„Ignitron“ – Versionsunterschied

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'''Ignitron''' ist die Bezeichnung für einen über eine [[Elektrode|Zündelektrode]] steuerbaren [[Gleichrichter|Quecksilberdampfgleichrichter]] mit [[Quecksilberteichelektrode]]. Er wurde in den 1930er Jahren von [[Joseph Slepian]] bei der Firma [[Westinghouse Electric Corporation]] entwickelt.
'''Ignitron''' ist die Bezeichnung für einen über eine Zündelektrode steuerbaren [[Quecksilberdampfgleichrichter]]. Er wurde in den 1930er Jahren von [[Joseph Slepian]] bei der [[Westinghouse Electric Corporation]] entwickelt.


Das Ignitron besteht aus einem Metallbehälter, der im unteren Bereich mit Quecksilber gefüllt ist. Dieser Metallbehälter stellt zugleich den [[Kathode]]nanschluss dar. Im oberen Bereich ist, durch einen Isolator vom Metallgefäß getrennt, die massive [[Anode]] aus [[Graphit]] eingelassen. Über eine Zündelektrode (Ignitor) im unteren Bereich kann im Inneren die Ionisierung des Quecksilberdampfes ausgelöst werden. Der Zündzeitpunkt kann dabei variabel sein, was eine einfache Regelung erlaubt. Ein Ignitron stellt damit einen in der Leistung einstellbaren [[Quecksilberdampfgleichrichter]] dar.
Das Ignitron besteht aus einem Metallbehälter, der im unteren Bereich mit Quecksilber gefüllt ist. Dieser Metallbehälter stellt zugleich den [[Kathode]]nanschluss dar. Im oberen Bereich ist, durch einen Isolator vom Metallgefäß getrennt, die massive [[Anode]] aus [[Graphit]] eingelassen. Über eine Zündelektrode (Ignitor) im unteren Bereich kann im Inneren die Ionisierung des Quecksilberdampfes ausgelöst werden. Der Zündzeitpunkt kann dabei variabel sein, was eine einfache Regelung erlaubt. Ein Ignitron stellt damit einen in der Leistung einstellbaren Quecksilberdampfgleichrichter dar.


Wegen ihres speziellen Aufbaus können Ignitrone Ströme bis zu einigen 100.000 A gleichrichten und eigneten sich damit vor allem in Einsatzbereichen, in denen sehr hohe Gleichströme benötigt werden, etwa bei der [[Schmelzflusselektrolyse]]. Ignitrone wurden bis in die 1960er Jahre zur Realisierung von [[Phasenanschnittsteuerung]]en bei Leistungsgleichrichtern verwendet. Sie sind heute durch [[Thyristor]]en fast vollständig ersetzt worden.
Wegen ihres speziellen Aufbaus können Ignitrone Ströme bis zu einigen 100.000 A gleichrichten und eigneten sich damit vor allem in Einsatzbereichen, in denen sehr hohe Gleichströme benötigt werden, etwa bei der [[Schmelzflusselektrolyse]]. Ignitrone wurden bis in die 1960er Jahre zur Realisierung von [[Phasenanschnittsteuerung]]en bei Leistungsgleichrichtern verwendet. Sie sind heute durch [[Thyristor]]en fast vollständig ersetzt worden.

Version vom 4. Oktober 2014, 13:38 Uhr

(1) Anode, (2) Kathode, (3) Zündelektrode (Ignitor), (4) Quecksilbersee, (5) Keramischer Isolator, (6) Kühlflüssigkeit
Philips Ignitron PL5551A

Ignitron ist die Bezeichnung für einen über eine Zündelektrode steuerbaren Quecksilberdampfgleichrichter. Er wurde in den 1930er Jahren von Joseph Slepian bei der Westinghouse Electric Corporation entwickelt.

Das Ignitron besteht aus einem Metallbehälter, der im unteren Bereich mit Quecksilber gefüllt ist. Dieser Metallbehälter stellt zugleich den Kathodenanschluss dar. Im oberen Bereich ist, durch einen Isolator vom Metallgefäß getrennt, die massive Anode aus Graphit eingelassen. Über eine Zündelektrode (Ignitor) im unteren Bereich kann im Inneren die Ionisierung des Quecksilberdampfes ausgelöst werden. Der Zündzeitpunkt kann dabei variabel sein, was eine einfache Regelung erlaubt. Ein Ignitron stellt damit einen in der Leistung einstellbaren Quecksilberdampfgleichrichter dar.

Wegen ihres speziellen Aufbaus können Ignitrone Ströme bis zu einigen 100.000 A gleichrichten und eigneten sich damit vor allem in Einsatzbereichen, in denen sehr hohe Gleichströme benötigt werden, etwa bei der Schmelzflusselektrolyse. Ignitrone wurden bis in die 1960er Jahre zur Realisierung von Phasenanschnittsteuerungen bei Leistungsgleichrichtern verwendet. Sie sind heute durch Thyristoren fast vollständig ersetzt worden.