Diskussion:Die Ehe der Maria Braun

Ich sehe gerade den Film (29.August 2006, MDR) und muss folgendes Zitat berichtigen:

"Ich bin eine Meisterin der Täuschung - ein Werkzeug des Kapitalismus bei Tag und bei Nacht eine Agentin der proletarischen Massen. Die Mata Hari des Wirtschaftswunders."

Richtig muss es heißen:

"Ich bin eine Meisterin der Täuschung - ein Werkzeug des Kapitalismus bei Tag und bei Nacht eine Agentin der werktätigen Massen. Die Mata Hari des Wirtschaftswunders." 213.198.84.193 00:06, 29. Aug 2006 (CEST)

kann den link:

, der verweist ist, nicht loeschen. vielleicht waere mal ein befaehigter so nett. danke (nicht signierter Beitrag von 77.132.142.155 (Diskussion | Beiträge) 23:26, 12. Okt. 2009 (CEST)) Beantworten

Review

Ich habe einige Tippfehler bereits im Artikel korrigiert. Hoffentlich habe ich nicht irgendwo aus R. W. Fassbinder einen Heribert Fassbender gemacht, diesen notorischen Tippfehler schleppe ich schons eit mehr als 12 Jahren mit mir herum. Hier sind meine sonstigen Notizen und Anmerkungen zum Artikel:


  • Einleitung: Ich habe zur besseren Strukturierung einen Absatz eingefügt.
  • Handlung: Sehr schön geschrieben; die Inhaltsangabe wirkt lebendig, ohne zu viele Schnörkel aufzuweisen
  • Drehbuch und Vorproduktion: Der Satz „Märthesheimer schloss im August 1977 mit der Albatros Film […] einen Vertrag, […] daraus ein Drehbuch zu erstellen.“ ist zu umständlich und enthält zu viele Informationen. Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, ob Pea Fröhlich nun die Freundin von Märthesheimer oder von Fengler ist. Der Einschub „der Filmproduktionsfirma von Fassbinders Wegbegleiter seit Mitte der 1960er-Jahre Michael Fengler“ ist so lang, dass der Leser den Überblick über den Satz verliert. Zumindest das seit Mitte der 1960er-Jahre halte ich in dieser Satzkonsruktion für verzichtbar, besser wäre es aber wohl, den Satz komplett umzustellen. Könnte man nicht zunächst nur den Vertragsabschluss mit Albatros beschreiben (so wird auch Fenglers Rolle klarer herausgestellt), um dann im nächsten Satz zu sagen, dass Märthesheimer bei der Erstellung des Drehbuches mit seiner/Fenglers/Fassbenders Freundin zusammenarbeitete?
  • Produktion:
    • Die Schreibweise 10.000,- DM sieht nicht gut aus. Es gibt keine offizielle Richtlinie bei Wikipedia (Skandal!), aber ich würde zumindest auf das buchhalterische „,-“ verzichten. Ob es nun "D-Mark" oder "DM" heißen sollte, ist aber eher Geschmackssache, es sollte aber einheitlich sein (im Abschnitt Erfolg und Nachgeschichte springt es ein bisschen hin und her).
    • Ich finde die Beschreibung der Suche nach Geldgebern im Abschnitt Produktion eher unglücklich. Das zählt mMn nach noch zur Vorproduktion. Andererseits geht der Abschnitt ja intensiv auf die Geldprobleme ein, so dass ein inhaltlicher Zusammenhang gegeben ist... Schwierige Frage.
    • Ist der Hinweis auf die konpromittierenden Fotos wirklich notwendig? Der Leser will sofort schmutzige Details wissen, bekommt sie aber nicht geliefert.
  • Zeitgenössische Kritik & Erfolg und Nachgeschichte: Sehr gut geschrieben. Die Trennung von Nachgeschichte und Nachwirkung ist sehr gut gelungen.
  • Inszenierung: Die Autorennamen werde etwas lieblos eingebracht, im Falle von Töteberg sogar ohne Vorname. Wenn der eine oder andere als Filmkritiker, Filmhistoriker oder Fassbinder-Biograph bezeichnet wird, hilft das auch dem Leser, diese Autoren besser einzuordnen.
    • Dramaturgie: Eventeull sollte man hier schon auf das Fehlen von Willy Brandts Porträt am Ende des Films eingehen; so ist der Leser weniger irritiert. Schön übrigens die Überleitung von Smoky Schmidt zum Thema Zigaretten ;)
    • Visueller Stil: Die Symbolik der Zigarette wird bereits im vorigen Unterkapitel behandelt. Dieser Sachverhalt sollte daher verkürzt dargestellt werden.
    • Ton und Musik: Die Distanzierung und Objektivierung durhc die FIlmmusik ist leider sehr allgemein gehalten. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen, wie das durch ein Xylophon geschehen kann... „Ähnlich wie die Filmmusik wird auch Caterina Valentes Schlager eingesetzt“: Ist das wirklich nur ein Schlager (wenn ja, welcher?), oder werden mehrere eingesetzt (Valentes Hits sind ja wirklich typisch für die Sehnsüchte und Urlaubsträume der Deutschen in der Nachkriegszeit).
  • Themen und Motive:
    • Es werden nacheinander Siercks Zarah-Leander-Filme und Sirks Melodramen genannt. Zwar sind sowohl Sierck als auch Sirk verlinkt, ich könnte mir aber vorstellen, dass jemand, der weiniger in der Filmgeschichte bewandert ist, nicht sofort versteht, was gemeint ist (kann den Beweis aber nicht bringen, dass das wirklich ein Problem ist). Eventuell wäre es besser zu schreiben ein Melodram in der Tradition von Douglas Sirks amerikanischen Filmen o. ä., auch wenn das zugegebenermaßen weniger elegant klingt.
    • Melodramatik: ich finde es interessant, dass Maria gleich zweimal zwischen zwei Männern steht - aber wahrscheinlich hat Sigrid lange nicht auf diesen Umstand hingewiesen ;)
    • Historizität: Hier deuten sich Doppelungen zum Abschnitt Ton und Musik an. Dass der Ton als Kontrapunkt eingesetzt wird, wurde bereits vorher erwähnt. Hier könnte man daher etwas straffen und beispielsweise die Funktion der Radioausschnitte als kommentierender Chor bereits im Kapitel zur Inszenierung erwähnen.
    • Allegorik: Der Satz „Deutschland sei durch Adenauers Strategie der kühlen Vertragspolitik und der Wiederbewaffnung genau so verraten worden wie Maria von ihrem Mann und ihrem Liebhaber.“ ist zwar als Zitat gekennzeichnet, ich frage mich aber, ob diese recht starke Ausdrucksweise eine Minderheitenmeinung von Kaes darstellt, oder ob es allgemein so aufgefasst wird. War Fassbinder wirklich so intensiv mit der Geschichte der 1950er Jahre verbunden? Die Aufzählung der Bundeskanzler ist doppelt, siehe dazu meine Anm. weiter oben.
    • Einordnung und Nachwirkung: Sehr gut zusammengefasst!
    • Literatur/ENs: Die Literatur ist nicht ganz konform mit WP:LIT (Verlag, Ort Jahr, ISBN, S.), dürfte aber nicht eine Platzierung im SW kosten. bei den ENs würde ich mir aber überlegen, eine verkürzte Bezeichnung zu wählen. Bei den Werken, die im Abschnitt Literatur vermerkt sind, muss man nicht in den ENs den Verlag und die ISBN-Nummer angeben (siehe WP:EN#Literaturbelege) angeben. So könntest Du den Artikel noch um einige kB kürzen ;)

Gesamteindruck: Wieder einmal ein Exzellenter Artikel, bei dem ich keine Schwächen entdecken konnte. Den Drang, den Artikel zu bebildern, kann ich ja nachvollziehen, ich bin mir aber nicht so sicher, ob das Adenauerbild 100%ig passt (genauso könnte man im vorigen Kapitel eine Zigarettenschachtel zeigen). Das sind aber wirklich nur Geschmacksfragen... --Andibrunt 18:30, 28. Mär. 2010 (CEST)Beantworten

Lieben Dank für dein Review; wie immer viele wertvolle Hinweise. Ich werd sehen, was ich noch umsetzen kann: Onlinezeit wird bei mir in den nächsten 2 Tagen knapp. Beste Grüße --DieAlraune 07:20, 30. Mär. 2010 (CEST)Beantworten

SW-Review

Ein absolut professionell gestalteter Artikel, der beinahe frei von Makeln ist. So war hier auch meine Liste mit Anmerkungen besonders kurz. Ausdrücklich loben möchte ich die knappe Inhaltsangabe und ihre Konzentration auf das Wesentliche.

Einige Details:

  • Letztlich wird diese Liebe bitter enttäuscht - etwas zu melodramatisch.
  • Elsaesser zählt als in Die Ehe der Maria Braun visuell oder motivisch zitierte Texte auf - hier wäre es schön für den Leser, wenn die Aufzählung an Beispielen belegt werden könnte.
  • Einordnung und Nachwirkung - der abschließende Abschnitt ist leider etwas dünn, insbesondere was die Sicht aus heutiger Warte angeht.
  • Bebilderung: filmüblich karg. Adenauer wird durch die wenigen anderen Bilder etwas unpassend hervorgehoben.
  • Ein Jury-Kollege bemängelte fehlende negative Kritiken.

Fazit: Ein Artikel, bei dem es für mich kaum etwas zu meckern gab. Von der Einleitung bis zur Nachwirkung rund. Meine Wertung: Exzellent mit Sternchen. Viele Grüße! --Magiers 22:58, 1. Mai 2010 (CEST)Beantworten