„Fan“ – Versionsunterschied

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== Musik ==
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Fans verehren eine bestimmte Musikrichtung, eine Band oder einen Sänger. Sie besuchen Konzerte, [[Musikfestival|Festivals]] und andere musikalische Veranstaltungen. Außerdem sammeln sie [[Musikalbum|Alben]], Poster, T-Shirts, [[Button (Ansteckplakette)|Buttons]] und andere Devotionalien.
Fans verehren eine bestimmte Musikrichtung, eine Band oder einen Sänger. Sie besuchen Konzerte, [[Musikfestival|Festivals]] und andere musikalische Veranstaltungen. Außerdem sammeln sie [[Musikalbum|Alben]], Poster, T-Shirts, [[Button (Ansteckplakette)|Buttons]] und andere Devotionalien.

Nicht zu vergessen die sogenannten Groupies, die kreischend jeden Ton ihres Idols verfolgen. Und deren ganzes Sehen darin besteht, einmal Auge in Auge ihrem Schwarm gegenüberzustehen.


== Theater, Film und Fernsehen ==
== Theater, Film und Fernsehen ==

Version vom 25. November 2010, 00:23 Uhr

Ein Fan ist ein Mensch, der längerfristig eine leidenschaftliche Beziehung zu einem für ihn externen, öffentlichen, entweder personalen, kollektiven, gegenständlichen oder abstrakten Fanobjekt hat und in die emotionale Beziehung zu diesem Objekt Ressourcen wie Zeit und/oder Geld investiert. [1]

Fans finden sich oft in Fanklubs zusammen. Sofern sich die begeisterte Anhängerschaft der Fans auf Personen bezieht, werden letztere als Stars bezeichnet. Die begeisterte Anhängerschaft äußert sich meist in Ritualen der Verehrung der betreffenden Person, Gruppe oder Sache. Für diese Verehrung, die die Fans betreiben, hat sich umgangssprachlich der Begriff Kult eingebürgert. Er beruht häufig auch auf Mythen, die sich um den Gegenstand der Verehrung ranken.

Etymologie

Das Wort „Fan“ [fɛn] (englisch fan [fæn], von fanaticFanatiker“) ist aus dem Englischen in mehrere Sprachen übertragen worden, unter anderem ins Deutsche oder ins Tschechische (fanoušek). Trotz der Etymologie hat der Fan nichts mit dem im politischen Sinn negativ besetzten Begriff Fanatiker zu tun. Im Englischen bezeichnet man die Fans deshalb meistens als „supporters“. Der italienische Begriff Tifosi bedeutet ebenfalls „Fans“ und wird häufig als Synonym für die italienischen Fans bei einer Sportveranstaltung verwendet. In Italien selbst benutzt man häufig den Begriff „partigiano“, was mit „Parteigänger“ zu übersetzen wäre.

Sport

Portugiesische Fans bei der Fußball-EM 2004
Berliner Fanmeile bei der Fußball-WM 2006
Motor-Lublin-Fans

Fans begeistern sich für eine Sportart (z.B. Fußballfans), einen Sportverein oder einen einzelnen Sportler. Bei Sportvereinen nennt man Fans, die Wettkämpfe ihrer Mannschaft besuchen, auch „Schlachtenbummler“. Sie sorgen in der eigenen Spielstätte für einen „Heimvorteil“ und begleiten ihre Mannschaft zu Auswärtsspielen. Viele Fans zeigen ihre Zugehörigkeit zu „ihrer“ Mannschaft durch das Tragen von Trikots, Schals, Mützen oder anderer Kleidungsstücke mit dem Namen oder Logo der Mannschaft. Durch Fangesänge kommunizieren sie miteinander. Die akustische Unterstützung wird dabei oft von einem sogenannten Vorsänger koordiniert. Weitere Botschaften gibt es durch Transparente, Fahnen und Schals.

Eine besondere Ausprägung ist die Ultrà-Bewegung, die sich durch Choreografien im Stadion und andere Aktionen besonders engagiert.

Bei Großveranstaltungen wird auch immer häufiger das sogenannte Public Viewing angeboten. So trafen sich beispielsweise die Fans bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 auf den Fanmeilen. Außerdem testen sie ihr Wissen bei Sportwetten und Tippspielen, bei denen sie versuchen, den Ausgang der Spiele vorherzusagen.

Musik

Fans verehren eine bestimmte Musikrichtung, eine Band oder einen Sänger. Sie besuchen Konzerte, Festivals und andere musikalische Veranstaltungen. Außerdem sammeln sie Alben, Poster, T-Shirts, Buttons und andere Devotionalien.

Nicht zu vergessen die sogenannten Groupies, die kreischend jeden Ton ihres Idols verfolgen. Und deren ganzes Sehen darin besteht, einmal Auge in Auge ihrem Schwarm gegenüberzustehen.

Theater, Film und Fernsehen

Die Liebe der Fans kann sich auf bestimmte Theater, Filme, Fernsehserien, Moderatoren, Regisseure oder Schauspieler beziehen. Bei Film und Fernsehen können die Fans die Produktion beeinflussen, da bei großem Zuschauerzuspruch Sequels bzw. neue Folgen einer Serie gedreht werden.

Kunst

Anhänger eines bestimmten Künstlers oder Genres bezeichnet man häufiger als „Liebhaber“. Sie betätigen sich oft als Kunstsammler oder fördern die Kunst als Mäzen. Insbesondere das Mäzenatentum durch wohlhabende Menschen ist wirtschaftlich wichtig für die Kunstszene. Es kann dabei auch zu Abhängigkeitsverhältnissen kommen.

Konsum

Datei:Fans CRO Coreographie.jpg
Choreographie von kroatischen Fans

Im Rahmen der Vermarktung von Stars und Objekten, die über eine Fangemeinde verfügen, werden häufig Merchandising-Artikel (Fan-Devotionalien) angeboten. Außerdem versuchen Fans von Personen, Autogramme ihrer Stars zu erhalten und sich gemeinsam mit ihren Lieblingen zu fotografieren. Einige Anhänger bringen ihre Begeisterung in Fan-Art und Fan-Fiction oder auf einem Fanposter zum Ausdruck. Webmaster präsentieren eine Fanpage im Internet. Fans bestimmter Konsumartikel (z.B. Produkte bestimmter Marken bzw. eines bestimmten Genres) oder eines bestimmten konsumorientierten Lebensstils:

Beispiele: Motorradfans, Fast-Food-Fans, etc.

Markenfans: Die Werbung fördert die Identifikation mit den Herstellern. Sportvereine, Musiker und andere Gruppen, die von Fans verehrt werden, nutzen die Zuneigung, um verschiedene Gegenstände mit dem eigenen Logo oder in den Farben eines Vereins zu verkaufen. Für Anhänger von Computer-Programmen oder Spielkonsolen gibt es in Internet-Foren den negativ besetzten Anglizismus „Fanboy“ (bzw. „Fangirl“).

Abgrenzung zu verwandten Themen

  • Wenn die Begeisterung für eine Person, Gruppe oder Sache religiöser Art ist, spricht man von religiöser Verehrung oder Anbetung.
  • Wenn Menschen ein erotisches Interesse an einer Person oder Gruppe haben, spricht man von Verliebtheit. Groupies zeigen ein übersteigertes sexuelles Interesse an einem Star.

Einzelnachweise

  1. Schäfer, Mike S. & Jochen Roose (2005): Begeisterte Nutzer? Jugendliche Fans und ihr Medienumgang. In: merz - Medien + Erziehung 2005/2. 49-53.

Literatur

  • Barbes, Samantha. Movie Crazy – Fans, Stars, and the Cult of Celebrity. New York: Palgrave, 2001.
  • Cavicchi, Daniel. Tramps like us: Music & Meaning among Springsteen Fans. New York [u.a.]: Oxford University Press, 1998.
  • Roose, Jochen, Mike S. Schäfer und Thomas Schmidt-Lux (Hrsg.): Fans . Soziologische Perspektiven, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010 ISBN 978-3-531-16096-2