„F.W. Schiller“ – Versionsunterschied

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==Geschichte==
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Das Unternehmen wurde 1847 von Fjodor Wazilowich Schiller (Friedrich Wilhelm Schiller(*7.März 1819 in Rostock; † 29.Januar 1887 in Sankt Petersburg))<ref>https://spslc.ru/burial-places/shiller-fridrix-vilgelm.html</ref>, einem Gesellen von [[Karl Wirth (Klavierbauer)]] gegründet. Nachdem Friedrich Wilhelm Schiller etwa zehn Jahre eigene Fabrikate im kleinen Rahmen produziert hatte, konnte er sich stark erweitern.
Das Unternehmen wurde 1847 von Fjodor Wazilowich Schiller (Friedrich Wilhelm Schiller(*7.März 1819 in Rostock; † 29.Januar 1887 in Sankt Petersburg))<ref>https://spslc.ru/burial-places/shiller-fridrix-vilgelm.html</ref>, einem Gesellen von [[Karl Wirth (Klavierbauer)]] gegründet. Nachdem Friedrich Wilhelm Schiller etwa zehn Jahre eigene Fabrikate im kleinen Rahmen produziert hatte, konnte er sich stark erweitern.
Im Jahr 1857 übernahm Schiller die Fabrikation von [[Hermann Lichtenthal]], dem Petersburger Klavierbaumeister<ref>Lenz, Wilhelm von: Beethoven eine Biographie. 1856; ''zeitgenössische und umfangreiche Beschreibung des Petersburger Kalvierbaus'' S.424-428[https://www.google.de/books/edition/Die_Componisten_der_neueren_Zeit/4wLpTyT7Jl4C?hl=de&gbpv=1&dq=Schiller+und+Beck+Pianos&pg=PA427&printsec=frontcover]| Abegrufen am 13.August 2023</ref>, der gestorben war und dessen Klaviere er bisher nur gehandelt hatte.<ref name="AP">http://allpianists.ru/history28.html</ref> Die Fabrik hatte zu der Zeit 60 Angestellte. Später wurde die Fabrik als Schiller & Beck weitergeführt. Vor 1882 wurde sie durch Werner übernommen<ref>http://www.piano.instruments.edu.pl/en/piano-makers</ref> und kurze Zeit später liquidiert.<ref name="AP" /> Auf dem [[Smolensker Friedhof]] in Sankt Petersburg, befindet sich ein großer Grabstein von F.W.Schiller.
Im Jahr 1857 übernahm Schiller die Fabrikation von [[Hermann Lichtenthal]], dem Petersburger Klavierbaumeister, <ref>Lenz, Wilhelm von: Beethoven eine Biographie. 1856; ''zeitgenössische und umfangreiche Beschreibung des Petersburger Kalvierbaus'' S.424-428[https://www.google.de/books/edition/Die_Componisten_der_neueren_Zeit/4wLpTyT7Jl4C?hl=de&gbpv=1&dq=Schiller+und+Beck+Pianos&pg=PA427&printsec=frontcover]| Abgerufen am 13.August 2023</ref>, der gestorben war und dessen Klaviere er bisher nur gehandelt hatte.<ref name="AP">http://allpianists.ru/history28.html</ref> Die Fabrik hatte zu der Zeit 60 Angestellte und besaß nun durch die Übernahme der Lichtenthal Bauweisen auch einige Patente besaß besonders robuste störunanfällige Pianos mit Gußrahmen zu bauen.. Später wurde die Fabrik als Schiller & Beck weitergeführt. Vor 1882 wurde sie durch Julius Werner übernommen<ref>http://www.piano.instruments.edu.pl/en/piano-makers</ref> und kurze Zeit später liquidiert.<ref name="AP" /> Auf dem [[Smolensker Friedhof]] in Sankt Petersburg, befindet sich ein großer Grabstein von F.W.Schiller. Noch 1895 findet sich im Herstellerverzeichnis neben, immerhin noch 19 weiteren Produktionsstätten, die Adresse F.W.Schiller.


Obwohl das Unternehmen nur 35 Jahre Bestand hatte, ist es noch heute relevant, da die Instrumente überdauert haben. Die Kalviere werden bis heut noch mit der [[Handelsmarke]] restauriert gepflegt und gehandelt. F.W.Schiller war ein Unternehmen zahlreicher deutsch-baltischer Handwerker und Händler, die Klaviere und Flügel baute und vertrieb, die für den russischen Markt gedacht waren, aber eben überwiegend keine Russen waren, sie hatten die ersten praktikablen Bauformen für Klaviere und Tasteninstrumente aus Deutschland mitgebracht, wo erste Tasteninstrumente von beispielsweise [[Gottfried Silbermann]] bereits seit Jahrzehnten erfolgreich auf dem Markt waren und dort zahlreiche Manufakturen existierten, zu einer Zeit wo es im übrigen Europa noch keine größere Produktion gab. Dieser Transfer von Wissen rund um die besaiteten Tasteninstrumente wie Hammerflügel, machte die historischen Unternehmen in Russland zu marktbeherrschenden Vorreitern.<ref>Andreas Keller: Die Handwerker in St. Petersburg: von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. Band 934 von Europäische Hochschulschriften: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, ISSN 0531-7320; Verlag P. Lang, 2002, ISBN 978-3-631-39403-8, S. 545.</ref>
Obwohl das Unternehmen nur 35 Jahre Bestand hatte, ist es noch heute relevant, da die Instrumente überdauert haben. Die Kalviere werden bis heut noch mit der [[Handelsmarke]] restauriert gepflegt und gehandelt. F.W.Schiller war ein Unternehmen zahlreicher deutsch-baltischer Handwerker und Händler, die Klaviere und Flügel baute und vertrieb, die für den russischen Markt gedacht waren, aber eben überwiegend keine Russen waren, sie hatten die ersten praktikablen Bauformen für Klaviere und Tasteninstrumente aus Deutschland mitgebracht, wo erste Tasteninstrumente von beispielsweise [[Gottfried Silbermann]] bereits seit Jahrzehnten erfolgreich auf dem Markt waren und dort zahlreiche Manufakturen existierten, zu einer Zeit wo es im übrigen Europa noch keine größere Produktion gab. Dieser Transfer von Wissen rund um die besaiteten Tasteninstrumente wie Hammerflügel, machte die historischen Unternehmen in Russland zu marktbeherrschenden Vorreitern.<ref>Andreas Keller: Die Handwerker in St. Petersburg: von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. Band 934 von Europäische Hochschulschriften: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, ISSN 0531-7320; Verlag P. Lang, 2002, ISBN 978-3-631-39403-8, S. 545.</ref>

Version vom 14. August 2023, 09:36 Uhr

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Begründung: Enzyklopädische Relevanz dieser 35 Jahre währenden Unternehmung nicht (ausreichend) dargestellt. --MfG, Klaus­Heide (Diskussion)

Rahmenmarke eines 140 Jahre alten Flügels von F.W.Schiller

Die Pianofortefabrik F.W.Schiller (russischer Herstellername auch Ф.В. Шиллер) in Sankt Petersburg war ein Hersteller von Konzertpianos und Flügeln. F.W.Schiller war Hoflieferant des Zarens für Lehr- und Unterrichtsanstalten und Theaterhäuser.[1]

ehemaliges Produktionsgebäude in Sankt Petersburg auf der Wassiljewski-Insel, trägt bis heute den Beinamen F.W.Schiller-Haus (Дом Ф.В. Шиллера)

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1847 von Fjodor Wazilowich Schiller (Friedrich Wilhelm Schiller(*7.März 1819 in Rostock; † 29.Januar 1887 in Sankt Petersburg))[2], einem Gesellen von Karl Wirth (Klavierbauer) gegründet. Nachdem Friedrich Wilhelm Schiller etwa zehn Jahre eigene Fabrikate im kleinen Rahmen produziert hatte, konnte er sich stark erweitern. Im Jahr 1857 übernahm Schiller die Fabrikation von Hermann Lichtenthal, dem Petersburger Klavierbaumeister, [3], der gestorben war und dessen Klaviere er bisher nur gehandelt hatte.[4] Die Fabrik hatte zu der Zeit 60 Angestellte und besaß nun durch die Übernahme der Lichtenthal Bauweisen auch einige Patente besaß besonders robuste störunanfällige Pianos mit Gußrahmen zu bauen.. Später wurde die Fabrik als Schiller & Beck weitergeführt. Vor 1882 wurde sie durch Julius Werner übernommen[5] und kurze Zeit später liquidiert.[4] Auf dem Smolensker Friedhof in Sankt Petersburg, befindet sich ein großer Grabstein von F.W.Schiller. Noch 1895 findet sich im Herstellerverzeichnis neben, immerhin noch 19 weiteren Produktionsstätten, die Adresse F.W.Schiller.

Obwohl das Unternehmen nur 35 Jahre Bestand hatte, ist es noch heute relevant, da die Instrumente überdauert haben. Die Kalviere werden bis heut noch mit der Handelsmarke restauriert gepflegt und gehandelt. F.W.Schiller war ein Unternehmen zahlreicher deutsch-baltischer Handwerker und Händler, die Klaviere und Flügel baute und vertrieb, die für den russischen Markt gedacht waren, aber eben überwiegend keine Russen waren, sie hatten die ersten praktikablen Bauformen für Klaviere und Tasteninstrumente aus Deutschland mitgebracht, wo erste Tasteninstrumente von beispielsweise Gottfried Silbermann bereits seit Jahrzehnten erfolgreich auf dem Markt waren und dort zahlreiche Manufakturen existierten, zu einer Zeit wo es im übrigen Europa noch keine größere Produktion gab. Dieser Transfer von Wissen rund um die besaiteten Tasteninstrumente wie Hammerflügel, machte die historischen Unternehmen in Russland zu marktbeherrschenden Vorreitern.[6]

Rezeption

Noch heute finden sich die Flügel und Klaviere auf russischen Auktionen und Gebrauchtbörsen mit den lateinischen Schriftzügen und zeugen von einer Zeit in der Sankt Petersburg sowohl russisch als auch ein Tor nach Europa war. F.W. Schiller war wie viele andere deutschstämmige Handwerker in der zweiten Zunft der Handwerker in Sankt Petersburg organsiert. Die Fabrik reihte sich ein, in eine Reihe von sechzig ähnliche Pianofabriken und Manufakturen, allein in Sankt Petersburg, die nach dem russischen Bürgerkrieg nicht von ihrem deutsch klingenenden Namen befreit oder während den Wellen der Russifizierung umbenannt wurden. Die Handelsmarke verschwand erst nach der Oktoberrevolution. Becker (Pianofortefabrik), Diederichs, Schröder oder Mühlbach sind andere Markennamen die für Pianos aus Sankt Petersburg[7] stehen und zum Teil heute wieder in Sankt Petersburg unter ihrem alten Namen produziert werden. Unter diesen Sankt Petersburger Pianofortefabriken war F.W.Schiller mit 22000 Rubel Jahresumsatz 1861 der viertgrößte Produzent.[8] Außerdem gewann F.W:Schiller 1861 eine Silbermedaille für seine drei aus Rosenholzfurnier zur Schau gestellten Fortepianos auf der Messe in Warschau.

Exponate in öffentlichen Sammlungen

  • Liebevoll 1984 restauriert und in Benutzung, befindet sich ein F.M. Schiller Grand Piano in Warschau, im Institut für Tanz und Musik[9] F.M. Schiller war der Hoflieferant des Zarens für Lehr-und Unterrichtsanstalten.[10] Wobei der Flügel dort in dem alten Lehrgebäude auch ein Indiz dafür ist, das Warschau im 19. Jahrhundert zu Rußland gehörte.
  • ein großer Konzertflügel von F.W.Schiller befindet sich im neuen Schloß von Ostromecko, einem Museum das die Andrzej Szwalbe Sammlung für Musikinstrumente beherbergt[11][12]
  • ein großer restaurierter spielbarer Konzertflügel von F.W.Schiller befindet sich im Oravala gård, dem Gutshaus-Museum von Oravala in Finnland[13]
  • Im Museum für Lydia Koidula in Pärnu in Estland, befindet sich ein großes Piano von F.W.Schiller.[14]
  • ein Konzertflügel von F.W.Schiller befindet sich im Kunstmuseum "Балаковская художественная галерея" in Balakowo Rußland[15]

Quellen

  • Anne Swartz: Piano Makers in Russia in the Nineteenth Century. Rowman & Littlefield, 2014, S. 121.
  • Andreas Keller: Die Handwerker in St. Petersburg: von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. Band 934 von Europäische Hochschulschriften: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, ISSN 0531-7320; Verlag P. Lang, 2002, ISBN 978-3-631-39403-8, S. 545.

Einzelnachweise

  1. St. Petersburg in seiner Vergangenheit und Gegenwart. Ein Handbuch für Reisende, etc Von Hugo Hafferberg · 1866. S.187[1]
  2. https://spslc.ru/burial-places/shiller-fridrix-vilgelm.html
  3. Lenz, Wilhelm von: Beethoven eine Biographie. 1856; zeitgenössische und umfangreiche Beschreibung des Petersburger Kalvierbaus S.424-428[2]| Abgerufen am 13.August 2023
  4. a b http://allpianists.ru/history28.html
  5. http://www.piano.instruments.edu.pl/en/piano-makers
  6. Andreas Keller: Die Handwerker in St. Petersburg: von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914. Band 934 von Europäische Hochschulschriften: Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, ISSN 0531-7320; Verlag P. Lang, 2002, ISBN 978-3-631-39403-8, S. 545.
  7. Leuchs Adressbuch. Band 24. Russland. Sankt Petersburg. 1890-1895 6.Auflage S.62[3] Abgerufen am 14.August 2023
  8. https://books.google.de/books?id=puMVEAAAQBAJ&pg=PT667&lpg=PT667&dq=%D0%A8%D0%B8%D0%BB%D0%BB%D0%B5%D1%80+%D0%A4+%D0%92++%D0%A4%D0%BE%D1%80%D1%82%D0%B5%D0%BF%D0%B8%D0%B0%D0%BD%D0%BD%D1%8B%D1%85&source=bl&ots=2EgMeLf2PW&sig=ACfU3U3y64lfhRRrK-ODVZKzQdJ8Oljbiw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj-x5vhwdCAAxV30QIHHRP4B5E4ChDoAXoECB8QAw#v=onepage&q=%D0%A8%D0%B8%D0%BB%D0%BB%D0%B5%D1%80%20%D0%A4%20%D0%92%20%20%D0%A4%D0%BE%D1%80%D1%82%D0%B5%D0%BF%D0%B8%D0%B0%D0%BD%D0%BD%D1%8B%D1%85&f=false
  9. http://www.piano.instruments.edu.pl/en/pianos/show/piano/110
  10. https://www.google.de/books/edition/St_Petersburg_in_seiner_Vergangenheit_un/VxdbAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=0%7CIn: St. Petersburg in seiner Vergangenheit und Gegenwart. Ein Handbuch für Reisende, etc Von Hugo Hafferberg · 1866
  11. https://pedeka.pl/ostromecko/%7CAbgerufen am 11.August.2023
  12. https://www.radiomaryja.pl/multimedia/galeria/nowy-fortepian-w-kolekcji-im-szwalbego-w-zespole-palacowo-parkowym-w-ostromecku/%7CAbgerufen am 11.August.2023
  13. https://www.oravalankartano.fi/sv/tapahtumat/tidigare-evenemang/%7CAbgerufen am 11.August.2023
  14. https://www.visitestonia.com/ru/%D0%BF%D0%BE%D1%87%D0%B5%D0%BC%D1%83-%D1%8D%D1%81%D1%82%D0%BE%D0%BD%D0%B8%D1%8F/%D1%8D%D1%81%D1%82%D0%BE%D0%BD%D1%81%D0%BA%D0%B0%D1%8F-%D0%BB%D0%B8%D1%82%D0%B5%D1%80%D0%B0%D1%82%D1%83%D1%80%D0%B0-%D0%BD%D0%B0-%D1%80%D1%83%D1%81%D1%81%D0%BA%D0%BE%D0%BC-%D1%8F%D0%B7%D1%8B%D0%BA%D0%B5%7CAbgerufen am 11.August.2023
  15. https://vk.com/balartgallereya%7CAbgerufen am 11.August.2023