Henri-Nannen-Schule

Die Henri-Nannen-Schule ist eine Journalistenschule in Deutschland. Sie hat ihren Sitz in Hamburg und wird getragen vom Verlag Gruner und Jahr (Publikationen u.a. Stern, Brigitte, GEO, Neon, Financial Times Deutschland) sowie dem Zeitverlag (Wochenzeitung Die Zeit). Der Spiegel ist regelmäßiger Sponsor.

Geschichte

1979 wurde die Schule als Hamburger Journalistenschule gegründet. Der erste Lehrgang nahm am Montag, 2. April 1979, den Unterricht auf. Seit 1983 heißt die Hamburger Journalistenschule zu Ehren des STERN-Gründers Henri-Nannen-Schule.

Erster Schulleiter war Wolf Schneider, der 1995 in den Ruhestand ging aber noch nach wie vor an der Schule unterrichtet. Seine Nachfolgerin wurde die ehemalige Stern-Redakteurin Ingrid Kolb, die die Schule Ende des Jahres 2005 verließ. Ihr Nachfolger Christoph Fasel, selbst Absolvent der Schule, trat nach einem dreiviertel Jahr als Schulleiter am 11. September 2006 zurück, Ingrid Kolb übernahm kommissarisch für ein halbes Jahr die Geschäfte. Seit April 2007 leitet Andreas Wolfers die Schule. Nach seinem Volontariat beim Flensburger Tageblatt, dem Studium und einem zweijährigen Aufenthalt in Israel war er Geo-Redakteur und zuletzt seit 2004 Textchef und geschäftsführender Redakteur beim Stern.

Ausbildung

Die Ausbildung dauert 18 Monate. In dieser Zeit werden 31 Wochen Unterricht in der Schule und 39 Wochen Praxis in vier Redaktionen absolviert. Der Schwerpunkt ist Tageszeitungs- und Magazinjournalismus, es findet aber auch jeweils ein Ausbildungsblock zu Fernseh-, Hörfunk- und Onlinejournalismus statt. Des weiteren stehen Rhetorik und ein großes Reportageprojekt im Curriculum. Bislang wurden 30 Lehrgänge mit bis zu 20 Journalistenschülern ausgebildet; die Lehrgangsbeihilfe liegt bei 761 Euro im Monat brutto. Ausserdem wird den Schülern ein Darlehen von Gruner und jahr gewährt. Die Registrierungsfrist für das Bewerbungsverfahren für den 32. Jahrgang (Januar 2009 - Juni 2010) ist am 25. Mai 2008 abgelaufen.

Absolventen

Die Schule hat viele namhafte Journalisten hervorgebracht, wie etwa Peter-Matthias Gaede (GEO-Chefredakteur), Christoph Keese (Welt am Sonntag-Chefredakteur), Cordt Schnibben (Spiegel-Ressortleiter Gesellschaft), Matthias Naß (stellvertretender Zeit-Chefredakteur), Ildikó von Kürthy (Schriftstellerin), Peter Kloeppel (RTL-Nachrichtenchef), Gabriele Fischer (brandeins-Gründerin)und Lisa Ortgies (Emma-Chefredakteurin). Harald Schmidt (Fernsehmoderator) fiel beim Auswahlverfahren durch. Der aktuelle 31. Jahrgang besteht aus 14 Frauen und 6 Männern.

Zukunft

Die Medienkrise - laut Michael Haller eigentlich eine Anzeigen-Krise - ist auch an der Henri-Nannen-Schule nicht vorbei gegangen. Die Zahl der Ausbildungsplätze wurde auf 20 pro Jahrgang reduziert und ein Berliner Ableger der Schule aufgegeben (seit 1. Oktober 2003 "KLARA. Schule für Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit GmbH"). Die Lehrgangsbeihilfe wurde auf 761 Euro brutto gekürzt. Zudem werden die Schüler verpflichtet, ein sechswöchiges Praktikum bei einem Gruner-und-Jahr-Titel (Special-Interest) zu absolvieren.

Mit dem 31. Lehrgang wurde der Bereich "Cross-Media-Ausbildung" komplett umgebaut und den Bedürfnissen der Branche angepasst. Hierfür verfügt die Schule über einen voll ausgestatteten AV-Studio-Komplex.

Nach wie vor gehört die Henri-Nannen-Schule zu den renommiertesten Journalistenschulen im deutschsprachigen Raum.