Hohe Acht

Hohe Acht

Hohe Acht von Osten

Höhe 746,9 m ü. NHN [1][2]
Lage bei Adenau; Landkreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz; Rheinland-Pfalz (Deutschland)
Gebirge Eifel
Dominanz 63 km → An den zwei Steinen (Hunsrück)
Schartenhöhe 525 m ↓ WSW von Loison[3]
Koordinaten 50° 23′ 10″ N, 7° 0′ 40″ OKoordinaten: 50° 23′ 10″ N, 7° 0′ 40″ O
Hohe Acht (Rheinland-Pfalz)
Hohe Acht (Rheinland-Pfalz)
Besonderheiten – höchster Berg der Eifel
Kaiser-Wilhelm-Turm (AT)

Blick von der Hohen Acht in Südwest-Richtung zur Nürburg

Die Hohe Acht bei Adenau ist mit 746,9 m ü. NHN[1][2] der höchste Berg der Eifel und markiert die Grenze der Landkreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Auf dem bewaldeten Berg, der Wander- und Wintersportgebiet ist, steht der Kaiser-Wilhelm-Turm.

Geographie

Morphologisch faktisch zusammenhängendes Teilgebirge des Rheinischen Schiefergebirges. Eingerahmt von den Flüssen Semois, Maas, Mosel und Rhein. Höchste Erhebung ist die Hohe Acht mit 746,9 m ü. NHN

Lage

Die Hohe Acht liegt in der Hocheifel. Ihr Gipfel erhebt sich 5,5 km östlich der Kernstadt von Adenau und 3,3 km (jeweils Luftlinie) nördlich des Kernorts der Gemeinde Herresbach, wobei die Grenze von beiden über den Gipfel verläuft. Benachbart sind im Ostnordosten Jammelshofen und im Ostsüdosten Siebenbach.

Naturräumliche Zuordnung

Die Hohe Acht gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Osteifel (Nr. 27), in der Haupteinheit Östliche Hocheifel (271) und in der Untereinheit Hohe-Acht/Nitz-Nette-Bergland (271.2) zum Naturraum Hohe-Acht-Bergland (271.20).

Geologie

Die Hohe Acht ist ein tertiärer Vulkan, dessen Kegel aus Gesteinen des Unterdevons und dessen Kuppe aus Basalt besteht.

Schutzgebiete

Auf der Hohen Acht liegt das Naturschutzgebiet Hohe Acht (CDDA-Nr. 81906; 1970 ausgewiesen; 1,67 km² groß). Zudem liegen dort Teile des Landschaftsschutzgebiets Rhein-Ahr-Eifel (CDDA-Nr. 323834; 1980; 925,86 km²) und des Vogelschutzgebiets Ahrgebirge (VSG-Nr. 5507-401; 304,23 ha).[1]

Siehe auch: Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Ahrweiler

Kaiser-Wilhelm-Turm

Kaiser-Wilhelm-Turm; davor der Gipfelstein der Hohen Acht

Auf der Hohen Acht wurde 1908/09 der Kaiser-Wilhelm-Turm errichtet. Der Aussichtsturm steht etwa 12 m ostsüdöstlich () des Gipfelsteins in der Gemarkung Adenau. Er ist 16,3 m hoch und hat im Erdgeschoss einen Meter Wandstärke.

Anlass zur Errichtung des Steinturms nach Plänen des Berliner Architekten Freiherr von Tettau war die Silberne Hochzeit von Kaiser Wilhelm II. und Kaiserin Auguste Viktoria sowie das Gedenken an Kaiser Wilhelm I. Ausgeführt wurde der Bau von den Maurermeistern Karl und Johannes Leidinger aus Adenau unter Verwendung einheimischen Bruchsteins. Die Baukosten betrugen 18.000 Mark.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Turm zunächst durch die Franzosen, dann bis 1959 wegen der Nutzung durch eine US-amerikanische Radareinheit[4] gesperrt. Das Organ des Eifelvereins meldete 1961: „Der Kaiser-Wilhelm-Turm auf der Hohen Acht ist nach zweimonatigen Renovierungsarbeiten jetzt wieder für die Wanderer freigegeben. … Über neue Treppenstufen führt der Aufstieg zum Turm. Innen wurden die alten Steintreppen herausgerissen und durch Betonstufen ersetzt. Das Eisengeländer ließ sich zum Teil noch verwenden. Die Krone des Turmes wurde erneuert. …“ Seit 1987 steht der Turm unter Denkmalschutz. Mitte der 1980er Jahre waren weitere Sanierungsarbeiten notwendig; mehr als 100.000 D-Mark musste der Kreis Ahrweiler dafür aufwenden. Von Januar bis zum 18. April 2015 wurde der Turm von der Kreisverwaltung aus Sicherheitsgründen wegen anstehender Sanierungsarbeiten für Besucher gesperrt.[5]

Von der Aussichtsplattform des Turms bieten sich Blicke in die Eifel (mit Scharteberg, Döhmberg, Michelsberg, Hochthürmerberg, Schöneberg, Nürburg, Hochkelberg, Gänsehals, Hochstein, Hochsimmer), zum Siebengebirge (mit Großem Ölberg) und bei guten Sichtbedingungen bis zum Westerwald, Taunus und Hunsrück sowie zur Region Niederrhein.

Verkehr und Wandern

Vorbei an der Hohen Acht führt im Südosten die Bundesstraße 412, von der im Osten nahe Siebenbach die überwiegend westwärts nach Adenau verlaufende Landesstraße 10 abzweigt. Indem beispielsweise an diesen Straßen begonnen wird, kann der Berg auf Wanderwegen und -pfaden erwandert werden, u. a. auf der Eifelleiter (52,8 km; Bad Breisig–Adenau). An zahlreichen Stellen ist ein weiter Blick über die Eifellandschaft möglich.

Sport

Im Winter bestehen an der Hohen Acht oft gute Wintersportmöglichkeiten. Gespurte Loipen, Rodelstrecken und Skilifte sind vorhanden.

Auf dem Nordosthang der Hohen Acht existierte von 1934 bis in die 1980er Jahre eine Skisprungschanze,[6] die in manchen Wanderkarten noch vermerkt ist.[7] Ihr K-Punkt lag bei 25 m. Den Schanzenrekord sprang am 13. März 1955 Karlheinz Buchholz mit 22,5 m.[6]

Etwa 1,5 km südwestlich des Gipfels der Hohen Acht liegt auf der Südwestflanke des Berges als Teil der Nordschleife des Nürburgrings der Rennstreckenabschnitt Hohe Acht, welcher die auf einem 676,5 m hohen Vulkankegel stehende Ruine Nürburg weiträumig umrundet.

Einzelnachweise

  1. a b c Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  3. Schartenhöhe nach Eberhard Jurgalski, Summits in Germany with at least 379 meters of re-ascent – auf sol.co.uk (Memento vom 18. Januar 2006 im Internet Archive).
  4. Wanderwege, Deutsches Jugendherbergswerk, 1958, S. 127.
  5. Hohe Acht: Kaiser-Wilhelm-Turm wieder geöffnet (Memento vom 29. Oktober 2015 im Webarchiv archive.today), Eifelverein Ortsgruppe Adenau e. V., vom 17. April 2015, auf eifelverein.de.
  6. a b Sprungschanze an der Hohen Acht, auf skisprungschanzen.com.
  7. Kompass, Wanderkarte Bonn, Ahrtal, 1:50.000, Nr. 820, ISBN 3-87051-135-4.

Literatur

  • Werner d‘Hein: Nationaler Geopark Vulkanland Eifel. Ein Natur- und Kulturführer. Gaasterland-Verlag, Düsseldorf 2006, ISBN 3-935873-15-8.
  • Neue Beiträge zur Geschichte der rheinischen Vulkane. Die erloschenen Vulkane in der Eifel und am Niederrhein. 2. Teil, Florian Kupferberg, Mainz 1821, S. 75.
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