„Djamila Boupacha“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Bildunterschrift
MerlBot (Diskussion | Beiträge)
Zeile 1: Zeile 1:
{{QS-Antrag|18. März 2014| [[WP:Wikifizieren]]: viele [[WP:BKQ#Links auf BKS|Links auf Begriffsklärungsseiten]] -- [[Benutzer:MerlBot/AutoQS|MerlBot]] 10:30, 18. Mär. 2014 (CET)}}
[[Datei:Djamila Boupacha.jpg|thumb| Djamila Boupacha 1962.]]
[[Datei:Djamila Boupacha.jpg|thumb| Djamila Boupacha 1962.]]



Version vom 18. März 2014, 11:30 Uhr

Dieser Artikel wurde am 18. März 2014 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden:  WP:Wikifizieren: viele Links auf Begriffsklärungsseiten -- MerlBot 10:30, 18. Mär. 2014 (CET)
Datei:Djamila Boupacha.jpg
Djamila Boupacha 1962.

Djamila Boupacha (* 9. Februar 1938 in Bologhine/Algerien (ehemals Saint-Eugène) [1], ist eine Aktivistin der Algerischen nationalen Befreiungsfront (Front de libération nationale)(FLN). Ihr durch über mehr als einen Monat dauernde Folter erzwungenes Geständnisse führte zu einem Justiz- und Medien-Fall veranlasst durch die Initiative von Gisèle Halimi und Simone de Beauvoir. Dennoch wurde Djamila Boupacha am 28. Juni 1961 zum Tod verurteilt. Die mit dem Waffenstillstandsabkommen in Évian verbundene Amnestie setzte das Urteil außer Kraft, dennoch blieb sie bis zum 21. April 1962 (nach anderen Quellen bis zum 7. Mai 1962) in Haft.

Biographie

Djamila wurde geboren als Tochter von Abdelaziz Ben Mohamed und Amarouche Zoubida Bent Mohamed. Sie verpflichtete sich bei der FLN unter Decknamen "Khelida". 1960 verdächtigte man sie, Im Februar 1959 in einem Restaurant in Algier eine Bombe deponiert zu haben, die allerdings nicht detonierte. [2]. Nach Darstellung von Gisèle Halimi "hatte sie kein Attentat begangen, war aber nahe davor, es zu tun" [3]. Sie wird im Februar 1960 in der Firma ihres Vaters verhaftet. Ihr Bruder, ihre Schwester Nafissa und ihr Schwager Abdellih Ahmed ebenso. Alle Inhaftierten wurden gefoltert, Djamila Boupacha mehr als einen Monat durch Mitglieder der französischen Armee.

Simone de Beauvoir schreibt in ihrer Kolumne in "Le Monde" im Juni 1960 darüber [4], was den damaligen französischen Premierminister Michel Debré veranlasst, in Algerien einzugreifen. Als Gisèle Halimi die Verteidigung Djamilas vor dem algerischen Miltärgericht übernimmt, bekommt die "Affaire Djamila Boupacha" internationale Aufmerksamkeit. Schließlich wird ein "Ausschuss für Djamila Boupacha" unter dem Vorsitz von Simone de Beauvoir gebildet, zu dessen Mitgliedern Jean-Paul Sartre, Louis Aragon, Elsa Triolet, Gabriel Marcel, Geneviève de Gaulle und Germaine Tillion gehören. Durch den Druck, den der Ausschuss in der Öffentlichkeit aufbaut, gelingt es mit Unterstützung durch Simone Veil Djamila nach Frankreich zu verlegen. Zu den Folterverhören der französischen Armee in Algerien kann Gisèle Halimi weiterhin keine Fortschritte erreichen. Der damalige französische Minister für Verteidigung Pierre Mesmer und der Kommandeur der französischen Armee in Algerien Charles Ailleret verhindern, dass irgendwelche Informationen dazu beweisbar werden.

Obwohl Djamila im Prozess in Caen im Juni 1961 ihre Folterer anhand von Fotos identifizieren kann - womit das erzwungene Geständnis belegt ist -, wird sie zum Tod verurteilt. 1962 erfolgte die Amnestierung gemäß der Verträge von Évian.

Am 7. Mai 1962 wird sie aus der Haft entlassen, und lebt bei Gisèle Halimi. Auf Betreiben der FLN wird sie zurück nach Algerien gebracht, wo sie von da an lebt.

Pablo Picasso portraitiert Djamila Boupacha; das Bild wird auch Cover eines Buches von Gisèle Halimi und Simone de Beauvoir. Luigi Nono würdigt die junge Frau in seiner "Canti di Vita e d'Amore".

Literatur

  • Gisèle Halimi in Zusammenarbeit mit Simone de Beauvoir, "Djamila Boupacha" Gallimard, 1962. Enthält Zeugenaussagen und Stellungnahmen verschiedener Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Frankreich.
  • Rita Maran "Folter, die Rolle der Ideologie im französisch-algerischen Krieg", Hrsg.: Praeger, 1989

Artikel

  • Philip Agee "Folter als Instrument der nationalen Politik: Frankreich 1954-1962" in "Social Justice", Bd. 17, Nr. 4 (42), Winter 1990, s. 131-138.
  • Page Whaley Eager, "Vom Freiheitskämpfer zum Terroristen", Hg. Ashgate, 2008, s. 111-114.

Filmografie

Einzelnachweise

  1. Gisèle Halimi" et al. ","Djamila Boupacha", Hrsg. Gallimard, 1962,
  2. James D. Le Sueur, «Torture and the decolonization of french algeria: nationalisme 'race' and violence during colonial incarceration », in Graeme Harper (dir.), Colonial and Post-Colonial Incarceration, éd. Continuum International Publishing Group, 2001, pp. 161-175
  3. Interview von Gisèle Halimi, n.d., online auf dem Blog "Cri de Cœur", 01.11.2008
  4. Simone de Beauvoir, "für Djamila Boupacha", in "Le Monde", 06.02.1960