar für zwei Helikopter.

Je nach Mission können später sogenannte Module installiert werden, die spezielle Aufgabenbereiche wie U-Jagd, Minenbekämpfung oder die Bekämpfung von Oberflächenzielen abdecken. Eine RoRo-Rampe erlaubt das schnelle Verladen von Fahrzeugen. Auf Grund der großen Nutzlast können zwei dieser Module gleichzeitig an Bord sein.

Einzelnachweise

  1. navy.mil: Navy to Base First Four Littoral Combat Ships in San Diego (engl.)
  2. Presseinformation von General Dynamics (engl.)
  3. Navy Times: Citing cost overruns, Navy cancels LCS 4 (engl.)
  4. Navy Times: Cost of LCS rises again (engl.)
  5. Jane's Defesen Weekly vom 13. Mai 2009, Seite 10
  6. Navy Times: LCS costs fall from 1st order, still top target (engl.)