Edmond Delfour

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Edmond Delfour (* 1. November 1907 in Ris-Orangis im heutigen Département Essonne; † 21. Dezember 1990 auf Korsika) war ein französischer Fußballspieler und -trainer.

Spieler

Vereinskarriere

Delfours Karriere begann 1927 als Halbstürmer bei dem Hauptstadtclub Stade Français, in welchem er bald darauf zum Stammspieler wurde. Seine ersten Erfolge dort führten zu seiner Aufnahme in die französische Nationalelf (siehe unten). Als besonderen Stärken wurden ihm in Spielanalysen einge gute Technik, Ballfertigkeit und eine außerordentliche Kondition bescheinigt. Für diese Zeit untypisch, da es als zu risikoreich galt, beinhaltete sein Spielstil häufig das umdribbeln von Gegenspielern. Im Jahr 1929 wechselte er zum Lokalrivalen Racing Club de France, in dem er acht Jahre blieb. Daraufhin wurde er 1932 – mit Einführung einer professionellen Liga – offiziell Berufsfußballer und gewann 1936 den Doublé (Landesmeister und Pokalsieger) in einer Mannschaft, in der als weitere bekannte Fußballgrößen die beiden „Austro-Franzosen“ „Rodolphe“ Hiden und „Gusti“ Jordan, sowie die als torgefährlich geltenden Veinante, Couard und den Briten Frederick Kennedy spielten.

In den beiden Jahren vor Kriegsausbruch schnürte er seine Stiefel im Norden Frankreichs beim RC Roubaix; dort beendete er seine gut neun Jahre währende Nationalmannschaftskarriere, erlebte allerdings auch eine sportlich besonders dunkle Stunde: die Roubaisiens landeten am Ende der Saison 1938/39 auf dem letzten Tabellenplatz. Daraufhin wechselte Edmond Delfour in die Normandie zum FC Rouen, wo er während Krieg und deutscher Besetzung die nächsten sechs Jahre verbrachte – und das durchaus erfolgreich: 1940 gewann er dort den Meistertitel der Nordgruppe der Liga, der allerdings ebensowenig als offizieller Titel zählt wie die Kriegsmeisterschaft 1945, die der erneute Nord-Erste aus Rouen nach einem 4:0 über den Südsieger Lyon Olympique Universitaire feierte. 1941, 1942 und 1943 belegte Delfour mit diesem Klub zudem jeweils den zweiten Platz in der Gruppe Nord. Nach der Befreiung Frankreichs kehrte er dennoch nach Paris zurück und bestritt noch eine Saison in der Division 1 für Red Star Olympique. An deren Ende schaffte es seine Mannschaft im Pokal sogar bis ins Finale. Dieses ging gegen Lille OSC verloren. Der inzwischen 39-jährige Delfour nahm am Endspiel nicht mehr teil.

Stationen

  • ES Viry-Châtillon
  • Draveil
  • ES Juvisy-sur-Orge
  • Stade Français Paris (1928/29)
  • RC Paris (1929-1937; bis 1932 Racing Club de France)
  • RC Roubaix (1937-1939)
  • FC Rouen (1939-1945; in der Spielzeit 1943/44 als Regionalauswahl Équipe Fédérale Rouen-Normandie)
  • Red Star Olympique Paris (1945/46)

Nationalmannschaft

Edmond Delfour bestritt zwischen Mai 1929 und Juni 1938 insgesamt 41 Spiele für die Équipe tricolore, davon drei in seiner Zeit bei Stade Français, 34 bei Racing Paris und vier für den RC Roubaix. In diesen Spielen gelangen ihm auch zwei Tore, und in zwölf Begegnungen war er zudem Mannschaftskapitän. Zu den internationalen Höhepunkten zählen zweifellos seine Teilnahmen an den ersten drei Weltmeisterschaften: bei den Turnieren in Uruguay, Italien und im eigenen Land bestritt Delfour sämtliche sechs Spiele der Nationalelf; er nahm auch an dem inoffiziellen Match teil, das die Franzosen am 1. August 1930, bevor sie nach Europa zurückkehrten, mit 2:3 gegen Brasilien verloren. Mit seiner 41. Berufung, einer Heimniederlage gegen Italien, stellte er den bis dahin gültigen Nationalspielerrekord von Jules Dewaquez ein, konnte ihn aber nicht mehr überbieten. Darüber mag ihn hinweggetröstet haben, dass er im Juni 1937 für die Westeuropa-Auswahl aufgeboten wurde, die in Amsterdam gegen die starke zentraleuropäische Elf mit ihren österreichischen, tschechischen und ungarischen Könnern allerdings 1:3 unterlag.

Trainer

Später hat Delfour als Trainer gearbeitet und besaß insbesondere in Belgien einen guten Ruf; dort arbeitete er bei KAA Gent, Royale Union Saint-Gilloise, Cercle Brügge (1958-1962) und dem RFC Lüttich. In Frankreich war er für Stade Français, Le Havre AC und zum Abschluss SEC Bastia tätig.

Nach 13 Trainerjahren ließ er sich dauerhaft auf Korsika nieder, wo er eine Zeit lang das Hotel seines Schwiegersohnes, des französischen Ex-Nationalkeepers Dominique Colonna, im Restonica-Tal führte. Einmal ließ er sich noch überreden, an die Seitenlinie zurückzukehren, als der dortige Amateurverein US Corte bei ihm anklopfte. Edmond Delfour starb 1990 im Alter von 83 Jahren.

Palmarès als Spieler

Literatur

  • Hubert Beaudet: La Coupe de France. Ses vainqueurs, ses surprises. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003 ISBN 2-84253-958-3
  • Hubert Beaudet: Le Championnat et ses champions. 70 ans de Football en France. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2002 ISBN 2-84253-762-9
  • Denis Chaumier: Les Bleus. Tous les joueurs de l'équipe de France de 1904 à nos jours. Larousse, o.O. 2004 ISBN 2-03-505420-6
  • Pierre Delauney/Jacques de Ryswick/Jean Cornu: 100 ans de football en France. Atlas, Paris 1982, 1983² ISBN 2-7312-0108-8
  • Gérard Ejnès/L'Équipe: La belle histoire. L'équipe de France de football. L'Équipe, Issy-les-Moulineaux 2004 ISBN 2-951-96053-0
  • Paul Hurseau/Jacques Verhaeghe: Les immortels du football nordiste. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003 ISBN 2-84253-867-6