„Chrysi Avgi“ – Versionsunterschied

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'''Chrysi Avgi''' ({{ELSneu|Χρυσή Αυγή}} ‚Goldene Morgenröte‘<ref>{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,830542,00.html | autor=Xenia Kounalaki | titel=Journalistin Kounalaki: Bedroht von Griechenlands Faschisten | werk=SPIEGEL-Online | datum=2012-05-01 | zugriff=2012-05-02}}</ref>) ist eine [[Neonazismus|neonazistische]] und [[Rassismus|rassistische]] [[Politische Partei|Partei]] in [[Griechenland]]. Anführer der Chrysi Avgi ist Nikolaos Michaloliakos. Bei den Kommunalwahlen im November 2010 erzielte die Chrysi Avgi in Athen 5,3 % der Wählerstimmen und ist somit mit einem Mitglied im Stadtrat vertreten.
'''Chrysi Avgi''' ({{ELSneu|Χρυσή Αυγή}}<ref group="A">Die wörtliche Übersetzung lautet ‚Goldenes Morgengrauen‘ ([http://www.handelsblatt.com/politik/international/parlamentswahl-politisches-erdbeben-in-griechenland/v_detail_tab_comments/6565796.html Handelsblatt]), allerdings verwenden deutschsprachigen Medien auch andere Übersetzungen: ‚Goldene Morgenröte‘ bei ([http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,830542,00.html Spiegel Online]) ‚Goldene Morgendämmerung‘ bei ([http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/griechenland-unheilvolle-morgendaemmerung-11736252.html FAZ]) und ([http://www.welt.de/newsticker/news3/article106256696/Der-Ruf-der-Rechtsextremisten-in-Zeiten-der-Krise.html Welt Online])</ref>) ist eine [[Neonazismus|neonazistische]] und [[Rassismus|rassistische]] [[Politische Partei|Partei]] in [[Griechenland]]. Anführer der Chrysi Avgi ist Nikolaos Michaloliakos. Bei den Kommunalwahlen im November 2010 erzielte die Chrysi Avgi in Athen 5,3 % der Wählerstimmen und ist somit mit einem Mitglied im Stadtrat vertreten.


Formell gegründet wurde die Chrysi Avgi im Anschluss an eine seit 1980 erscheinende gleichnamige Zeitung 1985 gegründet wurde und seit 1993 als Partei registriert ist.
Formell gegründet wurde die Chrysi Avgi im Anschluss an eine seit 1980 erscheinende gleichnamige Zeitung 1985 gegründet wurde und seit 1993 als Partei registriert ist.
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== Einzelnachweise ==
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Griechische Partei]]
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Version vom 4. Mai 2012, 13:31 Uhr

Chrysi Avgi (Vorlage:ELSneu[A 1]) ist eine neonazistische und rassistische Partei in Griechenland. Anführer der Chrysi Avgi ist Nikolaos Michaloliakos. Bei den Kommunalwahlen im November 2010 erzielte die Chrysi Avgi in Athen 5,3 % der Wählerstimmen und ist somit mit einem Mitglied im Stadtrat vertreten.

Formell gegründet wurde die Chrysi Avgi im Anschluss an eine seit 1980 erscheinende gleichnamige Zeitung 1985 gegründet wurde und seit 1993 als Partei registriert ist.

Ideologie und Anhänger

"Meandros" (Mäander), die Flagge der Chrysi Avgi

Ideologie

Die Anhänger der Chrysí Avgí werden von amtlichen Stellen in Griechenland als rechtsextrem und neonazistisch eingestuft. Positionen der Chrysi Avgi umfassen territoriale Ansprüche an Nachbarstaaten, sowie eine Politik gegen Einwanderer, allem voran der größten Einwanderergruppe der Albaner.

Die Chrysi Avgi stellt ideologisch auch eine ganz klare Verbindung zu der Religion her, wobei auch historische Ereignisse vor der Christianisierung miteinbezogen werden: „Nur der 100 prozentige orthodoxe Grieche ist eines Griechen würdig, denn er hat 'spartanisches' Blut in seinen Adern. Unsere Vorfahren sind für den orthodoxen Glauben gestorben“. Des Weiteren sagt ein Spruch der Anhänger der Chrysi Avgi: „Griechenland bereitet sich darauf vor zu leben, und es wird leben“.

Zielgruppe

Die nördlichen und westlichen Stadtteile, die an das Stadtzemtrum Athens angrenzen waren durch eine Abwanderung der alten Bevölkerung und eine Verslummung gekennzeichnet, den alten Bewohnern folgten Emigranten die bis zu 80% der Bevölkerung ausmachen. Die verbliebenen alten Bewohner sehen sich als Verlierer dieser Entwicklung und stellen eine wesentliche Zielgruppe der Partei dar[1]. Ausserhalb dieser bevölkerungsreichen Gegend ist die Zielgruppe der Partei sehr beschränkt. Religiös-fromme Patrioten, die von der Partei angesprochen werden sollen, sind bisher nicht als Wähler gewonnen worden.

Zu den Anhängern der Chrysí Avgí gehören auch zahlreiche Mitglieder der griechischen NSBM-Szene, obwohl diese antichristlich ausgerichtet ist und Chrysí Avgí sich als orthodox christlich gibt.

Gewaltsame Proteste

Die Anhänger der Chrysi Avgi versuchen, ihre Ansichten nicht nur auf parlamentarischem Weg durchzusetzen, sondern auch mit gewalttätigen Ausschreitungen, so etwa 2005 und 2006. In Thessaloniki und Athen wurden zum Beispiel nach dem Fußballspiel zwischen Albanien und Griechenland im September 2004, welche sich 2:1 trennten, mehrere zuvor feiernde Albaner durch Anhänger der Chrysi Avgi schwer verletzt und einer sogar getötet.

Es finden regelmäßig öffentliche Versammlungen tausender Anhänger der Chrysi Avgi, meist zum Jahrestag eines verstorbenen Nationalhelden oder als Protest statt (z.B. der jährliche Protest „IMIA’ 96“, bei dem gegen die türkische Regierung und den türkischen Staat protestiert wird, da die Türkei Anspruch auf einige kleinere griechische Inseln erhebt). Auch die jugendlichen Anhänger der Chrysi Avgi („Antepithesi“) haben regelmäßig Versammlungen, so z.B. das Fest der griechischen Jugend unter dem Motto, „Nationalismus heißt Widerstand“.

Im Mai 2011 kam es im Athener Stadtteil Agios Pandeleimon bei einer Demonstration, die von der Chrysi Avgi veranstaltet wurde, zu gewalttätigen fremdenfeindlichen Ausschreitungen.[2]

Außenpolitik

Die Chrysi Avgi ist Mitglied der Europäischen Nationalen Front, einem europaweiten rechtsextremen Parteienbündnis, welche sich für ein „Europa der Vaterländer“ einsetzt. Dadurch pflegt Chrysi Avgi gute Kontakte mit der NPD oder auch der französischen Front National. Des Weiteren setzt die Chrysi Avgi auf ihr gutes Verhältnis mit den serbischen Nationalisten. Die Chrysi Avgi setzt sich dadurch für ein serbisches Kosovo ein, sowie für ein Großserbisches Reich. Ziel der Zusammenarbeit zwischen der Chrysi Avgi und der Serbian National Formation ist es, ein Großserbisches Reich, welches sich bis an Griechenland ausbreitet, und ein Großgriechisches Reich, welches sich nach Osten und an Teilen der italienischen Küste erstreckt, zu schaffen. Dadurch verfolgt die Chrysi Avgi eine harte Politik gegen das aus Jugoslawien hervorgegangene Mazedonien und Albanien (die frühere jugoslawische Republik Mazedonien und Albanien sollen aufgelöst werden und in Griechenland und Serbien aufgehen), sodass Grenzen zwischen Griechenland und Serbien entstehen. Die Chrysi Avgi ist ebenfalls radikal anti-türkisch ausgerichtet. Im Zypernkonflikt setzt sich die Chrysi Avgi für ein griechisches Zypern ein. Im Namenskonflikt von Makedonien bleibt die Chrysi Avgi bei der Meinung, dass es nur ein griechisches Makedonien gibt.

Einzelnachweise

  1. Michael Martens: Unheilvolle Morgendämmerung. faz (deutsch).
  2. Natalie Weeks: Greek Police Detain 24 in Athens Immigrant Clash After Murder. Bloomberg, 11. Mai 2011, abgerufen am 11. Juni 2011 (englisch).

Anmerkungen

  1. Die wörtliche Übersetzung lautet ‚Goldenes Morgengrauen‘ (Handelsblatt), allerdings verwenden deutschsprachigen Medien auch andere Übersetzungen: ‚Goldene Morgenröte‘ bei (Spiegel Online) ‚Goldene Morgendämmerung‘ bei (FAZ) und (Welt Online)