„Ersatzlebensmittel“ – Versionsunterschied
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Häufig werden die Originale im [[Lebensmittelgesetz]] genau definiert und sind begrifflich geschützt, damit keine Bezeichnungen gewählt werden, die beim Verbraucher zur Verwechselung mit dem hochwertigen Produkt führen. So sieht die EG-Verordnung 1898/87 einen Begriffsschutz für Milch, Molke, Rahm, Butter, Buttermilch, Käse, Joghurt und Kefir vor. Ausnahmen stellen traditionelle Begriffe wie [[Kokosmilch]], [[Kakaobutter|Kakao-]] und [[Erdnussbutter]] dar. [[Sojaprodukte]] fallen nicht unter diese Ausnahmeregelungen.<ref name="Frede">{{BibISBN|9783540281986|Seite=461}}</ref> {{§|11|LFGB|juris}} [[Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch|LFGB]] verbietet es generell, nachgemachte oder minderwertige Lebensmittel ohne ausreichende Kenntlichmachung in den Verkehr zu bringen. |
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== Kostensparende Ersatzlebensmittel == |
== Kostensparende Ersatzlebensmittel == |
Version vom 31. Dezember 2012, 15:11 Uhr
Ersatzlebensmittel[1] sind Lebensmittel, die einem anderen in Aussehen und Geschmack ähneln, aber aus anderen Zutaten bestehen. Es wird gelegentlich das Wort Lebensmittelersatz oder fachsprachlich Surrogat verwendet. Im englischen spricht man von einem food substitute[2] oder benutzt das deutsche Lehnwort Ersatz.[3] Hiervon abzugrenzen ist das nicht essbare Lebensmittelimitat, z.B. Shokuhin-Sanpuru.
Grund für Ersatzlebensmittel war in Notzeiten die mangelnde Verfügbarkeit. Klassisches Beispiel ist Margarine als Butter-Ersatz. Heute liegt meist eine Kostenersparnis beim Hersteller vor. Verbraucherschutzverbände benutzen hierfür gelegentlich den Begriff Lebensmittelplagiat oder Lebensmittelfälschung und meinen damit den Einsatz von Ersatzstoffen mit grenzwertiger Kenntlichmachung auf dem Etikett.[4] Dieser Begriff wird jedoch auch für die Imitation des Designs oder eines eingetragenen Geschmacksmusters von Markenprodukten also Produktpiraterie im Lebensmittelbereich verwendet.[5]
Daneben gibt es auch Gründe, die beim Verbraucher liegen, beispielsweise Nahrungsmittelunverträglichkeit und Vegetarismus.
Häufig werden die Originale im Lebensmittelgesetz genau definiert und sind begrifflich geschützt, damit keine Bezeichnungen gewählt werden, die beim Verbraucher zur Verwechselung mit dem hochwertigen Produkt führen. So sieht die EG-Verordnung 1898/87 einen Begriffsschutz für Milch, Molke, Rahm, Butter, Buttermilch, Käse, Joghurt und Kefir vor. Ausnahmen stellen traditionelle Begriffe wie Kokosmilch, Kakao- und Erdnussbutter dar. Sojaprodukte fallen nicht unter diese Ausnahmeregelungen.[6] § 11 LFGB verbietet es generell, nachgemachte oder minderwertige Lebensmittel ohne ausreichende Kenntlichmachung in den Verkehr zu bringen.
Kostensparende Ersatzlebensmittel
- Muckefuck – Kaffee-Ersatz ohne Koffein, meist aus Getreide
- Käsesurrogat (englisch imitation cheese) – Mischung aus tierischen oder pflanzlichen Fetten, Emulgatoren, Farb- und Geschmacksstoffen[7]
- Formfleisch – Fleischreste, die zu größeren Fleischstücken verpresst werden. Auch Pizza-Schinken, ein Schinkenimitat aus Fleischstücken, eingebettet in einem Stärkegel
- Surimi – ähnlich wie Formfleisch, aber aus Fischresten
- Deutscher Kaviar – eingefärbter Seehasenrogen
- Schokoladenersatz – Schlager-Süßtafel, Creck und andere Produkte, die nicht den laut Kakaoverordnung vorgeschriebenen Kakaogehalt aufweisen
- Margarine – ein industriell hergestellter Butterersatz aus tierischen und pflanzlichen Fetten.
- Invertzuckercreme – ein im Wesentlichen aus Invertzucker hergestellter Bienenhonigersatz.[8]
- Plockwurst (auch Knoblauchsalami) wird meist als Ersatz für Salami auf der Pizza verwendet
Ersatzlebensmittel bei Nahrungsmittelunverträglichkeit und Vegetarismus
- Milchersatz, z.B. Sojadrinks – ein pflanzlicher Ersatz für Kuhmilch
- Fleischersatz, z.B. Seitan (Weizeneiweiß), texturiertes Soja oder Quorn (Pilzferment)
Einzelnachweise
- ↑ http://de.bab.la/woerterbuch/deutsch-englisch/ersatzlebensmittel
- ↑ http://de.bab.la/woerterbuch/englisch-deutsch/food-substitute
- ↑ http://www.merriam-webster.com/thesaurus/ersatz
- ↑ Verbraucherzentrale Hamburg: Liste der Lebensmittelplagiate
- ↑ Lebensmittel-Design: Puddingstreit Paula vs. Flecki
- ↑ Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783540281986 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen an.
- ↑ Hans-Dieter Belitz, Werner Grosch, Peter Schieberle: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. 6. vollständig überarbeitete Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-73201-3, doi:10.1007/978-3-540-73202-0.
- ↑ Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783540281986 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen an.