„Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Deutscher Sportärztebund)“ – Versionsunterschied

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==Geschichte==
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1912 erfolgte die Gründung des [[Deutsches Reichskomitee für die wissenschaftliche Erforschung des Sportes und der Leibesübungen|Deutschen Reichskomitees für die wissenschaftliche Erforschung des Sportes und der Leibesübungen]] auf dem ersten sportmedizinischen Kongress in Oberhof/Thüringen. Als Nachfolgeorganisation war 1924 die Gründung des [[Deutscher Ärztebund zur Förderung der Leibesübungen|Deutschen Ärztebundes zur Förderung der Leibesübungen]] auf dem zweiten deutschen Sportärztekongress in Berlin.
1912 erfolgte die Gründung des [[Deutsches Reichskomitee für die wissenschaftliche Erforschung des Sportes und der Leibesübungen|Deutschen Reichskomitees für die wissenschaftliche Erforschung des Sportes und der Leibesübungen]] auf dem ersten sportmedizinischen Kongress in [[Oberhof]]/Thüringen. Als Nachfolgeorganisation wurde 1924 der [[Deutscher Ärztebund zur Förderung der Leibesübungen|Deutsche Ärztebund zur Förderung der Leibesübungen]] auf dem zweiten deutschen Sportärztekongress in Berlin gegründet.


Unter maßgeblicher Mitwirkung des "Deutschen Ärztebundes zur Förderung der Leibesübungen" erfolgte 1928 die Gründung des [[Weltverband für Sportmedizin|Weltverbandes für Sportmedizin]] (Association Internationale Medico Sportive - AIMS), ab 1934 umgenannt in Fédération Internationale de Médecine Sportive, heute [[Fédération Internationale de Médecine du Sport/FIMS]]. „Der Sportarzt“ als amtliches Organ des Deutschen Ärztebundes zur Förderung der Leibesübungen erschien erstmals 4/1928 (bis 1934 nachgewiesen). Es folgten ''Leibesübungen-Sportarzt-Erziehung'' (1950-52), ''Sportmedizin'' (1953-58), ''Der Sportarzt'' (1959-63), ''Sportarzt und Sportmedizin'' (1964-77), seit 1978 ist die aktuelle Benennung ''Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin''.
Unter maßgeblicher Mitwirkung des Deutschen Ärztebundes zur Förderung der Leibesübungen erfolgte 1928 die Gründung des [[Weltverband für Sportmedizin|Weltverbandes für Sportmedizin]] (Association Internationale Medico Sportive AIMS), ab 1934 umgenannt in Fédération Internationale de Médecine Sportive, heute [[Fédération Internationale de Médecine du Sport/FIMS]]. „Der Sportarzt“ als amtliches Organ des Deutschen Ärztebundes zur Förderung der Leibesübungen erschien erstmals im April 1928 (bis 1934 nachgewiesen). Es folgten ''Leibesübungen-Sportarzt-Erziehung'' (1950–1952), ''Sportmedizin'' (1953–1958), ''Der Sportarzt'' (1959–1963), ''Sportarzt und Sportmedizin'' (1964–1977), seit 1978 ist die aktuelle Benennung ''Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin''.


1933 war die Umbenennung in ''Deutscher Sportärztebund'' und Zwangseingliederung in den [[Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund|Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund]]. 1950 erfolgte eine Reorganisation des ''Deutschen Sportärztebundes'' in Hannover.
1933 erfolgte die Umbenennung in ''Deutscher Sportärztebund'' und Zwangseingliederung in den [[Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund|Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund]]. 1950 wurde eine Reorganisation des ''Deutschen Sportärztebundes'' in Hannover eingeleitet.

1954 war die Gründung der ''Arbeitsgemeinschaft für Sportmedizin'' der [[DDR]] in [[Leipzig]], ab 1969 umgenannt in [[Gesellschaft für Sportmedizin der DDR]]. 1990 erfolgte der Beitritt der in den neuen Bundesländern gebildeten Landesverbände für Sportmedizin zum Deutschen Sportärztebund. 1999 war die Umbenennung in "Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Deutscher Sportärztebund) e.V."
1954 war die Gründung der ''Arbeitsgemeinschaft für Sportmedizin'' der [[DDR]] in [[Leipzig]], ab 1969 umgenannt in [[Gesellschaft für Sportmedizin der DDR]]. 1990 erfolgte der Beitritt der in den neuen Bundesländern gebildeten Landesverbände für Sportmedizin zum Deutschen Sportärztebund. 1999 wurde die Vereinigung in Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Deutscher Sportärztebund) e.V. umbenannt.


==Ziele==
==Ziele==

Version vom 5. Mai 2009, 09:25 Uhr

Logo der DGSP

Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Deutscher Sportärztebund) e.V. (DGSP) ist der Dachverband der 19 Landessportärzteverbände in Deutschland.

Geschichte

1912 erfolgte die Gründung des Deutschen Reichskomitees für die wissenschaftliche Erforschung des Sportes und der Leibesübungen auf dem ersten sportmedizinischen Kongress in Oberhof/Thüringen. Als Nachfolgeorganisation wurde 1924 der Deutsche Ärztebund zur Förderung der Leibesübungen auf dem zweiten deutschen Sportärztekongress in Berlin gegründet.

Unter maßgeblicher Mitwirkung des Deutschen Ärztebundes zur Förderung der Leibesübungen erfolgte 1928 die Gründung des Weltverbandes für Sportmedizin (Association Internationale Medico Sportive – AIMS), ab 1934 umgenannt in Fédération Internationale de Médecine Sportive, heute Fédération Internationale de Médecine du Sport/FIMS. „Der Sportarzt“ als amtliches Organ des Deutschen Ärztebundes zur Förderung der Leibesübungen erschien erstmals im April 1928 (bis 1934 nachgewiesen). Es folgten Leibesübungen-Sportarzt-Erziehung (1950–1952), Sportmedizin (1953–1958), Der Sportarzt (1959–1963), Sportarzt und Sportmedizin (1964–1977), seit 1978 ist die aktuelle Benennung Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin.

1933 erfolgte die Umbenennung in Deutscher Sportärztebund und Zwangseingliederung in den Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund. 1950 wurde eine Reorganisation des Deutschen Sportärztebundes in Hannover eingeleitet.

1954 war die Gründung der Arbeitsgemeinschaft für Sportmedizin der DDR in Leipzig, ab 1969 umgenannt in Gesellschaft für Sportmedizin der DDR. 1990 erfolgte der Beitritt der in den neuen Bundesländern gebildeten Landesverbände für Sportmedizin zum Deutschen Sportärztebund. 1999 wurde die Vereinigung in Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (Deutscher Sportärztebund) e.V. umbenannt.

Ziele

Ziele sind die Förderung der sport- und präventivmedizinischen Forschung, Lehre sowie Weiter- und Fortbildung. Weiterhin werden Dienstleistungen für sport- und präventivmedizinische Multiplikatoren erbracht und Maßnahmen zur Erhöhung der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung getroffen. Es geschiet ein Aufbau von Netzwerken mit Unternehmen, Verbänden und anderen Organisationen.

Organisation und Struktur

Entsprechend der föderalen Ordnung existieren in den Bundesländern Landesverbände für Sportmedizin in der Rechtsform als eingetragene gemeinnützige Vereine (gegenwärtig 19), deren Dachverband die DGSP ist.

Mit rund 10.000 Mitgliedern ist die DGSP eine der großen medizinischen Fachverbände in Deutschland und nach den USA die weltweit zweitgrößte nationale Fachorganisation von Sportmedizinern.

Höchstes Organ ist die zweimal jährlich stattfindende Delegiertenversammlung der DGSP. Sie wählt den Präsidenten und fünf Vizepräsidenten für drei Jahre sowie die Besetzungen der Sektionen und Kommissionen.

Der Länderrat besteht aus den Vorsitzenden der Landessportärzteverbände, befasst sich mit spezifischen Fragen der Landesverbände für Sportmedizin und dient dem Erfahrungsaustausch.

Der Wissenschaftsrat vertritt die Interessen der Gesamtheit der Hochschullehrer der Sportmedizin in Angelegenheiten, die die DGSP und die Hochschulpolitik betreffen. Er setzt sich zusammen aus acht gewählten Vertretern des Wissenschaftskollegiums, dem alle habilitierten Hochschullehrer, die an sportmedizinischen Einrichtungen einer Hochschule hauptamtlich tätig sind, angehören.

Spezielle Fragestellungen bearbeiten die Sektionen Breiten-, Freizeit- und Alterssport, Frauensport, Kinder- und Jugendsport, Leistungssport, Rehabilitation und Behindertensport sowie die Kommission Geschichte der Sportmedizin.

Jahreskongresse der DKSP werden in zweijährigem Abstand veranstaltet, der 41. Deutsche Sportärztekongress 2009 findet in Ulm statt. Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen finden Anrechnung auf die Zusatzbezeichnung Sportmedizin, die von den Landesärztekammern vergeben wird.

Das Fachorgan Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin richtet sich an sportmedizinisch tätige Ärzte, sportmedizinisch/sportwissenschaftlich interessierte Wissenschaftler sowie an Physiotherapeuten, Sportpädagogen und Sportler.

Ehrungen der DGSP sind: das Ehrenzeichen in Gold, der Ehrenbrief, die Ehrenmitgliedschaft, die Ernennung zum Ehrenpräsidiumsmitglied und die Ernennung als Ehrenpräsident der DGSP. Zur Förderung und Anerkennung wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Gebiet der gesamten Sportmedizin wird der Joseph-Keul-Forschungspreis vergeben.

Mitgliedschaften

Die DGSP ist Mitglied mit besonderer Aufgabenstellung im Deutschen Olympischen Sportbund. Sie ist Gründungsmitglied des Weltverbandes für Sportmedizin Fédération Internationale de Médecine du Sport und der Europäischen Gesellschaft für Sportmedizin.

Literatur

  • Dickhuth, H.-H.: Sportmedizin in Deutschland, Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 8 o 2005 o 848 - 853
  • Hollmann, W., Tittel, K.: Geschichte der deutschen Sportmedizin, Druckhaus Gera 2008, ISBN 978-3-9811758-2-0