„IP-Adresse“ – Versionsunterschied

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Die seit der Einführung der Version&nbsp;4 des [[Internet Protocol|Internet Protocols]] überwiegend verwendeten [[IPv4]]-Adressen bestehen aus 32 Bits, also 4 [[Oktett|Oktetts (Bytes)]]. Damit sind 2<sup>32</sup>, also etwa 4,3 Milliarden Adressen darstellbar. In der ''dotted decimal notation'' werden die 4 Oktetts als vier durch Punkte voneinander getrennte [[Dezimalzahl]]en im Bereich von 0 bis (einschließlich) 255 geschrieben,
Die seit der Einführung der Version&nbsp;4 des [[Internet Protocol|Internet Protocols]] überwiegend verwendeten [[IPv4]]-Adressen bestehen aus 32 Bits, also 4 [[Oktett|Oktetts (Bytes)]]. Damit sind 2<sup>32</sup>, also etwa 4,3 Milliarden Adressen darstellbar. In der ''dotted decimal notation'' werden die 4 Oktetts als vier durch Punkte voneinander getrennte [[Dezimalzahl]]en im Bereich von 0 bis (einschließlich) 255 geschrieben,
''Beispiel:'' <code>130.94.122.195</code>.
''Beispiel:'' <code>80.108.23.168</code>.


:''Hauptartikel: [[IPv4]]''
:''Hauptartikel: [[IPv4]]''

Version vom 26. Januar 2006, 23:18 Uhr

Eine IP-Adresse (Internet_Protocol Adresse) ist ein Datum, welches eine logische Adressierung von Geräten (Hosts) in IP-Netzwerken wie z.B. dem Internet erlaubt. Ein Host (z.B. Computer, Router, Drucker, IP-Telefone) besitzt zu einem Zeitpunkt dabei mindestens eine IP-Adresse, die in seinem Netzwerk eindeutig ist. Damit ermöglichen IP-Adressen den Geräten im Netzwerk, miteinander zu kommunizieren.

Am einfachsten kann man diese IP-Adresse mit einer Telefonnummer vergleichen. Ein Telefonanschluss kann eindeutig über eine Telefonnummer angewählt werden, ein Host ist unter seiner eindeutigen IP-Adresse erreichbar.

Grundlagen

Um eine Kommunikation zwischen zwei technischen Geräten aufzubauen, muss jedes der Geräte in der Lage sein, dem anderen Gerät Daten zu schicken. Damit diese Daten bei der richtigen Gegenstelle ankommen, muss die Gegenstelle eindeutig benannt (adressiert) werden. Dies geschieht in IP-Netzen mit einer IP-Adresse.

IP-Adresse in IP-Datenpaketen

IP-Adressen (Internet Protokoll Adressen) werden in jedem IP-Paket in die Quell- und Zieladressfelder eingetragen (Headerformat siehe IPv4). Jedes IP-Paket enthält damit sowohl die Adresse des Senders als auch die des Empfängers.

Hauptartikel: IP-Paket

Aufbau

IPv4

Die seit der Einführung der Version 4 des Internet Protocols überwiegend verwendeten IPv4-Adressen bestehen aus 32 Bits, also 4 Oktetts (Bytes). Damit sind 232, also etwa 4,3 Milliarden Adressen darstellbar. In der dotted decimal notation werden die 4 Oktetts als vier durch Punkte voneinander getrennte Dezimalzahlen im Bereich von 0 bis (einschließlich) 255 geschrieben, Beispiel: 80.108.23.168.

Hauptartikel: IPv4

IPv6 – neue Version mit größerem Adressraum

Durch den rasch steigenden Bedarf an IP-Adressen ist absehbar, dass der nutzbare Adressraum von IPv4 früher oder später erschöpft sein wird. Vor allem aus diesem Grund wurde IPv6 entwickelt. Es verwendet 128-Bit zur Speicherung von Adressen, damit sind 2128 = 25616 (= 340.282.366.920.938.463.463.374.607.431.768.211.456 = 3,4 · 1038) Adressen darstellbar. Diese Zahl reicht aus, um für jeden Quadratmeter der Erdoberfläche mindestens 665.570.793.348.866.943.898.599 (6,65 · 1023) IP-Adressen bereitzustellen. Damit sollten in absehbarer Zukunft keine Adressraumprobleme bei der Verwendung von IPv6 zu befürchten sein.

Da die Dezimaldarstellung ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd.ddd unübersichtlich und schlecht handhabbar wäre, stellt man IPv6 Adressen hexadezimal dar. Um diese Darstellung weiter zu vereinfachen, werden jeweils 2 Oktetts der Adresse zusammengefasst und in Gruppen durch Doppelpunkt getrennt dargestellt. XXXX:XXXX:XXXX:XXXX:XXXX:XXXX:XXXX:XXXX (jeder Doppelpunkt trennt zwei Oktetts der Adresse ab). Beispiel: fe80:0:201:8033:fe3d:52ea

Hauptartikel: IPv6

Netzwerkteil und Geräteteil

Jede IP-Adresse wird durch eine Netzmaske in einen Netzwerk- und einen Geräteteil (Hostteil) getrennt. Die von der Netzmaske maskierten Bits (Netzwerkteil) sind bei allen Hosts eines Netzes identisch. Die Information, ob ein Gerät im gleichen Netzwerk liegt (d.h. gleicher Netzwerkteil in der IP-Adresse), wird von einem Host benötigt, um Routingentscheidungen treffen zu können (siehe folgender Abschnitt).

Beispiel: IP-Adresse 130.94.122.195/27

              Dezimal          Binär                                Berechnung
IP Adresse    130.094.122.195  10000010 01011110 01111010 11000011           ip-adresse
Netzmaske     255.255.255.224  11111111 11111111 11111111 11100000       AND netzmaske
Netzwerkteil  130.094.122.192  10000010 01011110 01111010 11000000         = netzwerkanteil
 
IP Adresse    130.094.122.195  10000010 01011110 01111010 11000011           ip-adresse
Netzmaske     255.255.255.224  11111111 11111111 11111111 11100000   AND NOT netzmaske
Geräteteil                  3  00000000 00000000 00000000 00000011         = geräteteil


Bei einer Netzmaske mit 27 gesetzten Bits ergibt sich ein Netzwerkteil von 130.94.122.192. Es verbleiben 5 Bits und damit 25=32 Adressen für den Geräteteil.

Hauptartikel: Netzmaske

Routing

Will ein Gerät ein IP-Paket versenden, werden die Netzwerkteile der Quell-IP-Adresse und Ziel-IP-Adresse verglichen. Stimmen sie überein, ist der Ziel-Host im selben Netzwerk und das Paket wird direkt an den Empfänger gesendet. Im Falle von Ethernet-Netzwerken dient das ARP-Protokoll zum Auffinden der Hardwareadresse.

Stimmen die Netzwerkteile dagegen nicht überein, so wird über eine Routingtabelle die IP-Adresse eines Routers (next hop) gesucht und das Paket an diesen Router gesendet. Dieser hat über eine oder mehrere Schnittstellen Kontakt zu anderen Netzwerken und routet das Paket mit dem selben Verfahren weiter – er konsultiert dazu seinerseits seine eigene Routingtabelle und sendet das Paket gegebenenfalls an den nächsten Router oder an das Ziel. Bis zum Endgerät kann das Paket viele Netzwerke und Router durchlaufen. Das Durchlaufen eines Routers wird auch Hop (Sprung) genannt, das Routingverfahren Next Hop Routing.

Routing eines HTTP Pakets über drei Netzwerke

Routing einer HTTP/TCP Verbindung über drei Netzwerke

Ein Router hat dabei für jede seiner Schnittstellen eine eigene IP-Adresse und Netzmaske, die zum jeweiligen Netzwerk gehört. Jedes IP-Paket wird einzeln geroutet. Die Quell- und Zieladresse im IP-Header werden vom Sender gesetzt und bleiben während des gesamten Weges unverändert.

Hauptartikel: Routing

Spezielle IP-Adressen

Das Netz 127.0.0.0/8 bezieht sich auf den lokalen Computer (loopback address). Aus diesem Netzbereich ist oftmals die Adresse 127.0.0.1 mit dem Hostnamen localhost ansprechbar. Adressen aus diesem Bereich dienen zur Kommunikation eines Client mit einem Server-Prozess auf demselben Computer. Mittels ssh localhost oder ftp 127.0.0.1 können die Server (sshd, ftpd) auf einem lokalen Rechner angesprochen werden, etwa zum Testen / Ausprobieren.

Die spezielle Adresse 255.255.255.255 kann neben der höchsten Geräteadresse im Netz ebenfalls als Broadcastadresse verwendet werden. Dadurch ist das Versenden von Broadcasts ohne Kenntnis weiterer Netzwerkparameter möglich. Dies ist für Protokolle wie BOOTP und DHCP wichtig.

Der Adressbereich 224.0.0.0/4 (Adressen 224.0.0.0 bis 239.255.255.255) ist für Multicast-Adressen reserviert. Damit gibt es drei IP-Adress-Typen:

  • Unicast – Senden an einen bestimmten Empfänger im Internet (normale Adressierung)
  • Broadcast – Senden an alle Geräte im selben Netzwerk (Subnetz)
  • Multicast – Senden an einige Geräte im selben Netzwerk (oder Geräte im MBone-Netzwerk)

RFC 3330 gibt Auskunft über die derzeit definierten speziellen IP-Adressen.

DNS – Übersetzung von Rechnernamen in IP-Adressen

Über das weltweit verfügbare Domain Name System DNS können Namen in IP-Adressen (und vice versa) verwandelt werden. Der Name www.denic.de ergibt zum Beispiel 81.91.161.19 (Stand: 4. November 2005).

Hauptartikel: Domain Name System (DNS)

Vergabe von IP-Adressen und Netzbereichen

IANA – Internet Assigned Numbers Authority

Die Vergabe von IP-Netzen im Internet wird von der IANA geregelt. In den Anfangstagen des Internet wurden IP-Adressen bzw. Netze in großen Blöcken direkt von der IANA an Organisationen, Firmen oder Universitäten vergeben. Beispielsweise wurde der Bereich 13.0.0.0/8 und damit 16777216 Adressen der Xerox Corporation zugeteilt. Heute vergibt die IANA Blöcke an regionale Vergabestellen.

RIR – Regional Internet Registry

Seit Februar 2005 gibt es fünf Regional Internet Registries (RIR) genannte regionale Vergabestellen:

Für Deutschland, Österreich und die Schweiz ist also das RIPE zuständig.

Die Regional Internet Registries vergeben die ihnen von der IANA zugeteilten Netze an lokale Vergabestellen.

LIR – Local Internet Registry

Die Local Internet Registries (LIR) genannten lokalen Vergabestellen vergeben die ihnen von den RIRs zugeteilten Adressen weiter an ihre Kunden. Die Aufgabe der LIR erfüllen in der Regel Internet Service Provider. Kunden der LIR können entweder Endkunden oder weitere (Sub-)Provider sein.

Die Adressen können dem Kunden entweder permanent zugewiesen werden (static IP, feste IP ) oder beim Aufbau der Internetverbindung dynamisch zugeteilt werden (dynamic IP, dynamische IP ). Fest zugewiesene Adressen werden v.a. bei Standleitungen verwendet oder wenn Server auf der IP-Adresse betrieben werden sollen.

Welchem Endkunde oder welcher Local Internet Registry eine IP-Adresse bzw. ein Netz zugewiesen wurde, lässt sich über die Whois-Datenbanken der RIRs ermitteln.

Private Netze

In privaten, lokalen Netzwerken (LAN) kann man selbst IP-Adressen vergeben. Dafür sollte man Adressen aus den in RFC 1918 genannten privaten Netzen verwenden (zum Beispiel 192.168.1.1, 192.168.1.2 …). Diese Adressen werden von der IANA nicht weiter vergeben und im Internet nicht geroutet. Um trotzdem eine Internet-Verbindung zu ermöglichen, werden mit Network Address Translation die LAN-internen IP-Adressen in öffentliche im Internet gültige IP-Adressen übersetzt.

Hauptartikel: Private IP-Adresse

Netzklassen

Ursprünglich wurden die IP-Adressen in Netzklassen von A bis C mit verschiedenen Netzmasken eingeteilt. Klassen D und E sind für spezielle Aufgaben vorgesehen. Aufgrund der immer größer werdenden Routing-Tabellen, wurde 1993 CIDR (Classless Interdomain Routing) eingeführt. Damit spielt es keine Rolle mehr, welcher Netzklasse eine IP-Adresse angehört.

Hauptartikel: Netzklasse

Gerätekonfiguration

Manuelle Konfiguration

Für Administratoren gibt es Programme, um die IP-Adresse anzuzeigen und zu konfigurieren. Unixoide Betriebssysteme verwenden hierfür das Kommando ifconfig, DOS oder Windows verwenden, je nach Version, ipconfig oder winipcfg.

Beispiel: Der Netzwerkschnittstelle eth0 wird die IP-Adresse 192.168.0.254 in einem /27-Subnetz zugewiesen.

ifconfig eth0 192.168.0.254 netmask 255.255.255.224

Automatische Konfiguration über Server

Über Protokolle wie BOOTP oder DHCP können IP-Adressen beim Hochfahren des Rechners über einen entsprechenden Server zugewiesen werden. Auf dem Server wird dazu vom Administrator ein Bereich von IP-Adressen definiert, aus dem sich weitere Rechner beim Hochfahren eine Adresse entnehmen können. Diese Adresse wird an den Rechner geleast. Rechner, die feste Adressen benötigen, können im Ethernet-Netzwerk über ihre MAC-Adresse identifiziert werden und eine dauerhafte Adresse erhalten.

Vorteil hierbei ist die zentrale Verwaltung der Adressen. Ist nach der Installation des Betriebssystems die automatische Konfiguration vorgesehen, müssen keine weiteren Einstellungen für den Netzwerkzugriff mehr vorgenommen werden. Mobile Geräte wie Laptops können sich Adressen teilen, wenn nicht alle Geräte gleichzeitig ans Netz angeschlossen werden. Daneben können sie ohne Änderung der Konfiguration bei Bedarf in verschiedene Netzwerke (zum Beispiel Firma, Kundennetzwerk, Heimnetz) integriert werden.

Dynamische Adressierung

Wenn einem Host bei jeder neuen Verbindung mit einem Netzwerk eine neue IP-Adresse zugewiesen wird, spricht man von Dynamischer Adressierung. Im LAN-Bereich ist die dynamische Adressierung per DHCP sehr verbreitet. Im Internetzugangsbereich wird Dynamische Adressierung vor allem von Internet Service Providern eingesetzt, die Internet-Zugänge über Wählleitungen anbieten. Sie nutzen die dynamische Adressierung via PPP oder PPPoE.

Vorteil der dynamischen Adressierung ist, dass im Durchschnitt deutlich weniger als eine IP-Adresse pro Kunde benötigt wird, da nie alle Kunden gleichzeitig online sind. Ein Verhältnis zwischen 1:10 und 1:20 ist üblich. Das RIPE NCC verlangt von seinen LIRs einen Nachweis über die Verwendung der ihnen zugewiesenen IP-Adressen. Eine feste Zuordnung von Adressen wird nur in begründeten Fällen akzeptiert, zum Beispiel für den Betrieb von Servern oder für Abrechnungszwecke.

Statische Adressierung

Statische Adressierung wird prinzipiell überall dort verwendet, wo eine dynamische Adressierung technisch nicht möglich oder nicht sinnvoll ist. So erhalten in LANs zum Beispiel Gateways, Server oder Netzwerk-Drucker in der Regel feste IP-Adressen. Im Internet-Zugangsbereich wird statische Adressierung vor allem für Router an Standleitungen verwendet. Statische Adressen werden meist manuell konfiguriert, können aber auch über automatische Adressierung (siehe oben) zugewiesen werden.

IP Aliasing – Mehrere Adressen auf einer Netzwerkkarte

Meist wird jeder Netzwerk-Schnittstelle (zum Beispiel Netzwerkkarte) eines Hosts genau eine IP-Adresse zugewiesen. In einigen Fällen (siehe unten) ist es allerdings notwendig, einer Netzwerk-Schnittstelle mehrere IP-Adressen zuzuweisen. Dies wird auch als IP-Aliasing bezeichnet. IP-Aliase werden unter anderem verwendet, um mehrere gleiche Services parallel auf einem Host zu betreiben, um einen Host aus verschiedenen Subnetzen erreichbar zu machen oder um einen Service logisch vom Host zu trennen, sodass er – mit seinem IP-Alias und transparent für die Clients – auf eine andere Hardware verschoben werden kann.

Beispiel (FreeBSD): Die Netzwerkschnittstelle fxp0 bekommt die IP 192.168.2.254 mit einem /26-Subnetz als Alias

ifconfig fxp0 alias 192.168.2.254 netmask 255.255.255.192

Unterschiedliche Netzwerke auf einem physikalischen Netzwerk

Auf einem physikalischen Netzwerk (zum Beispiel Ethernet-Netzwerk) können unterschiedliche logische Netzwerke (mit unterschiedlichem Netzwerk-Adressteil) aufgesetzt und gleichzeitig verwendet werden. Dies wird unter anderem eingesetzt, wenn später das Netzwerk wirklich aufgeteilt werden soll oder wenn früher getrennte Netzwerke zusammengefasst wurden.

Siehe auch

Wiktionary: IP-Adresse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen