„Friedrich Griese (Schriftsteller)“ – Versionsunterschied

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Im Sommer 1945 wurde Griese festgenommen, nachdem der Leiter des Kulturamtes in seinem Wohnort Parchim, [[Adolf Lentze]],<ref>Zu Lentze siehe: Günter Heuzeroth, Verfolgte aus politischen Gründen. Widerstand und Verfolgung der regionalen Arbeiterbewegung in Dokumenten, Lebensberichten und Analysen dargestellt an den Ereignissen in Weser-Ems, 1933-1945, Bd. 1, Oldenburg 1989.</ref> umfangreiches Belastungsmaterial zusammengetragen hatte<ref>Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 32.</ref>, das heute als "obskures Sammelsurium von Vorwürfen, Verdächtigungen, Anklagen" charakterisiert wird.<ref>Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 34.</ref> Lentze hatte als politisch Verfolgter acht Jahre im [[KZ Sachsenhausen]] verbracht und lehnte NS-Schriftsteller entschieden ab. Grieses Bibliothek hatte er als Müll mit Mistgabeln auf Leiterwagen verladen lassen, um sie zu vernichten.<ref>Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 194; Stefan Busch: ''"Und gestern, da hörte uns Deutschland"'', Würzburg 1998, S. 45.</ref>
Im Sommer 1945 wurde Griese festgenommen, nachdem der Leiter des Kulturamtes in seinem Wohnort Parchim, [[Adolf Lentze]],<ref>Zu Lentze siehe: Günter Heuzeroth, Verfolgte aus politischen Gründen. Widerstand und Verfolgung der regionalen Arbeiterbewegung in Dokumenten, Lebensberichten und Analysen dargestellt an den Ereignissen in Weser-Ems, 1933-1945, Bd. 1, Oldenburg 1989.</ref> umfangreiches Belastungsmaterial zusammengetragen hatte.<ref>Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 33.</ref> Lentze hatte als politisch Verfolgter acht Jahre im [[KZ Sachsenhausen]] verbracht und lehnte NS-Schriftsteller entschieden ab. Grieses Bibliothek hatte er als Müll mit Mistgabeln auf Leiterwagen verladen lassen, um sie zu vernichten.<ref>Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 194; Stefan Busch: ''"Und gestern, da hörte uns Deutschland"'', Würzburg 1998, S. 45.</ref>


Griese wurde im [[Volkskommissariat für innere Angelegenheiten|NKWD]]-Gefängnis Alt-Strelitz<ref>Prieß, Lutz: Das Gefängnis des NKWD Nr 5 Strelitz, in: Sergej Mironenko u.a. (Hrsg.): Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945 bis 1950, Bd. l, Berlin 1998</ref> und im sowjetischen [[Speziallager Fünfeichen]] in Neubrandenburg [[Internierung|interniert]].<ref>Siehe z. B.: Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 32; Stefan Busch: ''"Und gestern, da hörte uns Deutschland"'', Würzburg 1998, S. 40; Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412, hier: S. 411.</ref> Anfang Mai 1946 entließen ihn die sowjetischen Militärbehörden.<ref>Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 33.</ref> Der Kulturbund - so nach einer Angabe des Leiters der Abteilung Kultur und Volksbildung und Vizepräsidenten von Mecklenburg, [[Gottfried Grünberg]] - sollte künftig auf ihn aufpassen. Grünbergs Befürchtung, "verschiedenste Kreise" seien dabei, den Schriftsteller zu rehabilitieren, teilten [[Johannes R. Becher]] und [[Willi Bredel]] angesichts der gegebenen Bedingungen nicht. Sie waren bemüht, Griese im Rahmen kommunistisch-sozialistischer Bündnispolitik für die neuen Verhältnisse zu gewinnen, traten daher für dessen Schonung ein und hatten Kontakt zu ihm.<ref>Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 31ff.</ref> Grieses Haltung hatte bündnispolitische Erwartungen aufkommen lassen. Er hatte in der Zeitschrift ''Demokratische Erneuerung'' die [[Bodenreform in Deutschland|Bodenreform von 1946]] begrüßt und war bereit, mit Bredel zusammenzuarbeiten.<ref>Stefan Busch: ''"Und gestern, da hörte uns Deutschland"'', Würzburg 1998, S. 35, 38.</ref> Erfolgreich waren die Bemühungen von Bredel und Becher dennoch am Ende nicht, Griese verließ im Sommer 1947 die SBZ, wechselte nach Westdeutschland und dort nach Herrnburg bei Lübeck.
Griese wurde in Alt-Strelitz und im [[Speziallager Fünfeichen|Lager Fünfeichen]] in Neubrandenburg [[Internierung|interniert]].<ref>Siehe z. B.: Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 32; Stefan Busch: ''"Und gestern, da hörte uns Deutschland"'', Würzburg 1998, S. 40; Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412, hier: S. 411.</ref> Anfang Mai 1946 entließen ihn die sowjetischen Militärbehörden.<ref>Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 33.</ref> Der Kulturbund - so nach einer Angabe des Leiters der Abteilung Kultur und Volksbildung und Vizepräsidenten von Mecklenburg, [[Gottfried Grünberg]] - sollte künftig auf ihn aufpassen. Grünbergs Befürchtung, "verschiedenste Kreise" seien dabei, den Schriftsteller zu rehabilitieren, teilten [[Johannes R. Becher]] und [[Willi Bredel]] angesichts der gegebenen Bedingungen nicht. Sie waren bemüht, Griese im Rahmen kommunistisch-sozialistischer Bündnispolitik für die neuen Verhältnisse zu gewinnen, traten daher für dessen Schonung ein und hatten Kontakt zu ihm.<ref>Reinhard Rösler: ''Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952'', Hamburg 2003, S. 31ff.</ref> Grieses Haltung hatte bündnispolitische Erwartungen aufkommen lassen. Er hatte in der Zeitschrift ''Demokratische Erneuerung'' die [[Bodenreform in Deutschland|Bodenreform von 1946]] begrüßt und war bereit, mit Bredel zusammenzuarbeiten.<ref>Stefan Busch: ''"Und gestern, da hörte uns Deutschland"'', Würzburg 1998, S. 35, 38.</ref> Erfolgreich waren die Bemühungen von Bredel und Becher dennoch am Ende nicht, Griese verließ im Sommer 1947 die SBZ, wechselte nach Westdeutschland und dort nach Herrnburg bei Lübeck.


Zu diesem Zeitpunkt unterlag er in der US-Zone einem "Totalverbot" durch die dortige Militärverwaltung.<ref>So ausweislich einer Publikation für die Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit: Jürgen Weber, Der Bauplan für die Republik. Das Jahr 1948 in der deutschen Nachkriegsgeschichte, München 1996, S. 335.</ref> In der SBZ wie auch später in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wurden seine Schriften dagegen weitgehend toleriert, wenn sie mit einer Ausnahme - die Erzählung ''Das Kind des Torfmachers'' von 1937, Neuauflage 1955 - auch nicht wieder neu erschienen. Nur ''Unsere Arbeit ist Glaube'' wurde 1949 auf die [[Liste der auszusondernden Literatur]] gesetzt.<ref>[http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-g.html].</ref>
Zu diesem Zeitpunkt unterlag er in der US-Zone einem "Totalverbot" durch die dortige Militärverwaltung.<ref>So ausweislich einer Publikation für die Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit: Jürgen Weber, Der Bauplan für die Republik. Das Jahr 1948 in der deutschen Nachkriegsgeschichte, München 1996, S. 335.</ref> In der SBZ wie auch später in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wurden seine Schriften dagegen weitgehend toleriert, wenn sie mit einer Ausnahme - die Erzählung ''Das Kind des Torfmachers'' von 1937, Neuauflage 1955 - auch nicht wieder neu erschienen. Nur ''Unsere Arbeit ist Glaube'' wurde 1949 auf die [[Liste der auszusondernden Literatur]] gesetzt.<ref>[http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-g.html].</ref>
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Griese stellte sich um und vermied nun Blut-und-Boden-Inhalte. Seine alten Bücher und neue erschienen ab 1947/48 zunächst weiter in zahlreichen Auflagen und [[Buchgemeinschaft|Buchklub]]-Ausgaben.<ref>Vgl.: Torben Fischer, Matthias N. Lorenz (Hrsg.), Lexikon der „Vergangenheitsbewältigung“ in Deutschland, Bielefeld 2007, S. 109.</ref> Zwei Dissertationen beschäftigten sich mit dem Schriftsteller, von denen es allerdings heute heißt, dass es unkritische Stiluntersuchungen seien.<ref>Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412.</ref> Bis Ende der 1960er Jahre war Griese in bundesdeutschen [[Schulbuch|Schulbüchern]] zu finden. Dass Griese "einer der schlichtesten Köpfe unter den NS-Literaten" gewesen sei, habe ihm nun einen Vorteil verschafft, meint der Literaturwissenschaftler Stefan Busch, denn Grieses Mangel an analytischer Kompetenz sei nun zu seinem Vorteil in eine höhere moralische Qualität umgedeutet worden.<ref>Zit. nach: Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 13.</ref> 1960 wurde er in Lübeck zum Gründungspräsidenten der [[Fritz Reuter Gesellschaft]] e. V. bestimmt. Als dann mit der kulturellen Wende seit den ausgehenden 1960er Jahre dezidiert nationalsozialistische, völkische und national-konservative Verfasser aus den Lesebüchern und Sortimenten (abgesehen vom politisch einschlägigem Versandhandel) verschwanden, verschwand auch Griese.<ref>Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 21.</ref> Seine letzten beiden Bücher 1970 (''Leben in dieser Zeit 1890–1968'') und 1974 (''Eure guten Jahre'') wurden nurmehr in Kleinauflagen verlegt.
Griese stellte sich um und vermied nun Blut-und-Boden-Inhalte. Seine alten Bücher und neue erschienen ab 1947/48 zunächst weiter in zahlreichen Auflagen und [[Buchgemeinschaft|Buchklub]]-Ausgaben.<ref>Vgl.: Torben Fischer, Matthias N. Lorenz (Hrsg.), Lexikon der „Vergangenheitsbewältigung“ in Deutschland, Bielefeld 2007, S. 109.</ref> Zwei Dissertationen beschäftigten sich mit dem Schriftsteller, von denen es allerdings heute heißt, dass es unkritische Stiluntersuchungen seien.<ref>Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412.</ref> Bis Ende der 1960er Jahre war Griese in bundesdeutschen [[Schulbuch|Schulbüchern]] zu finden. Dass Griese "einer der schlichtesten Köpfe unter den NS-Literaten" gewesen sei, habe ihm nun einen Vorteil verschafft, meint der Literaturwissenschaftler Stefan Busch, denn Grieses Mangel an analytischer Kompetenz sei nun zu seinem Vorteil in eine höhere moralische Qualität umgedeutet worden.<ref>Zit. nach: Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 13.</ref> 1960 wurde er in Lübeck zum Gründungspräsidenten der [[Fritz Reuter Gesellschaft]] e. V. bestimmt. Als dann mit der kulturellen Wende seit den ausgehenden 1960er Jahre dezidiert nationalsozialistische, völkische und national-konservative Verfasser aus den Lesebüchern und Sortimenten (abgesehen vom politisch einschlägigem Versandhandel) verschwanden, verschwand auch Griese.<ref>Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 21.</ref> Seine letzten beiden Bücher 1970 (''Leben in dieser Zeit 1890–1968'') und 1974 (''Eure guten Jahre'') wurden nurmehr in Kleinauflagen verlegt.


Bis zum Ende der DDR erfolgten alle postnationalsozialistischen Ehrungen allein in Westdeutschland. Eine besondere Rolle spielte dabei als Organisation von [[Flucht aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR|Flüchtlingen aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR]] die "[[Landsmannschaft Mecklenburg]]". 1964 kam es anlässlich der Verleihung des [[Mecklenburger Kulturpreis]]es der Landsmannschaft an Griese zu einer öffentlichen Auseinandersetzung über seine Aktivitäten im Nationalsozialismus. Der Literaturwissenschaftler [[Karl Otto Conrady]] kritisierte die Preisvergabe.<ref>Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 30.</ref> Conrady konstatierte: ''Man sollte den Bauerndichter Friedrich Griese gewiß nicht vorschnell zum Propheten nationalsozialistischen Rassenwahns stempeln. Aber es darf auch nicht übersehen werden, daß er willig genug sich zum Dichter des Blut-und-Boden-Mythos hat kreieren lassen.''<ref>Karl Otto Conrady: ''[http://www.zeit.de/1964/30/weiter-sind-wir-noch-nicht Weiter sind wir noch nicht.]'' In: ''Die Zeit'', 24. Juli 1964.</ref> Griese verwies auf die prominenten konservativen Intellektuellen [[Eduard Spranger]] und [[Rudolf Pechel]] als seine Unterstützer während der Internierung.<ref>Friedrich Griese: ''[http://www.zeit.de/1964/30/das-blut-und-der-boden Das Blut und der Boden.]'' In: ''Die Zeit'', 24. Juli 1964; Karl Otto Conrady: ''[http://www.zeit.de/1964/30/weiter-sind-wir-noch-nicht Weiter sind wir noch nicht.]'' In: ''Die Zeit'', 24. Juli 1964.</ref> Zum Thema "Blut und Boden" erklärte er, er habe sich immer nur mit der „Zusammengehörigkeit zwischen dem Boden und all seinem Lebendigen und dem Menschen“ beschäftigt.“ Conrady verschweige, dass er darin „auch die stumme Kreatur, das Tier, und überhaupt alles Lebendige“ einbezogen habe.<ref>Das Blut und der Boden. Eine Antwort von Friedrich Griese, in: Die Zeit, 24. Juli 1964.</ref> Dessen ungeachtet wird Griese inzwischen in der Literaturwissenschaft (wie vorher schon der NS-Literaturpolitik) oft als exemplarischer Vertreter des deutschen rassistischen Topos "Blut-und-Boden" angesehen.<ref>Siehe z. B.: John London (Hrsg.), Theatre Under the Nazis, Manchester 2000, S. 23; Hanna Leitgeb, Der ausgezeichnete Autor. Städtische Literaturpreise und Kulturpolitik in Deutschland 1926-1971, Berlin u. a. 1994, S. 125; Frits Boterman/Marianne Vogel, Nederland en Duitsland in het interbellum. Wisselwerking en contacten, Hilversum 2003, S. 168.</ref> Andere Stimmen fordern eine differenziertere Betrachtung Grieses. [[Leonore Krenzlin]] hält mit Bezug auf Griese die Formel ''Blut-und-Boden'' für "ein Klischee, das Differenzierung und sachliches Urteil nicht mehr zulässt".<ref>Leonore Krenzlin: ''Die Sache mit dem Boden und dem Blut. Das Dilemma des Erzählers Friedrich Griese''. In: ''Mythisches Mecklenburg. Frühe Texte Friedrich Grieses''. Neubrandenburg, Federchen Verlag, 2004, S. 79</ref>
Bis zum Ende der DDR erfolgten alle postnationalsozialistischen Ehrungen allein in Westdeutschland. Eine besondere Rolle spielte dabei als Organisation von Ostflüchtlingen und Mecklenburgvertriebenen die "[[Landsmannschaft Mecklenburg]]". 1964 kam es anlässlich der Verleihung des [[Mecklenburger Kulturpreis]]es der Landsmannschaft an Griese zu einer öffentlichen Auseinandersetzung über seine Aktivitäten im Nationalsozialismus. Der Literaturwissenschaftler [[Karl Otto Conrady]] kritisierte die Preisvergabe.<ref>Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 30.</ref> Conrady konstatierte: ''Man sollte den Bauerndichter Friedrich Griese gewiß nicht vorschnell zum Propheten nationalsozialistischen Rassenwahns stempeln. Aber es darf auch nicht übersehen werden, daß er willig genug sich zum Dichter des Blut-und-Boden-Mythos hat kreieren lassen.''<ref>Karl Otto Conrady: ''[http://www.zeit.de/1964/30/weiter-sind-wir-noch-nicht Weiter sind wir noch nicht.]'' In: ''Die Zeit'', 24. Juli 1964.</ref> Griese verwies auf die prominenten konservativen Intellektuellen [[Eduard Spranger]] und [[Rudolf Pechel]] als seine Unterstützer während der Internierung.<ref>Friedrich Griese: ''[http://www.zeit.de/1964/30/das-blut-und-der-boden Das Blut und der Boden.]'' In: ''Die Zeit'', 24. Juli 1964; Karl Otto Conrady: ''[http://www.zeit.de/1964/30/weiter-sind-wir-noch-nicht Weiter sind wir noch nicht.]'' In: ''Die Zeit'', 24. Juli 1964.</ref> Zum Thema "Blut und Boden" erklärte er, er habe sich immer nur mit der „Zusammengehörigkeit zwischen dem Boden und all seinem Lebendigen und dem Menschen“ beschäftigt.“ Conrady verschweige, dass er darin „auch die stumme Kreatur, das Tier, und überhaupt alles Lebendige“ einbezogen habe.<ref>Das Blut und der Boden. Eine Antwort von Friedrich Griese, in: Die Zeit, 24. Juli 1964.</ref> Dessen ungeachtet wird Griese inzwischen in der Literaturwissenschaft (wie vorher schon der NS-Literaturpolitik) oft als exemplarischer Vertreter des deutschen rassistischen Topos "Blut-und-Boden" angesehen.<ref>Siehe z. B.: John London (Hrsg.), Theatre Under the Nazis, Manchester 2000, S. 23; Hanna Leitgeb, Der ausgezeichnete Autor. Städtische Literaturpreise und Kulturpolitik in Deutschland 1926-1971, Berlin u. a. 1994, S. 125; Frits Boterman/Marianne Vogel, Nederland en Duitsland in het interbellum. Wisselwerking en contacten, Hilversum 2003, S. 168.</ref> Andere Stimmen fordern eine differenziertere Betrachtung Grieses. [[Leonore Krenzlin]] hält mit Bezug auf Griese die Formel ''Blut-und-Boden'' für "ein Klischee, das Differenzierung und sachliches Urteil nicht mehr zulässt".<ref>Leonore Krenzlin: ''Die Sache mit dem Boden und dem Blut. Das Dilemma des Erzählers Friedrich Griese''. In: ''Mythisches Mecklenburg. Frühe Texte Friedrich Grieses''. Neubrandenburg, Federchen Verlag, 2004, S. 79</ref>


Griese akzeptierte seine Inhaftierung als Strafe für die von Deutschen begangenen Verbrechen, an denen auch er mitschuldig sei, da er, wie er bekundete, geschwiegen habe. „Damals ließ ich es dabei, es war ja nicht ich, der davon betroffen wurde. ... Demnach wird mir die Wiederholung der Lehre mit vollem Recht zuteil.“<ref>Zit. nach: Friedrich Griese: ''Der Wind weht nicht, wohin er will''. Düsseldorf/Köln 1960, S. 95, 75.</ref> Er sei, so die Meinung von [[Marcel Reich-Ranicki]] in einem [[Nachruf]] 1975, „kein Prophet des Nationalsozialismus, wohl aber sein williges Werkzeug“ gewesen.<ref name=Ranicki>Marcel Reich-Ranicki: ''Friedrich Griese gestorben'', Nachruf in [[FAZ]], 3. Juni 1975, S. 21, zitiert nach Stefan Busch: ''"Und gestern, da hörte uns Deutschland"'', Würzburg 1998, S. 41.</ref>
Griese akzeptierte seine Inhaftierung als Strafe für die von Deutschen begangenen Verbrechen, an denen auch er mitschuldig sei, da er, wie er bekundete, geschwiegen habe. „Damals ließ ich es dabei, es war ja nicht ich, der davon betroffen wurde. ... Demnach wird mir die Wiederholung der Lehre mit vollem Recht zuteil.“<ref>Zit. nach: Friedrich Griese: ''Der Wind weht nicht, wohin er will''. Düsseldorf/Köln 1960, S. 95, 75.</ref> Er sei, so die Meinung von [[Marcel Reich-Ranicki]] in einem [[Nachruf]] 1975, „kein Prophet des Nationalsozialismus, wohl aber sein williges Werkzeug“ gewesen.<ref name=Ranicki>Marcel Reich-Ranicki: ''Friedrich Griese gestorben'', Nachruf in [[FAZ]], 3. Juni 1975, S. 21, zitiert nach Stefan Busch: ''"Und gestern, da hörte uns Deutschland"'', Würzburg 1998, S. 41.</ref>

Version vom 12. Oktober 2014, 13:48 Uhr

(1932)

Friedrich Griese (* 2. Oktober 1890 in Lehsten; † 1. Juni 1975 in Lübeck) war ein deutscher Schriftsteller. Heute weitgehend vergessen, galt er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeitweise als der bedeutendste Autor Mecklenburger Heimatliteratur.

Im Nationalsozialismus wurde er als Blut und Boden-Dichter hoch geehrt. Als eben solcher wird er heute auch von der Literaturgeschichte gewertet.

Leben

Herkunft, Jugend

Friedrich Griese wurde als Sohn eines Bauern und späteren Tagelöhners in Lehsten (Kreis Waren/Mecklenburg) geboren. Er besuchte - nachdem er zweimal die Aufnahmeprüfung nicht bestand - die Lehrerseminare in Neukloster und Lübtheen[1] und arbeitete ab 1913 als Volksschullehrer in Stralendorf bei Parchim. Im Ersten Weltkrieg meldete Griese sich freiwillig als Soldat. Nach einer Verwundung fast taub, wurde er 1916 aus dem Kriegsdienst entlassen und arbeitete bis 1926 wieder in Stralendorf als Lehrer.

Weimarer Republik

Von Herbst 1926 bis Frühjahr 1931 war Griese Lehrer an einer Knaben-Volksschule in Kiel. Zur Förderung seiner dichterischen Tätigkeit wurde Griese 1931 zum Rektor ernannt und mit vollen Bezügen vom Schuldienst beurlaubt. Ein erstes Buch publizierte er 1921 (Feuer).[2]

Grieses Werk umfasst über 50 Titel, 14 Romane, zehn Bände mit Erzählungen und sieben separat erschienene, sechs Dramen, vier autographische Schriften, vier Bücher über Mecklenburg und zwei Biographien - neben Reden, Aufsätzen, Hörspielen, Märchen und einigen Gedichten. Seine Bücher wurden ins Englische, Finnische, Niederländische, Norwegische, Rumänische, Schwedische und Tschechische übersetzt, auszugsweise auch ins Italienische.

Er war beeinflusst von skandinavischen (zeitgenössisch-völkisch: "nordischen") Autoren wie Knut Hamsun, Selma Lagerlöf und Jens Peter Jacobsen[3] und - nach eigener Aussage - von Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts des deutsch-englischen führenden Rassideologen Houston Stewart Chamberlain.[4] In seinem ersten Roman Feuer (1921) behandelte er mit autobiographischem Einschlag das Thema "Kriegsheimkehrer". Schon hier ist Grieses literarisches Hauptthema, die Mystifizierung des bäuerlichen Lebens und die Verklärung einer agrarisch-vorindustriellen Mecklenburger Welt, zu finden.[5] Weitere Romane wie "Ur" (1922), "Das Korn rauscht" (1923) und "Alte Glocken" (1925) sowie Theaterstücke folgten. Sein erster großer Romanerfolg war Winter (1927), für den er zwei Auszeichnungen erhielt und der auch nach 1945 mehrfach wieder aufgelegt wurde. Das Buch schildert den Untergang eines mecklenburgischen Dorfes, dem nur ein junges Paar entgeht. "Erdnähe wie kein anderer unter den deutschen Dichtern" attestierte dem Roman und dessen Verfasser ein zeitgenössischer Rezensent.[6]

Von 1921 bis 1933 publizierte Griese fünfzehn Bücher. Der Literaturwissenschaftler Stefan Busch urteilte dazu: Die von Griese "entworfene bäuerliche Welt enthält unverkennbar reaktionäre Züge, auch finden sich faschistische Ideologeme wie Fremdenhass, Irrationalismus und Antimodernismus“. Das gelte nicht erst für den Nationalsozialismus, sondern seit den 1920er Jahren.[7] Griese sah sich mit seiner Literatur in einem "Kampf der deutschen Welt mit der fremdländischen, vor allem der östlichen" (1932),[8] für die in der Vorstellungswelt der Weimarer Völkischen Bewegung "Ostjuden" repräsentativ waren. Das bereits 1932 uraufgeführte Stück Mensch aus Erde gemacht wurde nach Meinung des britischen Literaturwissenschaftlers zum meist zitierten Beispiel eines Blut-und-Boden-Dramas.[9] Dennoch konzedierte Marcel Reich-Ranicki 1975, dass Grieses Bücher, „was immer gegen sie einzuwenden" sei, auch durch Vorzüge aufweisen würden, "die man nicht ganz vergessen sollte", nämlich "atmosphärische Dichte, ... intensive Stimmungen und eine einfache und sehr anschauliche Sprache“.[10]

Nationalsozialismus

(1935)

Grieses Erfolgszeit als Autor begann mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten und ihre Bündnispartner. Am 8. Mai 1933 wurde er von Bernhard Rust in die Preußische Akademie der Künste eingesetzt.[11] "Nach 1933" wurde er "offiziell empfohlen."[12] Die von ihm propagierte „Einheit zwischen dem Blut und dem Boden“[13][14] als nationale Lebensgrundlage machte ihn zu einem wichtigen Vertreter der NS-Literatur. 1933 unterzeichnete er mit weiteren 87 deutschen Schriftstellern das an Adolf Hitler gerichtete Gelöbnis treuester Gefolgschaft.[15] Nach der Umwandlung der Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste zur "gesäuberten" Deutschen Akademie der Dichtung wurde Griese im Mai 1933 als neues Akademie-Mitglied berufen.[16] Er leitete dort den Ausschuss für Fragen des Schul- und Hochschulwesens.[17]

In der Folge erhielt und akzeptierte er nach Meinung des Literaturwissenschaftlers Karl Otto Conrady mehr Preise als jeder andere Schriftsteller im Dritten Reich.[18] Für 1937 und 1939 sind Beiträge Grieses auf Tagungen des NS-„Amts für Schrifttumspflege“ im Amt Rosenberg belegt. Der NSDAP trat er erst 1942 bei.[19]

Als er 1934 gemeinsam mit Konrad Beste den Lessingpreis erhalten sollte, begründeten die Preisrichter ihre Entscheidung damit, er stelle die "Doppelgestalt des deutschen Schicksals, das Schicksal 'Blut und Boden' und das Schicksal 'Krieg'" weltanschaulich wie künstlerisch auf einem Niveau "hoch über dem Durchschnitt der allgemeinen Heimat- oder Kriegsschriftstellerei" dar. Mit ihm werde ein Dichter ausgezeichnet, "der aus Blut und Boden schafft". Dabei sei Griese "wegweisend".[20] 1935 wurde er in das parteiüberprüfte "Deutsche Führerlexikon" aufgenommen.[21]

Nach Mecklenburg kehrte Griese 1935 zurück. Der Reichsstatthalter und spätere Gauleiter Friedrich Hildebrandt veranlasste, dass ihm die mecklenburgische Landesregierung die Markower Wassermühle bei Parchim schenkte.[22]

Die Auflagenzahlen seiner Bücher stiegen in den 1930er Jahren auf mehrere hunderttausend, woran auch Sonderausgaben für die Wehrmacht einen großen Anteil hatten.[23] Am erfolgreichsten waren seine historische Erzählung Die Wagenburg (1935) und der „Roman eines starken Geschlechts“ Die Weißköpfe (1939). In dem Aufsatz Unsere Arbeit ist Glaube, erschienen in der „Schriftenreihe der NSDAP“,[24] beschrieb er 1940 dörfliches Leben als Modell für völkische Lebensgemeinschaft. Bei der "Schriftenreihe" handelte es sich um in Millionenauflage publiziertes Schulungsmaterial der NSDAP.[25] Griese war 1936/37 Herausgeber der Mecklenburgischen Monatshefte. Die von Will Vesper herausgegebene führende NS-Literaturzeitschrift Die Neue Literatur lobte ihn 1938 als "Dichter des ewigen Bauerntums, nordischen Schicksalsgefühls und nordischer Formgebung".[26]

1940 verlieh Adolf Hitler ihm zu seinem 50. Geburtstag die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft, die zweithöchste Auszeichnung für Künstler, die im Nationalsozialismus vergeben wurde.[27] Rosenberg formulierte eine Laudatio, in der es u. a. hieß, Grieses Schriften kündeten "von der Unvergänglichkeit der mythischen Kräfte der Erde und des Blutes".[28] Seine "dichterische Kraft" - so ein auf die Region Mecklenburg bezogenes Urteil - nähre sich "von ihrer innigen Verwurzelung in ihrer Heimat".[29]

Seit Kriegsbeginn gehörte Griese zu den vom Regime als verlässliche Propagandisten betrachteten "Künstlern im Kriegseinsatz".[30] Zugleich war er vom Wehrdienst freigestellt. Er gehörte zu den zehn der etwa 4.000 hauptberuflichen Schriftsteller mit diesem Privileg und zugleich zu den vom Arbeitseinsatz Befreiten.[31]

Griese war regelmäßiger Teilnehmer des seit 1936 auf Initiative des Gauleiters Hildebrandt in Bad Doberan abgehaltenen Niederdeutschen Dichtertags. 1939 erhielt er dort den erstmals verliehenen Mecklenburgischen Schrifttumspreis. Die Ahnenhalle des Stadtmuseums "Möckelhaus" erhielt ein Wanddekor mit Griese-Spruch.[32] Der damals als Höhepunkt niederdeutschen Kulturlebens gefeierte "Doberaner Dichtertag" erscheint in postnationalsozialistischer Sicht als "NS-Spektakel", da durch und durch propagandistisch.[33]

Nach Darstellung von Jutta Ditfurth[34] hatte Friedrich Griese 1936/1937 einige Monate lang eine "leidenschaftliche Affäre" mit Ingeborg Meinhof, der Tochter seines Freundes Johannes Guthardt und der Mutter von Ulrike Meinhof. Er habe diese Episode in seinem Roman Bäume im Wind (1937) thematisiert.

Nach NS-Ende

Im Sommer 1945 wurde Griese festgenommen, nachdem der Leiter des Kulturamtes in seinem Wohnort Parchim, Adolf Lentze,[35] umfangreiches Belastungsmaterial zusammengetragen hatte.[36] Lentze hatte als politisch Verfolgter acht Jahre im KZ Sachsenhausen verbracht und lehnte NS-Schriftsteller entschieden ab. Grieses Bibliothek hatte er als Müll mit Mistgabeln auf Leiterwagen verladen lassen, um sie zu vernichten.[37]

Griese wurde in Alt-Strelitz und im Lager Fünfeichen in Neubrandenburg interniert.[38] Anfang Mai 1946 entließen ihn die sowjetischen Militärbehörden.[39] Der Kulturbund - so nach einer Angabe des Leiters der Abteilung Kultur und Volksbildung und Vizepräsidenten von Mecklenburg, Gottfried Grünberg - sollte künftig auf ihn aufpassen. Grünbergs Befürchtung, "verschiedenste Kreise" seien dabei, den Schriftsteller zu rehabilitieren, teilten Johannes R. Becher und Willi Bredel angesichts der gegebenen Bedingungen nicht. Sie waren bemüht, Griese im Rahmen kommunistisch-sozialistischer Bündnispolitik für die neuen Verhältnisse zu gewinnen, traten daher für dessen Schonung ein und hatten Kontakt zu ihm.[40] Grieses Haltung hatte bündnispolitische Erwartungen aufkommen lassen. Er hatte in der Zeitschrift Demokratische Erneuerung die Bodenreform von 1946 begrüßt und war bereit, mit Bredel zusammenzuarbeiten.[41] Erfolgreich waren die Bemühungen von Bredel und Becher dennoch am Ende nicht, Griese verließ im Sommer 1947 die SBZ, wechselte nach Westdeutschland und dort nach Herrnburg bei Lübeck.

Zu diesem Zeitpunkt unterlag er in der US-Zone einem "Totalverbot" durch die dortige Militärverwaltung.[42] In der SBZ wie auch später in der DDR wurden seine Schriften dagegen weitgehend toleriert, wenn sie mit einer Ausnahme - die Erzählung Das Kind des Torfmachers von 1937, Neuauflage 1955 - auch nicht wieder neu erschienen. Nur Unsere Arbeit ist Glaube wurde 1949 auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[43]

Zu den Beschuldigungen nach 1945 gehörte auch, die auf Initiative des Gauleiters vom Land Mecklenburg erhaltene Markower Mühle[44] sei in einem Arisierungsakt unrechtmäßig von den NS-Behörden enteignet worden, was Griese gewusst habe. Die Behauptung gilt als ungeklärt.[45] Die Mühle wurde ihm nun jedenfalls entzogen und dem FDGB übergeben, der dort ein Kindersanatorium einrichtete.[46] Das Grundstück wurde Griese 1954 rückübertragen und seine Enteignung 1945 als "unter falschen Voraussetzungen getroffen" korrigiert.[47]

Griese stellte sich um und vermied nun Blut-und-Boden-Inhalte. Seine alten Bücher und neue erschienen ab 1947/48 zunächst weiter in zahlreichen Auflagen und Buchklub-Ausgaben.[48] Zwei Dissertationen beschäftigten sich mit dem Schriftsteller, von denen es allerdings heute heißt, dass es unkritische Stiluntersuchungen seien.[49] Bis Ende der 1960er Jahre war Griese in bundesdeutschen Schulbüchern zu finden. Dass Griese "einer der schlichtesten Köpfe unter den NS-Literaten" gewesen sei, habe ihm nun einen Vorteil verschafft, meint der Literaturwissenschaftler Stefan Busch, denn Grieses Mangel an analytischer Kompetenz sei nun zu seinem Vorteil in eine höhere moralische Qualität umgedeutet worden.[50] 1960 wurde er in Lübeck zum Gründungspräsidenten der Fritz Reuter Gesellschaft e. V. bestimmt. Als dann mit der kulturellen Wende seit den ausgehenden 1960er Jahre dezidiert nationalsozialistische, völkische und national-konservative Verfasser aus den Lesebüchern und Sortimenten (abgesehen vom politisch einschlägigem Versandhandel) verschwanden, verschwand auch Griese.[51] Seine letzten beiden Bücher 1970 (Leben in dieser Zeit 1890–1968) und 1974 (Eure guten Jahre) wurden nurmehr in Kleinauflagen verlegt.

Bis zum Ende der DDR erfolgten alle postnationalsozialistischen Ehrungen allein in Westdeutschland. Eine besondere Rolle spielte dabei als Organisation von Ostflüchtlingen und Mecklenburgvertriebenen die "Landsmannschaft Mecklenburg". 1964 kam es anlässlich der Verleihung des Mecklenburger Kulturpreises der Landsmannschaft an Griese zu einer öffentlichen Auseinandersetzung über seine Aktivitäten im Nationalsozialismus. Der Literaturwissenschaftler Karl Otto Conrady kritisierte die Preisvergabe.[52] Conrady konstatierte: Man sollte den Bauerndichter Friedrich Griese gewiß nicht vorschnell zum Propheten nationalsozialistischen Rassenwahns stempeln. Aber es darf auch nicht übersehen werden, daß er willig genug sich zum Dichter des Blut-und-Boden-Mythos hat kreieren lassen.[53] Griese verwies auf die prominenten konservativen Intellektuellen Eduard Spranger und Rudolf Pechel als seine Unterstützer während der Internierung.[54] Zum Thema "Blut und Boden" erklärte er, er habe sich immer nur mit der „Zusammengehörigkeit zwischen dem Boden und all seinem Lebendigen und dem Menschen“ beschäftigt.“ Conrady verschweige, dass er darin „auch die stumme Kreatur, das Tier, und überhaupt alles Lebendige“ einbezogen habe.[55] Dessen ungeachtet wird Griese inzwischen in der Literaturwissenschaft (wie vorher schon der NS-Literaturpolitik) oft als exemplarischer Vertreter des deutschen rassistischen Topos "Blut-und-Boden" angesehen.[56] Andere Stimmen fordern eine differenziertere Betrachtung Grieses. Leonore Krenzlin hält mit Bezug auf Griese die Formel Blut-und-Boden für "ein Klischee, das Differenzierung und sachliches Urteil nicht mehr zulässt".[57]

Griese akzeptierte seine Inhaftierung als Strafe für die von Deutschen begangenen Verbrechen, an denen auch er mitschuldig sei, da er, wie er bekundete, geschwiegen habe. „Damals ließ ich es dabei, es war ja nicht ich, der davon betroffen wurde. ... Demnach wird mir die Wiederholung der Lehre mit vollem Recht zuteil.“[58] Er sei, so die Meinung von Marcel Reich-Ranicki in einem Nachruf 1975, „kein Prophet des Nationalsozialismus, wohl aber sein williges Werkzeug“ gewesen.[59]

Bereits 1976 sah ihn ein Standardwerk der Literaturwissenschaft gemeinsam mit Erwin Guido Kolbenheyer, Hanns Johst oder Wilhelm Grimm nurmehr als einen der Wegbereiter und Vertreter des "literarischen Nationalsozialismus".[60] Andere Übersichten zur nationalsozialistischen Literatur erwähnen Griese dagegen überhaupt nicht.[61]

Heute sind Grieses Bücher weitestgehend vergessen und nur noch antiquarisch erhältlich. Eine Ausnahme bildet seine Sammlung von Dorfgeschichten „Das Korn rauscht“, die 2003 neu aufgelegt wurde. Stefan Busch vertrat 1998 den Standpunkt, die Frage, ob Grieses Schriften "auch nur einen Satz wert" wären, könne inzwischen "klar verneint" werden. Er gehöre in jeder Hinsicht der Vergangenheit an.[62] Davon abweichend plädierte Leonore Krenzlin 2004 dafür, "dass man sich in Bezug auf Friedrich Griese die Mühe oder vielleicht auch die Freude machen sollte, die Bücher einzeln aufs Neue zu lesen und zu bewerten."[63]

In seinem Heimatort Lehsten gab es nach der Wende eine neuerliche Hinwendung zu dem "Heimatdichter", die auch aus der Region unterstützt wurde.[64] Es existiert dort im Lehstener Büdnerei-Verein seit 2000 ein Friedrich-Griese-Kreis, der mit regelmäßigen Literaturtagen und anderen Aktivitäten Friedrich Griese wieder zu popularisieren versucht.[65] An Grieses Wirkungort Parchim organisiert das Stadtmuseum "Friedrich-Griese-Tage", um Grieses Werke wieder ins Gedächtnis zu rufen.[66]

Der Erlanger Theologe Karlmann Beyschlag (1923-2011) ist Friedrich Griese in dessen letzten Lebensjahren ein enger geistiger Wegbegleiter gewesen.[67] Beigesetzt wurde Griese auf dem Friedhof am Ratzeburger Dom. Die Ende 2009 aufgelassene Grabstätte wurde 2010 auf Initiative der Fritz Reuter Gesellschaft und mit finanzieller Unterstützung der privaten Jost-Reinhold-Stiftung wiederhergestellt.

Auszeichnungen

Im niedersächsischen Groß Grönau bei Lübeck ist eine Straße nach Griese benannt. Nach der Wende erhielten in den mecklenburgischen Orten Lehsten und Möllenhagen ebenfalls Straßen und in Parchim (1990) bis zur Schließung 2012 das ehemalige FDGB-Kindersanatorium Markower Mühle diesen Namen.

Werke (Auswahl)

  • Feuer, 1921
  • Ur, 1922
  • Das Korn rauscht, 1923
  • Alte Glocken, 1925
  • Die letzte Garbe, 1927
  • Winter, 1927
  • Die Flucht, 1928
  • Sohn seiner Mutter, 1929
  • Tal der Armen, 1929
  • Der ewige Acker, 1930
  • Der Herzog, 1931
  • Das Dorf der Mädchen, 1932
  • Mensch, aus Erde gemacht, 1932
  • Der Saatgang, 1932
  • Das letzte Gesicht, 1934
  • Mein Leben, 1934
  • Die Wagenburg, 1935
  • Die Prinzessin von Grabow, 1936
  • Bäume im Wind, 1937
  • Das Kind des Torfmachers, 1937
  • Wind im Luch, 1937
  • Im Beektal singt es, 1938
  • Fritz Reuter, 1938
  • Die Weißköpfe, 1939
  • Johannes Gillhoff. Ein Lebensbild, 1940
  • Unsere Arbeit ist Glaube. Eher, München 1940 (Schriftenreihe der NSDAP 3)
  • Die Dörfer der Jugend, 1947
  • Der Zug der großen Vögel, 1951
  • Der Wind weht nicht, wohin er will, 1960
  • Das nie vergessene Gesicht, 1962
  • So lange die Erde steht, 1965
  • Leben in dieser Zeit, 1970
  • Eure guten Jahre, 1974

Hörspiel

Anmerkungen

  1. Gerd Simon, "Art, Auslese, Ausmerze ..." etc. Ein bisher unbekanntes Wörterbuch-Unternehmen aus dem SS-Hauptamt im Kontext der Weltanschauungslexika des 3. Reichs (Publikationen der Gesellschaft für interdisziplinäre Forschung, Bd. 1), Tübingen 2000, S. 26, siehe: [1].
  2. Dazu siehe: Personenartikel Friedrich Griese in: Kulturportal Mecklenburg-Vorpommern, [2].
  3. Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412.
  4. Nach: Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 36.
  5. Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412.
  6. JoachimPuttkammer, Mecklenburg-Vorpommern. 100 berühmte Köpfe, Erfurt 2011, S. 106.
  7. Stefan Busch: "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 40, 55.
  8. Zit. nach: Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412.
  9. John London (Hrsg.), Theatre Under the Nazis, Manchester 2000, S. 23.
  10. Marcel Reich-Ranicki: Friedrich Griese gestorben, in: FAZ, 3. Juni 1975, S. 21, zit. nach: Stefan Busch: "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 70.
  11. Joseph Wulf: Literatur und Dichtung im Dritten ReichReinbek 1966, S. 34
  12. Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland, S. 37.
  13. Griese: Mein Leben. Von der Kraft der Landschaft. Berlin 1934, S. 64.
  14. Hellmuth Langenbucher: Dichter im Dritten Reich - Frierich Griese. In: Neues Volk. Mai 1936, S. 27.Zitiert in: Joseph Wulf: Literatur und Dichtung im Dritten ReichReinbek 1966, S. 353.
  15. Joseph Wulf: Literatur und Dichtung im Dritten ReichReinbek 1966, S. 112.
  16. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main 2007, S. 179.
  17. Hans Sarkowicz/Alf Mentzer: Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biographisches Lexikon, Erw. Neuauflage, Hamburg/Wien 2002, S. 192.
  18. Karl Otto Conrady: Ein Disput um eine Preisverleihung an Friedrich Griese: sind wir wieder so weit?, in: ders.: Literatur und Germanistik als Herausforderung. Skizzen und Stellungnahmen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1974, S. 215–226, hier: 217f.
  19. Gerd Simon, "Art, Auslese, Ausmerze ..." etc. Ein bisher unbekanntes Wörterbuch-Unternehmen aus dem SS-Hauptamt im Kontext der Weltanschauungslexika des 3. Reichs (Publikationen der Gesellschaft für interdisziplinäre Forschung, Bd. 1), Tübingen 2000, S. 27, siehe: [3].
  20. Hanna Leitgeb, Der ausgezeichnete Autor. Städtische Literaturpreise und Kulturpolitik in Deutschland 1926-1971, Berlin u. a. 1994, S. 125; vgl. auch: Hellmuth Langenbucher: Dichter im Dritten Reich - Friedrich Griese. In: Neues Volk, Mai 1936, S. 27, nach: Joseph Wulf: Literatur und Dichtung im Dritten Reich, Reinbek 1966, S. 353.
  21. Ernst Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main 2007, S. 179.
  22. Ernst Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main 2007, S. 179.
  23. Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 37.
  24. Friedrich Griese, Unsere Arbeit ist Glaube (Schriftenreihe der NSDAP. Volkheit und Glaube, Bd. 2), Berlin 1940.
  25. Hans Norbert Fügen, Wege der Literatursoziologie, Neuwied 1968, S. 328; Nationalsozialistische Monatshefte, Bd. 14, 1943, S. 314.
  26. Eduard Zarncke, Will Vesper (Hrsg.), Die Neue Literatur, Band 39, Jg. 1938, S. 78.
  27. Gerd Simon, "Art, Auslese, Ausmerze ..." etc. Ein bisher unbekanntes Wörterbuch-Unternehmen aus dem SS-Hauptamt im Kontext der Weltanschauungslexika des 3. Reichs (Publikationen der Gesellschaft für interdisziplinäre Forschung, Bd. 1), Tübingen 2000, S. 27, siehe: [4].
  28. Reinhard Rösler: Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952, Hamburg 2003, S. 31.
  29. Kurt Gerlach, Die Dichtung des deutschen Ostens. Umriss zu einer ostelbischen Literaturgeschichte, Berlin 1941, S. 263.
  30. Annette Gümbel, "Volk ohne Raum". Der Schriftsteller Hans Grimm zwischen nationalkonservativem Denken und völkischer Ideologie, Darmstadt 2003, S. 179.
  31. Ine Can Linthout, Das Buch in der nationalsozialistischen Propagandapolitik, Berlin/Boston 2012, S. 240.
  32. Sebastian Heissel, Geschichte von Bad Doberan-Heiligendamm in drei Bänden, Band 1, Rostock 1939, S. 226, 287.
  33. Hermann Langer, Leben unterm Hakenkreuz: Alltag in Mecklenburg 1932-1945, Bremen 1996, S. 119.
  34. Jutta Ditfurth: Ulrike Meinhof. Die Biografie. Ullstein, Berlin 2007.
  35. Zu Lentze siehe: Günter Heuzeroth, Verfolgte aus politischen Gründen. Widerstand und Verfolgung der regionalen Arbeiterbewegung in Dokumenten, Lebensberichten und Analysen dargestellt an den Ereignissen in Weser-Ems, 1933-1945, Bd. 1, Oldenburg 1989.
  36. Reinhard Rösler: Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952, Hamburg 2003, S. 33.
  37. Reinhard Rösler: Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952, Hamburg 2003, S. 194; Stefan Busch: "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 45.
  38. Siehe z. B.: Reinhard Rösler: Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952, Hamburg 2003, S. 32; Stefan Busch: "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 40; Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412, hier: S. 411.
  39. Reinhard Rösler: Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952, Hamburg 2003, S. 33.
  40. Reinhard Rösler: Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952, Hamburg 2003, S. 31ff.
  41. Stefan Busch: "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 35, 38.
  42. So ausweislich einer Publikation für die Bayerische Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit: Jürgen Weber, Der Bauplan für die Republik. Das Jahr 1948 in der deutschen Nachkriegsgeschichte, München 1996, S. 335.
  43. [5].
  44. Ernst Klee, Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main 2007, S. 179.
  45. Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 43.
  46. Gerd Simon, "Art, Auslese, Ausmerze ..." etc. Ein bisher unbekanntes Wörterbuch-Unternehmen aus dem SS-Hauptamt im Kontext der Weltanschauungslexika des 3. Reichs (Publikationen der Gesellschaft für interdisziplinäre Forschung, Bd. 1), Tübingen 2000, S. 27, siehe: [6]
  47. Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland“, Würzburg 1998, S. 43.
  48. Vgl.: Torben Fischer, Matthias N. Lorenz (Hrsg.), Lexikon der „Vergangenheitsbewältigung“ in Deutschland, Bielefeld 2007, S. 109.
  49. Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412.
  50. Zit. nach: Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 13.
  51. Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 21.
  52. Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 30.
  53. Karl Otto Conrady: Weiter sind wir noch nicht. In: Die Zeit, 24. Juli 1964.
  54. Friedrich Griese: Das Blut und der Boden. In: Die Zeit, 24. Juli 1964; Karl Otto Conrady: Weiter sind wir noch nicht. In: Die Zeit, 24. Juli 1964.
  55. Das Blut und der Boden. Eine Antwort von Friedrich Griese, in: Die Zeit, 24. Juli 1964.
  56. Siehe z. B.: John London (Hrsg.), Theatre Under the Nazis, Manchester 2000, S. 23; Hanna Leitgeb, Der ausgezeichnete Autor. Städtische Literaturpreise und Kulturpolitik in Deutschland 1926-1971, Berlin u. a. 1994, S. 125; Frits Boterman/Marianne Vogel, Nederland en Duitsland in het interbellum. Wisselwerking en contacten, Hilversum 2003, S. 168.
  57. Leonore Krenzlin: Die Sache mit dem Boden und dem Blut. Das Dilemma des Erzählers Friedrich Griese. In: Mythisches Mecklenburg. Frühe Texte Friedrich Grieses. Neubrandenburg, Federchen Verlag, 2004, S. 79
  58. Zit. nach: Friedrich Griese: Der Wind weht nicht, wohin er will. Düsseldorf/Köln 1960, S. 95, 75.
  59. Marcel Reich-Ranicki: Friedrich Griese gestorben, Nachruf in FAZ, 3. Juni 1975, S. 21, zitiert nach Stefan Busch: "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 41.
  60. Horst Denkler, Karl Prümm, Die deutsche Literatur im Dritten Reich. Thesen - Traditionen – Wirkungen, Stuttgart 1976, S. 63.
  61. Jürgen Hillesheim, Elisabeth Michael: Lexikon nationalsozialistischer Dichter. Biographien, Analysen, Bibliographien. Würzburg, 1993
  62. Stefan Busch, "Und gestern, da hörte uns Deutschland", Würzburg 1998, S. 36f.
  63. Leonore Krenzlin: Die Sache mit dem Boden und dem Blut. Das Dilemma des Erzählers Friedrich Griese. In: Mythisches Mecklenburg. Frühe Texte Friedrich Grieses. Neubrandenburg, Federchen Verlag, 2004, S. 80
  64. Siehe Literaturliste.
  65. in: sv, Ein Nachruf: Griese-Kreis würdigt Initiatorin. in: Nordkurier, 9. April 2013
  66. Christiane Großmann: Die Stimme Mecklenburgs. In: SVZ vom 17. März 2010
  67. Karlmann Beyschlag: Über: "Eure guten Jahre". Berichte und Betrachtungen von Friedrich Griese. In: Carolinum. Historisch-literarische Zeitschrift Bd. 40.1974, Nr. 68/69. S. 70-73.

Literatur

  • Arbeitsgemeinschaft Fünfeichen: Friedrich Griese und seine Zeit im Lager Fünfeichen, Edition Federchen im Steffen Verlag : Berlin 2012
  • Erika Becker (Red.), Mecklenburg und seine Geschichte. Beiträge zum Werk Friedrich Grieses, hrsgg. vom Verein zu Förderung von Kultur, Kunst und Bildung auf dem Lande Büdnerei Lehsten e. V. und dem Literaturzentrum Neubrandenburg e.V., Brandenburg 2007
  • Erika Becker/Karin Packhäuser (Hrsg.), Annäherung an Friedrich Griese. Leben und Werk., Federchen Verlag : Neubrandenburg 2000
  • Erika Becker/Karin Packhäuser (Hrsg.), Das Frühwerk Friedrich Grieses (Federlese. Beiträge zum 2. Lehstener Literaturtag 2001), Federchen Verlag : Neubrandenburg 2002
  • Stefan Busch: „Und gestern, da hörte uns Deutschland“. NS-Autoren in der Bundesrepublik. Kontinuität und Diskontinuität bei Friedrich Griese, Werner Beumelburg, Eberhard Wolfgang Möller und Kurt Ziesel. Königshausen u. Neumann, Würzburg 1998 (= Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte; 13), ISBN 3-8260-1395-6
  • Karl Otto Conrady: Ein Disput um eine Preisverleihung an Friedrich Griese. Sind wir wieder so weit?; in: derselbe: Literatur und Germanistik als Herausforderung. Skizzen und Stellungnahmen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-518-06714-1, S. 215–226
  • Wolfgang Kaelcke: Parchimer Persönlichkeiten. Teil 2, Parchim 1997 (= Schriftenreihe des Museums der Stadt Parchim, Heft 5)
  • Kurt Melcher: Friedrich Griese. Junker & Dünnhaupt, Berlin 1936. (Neuere deutsche Literaturgeschichte 7) (Zugleich Diss. Jena)
  • Mecklenburg und seine Geschichte. Beiträge zum Werk Friedrich Grieses, hrsgg. vom Verein zu Förderung von Kultur, Kunst und Bildung auf dem Lande Büdnerei Lehsten e. V. und dem Literaturzentrum Neubrandenburg e.V., Federchen Verlag : Neubrandenburg 2007
  • Reinhard Rösler: Autoren, Debatten, Institutionen: literarisches Leben in Mecklenburg-Vorpommern 1945 bis 1952, Hamburg 2003
  • Hans Sarkowicz, Friedrich Griese, in: Killy - Literaturlexikon, Bd. 4, Berlin 2009, S. 411-412
  • Hans Sarkowicz/Alf Mentzer: Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biographisches Lexikon. Erweiterte Neuauflage. Europa Verlag, Hamburg/Wien 2002, ISBN 3-203-82030-7
  • Monika Schürmann/Reinhard Rösler/Matthias Wolf/Leonore Krenzlin, Griese - Menschen aus Worten gemacht. Beiträge der Lehstener Literaturtage zum Werk Friedrich Grieses, Edition Federchen im Steffen Verlag : Berlin 2014
  • Gerd Simon, "Art, Auslese, Ausmerze ..." etc. Ein bisher unbekanntes Wörterbuch-Unternehmen aus dem SS-Hauptamt im Kontext der Weltanschauungslexika des 3. Reichs (Publikationen der Gesellschaft für interdisziplinäre Forschung, Bd. 1), Tübingen 2000, siehe auch: [7]
  • Verein zu Förderung von Kultur, Kunst und Bildung auf dem Lande Büdnerei Lehsten e. V. (Hrsg.), Mythisches Mecklenburg. Frühe Texte Friedrich Grieses (Beiträge zum 3. Lehstener Literaturtag), Federchen Verlag : Neubrandenburg 2004

Literatur über Friedrich Griese in der Landesbibliographie MV