„Bohnermaschine“ – Versionsunterschied
| [gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Aka (Diskussion | Beiträge) K Abkürzung korrigiert, deutsch | Ersetze Allgemeinplatz-Weblink durch Einzelnachweise, nutze Vorlage Patent | ||
| (4 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[ | [[Datei:Pongratz-Bohnermaschine.jpg|mini|Erste elektrische Bohnermaschine von 1904]] | ||
[[ | [[Datei:HAWIG-Bohnermaschine Victor von 1912.jpg|mini|Erste HAWIG-Maschine von 1912]] | ||
Die '''Bohnermaschine''' (früher '''Bohnerapparat''' genannt, in der Schweiz '''Blocher''') ist ein elektrisches Arbeitsgerät zur Bodenpflege, welches eine Weiterentwicklung des [[Bohnerbesen]]s darstellt. | Die '''Bohnermaschine''' (früher '''Bohnerapparat''' genannt, in der Schweiz '''Blocher''') ist ein elektrisches Arbeitsgerät zur Bodenpflege, welches eine Weiterentwicklung des [[Bohnerbesen]]s darstellt. | ||
Im Jahre 1904 entwickelte der ungarische Erfinder Alfred Pongracz die erste elektrische Bohnermaschine (Deutsches Reichs-Patent Nr. 166 534 vom 30. August 1904), ging dann aber wegen der technischen Unzulänglichkeit der Maschine in Konkurs. | Im Jahre 1904 entwickelte der ungarische Erfinder Alfred Pongracz die erste elektrische Bohnermaschine (Deutsches Reichs-Patent Nr. 166 534 vom 30. August 1904),<ref>{{Patent| Land=DE| V-Nr=166534| Code=C| Titel=Elektrisch betriebene Vorrichtung zum Bohnedrn von Fußböden| A-Datum=1904-08-e0| V-Datum=1905-12-28| Erfinder=Alfred Pongrácz}}</ref> ging dann aber wegen der technischen Unzulänglichkeit der Maschine in Konkurs. | ||
Die [[AEG]] in [[Berlin]] konnte die von Pongracz bestellten 1000 Elektromotoren nicht absetzen und beauftragte den Berliner Ingenieur Ernst Franke mit der weiteren Entwicklung einer funktionierenden elektrischen Bohnermaschine bis zur Serienreife unter Verwendung der sonst unverkäuflichen Elektromotoren. | Die [[AEG]] in [[Berlin]] konnte die von Pongracz bestellten 1000 Elektromotoren nicht absetzen und beauftragte den Berliner Ingenieur Ernst Franke mit der weiteren Entwicklung einer funktionierenden elektrischen Bohnermaschine bis zur Serienreife unter Verwendung der sonst unverkäuflichen Elektromotoren. | ||
Dazu gründete Ernst Franke 1905 die ''Deutsche Blitzbohnergesellschaft m.b.H.'', aus der 1912 die ''HAWIG Hauswirtschaftsmaschinen-Gesellschaft'' hervorging, die zahlreiche [[Patent]]e | Dazu gründete Ernst Franke 1905 die ''Deutsche Blitzbohnergesellschaft m.b.H.'', aus der 1912 die ''HAWIG Hauswirtschaftsmaschinen-Gesellschaft'' hervorging, die zahlreiche [[Patent]]e anmeldete und die ersten elektrischen Bohnermaschinen auf den Markt brachte. | ||
Die elektrische Blitzbohnermaschine „Victor“, die im Jahre 1912 von Ernst Franke konstruiert wurde, bestand aus einem Elektromotor mit angebauter, abnehmbarer Bürste (ein Patent von Ernst Franke Nr. 468099 vom 1. Dezember 1926), die sich nach dem Einschalten des Elektromotors drehte und den Boden polierte. Die entscheidende Erfindung (Deutsches Reichs-Patent Nr. 284650 von 15. Januar 1914) | Die elektrische Blitzbohnermaschine „Victor“, die im Jahre 1912 von Ernst Franke konstruiert wurde, bestand aus einem Elektromotor mit angebauter, abnehmbarer Bürste (ein Patent von Ernst Franke Nr. 468099 vom 1. Dezember 1926),<ref>{{Patent| Land=DE| V-Nr=468099| Code=C| Titel=Elektrische Bohnermaschine mit zwei durch Reibräder angetriebenen, auswechselbaren Tellerbürsten| A-Datum=1926-12-01| V-Datum=1928-11-06| Erfinder=Ernst Franke}}</ref> die sich nach dem Einschalten des Elektromotors drehte und den Boden polierte. Die entscheidende Erfindung (Deutsches Reichs-Patent Nr. 284650 von 15. Januar 1914) bestand darin, das durch die sich drehende Bürste entstehende [[Drehmoment]] auszugleichen, so dass der Bediener der Maschine diese ohne Kraftaufwand in alle horizontalen Richtungen lenken konnte.<ref>{{Patent| Land=DE| V-Nr=284650| Code=C| Titel=Bohnervorrichtung| A-Datum=1914-01-16| V-Datum=1915-06-02| Anmelder=Hauswirtschafts-Maschinengesellschaft m.b.H}}</ref> | ||
Später wurden dann auch Bohnermaschinen mit zwei Scheiben und mit Staubabsaugung gebaut. Es gibt aber auch Bohnermaschinen mit drei Scheiben. | Später wurden dann auch Bohnermaschinen mit zwei Scheiben und mit Staubabsaugung gebaut. Es gibt aber auch Bohnermaschinen mit drei Scheiben. | ||
Inzwischen wird das Bohnern durch das Cleanern verdrängt, wobei schnelldrehende Kunststoffpads den Boden gründlich reinigen und Glanz erzeugen. Auch diese Maschinen gibt es mit gleichzeitiger Staubabsaugung, als Einscheiben- oder Zweischeibenmaschine. | Inzwischen wird das Bohnern durch das Cleanern verdrängt, wobei schnelldrehende Kunststoffpads den Boden gründlich reinigen und Glanz erzeugen. Auch diese Maschinen gibt es mit gleichzeitiger Staubabsaugung, als Einscheiben- oder Zweischeibenmaschine. | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
* [[Bohnern]] | * [[Bohnern]] | ||
* [[Bohnerwachs]] | |||
* [[Wichse]] (''Schuhwichse'') | |||
* | |||
== | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | |||
* [http://www.dpma.de/service/depatisnet.html Elektronisches Patentdokumentenarchiv] | |||
[[Kategorie:Elektrische Haushaltsmaschine]] | [[Kategorie:Elektrische Haushaltsmaschine]] | ||
[[Kategorie:Reinigungsgerät]] | [[Kategorie:Reinigungsgerät]] | ||
[[Kategorie:Bodenpflege]] | |||
Aktuelle Version vom 20. Juni 2023, 06:45 Uhr
Die Bohnermaschine (früher Bohnerapparat genannt, in der Schweiz Blocher) ist ein elektrisches Arbeitsgerät zur Bodenpflege, welches eine Weiterentwicklung des Bohnerbesens darstellt.
Im Jahre 1904 entwickelte der ungarische Erfinder Alfred Pongracz die erste elektrische Bohnermaschine (Deutsches Reichs-Patent Nr. 166 534 vom 30. August 1904),[1] ging dann aber wegen der technischen Unzulänglichkeit der Maschine in Konkurs. Die AEG in Berlin konnte die von Pongracz bestellten 1000 Elektromotoren nicht absetzen und beauftragte den Berliner Ingenieur Ernst Franke mit der weiteren Entwicklung einer funktionierenden elektrischen Bohnermaschine bis zur Serienreife unter Verwendung der sonst unverkäuflichen Elektromotoren.
Dazu gründete Ernst Franke 1905 die Deutsche Blitzbohnergesellschaft m.b.H., aus der 1912 die HAWIG Hauswirtschaftsmaschinen-Gesellschaft hervorging, die zahlreiche Patente anmeldete und die ersten elektrischen Bohnermaschinen auf den Markt brachte.
Die elektrische Blitzbohnermaschine „Victor“, die im Jahre 1912 von Ernst Franke konstruiert wurde, bestand aus einem Elektromotor mit angebauter, abnehmbarer Bürste (ein Patent von Ernst Franke Nr. 468099 vom 1. Dezember 1926),[2] die sich nach dem Einschalten des Elektromotors drehte und den Boden polierte. Die entscheidende Erfindung (Deutsches Reichs-Patent Nr. 284650 von 15. Januar 1914) bestand darin, das durch die sich drehende Bürste entstehende Drehmoment auszugleichen, so dass der Bediener der Maschine diese ohne Kraftaufwand in alle horizontalen Richtungen lenken konnte.[3]
Später wurden dann auch Bohnermaschinen mit zwei Scheiben und mit Staubabsaugung gebaut. Es gibt aber auch Bohnermaschinen mit drei Scheiben. Inzwischen wird das Bohnern durch das Cleanern verdrängt, wobei schnelldrehende Kunststoffpads den Boden gründlich reinigen und Glanz erzeugen. Auch diese Maschinen gibt es mit gleichzeitiger Staubabsaugung, als Einscheiben- oder Zweischeibenmaschine.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Patent DE166534C: Elektrisch betriebene Vorrichtung zum Bohnedrn von Fußböden. Angemeldet am August 1904, veröffentlicht am 28. Dezember 1905, Erfinder: Alfred Pongrácz.
- ↑ Patent DE468099C: Elektrische Bohnermaschine mit zwei durch Reibräder angetriebenen, auswechselbaren Tellerbürsten. Angemeldet am 1. Dezember 1926, veröffentlicht am 6. November 1928, Erfinder: Ernst Franke.
- ↑ Patent DE284650C: Bohnervorrichtung. Angemeldet am 16. Januar 1914, veröffentlicht am 2. Juni 1915, Anmelder: Hauswirtschafts-Maschinengesellschaft m.b.H.
