Diskussion:Schulmedizin

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Irreführender Artikel zu einem irreführenden Begriff

In der Einleitung steht ganz richtig, daß der Begriff "Schulmedizin" umgangssprachlich sei, tlw. polemisch genutzt werde und daß "wissenschaftliche" bzw. "Evidence-based Medizin" der korrekte Ausdruck sei. Das sollte doch für einen enyklopädischen Eintrag zu diesem Thema genügen.

Die "wissenschaftliche Medizin" sollte unter der korrekten Bezeichnung (kritisch) diskutiert werden. Es sollte also ein neuer Artikel zu dem Begriff "wissenschaftliche Medizin" erstellt werden, wo ein Großteil dieses Artikels richtiger untergebracht wäre. Ein Artikel "Evidence-based Medizin" existiert ja bereits.

Mein Änderungsvorschlag für einen stark gekürzten aber inhaltlich vollständigen Artikel "Schulmedizin":

"Als Schulmedizin wird umgangssprachlich die wissenschaftliche Medizin bezeichnet, die an Universitäten und Hochschulen gelehrt wird.

Der Begriff wird (zum Teil polemisch) auch zur Abgrenzung von Alternativmedizin, Außenseitermethoden, Besonderen Therapierichtungen, Erfahrungsmedizin, Ganzheitsmedizin, Glaubensmedizin, Komplementärmedizin, Naturheilkunde oder Paramedizin benutzt."

Mehr braucht zu diesem Begriff nicht geschrieben zu werden.--Snoop 18:39, 13. Apr 2005 (CEST)

Hallo Snoop, natürlich kann man es so kurz formulieren; in Meyers Taschenlexikon steht es ähnlich knapp (mit etwas anderer Tendenz). Ich meine aber, dass eine Enzyklopädie tiefer gehen sollte, finde auch die Abschnitte zur Geschichte des Begriffs, zu seiner Unschärfe und seiner Verwendung nicht überflüssig (wenn manches auch besser formuliert werden kann). Die "Meilensteine" würde ich inzwischen auslagern, vielleicht erst einmal in Medizingeschichte (eine Großbaustelle, die auch noch viel Arbeit erfordert). Freundliche Grüße, --RainerSti 08:16, 14. Apr 2005 (CEST)
Ich finde es nur nicht so gut, das die wissenschaftliche Medizin unter dem fälschlichen Begriff "Schulmedizin" abgehandelt wird. Wie kann ein Artikel neutral sein, wenn jeder Satz diesen belasteten und irreführenden Begriff enthält?--Snoop 12:02, 14. Apr 2005 (CEST)


Ist schon richtig: Schulmedizin ist manchmal zu konsevativ, um als wissenschaftlich bezeichnet zu werden. Und zwar, es werden manche "unpassenden" Tatsachen verschwiegen. I-user 23:01, 18 Jul 2005

Zum Verhältnis von Schulmedizin und anderen Sichtweisen

ICh möchte foldendes Einfügen: --qwqch 11:43, 3. Jun 2005 (CEST)

Die Schulmedizin nimmt neue Heilverfahren auf, wenn sich deren positive Wirkung in Experimenten messen lässt und die Wirkung nicht auf sogenannte Plazeboeffeke zurückzuführen ist, d.h. wenn die Wirkung chemischer oder physischer Natur ist und gegenüber einer Kontrollgruppe einen signifikanten Vorteil bietet. Dabei müssen die Nebenwirkungen vernachlässigbar klein sein.

Aus Sicht der Schulmedizin ist der Hauptkritikpunkt an alternativen Heilverfahren ein Versperren gegen solche Experimente bzw. die Nicht-Anerkennung von negativen Experimenten.

Hört sich gut an. In welchen Abschnitt damit? (Warten wir mal eine Woche, ob jemand einen besseren Vorschlag hat. Eventuell kann man den Artikel auch mal wieder entsperren wenn die Editwars aufhören..) -- da didi | Diskussion 12:46, 3. Jun 2005 (CEST)
na in den Abschnitt Zum Verhältnis von Schulmedizin und anderen Sichtweisen --qwqch 13:13, 3. Jun 2005 (CEST)

Beitrag zum Thema Schulmedizin

Ich dachte, ich nehme mal zu den Thesen in eingen Sätzen Stellung, wenns auch vielleicht schon des öftern getan wurde. Ich mache das auch ganz binär, wie es sich für unser computerisiertes Zeitalter gehört: Falsch, Richtig, Falsch, Richtig ...

These: Diagnose- und Behandlungsmethoden sind enorm kostenintensiv.
Falsch. Medizin ist aus einem einfachen Grund in den westlichen Ländern wie Frankreich, England oder Deutschland nicht teuer (auch wenns 100 Mrd€ plus x pro Jahr kostet): sie dient der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit der Individuen. Sofern eine medizinische Behandlung dies leistet und sofern Arbeitskraft gefragt ist, lohnt sich jede Art von Medizin, die das Ziel Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit bewerkstelligt. Die Methoden mit denen das erreicht wird, ob Schulmedizin oder Alternativmedizin, sind völlig zweitrangig und die Krankenkassen bezahlen demzufolge ja auch jede halbwegs wirksame Heilmethode.

These: Die Form der Behandlung schließe viele unerwünschte Nebenwirkungen mit ein.
Richtig. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Das ist das Grundprinzip der allopathischen Pharmazie. Das Besondere an der modernen Medizin ist, das sie Erklärungen dafür anbietet, wie Wirkung und Nebenwirkung zustande kommt. Z.Bsp. Aktivierung oder Blockierung von Dopaminrezeptoren im Gehirn.

These: Die Schulmedizin unterdrücke allzu oft Symptome einer Krankheit, anstatt deren Ursache zu behandeln.
Richtig. Es ist nach schulmedizinischer Sicht besser, Symptome zu unterdrücken, als Patienten umzubringen. Deshalb spielt bei vielen modernen Therapieverfahren die Lebensqualität der Patienten mit ihrer Krankheit eine große Rolle. Als ein Beispiel mag die Frage der Anfallsbeherrschung durch Medikamente bei Epilepsiepatienten dienen.

These: Die Schulmedizin mache die Richtigkeit ihrer Behandlungsmethoden von Studien abhängig.
Richtig. Nur durch eine sorgfältige statistische Aufarbeitung von Krankheitsverläufen ohne Behandlung (das ist die sogenannte Naturgeschichte einer Krankheit) und den Folgen von medizinischen Eingriffen jedweder Art kann man Fehler erkennen und das Beste für den Patienten in Erfahrung bringen. Deshalb ist die wichtigste Entscheidung bei der Behandlung von Patienten immer die folgende: Was tue ich nicht? Dies folgt aus dem Prinzip: Vermeide Schaden! Es gibt zum Beispiel in der Schulmedizin den Grundsatz Untersuchungen egal welcher Art nur dann zu machen, wenn die Patienten auch mit einer aus dem Untersuchungsergebnis folgenden Behandlungsvorschlag einverstanden wären: keine Koloskopie, ohne die grundsätzliche Bereitschaft, sich an einem Dickdarm-Ca operieren zu lassen. Die Naturgeschichte einer Krankheit ist am Beispiel des Mammacarcinoms ganz gut untersucht.

These: Die Schulmedizin vernachlässige den psychischen Zustand des Patienten und dessen Auswirkungen auf die Organ-Ebene.
Richtig. Schulmediziner sind der Meinung, das die seelische Verfassung eines Patienten keinen Einfluss auf die Verkalkungen seiner Herzkranzgefäße hat und geben deshalb Aspirin und Beloc zok, egal wie sich jemand fühlt. Unabhängig davon beobachtet man, das zuerst die Depression kommt und dann der Herzinfarkt. Die Behandlung von Erkrankungen, die gemeinsam auftreten (Komorbidität) ist deshalb obligatorisch. Der Infarktpatient bekommt dann im Zweifelsfall eben noch 15 mg Remergil zur Nacht.

These: Die Schulmedizin suche die Ursachen einer Krankheit rein im Organischen.
Falsch. Schulmediziner suchen die Ursachen von Krankheiten überall dort, wo die Physik als Leitwissenschaft eine Ursache zuläßt. Wir sind da ganz pragmatisch. Beispiel Sucht: Schulmediziner sind der Meinung, das die Ursache der Substanzenabhängigkeit einzig und allein in der süchtig machenden Substanz liegt. Die Ursache des Alkoholismus ist also der Alkohol und nicht die Willenschwäche oder die Zirbeldrüse oder die Gene des Alkoholikers.

These: Die Schulmedizin trennt Psychiatrie und Organmedizin.
Falsch. Eine der wichtigsten Forderungen der Psychiatriereform in Deutschland war die Forderung der Gleichstellung von seelisch Kranken mit körperlich Kranken. Daraus resultierte die Forderung der Einrichtung von psychiatrischen Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern und die Schließung der Landeskrankenhäuser oder zumindest eine Bettenreduktion in diesen Großkliniken.

These: Die auf Tierversuchen beruhenden Ergebnisse seien nicht auf den Menschen übertragbar.
Richtig. Deshalb werden in der Medizin ja Menschenversuche gemacht. Das sind die sogenannten klinischen Studien in denen nach streng festgelegten Regeln (informiertes Einverständnis) Heilverfahren an Menschen getestet werden.

These: Die Schulmedizin werde beeinflusst von wirtschaftlichen Interessen der pharmazeutischen Industrie.
Richtig. Pharmaindustrie und Geräteindustrie beeinflussen die Schulmedizin. Deshalb gibt es Neutralitätsklauseln in wissenschaftlichen Publikationen, Ausschreibungen bei der Beschaffung von Geräten, Budgetierung von niedergelassenen Ärzten, Weiterbildungsverpflichtungen für Ärzte usw. Das Verhindert nicht die Korruption, ist aber besser als gar nichts und damit Teil des schulmedizinischen Selbstverständnisses: Pragmatismus und öffentliche Kontrolle.

These: Die Schulmedizin versuche, den menschlichen Organismus mit Chemie zu steuern.
Richtig. Die Lehre vom Bau und der Kooperation großer Moleküle mit ihrer Fähigkeit, Energie und Information zu speichern, zu transformieren und zwischen Kompartimenten zu verteilen, chemische Reaktionen zu katalysieren, Substrat und Produkt vieler solcher Reaktionen in ein konkurrentes und stabiles Gleichgewicht zu bringen und sich so reproduktiv zu verhalten, also ein komplexes, selbstreplikatives System zu bilden und dieses zu optimieren, diese Molekültheorie der Organismen ist das Zentralparadigma der modernen Biologie. Ihr Ziel ist die vollständige Reduktion aller organischer Prozesse auf die Regeln der physikalischen Chemie, ihr Mittel das Auffinden und Anwenden von physikalischen Messverfahren, mit deren Hilfe sich der Start- und Endzustand aller Teilvorgänge eines solchen Systems bestimmen lassen. Die Materie-, Energie- und Informationsbilanz eines Organismus über den gesamten Zeitraum seiner Existenz darf nicht verschieden von Null sein, damit die Hauptbedingung für eine mechanistische Interpretation von Organismen erfüllt werden kann: es muss in allen Teilen seiner Struktur und Funktion synthetisch zu erzeugen sein. Das ist der Sinn einer Maschinentheorie des Lebens. Wen interesiert die Frage, wie es dazu kommt?

These: Die Schulmedizin erkenne die Wirksamkeit alternativer Behandlungsmethoden nicht an.
Falsch. Der Markt entscheidet. Oder wie wir sagen: Wer heilt hat recht. Das Problem dabei ist, das die westliche naturwissenschaftliche Medizin ziemlich effizient ist. Die Zunahme des Durchschnittsalters der Bevölkerung, die Abnahme der Säuglingssterblichkeit und die Zunahme von alterspezifischen Erkrankungen sprechen hier eine eindeutige Sprache. Eine krankheitsspezifische Diskussion könnte man im Falle der bakteriellen Meningitis führen. Die Alternativen könnten als Gegenbeispiel die Diabetesbehandlung anführen. Wer streitet sich mit mir?

These: Die Schulmedizin unterdrücke neue Erkenntnisse über wirksame alternative Behandlungsmethoden.
Falsch. Der Markt an alternativen Heilmethoden ist riesig. Kaum ein niedergelassener Arzt verzichtet auf einen Zweig aus diesem Busch. An jeder Ecke gibt es Feldenkrais, Akkupunktur, Homöopathie usw. Das Internet spukt jede nur erdenkliche Methode, Adresse und Kontakte aus. Die Alternativen sind aber offensichtlich gekränkt, das richtige Naturwissenschaftler ihnen die höheren Weihen versagen. Es gibt aber Ausnahmen. Es gab eine Zeit, da haben sehr bekannte Physiker und Chemiker die Homöopathie verteidigt. Watson und Crick haben sogar eine homöopathische Doppelhelix gebaut! Noch nie was davon gehört? Naja, vielleicht unterdrückt die Schulmedizin ja doch die Alternativen...

These: Die Schulmedizin spezialisiere sich zu sehr auf einzelne Bereiche/Organe und verliere dadurch den Überblick über das Gesamte/Ganzheitliche.
Richtig. Es gibt keine Generalisten in der Medizin außer den Studenten im zweiten Staatsexamen, die alles wissen müssen. Wir haben dafür exzellente Lehrbücher, das Konsiliarprinzip und letzlich das was man Kollegialität nennt: es ist üblich, sich gegenseitig zu helfen. Klingt irgendwie bekannt, nicht wahr?

These: Die Schulmedizin gewinne ihre Erkenntnisse aus den individuellen Einzelfall nicht berücksichtigenden Statistiken.
Richtig. Siehe oben Studien. Es gibt zwar auch eine Einzelfall-Medizin, aber nur bei sehr seltenen Krankheiten. Hier gilt eines der Hauptprinzipien der Medizin: selten ist selten. Es gibt davon nur ganz wenige Ausnahmen (z. Bsp. die Lewy-Body-Demenz). Und die Ausnahmen sind eben auch selten.

These: Die Schulmedizin beruhe auf einer Vielzahl Hypothesen.
Richtig. Die Medizin ist eine hypothesengeleitete Erfahrungswissenschaft. Krankheit und Gesundheit bei Menschen sind so kompliziert, das sie in kein wie auch immer geartetes System des Wissens und der Erkenntnis hineinpassen. Die moderne Medizin ist Anti-Hegelianisch. Deshalb ist auch jede schulmedizinische Erkenntnis und Praxis grundsätzlich revidierbar. Dieser Pragmatismus und diese Flexibilität machen ein gut Teil des Erfolges der modernen Medizin aus. Schulmedizin ist extrem pragmatisch. Das ist für Vertreter eines systematischen Wissensbegriffs (z. Bsp. Astrologie) sehr irritierend.

-- Andreas Werle 00:32, 4. Jun 2005 (CEST)

Keine "Schul"-Medizin

Gerade die wissenschaftliche Medizin zeichnet sich dadurch aus, dass das vorläufig geltende Wissen immer wieder hinterfragt, erneuert und durch besseres ersetzt wird. Schulmäßiges, "scholastisches" Tradieren findet sich dagegen gerade dort, wo der Abstand zur wissenschaftlichen Medizin am größten ist; wo man sich nicht auf die Beobachtung der Natur besinnt - wie sie ganz konkret in klinischen Studien erfolgt -, sondern wo man sich auf theoretische Konzepte stützt, die vor langer Zeit etabliert wurden und unhinterfragt über Generationen weiter gegeben werden.

Völlig richtig. In einem Artikel über "Schulmedizin" sollte der Begriff "Schulmedizin" behandelt werden. Was hier immer diskutiert wird ist die wissenschaftliche Medizin, die jedoch keineswegs ein schulmäßiges Konzept darstellt. Um das Klarzustellen hast Du hier einen wertvollen Beitrag geleistet, den man unbedingt aufnehmen sollte. Der Begriff "Schulmedizin" ist irreführend und belastet. Die wissenschaftliche Medizin sollte deswegen auch nicht so benannt und nicht unter diesem Begriff diskutiert werden - sondern unter dem korrekten Begriff. Entweder sollte also dieser Artikel umbenannt werden oder wirklich nur den Begriff "Schulmedizin" behandeln. Unter "Neger" wird ja auch nicht die Geschichte der Einwohner Afrikas beschrieben, sondern korrekterweise nur der Begriff.--Snoop 08:39, 5. Jun 2005 (CEST)
Auch ich bin der Meinung, dass dieser Artikel unter dem Stichwort "wissenschaftliche Medizin" eingeordnet werden sollte. Wenn denn unbedingt "Schul..." vorkommen muss, dann könnte ich mir auch eine Einordnung unter "Hochschulmedizin" vorstellen. Der Begriff Schulmedizin wurde nicht von Vertretern der wissenschaftlichen Medizin kreiert, sondern von deren Gegnern: Diese warfen den naturwissenschaftlich tätigen Ärzten vor, an "überkommenen Lehrmeinungen" im Sinne der Scholastik festzuhalten, anstatt sich der "fortschrittlichen" Medizin zu öffnen. Dass dieser Vorwurf nicht haltbar ist, wurde hier bereits eingehend dargelegt: Die eigentliche "Schulmedizin" (im Sinne einer scholastischen Medizin) ist die sogenannte "Alternativ-Medizin"! Da aber nun einmal die meisten Menschen unter Schulmedizin die an Hochschulen gelehrte Medizin verstehen, hätte ich folgenden Kompromiss-Vorschlag: Dieser Artikel könnte primär unter wissenschaftliche Medizin einsortiert und von Schulmedizin und Hochschulmedizin aus verlinkt werden. Was haltet ihr davon? Filosof 16:00, 15. Jun 2005 (CEST)
Das wäre ein möglicher Kompromiss. Aber warum ein Kompromiss, wenn eine klare Lösung möglich ist? Besser fände ich es, wenn es doch einen Artikel Schulmedizin gäbe, der nur eine kritische Begrifferklärung enthielte und der dann auf den eigentlichen Begriff "wissenschaftliche Medizin" bzw. "Alternativmedizin" verlinkte. (Wobei m.E. "wissenschaftliche Medizin" heutzutage identisch mit evidence-based-medicine ist und der Link auch dorthin verweisen sollte) Ich habe dazu bereits folgenden Vorschlag gemacht:
"Als Schulmedizin wird umgangssprachlich die wissenschaftliche Medizin bezeichnet, die an Universitäten und Hochschulen gelehrt wird. Der Begriff wird (zum Teil polemisch) auch zur Abgrenzung von der sogenannten Alternativmedizin genutzt."
Das könnte noch gut mit den "vermeintlichen scholastischen Elementen" ergänzt werden.--Snoop 17:39, 15. Jun 2005 (CEST)

Individuum und Statistik

Gerade weil jeder Mensch ein unverwechselbares Individuum ist, kann man nicht von einer Einzelbeobachtung auf eine andere schließen. Gerade weil jeder Mensch und jede konkrete Krankheitssituation etwas Spezifisches und Eigenständiges sind, kann man Rückschlüsse über den Wert medizinischer Maßnahmen nur durch statistische Untersuchung vieler Betroffener erkennen. Somit sind Individualität und Statistik keine Widersprüche, sondern die Individualität ist der Grund dafür, dass statistische Untersuchungen notwendig sind. Nur so kann das grundsätzliche, jeder ärztlichen Handlung innewohnende Heilsversprechen "Mit dieser Therapie wird es Ihnen wahrscheinlich besser gehen als ohne diese Therapie" an der Natur geprüft werden.

Alternative zur Schulmedizin

Ich habe einen Artikelentwurf zum Thema Schulmedizin unter Benutzer:Andreas Werle/Schulmedizin als Diskussionsbeitrag eingestellt.
Gruß -- Andreas Werle 00:13, 9. Jun 2005 (CEST)

Ein paar Kommentare...
"In diesem Artikel wird die These vertreten"
Folglich ist der Artikel als Lexikon-Eintrag ungeeignet. Ein Lexikon-Artikel soll neutral sein und keine Thesen vertreten. Oder war er nicht als solcher gedacht?
"Das Lamaitrie entlehnte Diktum"
Julien Offray de LaMettrie.
"Die Anzahl der Diabetiker hat mit der Einführung des Insulins ja zugenommen. Da läuft etwas para, wie die Krankenhausärzte sagen."
Natürlich hat sie zugenommen. Ohne Insulin wären die meisten davon keine Diabetiker, sondern Leichen. Deshalb gab es ohne Insulin weniger Diabetiker und (sozusagen) mehr Leichen. Was ist denn mit "para laufen" gemeint?
"Qui bono"
heißt korrekt "Cui bono".
"...hat die Medizin aber keine eigenständige theoretische Grundlage. ... Der Wissenschaftsstatus der WNM ist deshalb fraglich."
Wo ist da der Zusammenhang? Die Grundlage der Medizin ist die Biologie. Wer sagt denn, dass jede Wissenschaft eine eigenständige, nur zu ihr gehörende Grundlage haben muss? Steht das bei irgend einem Wissenschaftsphilosophen? Ich würde eher sagen, Medizin ist eine angewandte Wissenschaft wie Ingenieurwissenschaften oder Informatik. Der Unterschied zu Naturwissenschaften ist nicht die mangelnde theoretische Fundierung, sondern dass die meisten Mediziner heilen statt forschen, also Erkenntnisse anwenden statt sie zu erzeugen.
Da ist wohl noch mehr schräg an dem Artikel, aber ich lasse es mal damit bewenden. --Hob 12:52, 9. Jun 2005 (CEST)

Hallo Hob,

Das kein Lexikonartikel. Ich habe ihn als Diskussionsbeitrag eingestellt, weil eine Ergänzung zu den Diskussionen zu lang gewesen wäre. Ob das der richtige Weg ist weiß ich nicht. Wenn ich dabei einen gravierenden Fehler gemacht habe, so bedauere ich das.

Natürlich wird eine These vertreten. Das ist ja das Problem an den bisherigen Artikeln (Schulmedizin/Alternativmedizin), das sie Thesen vertreten, auch wenn es nicht explizit gesagt wird. Der Streit um POV oder NPOV ist da inhaltlich sinnlos, das Einhalten einer oberflächlich neutralen Haltung ein Selbstbetrug.

Die Folgen von Behandlungen hab ich ausdrücklich als ein Problem bezeichnet, das es zu diskutieren gilt. Das es mehr Patienten mit bestimmten Erkrankungen gibt, weil die Medizin so erfolgreich ist hab ich doch gesagt.

Ich habe auch nicht behauptet, das die Medizin eine eigene grundlegende Theorie braucht, ich habe gesagt, das sie ohne eine solche ganz gut auskommt. Das hat aber zur Konsequenz, das ihr Wissenschaftsstatus fraglich ist. Das ist ein Zustand, den ich erst einmal beschreibe. (Es gibt Situationen, wo die Beschreibung eines Sachverhaltes schon eine Art von Kritik ist.) Glaubst Du denn, das es da eine sinnvolle Lösung gäbe? Wenn Du entscheiden könntest, welche theoretische Grundlage sollte denn die Medizin nach deiner Meinung haben? Die Informatik hat übrigens sehr wohl eine theoretische Grundlegung.

Also, das ist erst mal ein Experiment und ich möchte sehen, ob man inhaltlich weiterkommt, wem man ein solches Experiment macht. Konkret, ob die Beiträge anderer Benutzer nicht nur zur Wikifizierung führt, sondern auch zu stichhaltigen Argumenten. Ich bin gespannt, ob welche kommen.

Sag doch mal, was Du alles schräg findest!

Abgesehen davon werde ich Deine Anregungen aufnehmen. Am guten Willen meinerseits soll es nicht fehlen.

Gruß -- Andreas Werle 21:06, 10. Jun 2005 (CEST)

Hallo Andreas, ohne wirklich Zeit für eine gründliche Lektüre gehabt zu haben: das sieht mehr nach Essay aus als nach Enzyklopädie-Artikelentwurf. In manchem würde ich dir zustimmen, manches kann ich nicht wirklich beurteilen, bei manchem würde ich widersprechen. Interessant finde ich den Begriff "westliche, naturwissenschaftlich geprägte Medizin (WNM)". Vielleicht gibt es irgendwann ja mal einen Artikel "Wissenschaftliche Medizin" - da wäre die Diskussion fortzuführen. Ich habe in den nächsten Wochen leider nicht die Zeit, hier und bei der Alternativmedizin mitzuarbeiten. Freundliche Grüße, --RainerSti 13:46, 9. Jun 2005 (CEST)

Hallo Rainer,
den obigen Link "Wissenschaftliche Medizin" auszufüllen wäre eine reizvolle Sache, das kann ich aber nicht allein machen. Da bräuchte man aber eine Art von Kooperation.
Gruß -- Andreas Werle 21:06, 10. Jun 2005 (CEST)

Veränderungsvorschläge

Doppeleintrag

"Dieser Artikel scheint thematisch dem Artikel „Medizin“ zu gleichen. Hilf mit, die Artikel unter einem Lemma zu vereinigen oder inhaltlich besser voneinander abzugrenzen. (...) (Dingo 23:12, 13. Aug 2005 (CEST)

Ich meine, "Schulmedizin" hat einen eigenen Artikel verdient, auch wenn (oder gerade weil) der Begriff umstritten ist. "Medizin" umfasst deutlich mehr als "Schulmedizin" - das wird hoffentlich in Medizin deutlich. Ich sehe allerdings auch, dass der Artikel noch verbessert werden kann. Freundliche Grüße, --RainerSti 14:02, 2. Sep 2005 (CEST)
Ich finde ebenfalls, daß "Schulmedizin" einen eigenen Artikel verdient hat. Allerdings sollte hier ausschließlich die Problematik des Begriffs, nämlich der Herkunft (nicht-wisenschaftliche Medizin), des ursprünglichen Inhalts (Abgrenzung!) sowie der fälschlichen Nutzung im Allgemeingebrauch für wissenschaftliche Medizin eingegangen werden. Zu den weiterführenden Themen (Medizin, evidenzbasierte (wissenschaftliche) Medizin und "Allgemeinmedizin") sollte dann verwiesen werden. Damit wäre die Neutralität einer Enzyklopädie gewahrt - was aber vielleicht von manchen gar nicht gewünscht ist.--Snoop 23:51, 4. Sep 2005 (CEST)

Eingangsdefinition

Jemand hat in den ersten Satz eingefügt: "von seiten der Heilpraktiker": Als Schulmedizin (gemeint ist die wissenschaftlich fundierte Medizin) wird von seiten der Heilpraktiker die Medizin bezeichnet, die an Universitäten und Hochschulen gelehrt wird. Es sind nicht nur Heilpraktier, die diese Bezeichnung verwenden. Ich schlage vor, diese Einfügung wieder zu entfernen. Freundliche Grüße, --RainerSti 14:02, 2. Sep 2005 (CEST)

Ich habe das nicht eingefügt. Trotzdem ist diese Anmerkung aber richtig und somit gut. In der Tat hat sich der Begriff "Schulmedizin" in den allgemeinen Wortschatz eingeschlichen und wird leider auch von manchen Ärzten der Einfachheit halber oder aus Unwissenheit verwendet. Trotzdem sollte doch gerade eine Enzyklopädie Klarheit schaffen über den Inhalt von Begriffen und über einen fälschlichen Gebrauch aufklären - und eben dafür ist die Einleitung hilfreich.--Snoop 23:42, 4. Sep 2005 (CEST)

Historische Entwicklung der Schulmedizin

Keimzelle schrieb: "Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Eine Begründung befindet sich in der Regel auf der Diskussionsseite. Wenn du Lust hast, verbessere den Artikel und entferne anschließend diesen Baustein. Sollte mit Medizingeschichte verbunden werden. --Keimzelle interkom smtp 11:19, 2. Sep 2005 (CEST)"

Ich hatte schon an anderer Stelle mal geschrieben, dass ich mir auch gut vorstellen kann, diesen Teil hier herauszunehmen. Freundliche Grüße, --RainerSti 14:02, 2. Sep 2005 (CEST)

Was soll hier eigentlich definiert werden?

In einer Enzyklopädie sollten Begriffe beschrieben werden. Also sollte unter "Schulmedizin" der Begriff als solcher beschrieben werden. Das, was u.a. umgangssprachlich vermeintlich als "Schulmedizin" bezeichnet wird, nämlich die wissenschaftliche oder evidenzbasierte Medizin, sollte auch unter dem zutreffenden Begriff beschrieben werden.--Snoop 16:53, 8. Okt 2005 (CEST)

Hallo Snoop, ich bin überhaupt nicht gegen eine Kürzung der von mir heute morgen wiederhergestellten Version. Aber Trilos Radikaleingriff (ca. 80% des Textes ohne Diskussion gelöscht und dafür eine These angefügt, die nach meinem subjektiven Eindruck sprachlich und inhaltlich nicht sehr gelungen ist) finde ich nicht gut. Ich habe nichts gegen eine Auslagerung der Abschnitte, die wissenschaftliche oder evidenzbasierte Medizin beschreiben, in die entsprechenden Artikel. Aber die Absätze "Problematik des Begriffs "Schulmedizin"", "Geschichte des Begriffs" und eine zu diskutierende Auswahl von Literatur und Weblinks halte ich für enzyklopädiewürdig. Eine Sperrung des Artikels scheint mir nicht hilfreich - da gibt es schwierigere "Fälle". Freundliche Grüße, --RainerSti 18:26, 8. Okt 2005 (CEST)
Hallo Rainer, Du hast Recht, daß eine vorherige Diskussion angebracht gewesen wäre. Ich selber habe jedoch mehrmals eine radikale Kürzung zur Diskussion gestellt, jedoch nie eine (positive oder negative) Reaktion darauf erhalten. Generell ist es immer schwierig, einen Artikel zu kürzen und völlig neu auszurichten. Immerhin stand zu dem Begriff ja bereits viel interessantes - was dort allerdings definitiv nicht hingehörte, jedoch vielleicht an einen passenderen Ort gerettet werden könnte. Darum bin ich eigentlich ganz glücklich, daß Trilo mal den Mut für einen radikalen Neuanfang aufgebracht hat. Der aktuelle Text ist sicherlich verbesserungswürdig. Meines Erachtens ist die jetzige Version jedoch viel passender als die vorherige und eine gute Basis für weitere Verbesserungen - und ich hätte Lust, dabei mitzuarbeiten. Was meinst Du?--Snoop 19:18, 8. Okt 2005 (CEST)

Ewige Diskussionen führen hier nur im Kreis. Der Begriff bezeichnet um keinen My etwas anderes, als die Medizin selbst. Die Begriffe Medizin und Schulmedizin unterscheiden sich lediglich durch die negative Konnotation eben.

Das Lemma Schulmedizin hätte nicht einmal eine Daseinsberechtigung, wenn es synonym mit Medizin gebraucht würde. Wie absurd die Diskussion ist, kann man sich vor Augen führen, wenn man für Lila und Violett zwei Lemmata anlegen würde.

Die jetzige knappe Form erschöpft das Thema. Lemma sperren und damit Schluß! :-) --Trilo 23:07, 8. Okt 2005 (CEST)

da wir uns im Grunde einig sind, dass hier der Begriff "Schulmedizin" beschrieben werden soll, und nicht die Medizin an sich, halte ich eine Sperrung für überflüssig. Undiskutiert den Großteil des Textes zu löschen, war vielleicht nicht die nette Art, aber ich persönlich kann mich mit der Kurzversion recht gut anfreunden. Auch Rainer und Snoop scheinen dieser Ansicht zu sein. Vielleicht kann die Kurzdefinition noch sprachlich etwas überarbeitet werden. Übrigens, freut mich, dass wenigstens hier mal nicht die Pseudowissenschaftler in der Überzahl sind. ;-) --Kurt seebauer 00:25, 9. Okt 2005 (CEST)
Ich bin sicher, die gelöschten Anteile gehen nicht verloren, denn Medizin wird im Herbstputz gründlich überarbeitet. :-) Sperren wäre aber doch vielleicht ganz sinnvoll, vor allem, weil wir uns gerade so schön einig sind. *ggg* --Trilo 00:50, 9. Okt 2005 (CEST)

Ich warte mal den Herbstputz von Medizin ab - möglicherweise erübrigt sich dann ein Artikel wissenschaftliche Medizin. Für Schulmedizin stelle ich hier den folgenden Text zur Diskussion. Freundliche Grüße, --RainerSti 08:21, 9. Okt 2005 (CEST)

Entwurf Schulmedizin Oktober 2005

Zur leichteren Vergleichbarkeit stelle ich die derzeit aktuelle Version und meinen Vorschlag mal nebeneinander. Freundliche Grüße, --RainerSti 21:02, 9. Okt 2005 (CEST)

Snoops Version 11:57, 9. Okt 2005:

Der Begriff Schulmedizin wird ursprünglich von Anhängern sog. "alternativer Heilungsmethoden", jedoch zunehmend auch umgangssprachlich verwendet zur Bezeichnung und Abgrenzung der Medizin, die an Universitäten und Hochschulen nach wissenschaftlichen Grundsätzen gelehrt und entwickelt wird.

Kritische Wertung

Die Verwendung des Begriffes impliziert die umstrittene Ansicht, die Medizin stelle eine von mehreren gleichwertigen Alternativen dar. Von Vertretern der wissenschaftlichen Medizin wird die Verwendung des Begriffs "Schulmedizin" kritisiert: Fälschlicherweise suggeriere "Schule" eine feste Lehrmeinung, die in festen Denkstrukturen verhaftet und unfähig zu Innovationen sei. Ferner wird der Begriff insofern kritisch gesehen, da er an die in der Bevölkerung oft abschätzige Konnotation des Begriffes "Schulwissen" assoziiert, welcher im Ruf eines Allgemeinplatzes steht, "nicht allzu tief" zu gehen oder "im konkreten Fall weniger gut brauchbar" zu sein.

Geschichte

Ursprünglich stammt der Begriff aus dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts. 1876 hatte ihn der homöopathische Arzt Franz Fischer aus Weingarten in einem Brief an die Redaktion der Laienzeitschrift „Homöopathische Monatsblätter“ geprägt. Fischers Äußerung fußt wohl auch auf einer Mitteilung Hahnemanns, die dieser 1832 veröffentlicht hatte und die gegen humoralpathologische Therapieansätze gerichtet war. In ihr ist von "Medizinern der Schule" die Rede. Die damaligen "schulmedizinischen" Behandlungsansätze hatten natürlich nichts mit der heutigen Hochschulmedizin gemein. Sie bezogen sich auf die sog. allopathische Medizin, die im 19. Jahrhundert auf der Basis der Galen'schen Säftelehre beruhte.

RainerStis Vorschlag:

Als Schulmedizin wird umgangssprachlich die wissenschaftliche Medizin bezeichnet, die an Universitäten und Hochschulen gelehrt wird.

Der Begriff wird (manchmal polemisch) zur Abgrenzung von Alternativmedizin, Außenseitermethoden, Besonderen Therapierichtungen, Erfahrungsmedizin, Ganzheitsmedizin, Glaubensmedizin, Komplementärmedizin, Naturheilkunde oder Paramedizin benutzt.

Von Vertretern der wissenschaftlichen Medizin wird die Verwendung des Begriffs "Schulmedizin" kritisiert:

  • "Schule" suggeriere eine feste Lehrmeinung, die in festen Denkstrukturen verhaftet und unfähig zu Innovationen ist. Die wissenschaftliche Medizin vertritt aber nicht ein geschlossenes System, sondern ist dadurch gekennzeichnet, dass sie ihre Erkenntnisse und Verfahren kontinuierlich in Frage stellt.

Zur Geschichte

Der Begriff stammt aus dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts. 1876 hatte ihn der homöopathische Arzt Franz Fischer aus Weingarten in einem Brief an die Redaktion der Laienzeitschrift „Homöopathische Monatsblätter“ geprägt. Fischers Äußerung fußt wohl auch auf einer Mitteilung Hahnemanns, die dieser 1832 veröffentlicht hatte und die gegen humoralpathologische Therapieansätze gerichtet war. In ihr ist von "Medizinern der Schule" die Rede. Die damaligen "schulmedizinischen" Behandlungsansätze hatten natürlich nichts mit der heutigen Hochschulmedizin gemein. Sie bezogen sich auf die sog. allopathische Medizin, die im 19. Jahrhundert auf der Basis der Galen'schen Säftelehre beruhte.

Populär wurde der Begriff in homöopathischen Kreisen Anfang der 1880er Jahre. Auch einzelne Vertreter der naturwissenschaftlichen Richtung in der Medizin gebrauchten ihn in der Auseinandersetzung mit der Naturheilkunde, und zwar im durchaus zustimmenden Sinne.

Um die Jahrhundertwende kann man von einer allgemeinen Verbreitung und Akzeptanz des Begriffs „Schulmedizin“ sprechen, und zwar als weitgehend wertneutrale Sammelbezeichnung für die herrschende Richtung in der Heilkunde.

Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Begriff benutzt, um die vorwiegend jüdische Ärzteschaft zu diffamieren und statt dessen die gesunde "Volksmedizin" bzw. eine "Neue Deutsche Heilkunde" (als Gegenstück zur "verjudeten Schulmedizin") zu propagieren. Im Oktober 1933 veröffentlichte Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wagner im „Deutschen Ärzteblatt“ einen Aufruf an „alle Ärzte Deutschlands, die sich mit biologischen Heilverfahren befassen“. Darin ist unter anderem zu lesen, dass es Heilmethoden gebe, die nicht im Einklang mit der Schulmedizin stünden, aber dennoch Erfolge aufweisen würden und die der an der Universität gelehrten "einseitigen Schulmedizin" häufig sogar überlegen seien.

Weblinks

Die Einleitung hat inhaltliche Fehler (z.B. gehören Homöopathie oder nicht wissenschaftlich-bewiesene Naturheilverfahren sicher nicht zur wissenschaftlichen Medizin). Die Liste der Nicht-"Schulmedizin"-Verfahren ist zwangsläufig inkomplett und es sollte lieber ein übergeordneter Begriff verwendet werden. Später wird der Begriff "Schuldmedizin" auch wieder inhaltlich erklärt. Wie Trilo richtig geschrieben hat, gehört das aber zum Lemma "(wissenschaftliche) Medizin" und nicht hierher. Daß auch in der NS-Zeit der Begriff "Schulmedizin" zur Abgrenzung zu alternativen Heilmethoden benutzt wurde ist doch keine neue Qualität in der Verwendung und somit an dieser Stelle überflüssig. Den Absatz über die Erstbenennung durch Fischer/Hahnemann finde ich interessant und könnte m.E. übernommen werden!--Snoop 10:36, 9. Okt 2005 (CEST)
Hallo Snoop, da ich nicht weiß, wie man das Durchstreichen im Quelltext hinbekommt, habe ich den Absatz mit der Homöopathie wieder gelöscht. Einen übergeordneten Begriff für die Liste? Okay, aber welchen? In den Diskussionen, die ich mitbekomme, wird "Komplementärmedizin" favorisiert. Wo wird der Begriff "Schulmedizin" später auch wieder inhaltlich erklärt?
Die Information über die Verwendung des Begriffs im Nationalsozialismus scheint mir nicht so überflüssig. Wenn man sich die unsägliche Neue Medizin ansieht, erkennt man, wie solche Sprachmuster wieder aufgenommen werden. Die verbreitete negative Konnotation, auf die Trilo aufmerksam macht, hat möglicherweise auch etwas mit der Geschichte zu tun. Aber das ist meine Privatmeinung und gehört sicher nicht in den Artikel.
Für die Überarbeitung des Artikels mag ein Blick über den WP-Tellerrand hilfreich sein. In Meyers Taschenlexikon wird Schulmedizin so definiert: allg. herrschende medizin. Lehre; Richtung, die (im Ggs zur sog. Außenseitermedizin) das von der Mehrzahl aller Ärzte Anerkannte vertritt.. Kann jemand, der den Großen Brockhaus in der Nähe hat, dort mal nachlesen? Freundliche Grüße, --RainerSti 11:44, 9. Okt 2005 (CEST)
Als übergeordneter Begriff drängt sich doch das von Trilo bereits verwendete sog. "alternative Heilmethoden" geradezu auf. Daß die Nazis, ihrer Ideologie entsprechend, eigene bizarre "Alternativmethoden" hatten und der wissenschaftlichen Medizin kritisch gegenüberstanden gehört hier nicht hin, sondern zum Lemma "Medizin/Medizin während des Nationalsozialismus". Fakt ist doch, daß auch sie mit "Schulmedizin" die (angebl. jüdisch geprägte) Hochschulmedizin meinten. Ich habe den Artikel mal überarbeitet und dabei Teile von Dir eingebaut.--Snoop 12:56, 9. Okt 2005 (CEST)


Nicht so viel Diskutieren, macht lieber in anderen Themen weiter! Der Trick besteht darin, jetzt eine Version zu fixieren und dann nicht mehr auf zu machen, wenn die Crackbrainer kommen. Ansonsten entsteht hier wieder ein Diskussionsartikel, wie es schon viele gibt. *ggg*
Vorschlag: Nimm die Geschichte von der rechten Version in die Linke und dann schließ die linke Version zu und da ist gut. :-) --Trilo 22:02, 9. Okt 2005 (CEST)
Hallo Trilo, vielleicht hast du Recht - unsere Energie sollte eher in andere Artikel gesteckt werden. So wichtig ist das Lemma auch wieder nicht. Sperren halte ich derzeit aber nicht für notwendig. Vielleicht fällt ja jemandem noch eine bessere Formulierung ein. Als Anregung noch ein Link zu der Definition "Schulmedizin" im Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl. 2003: [1]. Die Ärzte, die ich persönlich kenne, haben übrigens überhaupt kein Problem mit dem Begriff - eher mit der teilweise sehr unsachlichen Kritik an dem, was sie aus Überzeugung und durchaus nicht unkritisch tun. Die wenigsten kannten den historischen Hintergrund des Begriffs. Freundliche Grüße, --RainerSti 20:46, 10. Okt 2005 (CEST)
Nachtrag: Artikel "Schulmedizin" im Brockhaus 2005 multimedial: an Hochschulen gelehrte, naturwissenschaftlich begründete Richtung der Medizin. --RainerSti 22:03, 10. Okt 2005 (CEST)
Das hängt vielleicht damit zusammen, daß Geschmähte oftmals die ursprünglich zu ihrer Diskreditierung benutzen Worte übernehmen und sie selbst für sich gebrauchen oder so verwendent wie normal. Ich glaube, eine ganze Reihe heute gewöhnlicher Bezeichnungen von Personen, Personengruppen usw.. gehen darauf zurück. Man kann damit offenbar einer Herabwürdigung entgehen. Ich hatte mal irgendwo eine Liste solcher Bezeichnungen gelesen, kann mich aber nicht mehr erinnern, wo. Nur, daß ich erstaunt war, wie viele es sind und was alles dazu gehört. Jetzt fällt mir nur der Bundschuh ein und die "Rote Socke", die Kommunisten heute für sich verwenden und sich manchmal selbst kleine rote Socken an das Jackett heften. Erst ist es lustig gemeint, später wird manchmal ein verwendetes Symbol draus. --Trilo 00:55, 11. Okt 2005 (CEST)
Das stimmt. Jedoch sehe ich in diesem Artikel keinen Widerspruch zu der Beschreibung in Brockhaus & Co.. Dieser Artikel deckt sich doch mit der Aussage anderer Quellen, daß "Schulmedizin" nämlich inhaltlich mit wissenschaflticher Medizin synonym ist. Unser Artikel ist ergänzt durch die Erwähnung der negativen Konnotation anhand des geschichtlichen Ursprungs. Insofern ist dieser Artikel den großen Enzyklopädien klar überlegen!--Snoop 22:51, 11. Okt 2005 (CEST)
Rainer, ich finde daß die aktuelle Version ein prima Kompromiß von Trilos und Deiner Version ist. Inhaltlich trifft sie die Sache auf den Punkt (und deckt sich mit den von Dir genannten Quellen) und bietet interessante Hintergrundinfos. Die Aussagen vom "Hausarzt um der Ecke" würde ich nicht als Referenz angeben: Das Hochschulstudium ist oft schon lange her... Ok, jetzt lass uns auf das Lemma Medizin stürzen.--Snoop 22:43, 10. Okt 2005 (CEST)
Hallo Snoop, auf's Ganze gesehen kann ich mit dem Kompromiss gut leben. Kopfschmerzen bereiten mir nur Teile des Abschnitts Kritische Wertung. Den ersten und den letzten Satz finde ich holprig formuliert und inhaltlich nicht belegbar. Freundliche Grüße, --RainerSti 08:06, 11. Okt 2005 (CEST)
Rainer, Du hast Recht: Der erste Satz ist so eigentlich nicht richtig formuliert. "Alternativmedizin" impliziert, daß sie eine "gleichwertige Alternative" sei. Aber "Schulmedizin" eigentlich nicht. Sollte der Satz einfach gestrichen werden? Den letzten Satz finde ich dagegen völlig in Ordnung und deckt sich mit dem Inhalt des Lemma "Schulwissen".--Snoop 22:51, 11. Okt 2005 (CEST)
Snoop, beide Sätze sind völlig in Unordnung, um es höflich zu umschreiben. Ich entferne sie jetzt, bevor sie sich über alle WP-mirrors ausbreiten. Freundliche Grüße, --RainerSti 06:36, 12. Okt 2005 (CEST)

etwas zwischendurch: hallo Rainer Sti ! Wie soll man ...Die wissenschaftliche Medizin vertritt aber nicht ein geschlossenes System, sondern ist dadurch gekennzeichnet, dass sie sich kontinuierlich in Frage stellt....verstehen ? Meinst Du damit eher: ...daß sie ihre Erkenntnisse und Verfahren kontinuierlich in Frage stellt... gruss michael Redecke 00:11, 11. Okt 2005 (CEST)

Genau! Danke für die Korrektur. Ich hab's geändert. Freundliche Grüße, --RainerSti 07:00, 11. Okt 2005 (CEST)
Ja, sie stellen ihre Behandlungsmethoden ständig in Frage. Das sieht man in der vielen Diskussion um Behandlungsmethoden und daß sie keine Probleme damit haben, den Rat eines erfolgreicheren Kollegen zu übernehmen. Ihr Ziel ist die erfolgreiche Behandlung, nicht nicht die Rechthaberei. Wer heilt, hat Recht und von dem wirds dann schnellstmöglich übernommen.
Das mit dem Sperren meinte ich so, daß ich gern viel mehr Artikel gesperrt hätte. Es dauert nämlich nie lange, da kommen Spinner und bringen sich ein und Ihr seht ja selbst, wie weichherzig Ihr seid. Ihr würdet wieder nur diskutieren und versuchen, es denen Recht zu machen. In vielen Fällen ist so ne Haltung aber nicht sinnvoll. Mediziner sind Menschen, die ihre Lebenszeit mit endlosem Lernen verbringen, um anderen helfen zu können und sie sind alles andere als unkritisch oder von eingeengter Weltsicht. Man trifft viele großartige Leute unter ihnen und es ist nicht recht, sie dadurch herab zu würdigen, indem wir hier Zugeständnisse an eine Bestrebung machen, die sie in die Ecke der Schulmeisterei stellt. Jeder kleine, rückgradlose, wurmkriechende Quacksalber, der seine Euros damit verdient, anderen was vom Pferd zu verkaufen, zögert nicht, ärztliche Erfahrung und bestes Fachwissen in Anspruch zu nehmen, wenn er selbst ernsthaft krank wird. Darum soll auch das von denen verwendete Schmähwort hier eindeutig benannt werden. Die Homöopathen sollen nicht denken, ihr schmutziges Gerede sei nicht durchschaut worden.
Und nein, diese Position ist nicht POV, sondern vernünftig. Und in Fragen der wissenschaftlichen Aufrichtigkeit kann man garnicht vernünftig genug sein. Wer sagt denn, daß die Vernunft ein zahnloser Papiertiger sein muß? Die Wissenschaft war es, die uns aus dem Mittelalter geholt hat - entgegen der Quacksalberei und dem kultivierten Unsinn. Eure Aufgeklärtheit und Euer Wissen ist kein Euch zugefallener Naturzustand sondern wurde von ebensolchen Menschen, wie wir es sind, gerade denen abgerungen. Also steht bitte auch dazu! :-) --Trilo 00:55, 11. Okt 2005 (CEST)
Aggressiv und sehr emotional - aber ein beeindruckendes Plädoyer für die wissenschaftliche Medizin, daß mich motiviert zu kämpfen! Das Feld sollte nicht Quacksalbern und Kreationisten überlassen werden.--Snoop 22:51, 11. Okt 2005 (CEST)

Kategorie:Medizin

Hallo! Ist es eigentlich absichtlich oder ausversehen, dass dieser Artikel nicht mehr in der Kategorie Medizin steht?? Evt. bitte noch eintragen. --M.A. (Marc-André Aßbrock) 21:13, 12. Okt 2005 (CEST)

Hallo M.A., das ist möglicherweise ein Kollateralschaden unseres kleinen edit-wars. Wenn es keinen begründeten Widerspruch gibt, trage ich die Kategorie und die beiden von mir vorgeschlagenen Weblinks gelegentlich wieder ein. Freundliche Grüße, --RainerSti 07:38, 13. Okt 2005 (CEST)
Rainer, bitte nicht vergessen, daß es in diesem Lemma nicht über wissenschaftliche Medizin bzw. die Beziehung dieser zu nicht-wissenschaftlichen Methoden geht. Hier geht es allein um den Begriff "Schulmedizin". Insofern finde ich nicht, daß die Links hierhin passen.--Snoop 18:11, 13. Okt 2005 (CEST)
Hallo Snoop, wer in den von mir zur Verlinkung vorgeschlagenen Texten sucht, findet in dem ersten (von J. Köbberling) eine "Begründung" dafür, dass wissenschaftliche Mediziner den Begriff "Schulmedizin" ablehnen. Manche bezeichnen Köbberling als "Hardliner", aber er begründet die negative Konnotation (o.k. - nicht ganz so emotional wie Trilo;-). Du hast Recht: "Schulmedizin" ist nicht das Hauptthema seines Vortrages; aber dieser war der einzige seriöse Text, den ich dazu im Netz gefunden habe. Den zweiten Link (Vortrag von R. Jütte) finde ich wertvoll, weil er (auch wieder neben anderen Begriffen) den Begriff "Schulmedizin" medizinhistorisch relativ umfassend darstellt. Falls du allerdings bessere Weblinks kennst, die unser Lemma vertiefend behandeln, bin ich dir dankbar, wenn du sie einfügst. Freundliche Grüße, --RainerSti 21:17, 13. Okt 2005 (CEST)

Allopathie

"Allopathie" bezeichnet lediglich das Gegenteil zur "Homöopathie" - und darf deswegen nicht einfach synonym für die "Schulmedizin" (im Sinne von wissenschaftlicher Medizin) benutzt werden. Z.B. muss die "Naturheilkunde" aus homöopathischer Sicht durchaus der "Allopathie" zugerechnet werden; dennoch gehören deren Methode oft nicht zur sog. "Schulmedizin".--Snoop 23:27, 23. Okt 2005 (CEST)

Schulmedizin und Nationalsozialismus

1) Es stimmt, daß die Nationalsozialisten, dem sonstigen nationalsozialistischen Gedankengut entsprechend, auch die wissenschaftliche Medizin ablehnten. 2) Es stimmt auch, daß sie dies u.a. damit zu begründen versuchten, daß die wissenschaftliche Medizin jüdisch unterwandert wäre. 3) Und es stimmt wohl auch, daß die Nazis (wie so viele andere) Schulmedizin (fälschlicherweise) synonym für die wissenschaftliche Medizin benutzten. Punkt 1 und 2 sollten beim Thema "wissenschaftliche Medizin" abgehandelt werden. Punkt 3 ist bereits Inhalt dieses Artikels. Das Treiben der Nazis hat also keine direkte Bedeutung für den Begriff Schulmedizin - darum sollte der Absatz wieder entfernt werden.--Snoop 15:32, 5. Nov 2005 (CET)

Hallo Snoop, ich habe mich vor knapp 25 Jahren intensiv mit der Medizin im Nationalsozialismus beschäftigt und hatte damals auch sehr guten Zugang zu Originalliteratur. Zur Zeit bin ich da auf mein Gedächtnis angewiesen, welches nicht immer zu 100% zuverlässig ist. Das gebe ich gerne zu; aber ohne die Quellen parat zu haben, will ich dir hier doch noch einmal widersprechen: die Nationalsozialisten haben nicht "die wissenschaftliche Medizin" abgelehnt - im Gegenteil. Ein Kern ihrer Gesundheitspolitik, die Erblehre, war und ist ein Teil der wissenschaftlichen Medizin und der von ihnen betriebenen "Forschung". Allerdings hatte der Reichsärzteführer Gerhard Wagner die Idee entwickelt, Naturheiler zusammen mit den naturwissenschaftlich geschulten Ärzten in eine "neue deutsche Heilkunde" zu integrieren. Eine Hoffnung war dabei, leichtere Krankheiten mit möglichst billigen (natürlichen) Mitteln behandeln zu können und die Ärzte damit zu entlasten für die Behandlung lebensbedrohlicher Zustände, wie sie im Kriegsfall zu erwarten waren.
Aber zurück zu meiner Einfügung über die Verwendung des Begriffs Schulmedizin in dieser Zeit: wann erstmals die diffamierende Verbindung von "jüdisch" bzw. "verjudet" und "Schulmedizin" auftauchte, weiß ich nicht mehr. Aber die negative Konnotation, die in Deutschland besonders ausgeprägt ist, (in der Schweiz ist mir dies z.B. niemals begegnet), hängt eindeutig auch mit dieser Geschichte zusammen. Der von mir verlinkte Aufsatz/Vortrag von Robert Jütte geht auf diesen Punkt leider nicht ein. Ich halte auch deshalb diese Passage für wichtig. Und ich bin jetzt natürlich gespannt, wie andere darüber denken. Freundliche Grüße, --RainerSti 22:08, 5. Nov 2005 (CET)
Ich kenne NS-Originalliteratur zur "Rassenhygiene". Diese Literatur muss aber als pseudo-wissenschaftlich angesehen werden. Auch die Aktivitäten der KZ-Ärzte haben eine ideologische Motivation und hatten keinen wissenschaftlichen Wert. Dagegen hatten Göbbels und Hitler persönliche Astrologen und Hitler sprach doch oft von Vorsehung. Kurz: Alles sehr unwissenschaftlich und allenfalls pseudo-wissenschaftlich. Dennoch halte ich es ja (wie Du) für wichtig, daß dieses z.B. unter "(wissenschaftliche) Medizin" erwähnt wird. Aber eine eindeutige negative Konnotation des Begriffes "Schulmedizin" durch die Nazi-Zeit kann ich weiterhin nicht entdecken und darum gehört das nicht hierhin.--Snoop 22:50, 5. Nov 2005 (CET)
Sorry, Snoop, da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt bzw. zwei Fragen miteinander vermischt. Ich meinte nicht die NS-Literatur zu "Rassenhygiene" - da teile ich Deine Einschätzung. "Forschung" hatte ich daher auch bewusst mit Anführungszeichen geschrieben. Ich wollte nur deine Behauptung, die Nazis hätten die wissenschaftliche Medizin abgelehnt, in Frage stellen. Aber das ist ein anderes Thema, das tatsächlich nicht in diesen Artikel gehört..
Mir geht es hier nur um den Begriff "Schulmedizin", und ich meinte mit "Originalliteratur" standespolitische Beiträge u.a. von Ärzten, die teilweise auch in der Nachkriegszeit noch an führenden Stellen aktiv waren. Auf die Schnelle habe ich jetzt im Netz nur diesen Hinweis gefunden: [2]. Die Diskreditierung und "Ausschaltung" der jüdischen Kollegen erfolgte mit mancherlei Pseudo-"Begründungen", unter anderem der sogenannten "Verjudung" der Schulmedizin. Hieraus entstand die Konnotation: Schulmedizin = verjudete Medizin = schlechte Medizin. Dies verknüpfte sich mit älteren (ebenfalls negativen) Konnotationen von Seiten einiger Heilpraktiker (die im Nationalsozialismus zumindest einige Zeit lang stark gefördert wurden). Das wollte ich ausdrücken. Vielleicht kannst du eine bessere Formulierung vorschlagen. Bei der "Alternativmedizin" haben wir uns ja auch gut geeinigt :-). Freundliche Grüße, --RainerSti 11:16, 7. Nov 2005 (CET)
Rainer, ich schätze Deine Beiträge und stimme mit Dir auch überein, daß diese o.g. Sätze wichtig sind, um die Rolle der Medizin und der jüdischen Ärzte in der Nazizeit zu beleuchten. Ich sehe nur bezüglich der Nutzung und des Inhalts des Begriffes Schulmedizin in der Nazizeit keinen Paradigmenwechsel, der unter diesem Begriff erwähnt werden müsste. Die Nazis meinten mit "Schulmedizin" auch die Hochschulmedizin - und das ist das entscheidende! Daß sie die Hochschulmedizin=Schulmedizin mit dem Vorwurf der "Verjudung" in ein schlechtes Licht zu bringen versuchten, gehört ganz sicher woanders hin, nämlich zum Thema Medizin (und Nazizeit). Aber diese Problematik hatten wir bereits oben durchgekaut, und Du scheinst Dich da nicht rühren zu wollen. Ich habe dagegen keine Lust, um solche Details zu kämpfen und füge mich Deiner Hartnäckigkeit.--Snoop 17:51, 8 November 2005 (CET)
Snoop, lieber hätte ich Dich mit meinen Argumenten bzw. mit Belegen überzeugt, sozusagen "evidence based" ;-) Ich bleibe auf der Suche nach Belegen, werde mal meinen alten Medizingeschichte-Prof fragen. Da kann ich tatsächlich hartnäckig sein. Freundliche Grüße, --RainerSti 07:01, 9. Nov 2005 (CET).
Rainer, bei den Fakten gibt es keine Unstimmigkeiten. Die Frage ist, wo diese Fakten stehen soll. Ich sage, der Gebrauch durch die Nazis folgte auch der Gleichung Schulmedizin=Hochschulmedizin (in diesem Fall kombiniert mit dem Vorwurf der "Verjudung") - und somit nichts prinzipiell neues für die Bedeutung des Begriffs "Schulmedizin". Wenn Du eine grundsätzlich neue Gleichung aufstellen könntest, dann würde es hierhin gehören. Kannst Du das?--Snoop 08:32, 9. Nov 2005 (CET)

Revert vom 9. Oktober 2006

Hallo Snoop, ich hatte mit dem Kommentar "unbelegte Behauptung und Empfehlung entfernt" zwei Sätze gelöscht, du du nun wieder eingefügt hast: Der Begriff Schulmedizin wurde ursprünglich auch gezielt abwertend geprägt und sollte daher nicht verwendet werden. Der bessere Begriff wäre "Hochschulmedizin" oder "Wissenschaftsmedizin". Nach meinem Kenntnissstand stimmt es nicht, dass er "ursprünglich gezielt abwertend geprägt" wurde, sondern einfach abgrenzend. Jütte schreibt dazu: "Es fällt auf, daß alsbald auch einzelne Vertreter der naturwissenschaftlichen Richtung in der Medizin diesen Begriff in der Auseinandersetzung mit der Naturheilkunde gebrauchten, und zwar im durchaus zustimmenden Sinne.". Die Formulierungen "sollte nicht verwendet werden" und "besser wäre" sind m.E. nicht enzyklopädisch, klingen wie aus einem Ratgeber für politisch korrekte Formulierungen. Freundliche Grüße, --RainerSti 17:48, 9. Okt. 2006 (CEST)Beantworten

Ich stimme Dir zu. Trotzdem sollten die Begriffe "Hochschulmedizin" und "Wissenschaftsmedizin" als Alternativbezeichnungen unbedingt in dem Artikel erscheinen. Ich habe eine Alternativversion erstellt.--Snoop 02:01, 10. Okt. 2006 (CEST)
Danke, Snoop. So ist es besser. Freundliche Grüße, --RainerSti 06:51, 10. Okt. 2006 (CEST)Beantworten

Makel der Schulmedizin

Der Schulmedizin haftet ein Makel an, den sie bis heute nicht los wurde. Sie unterdrückt die Signale, die der Körper mit Krankheiten dem Menschen gibt, mittels Tabletten, Operationen und Therapien. Dies führt zu den auf der Packungsbeilage aufgeführten Nebenwirkungen. Unterdrückte Körpersignale schwächen irgendwie einen Menschen. Dies kann auch durch die heutzutage schlechtere gesundheitliche Verfassung des Volkes gegenüber noch vor 20 oder 50 Jahren gesehen werden. Dies ist ein Resultat der mit staatlicher Hilfe und dem KK-Zwang unterstützen Schulmedizin. Es ist allerdings so, dass auch die Alternativmedizin letztlich meist die Körpersignale unterdrückt, wenn auch mit sanfteren Methoden und Mitteln. Eine Alternative zu diesen beiden medizinischen Grundrichtungen wäre die Erkennungsmedizin. --Kaspar Zimmermann 11:30, 23. Feb. 2007 (CET)Beantworten


Das ist ja ganz charmant, gut daß mir das mal einer sagt. --Gleiberg 13:58, 23. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Kaspar: So ein G'schmarr.... Mann... wer keine Ahnung hat - einfach mal Schnauze halten ! TCrib 17:06, 23. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Das ist allerdings richtig, Kaspar. Dagegen wird man wohl kaum etwas Vernünftiges einwenden können (deswegen auch die Affekte von TCrib). Der materialistisch-reduktionistische Ansatz der Schulmedizin führt zwangsläufig zu unterdrückenden, eingreifenden und zerstörenden Therapien. Siehe z. B. die belastende und kanzerogene konventionelle Krebsbehandlung (Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie, Hormontherapie). Zitat einer Betroffenen: "Ich entlasse Sie nun als geheilt", hatte der Onkologe bei der Besprechung nach der letzten Chemotherapie gesagt, obwohl die Blutuntersuchungen darauf hindeuteten, daß mein Immunsystem am Boden zerstört ist. (U. Goldmann-Posch, München 2001, S. 117). Es ist auch richtig, daß dieser Ansatz mit Steuergeldern massiv gefördert wird. --Salutomed 16:08, 20. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Über den Namen "Schulmedizin"

Es ist historisch schlich falsch, daß "... der Begriff Schulmedizin ursprünglich von Anhängern so genannter alternativer Heilungsmethoden..." verwendet wurde, wie im Artikel (erste Zeile) steht. Der Name wurde selbst von Medizinhistorikern in den Fünfzigergerjahren (noch?) neutral verwendet. So schreibt z. B. der damals weltweit führende Medizinhistoriker Henry E. Sigerist (Leipzig u. Baltimore, USA) über einen Arzt, er habe "den Mut gehabt, sich von der Schule zu lösen und eigene Wege zu gehen". Mit "Schulmedizin" ist also zunächst (wie das Wort ja sagt), nichts anderes als die an den Medizinschulen (Universitäten) gelehrte Medizin gemeint. Nicht mehr und nicht weniger. Also nicht die Medizin schlechthin und auch nicht bloß eine Schulmedizin. Diejenigen aber, die Wissen oder Glauben, daß die Medizin umfassender ist, als die an den Universitäten gelehrten Anschauungen, verwenden natürlich den Namen "Schulmedizin" in einem einschränkenden oder abwertenden Sinne. Die erwähnten "wissenschaftlichen Grundsätze" betreffen übrigens das Selbstverständnis der Universitäten. (Daß diese gegen ihre Grundsätze systematisch verstoßen, haben Fleck und Kuhn gezeigt.) Mangelndes historisches Bewußtsein verleitet zu der Annahme, die heutige Schulmedizin würde die Medizin schlechthin repräsentieren. Sachlich begründete Formulierungen sehen also anders aus. --Salutomed 15:58, 20. Jul. 2007 (CEST)Beantworten