Hanghuhn

Hanghuhn im Regionalmuseum von Sitzendorf, Schwarzatal (Thüringen)

Das gemeine Hanghuhn (angeblich: Gallus gallus conatus) ist ein scheues Wesen ähnlich dem im deutschen populären Hangreh, welches hauptsächlich in den südlichen Bergregionen Deutschlands vorkommt. Diese Hühnerart hat aufgrund ihres Lebensraumes (Hang, abfallendes Gelände) verschieden lange Beine um an der Schräge besser stehen zu können.

Das gemeine Hanghuhn hat ein kurzes und ein langes Bein und lebt vorzugsweise auf Bergen, welche man auf deren Hängen innerhalb weniger Tage umrunden kann, da es sonst sein Nest nicht wieder findet.

Wegen seiner unterschiedlich langen Beine kann das Hanghuhn den Berg nur in einer Richtung umwandern. Weil es sich des öfteren mit dem hangseitigen Flügel abstützt, ist dieser meist stärker ausgeprägt, daher fliegen Hanghühner, die das flugfähige Alter erreicht haben, auch beim Flugversuch meist nur im Kreis, trudeln und stürzen dann ab.

Geschichte

Erstmals schriftlich erwähnt wird das Hanghuhn 1753 in den Aufzeichnungen von Johann August Großkopff, eines Jägers im damaligen Fürstlichen Sächsischen Coburg-Saalfeldischen Reichmannsdorffer Forst. Großkopff berichtete darin unter anderem von einem männlichen Exemplar – dem Hanghahn.

Merkmale

Die äußerlichen Merkmale dieses Tieres beschrieb Großkopff folgendermaßen:

Er ist fast so groß als ein Welsches oder Calectutisches Huhn, an Farbe ist er mit grauen, schwarzen, weißen und braunen Federn untermenget, traget einen roten Kamm und ein rot Gehänge unter dem etwas gebogenen Schnabel. Als Curiositaet gelten seine Fühse oder Ständer, sind von zweyerley Größe und dem Leben in steil talwerts fallenden Holtzungen gar angepasst.

Wie es zu dieser einmaligen anatomischen Kuriosität im Tierreich kam, wird im Regionalmuseum in Sitzendorf (Thüringen) dokumentiert. Auf den Internet-Seiten des Museums kann man lesen, dass „das ständige Leben am abschüssigen Hang (…) im Laufe langer Zeiträume zu (…) einem verkürzten Hang- und einem deutlich ein Drittel längeren Stützständer zur Stabilisierung von Stand und Gleichgewicht des Waldhuhns“ führte.

Lebensraum

Da das Hanghuhn im Gefälle lebt, besitz es die besondere Fähigkeit quaderförmige Eier zu legen, damit diese nicht den Hang herunterrollen, sondern bei dem Muttertier ausgebrüttet werden können. Das junge Hanghuhn schlüpft nach einer Brutzeit von drölfeinhalb Tagen unter starken Schmerzen aus dem Quader, indem es mit dem längergewachsenen Bein die Schale des Eies durchstößt.

Unter Berufung von Prof. Dr. Th. v. Doornick (Experte der Hanghuhnevolution) befindet sich das urtypische Hanghuhn während der Sommermonate (Mai-September) im Zustand der Photosynthese. Dieser zeigt sich, in dem das Huhn diesen Monaten auf dem Rücken liegend ihre Kralle gen Himmel streckt, um über ihre grünen Fußsohlen Kohlendioxyd (CO2) in Sauerstoff (02) zu transformieren. Somit leistet das Hanghuhn einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des mitteleuropäischen Ökosystems.

Paarung

Die Paarung eines Hanghuhnpaares ist sicherlich der zeitlich längste Paarungsvorgang im Tierreich. Da sich Hanghühner gegenseitig nicht überholen können ist es in der Konstellation, wenn das weibliche Tier hinter dem männliche Tier steht, nicht möglich den Geschlechtsakt zu vollziehen. Um den Akt zu starten muß das weiblich Tier nun rückwärts um den gesammten Berg maschieren um dann wieder vor dem Männchen zu stehen. Die Zeit hierzu ist natürlich abhängig von der Größe des Berges und das auf dem Weg zum Männchen sich nicht ein anderes Männchen in den Weg stellt.

Gefahren

Steht man einem Hanghuhn gegenüber, so ist Vorsicht geboten: Das Hanghuhn ist in der Lage, einen derart Lauten Warnruf von sich zu geben, dass dadurch Lawinen ausgelöst werden können. Wissenswert hierbei ist, dass es für diesen Warnruf erst sehr tief Luft holen muss.

Bleiben Sie in Gegenwart eines Hanghuhnes still stehen und bewegen Sie sich nicht. Das Huhn wird auf seiner Nahrungssuche sehr bald desinteressiert an ihnen vorbei gewandert sein.

Hanghuhnjagd

Die beste Methode, ein Hanghuhn zu fangen ist folgende: Lassen Sie das Hanghuhn wie oben beschrieben vorbeiziehen und erschrecken Sie es dann von hinten. Es wird sich dann umdrehen und sich nicht mehr auf dem Hang halten können. Da es nicht genug Zeit hat, tief Luft zu holen, ist der gefährliche Warnruf nicht zu befürchten. Sammeln Sie ihre Beute am Fuße des Hanges ein und bereiten Sie es zu, wie man üblicherweise auch Chamäleonbraten macht. Bei vielen Eingebohrenen gilt der Verzehr des Hanghuhns als Delikatesse und der Fang wird regelrecht zelebriert. Dazu stellen sich die Dorfältesten an den Fuße des Hangs auf dem die Hanghühner leben, und auf Kommando schreien sie aus vollem Halse: "Hanghuhn!! Hanghuhn!! Hanghuhn!!" Daraufhin schauen sich die Hanghühner verdutzt um, verlieren dadurch das Gleichgewicht und purzeln hilflos zum Fuße des Hangs genau in die Arme der Eingebohrenen.