„Die Judenbraut“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Rembrandt Harmensz. van Rijn - Het Joodse bruidje.jpg|thumb|Die Judenbraut, Rijksmuseum Amsterdam]]
{{Infobox Gemälde
'''Die Judenbraut''' (Öl auf Leinwand, 121.5 × 166.5 cm, [[Niederländische Sprache|niederländisch]]: ''Het Joodse bruidje''), ist ein Gemälde von [[Rembrandt]], das 1667 fertiggestellt wurde.
| bilddatei=Rembrandt Harmensz. van Rijn - Het Joodse bruidje.jpg
Das Gemälde ist ein permanentes Ausstellungsstück im [[Rijksmuseum|Rijksmuseum Amsterdam]].
| titel=Die Judenbraut
| künstler=Rembrandt van Rijn
| jahr=1667
| technik=Öl auf Leinwand
| höhe=121,5
| breite=166,5
| museum=Rijksmuseum Amsterdam
}}


Dargestellt ist ein dunkler, vager Raum, in dem sich ein elegant gekleideter Mann und eine Frau befinden. Der Mann hat seinen Arm um die Frau gelegt und hält seine Hand an ihre Brust. Sie berührt seinen Arm mit ihren Fingerspitzen. Beide starren nach vorne ins Leere, anscheinend in tiefe Gedanken versunken. Im Hintergrund ist neben der Frau eine Pflanze in einem Topf zu erkennen. Hinter ihr befindet sich ein architektonisches Fragment.
'''Die Judenbraut''' (Öl auf Leinwand, 121.5 × 166.5 cm, [[Niederländische Sprache|niederländisch]]: ''Het Joodse bruidje''), ist ein Gemälde von [[Rembrandt]], das 1667 fertiggestellt wurde. Das Gemälde ist ein permanentes Ausstellungsstück im [[Rijksmuseum|Rijksmuseum Amsterdam]].
Am hellsten sind die beiden Personen gemalt, ihre Kleidung und ihre Körper sind detailliert und genau dargestellt. Je mehr sich der Blick von der Bildmitte wegbewegt, umso weicher, ungenauer und fließender wird die Pinselführung.
Die Farbwahl besteht überwiegend in Braun- und Goldtönen, sowie dem intensiven Rot im Kleid der Frau, das Wärme und Nähe vermittelt.


Das Gemälde erhielt seinen derzeitigen Namen im frühen 19. Jahrhundert, als ein Amsterdamer Kunstsammler die Darstellung als die Szene eines jüdischen Vaters, der seiner Tochter an ihrem Hochzeitstag eine Halskette schenkt, ansah. Diese Interpretation stimmt jedoch nicht mehr mit der [[Lehrmeinung]] überein, die Identität des Paares ist ungewiss.<br>
== Bildbeschreibung ==
Diese Ungewissheit wird noch durch fehlende mündliche Überlieferungen verstärkt, sodass lediglich das universelle Thema eines Liebespaares bleibt. Die Spekulationen bezüglich der Identität der Dargestellten reichen von Rembrandts Sohn Titus und seiner Braut, über den Amsterdamer Dichter [[Miguel de Barrios]] und seine Frau bis hin zu diversen Paaren des [[Altes Testament|Alten Testaments]] wie [[Abraham]] und [[Sara (Erzmutter)|Sara]] oder [[Boas (biblische Person)|Boas]] und [[Buch Rut|Rut]]. Die wohl wahrscheinlichste Vermutung ist jedoch, dass es sich um die Darstellung von [[Isaak (Genesis)|Isaak]] und [[Rebekka]], wie sie in {{B|Genesis|26|8}} beschrieben sind, handelt. Dies wird durch eine Zeichnung Rembrandts zum selben Thema unterstützt.
Dargestellt ist ein dunkler, vager Raum, in dem sich ein elegant gekleideter Mann und eine Frau befinden. Der Mann hat seinen Arm um die Frau gelegt und hält seine Hand an ihre Brust. Sie berührt seinen Arm mit ihren Fingerspitzen. Beide starren nach vorne ins Leere, anscheinend in tiefe Gedanken versunken. Im Hintergrund ist neben der Frau eine Pflanze in einem Topf zu erkennen. Hinter ihr befindet sich ein architektonisches Fragment. Am hellsten sind die beiden Personen gemalt, ihre Kleidung und ihre Körper sind detailliert und genau dargestellt. Je mehr sich der Blick von der Bildmitte wegbewegt, umso weicher, ungenauer und fließender wird die Pinselführung. Die Farbwahl besteht überwiegend in Braun- und Goldtönen, sowie dem intensiven Rot im Kleid der Frau, das Wärme und Nähe vermittelt.

Das Gemälde erhielt seinen derzeitigen Namen im frühen 19. Jahrhundert, als ein Amsterdamer Kunstsammler die Darstellung als die Szene eines jüdischen Vaters, der seiner Tochter an ihrem Hochzeitstag eine Halskette schenkt, ansah. Diese Interpretation stimmt jedoch nicht mehr mit der [[Lehrmeinung]] überein, die Identität des Paares ist ungewiss. Diese Ungewissheit wird noch durch fehlende mündliche Überlieferungen verstärkt, sodass lediglich das universelle Thema eines Liebespaares bleibt. Die Spekulationen bezüglich der Identität der Dargestellten reichen von Rembrandts Sohn Titus und seiner Braut, über den Amsterdamer Dichter [[Miguel de Barrios]] und seine Frau bis hin zu diversen Paaren des [[Altes Testament|Alten Testaments]] wie [[Abraham]] und [[Sara (Erzmutter)|Sara]] oder [[Boas (biblische Person)|Boas]] und [[Buch Rut|Rut]]. Die wohl wahrscheinlichste Vermutung ist jedoch, dass es sich um die Darstellung von [[Isaak (Genesis)|Isaak]] und [[Rebekka]], wie sie in {{B|Genesis|26|8}} beschrieben sind, handelt. Dies wird durch eine Zeichnung Rembrandts zum selben Thema unterstützt.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 25. Dezember 2008, 21:28 Uhr

Die Judenbraut, Rijksmuseum Amsterdam

Die Judenbraut (Öl auf Leinwand, 121.5 × 166.5 cm, niederländisch: Het Joodse bruidje), ist ein Gemälde von Rembrandt, das 1667 fertiggestellt wurde. Das Gemälde ist ein permanentes Ausstellungsstück im Rijksmuseum Amsterdam.

Dargestellt ist ein dunkler, vager Raum, in dem sich ein elegant gekleideter Mann und eine Frau befinden. Der Mann hat seinen Arm um die Frau gelegt und hält seine Hand an ihre Brust. Sie berührt seinen Arm mit ihren Fingerspitzen. Beide starren nach vorne ins Leere, anscheinend in tiefe Gedanken versunken. Im Hintergrund ist neben der Frau eine Pflanze in einem Topf zu erkennen. Hinter ihr befindet sich ein architektonisches Fragment. Am hellsten sind die beiden Personen gemalt, ihre Kleidung und ihre Körper sind detailliert und genau dargestellt. Je mehr sich der Blick von der Bildmitte wegbewegt, umso weicher, ungenauer und fließender wird die Pinselführung. Die Farbwahl besteht überwiegend in Braun- und Goldtönen, sowie dem intensiven Rot im Kleid der Frau, das Wärme und Nähe vermittelt.

Das Gemälde erhielt seinen derzeitigen Namen im frühen 19. Jahrhundert, als ein Amsterdamer Kunstsammler die Darstellung als die Szene eines jüdischen Vaters, der seiner Tochter an ihrem Hochzeitstag eine Halskette schenkt, ansah. Diese Interpretation stimmt jedoch nicht mehr mit der Lehrmeinung überein, die Identität des Paares ist ungewiss.
Diese Ungewissheit wird noch durch fehlende mündliche Überlieferungen verstärkt, sodass lediglich das universelle Thema eines Liebespaares bleibt. Die Spekulationen bezüglich der Identität der Dargestellten reichen von Rembrandts Sohn Titus und seiner Braut, über den Amsterdamer Dichter Miguel de Barrios und seine Frau bis hin zu diversen Paaren des Alten Testaments wie Abraham und Sara oder Boas und Rut. Die wohl wahrscheinlichste Vermutung ist jedoch, dass es sich um die Darstellung von Isaak und Rebekka, wie sie in Genesis 26,8 EU beschrieben sind, handelt. Dies wird durch eine Zeichnung Rembrandts zum selben Thema unterstützt.