„Berliner Verkehrsbetriebe“ – Versionsunterschied
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Version vom 16. April 2006, 21:58 Uhr
Kenndaten | |
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Logo der BVG | |
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Die BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) betreibt den U-Bahn-, Straßenbahn- und Busverkehr in Berlin. Zwischen 1984 und 1994 betrieb sie in West-Berlin auch die S-Bahn und zwischen 1989 und 1991 die M-Bahn. Die BVG ist Mitglied im größten Verkehrsverbund Deutschlands, dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Juristisch ist sie eine Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR).
Geschichte
Am 10. Dezember 1928 wurde die Berliner Verkehrs-AG (BVG) mit 400 Millionen Reichsmark Kapital gegründet. In ihr schlossen sich die Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin (Hochbahngesellschaft), die Allgemeine Berliner Omnibus-Actien-Gesellschaft (ABOAG) und die Berliner Straßenbahn-Betriebs-GmbH zusammen. Am 1. Januar 1929 nahm die Gesellschaft den Betrieb auf. Am 1. Januar 1938 wurde das Unternehmen unter der Bezeichnung Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG) ein Eigenbetrieb der Stadt Berlin. Auf Grund der Teilung Berlins bildete sich am 1. August 1949 eine eigene BVG-Verwaltung im Ostteil der Stadt, die ab 1. Januar 1969 unter der Bezeichnung VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe (BVB) firmierte. Als Folge der Wiedervereinigung fusionierten BVG (West) und BVB am 1. Januar 1992 unter dem bekannten Namen Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).
Am 12. Dezember 2004 führte die BVG ein so genanntes Metronetz ein. Die MetroLinien, die sich wiederum in MetroTram-Linien und MetroBus-Linien aufteilen, verbinden nachfragestarke Bereiche auf dem möglichst kürzesten Weg. Die Linien verkehren mindestens 20 Stunden am Tag, in der Regel werktags zwischen 6 und 21 Uhr mit einem Mindesttakt von 10 Minuten.
1972 wurde die BVG durch den Song Mensch Meier (LP Keine Macht für Niemand) der Band Ton Steine Scherben über die Berliner Grenzen berühmt. Das Lied prangerte die damaligen Fahrpreiserhöhungen an und forderte zum Schwarzfahren auf (Ne, ne, ne, eher brennt die BVG).
Betriebsbereiche
U-Bahn
Zur Zeit verkehren tagsüber neun U-Bahn-Linien und in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag sieben U-Bahn-Linien in Berlin.
Siehe: U-Bahn Berlin
Straßenbahn
Die BVG betreibt tagsüber 22 Straßenbahnlinien, davon neun MetroTram-Linien, und nachts fünf Straßenbahnlinien, davon eine MetroTram-Linie.
MetroTram-Linien:
- M1 Mitte, Am Kupfergraben ↔ Niederschönhausen, Schillerstraße oder Rosenthal Nord
- M2 Heinersdorf ↔ S Hackescher Markt
- M4 S Hackescher Markt ↔ Hohenschönhausen, Zingster Straße oder Falkenberg
- M5 Hohenschönhausen, Zingster Straße ↔ S Hackescher Markt
- M6 Hellersdorf, Riesaer Straße ↔ U Schwartzkopffstraße
- M8 Ahrensfelde ↔ U Schwartzkopffstr.
- M10 Prenzlauer Berg, Eberswalder Straße ↔ S+U Warschauer Straße
- M13 Wedding, Virchow-Klinikum ↔ S Warschauer Straße
- M17 Falkenberg ↔ S Schöneweide Bhf
Siehe: Straßenbahn Berlin
Omnibus
Die BVG besitzt eine große Busflotte mit diversen Typen. Dazu zählen die weltbekannten Doppeldeckerbusse, Eindeckbusse der normalen Standardbauart als auch Schubgelenkbusse.
Sie betreibt tagsüber 150 Omnibuslinien, davon 15 MetroBus-Linien und 12 ExpressBuslinien, und nachts 54 Omnibuslinien.
MetroBus-Linien:
- M11 U Oskar-Helene-Heim ↔ Buckow, Lipschitzallee
- M19 S Grunewald ↔ U Mehringdamm
- M21 Rosenthal, Uhlandstr. ↔ S+U Jungfernheide
- M27 S+U Pankow ↔ S+U Jungfernheide
- M29 Grunewald, Roseneck ↔ U Hermannplatz
- M32 S+U Rathaus Spandau Bhf ↔ Staaken, Döberitzer Weg (↔ Dallgow-Döberitz, Havelpark) oder Staaken, Heidebergplan
- M37 Spandau, Freudstr. oder Spandau, Im Spektefeld ↔ Staaken, Hahneberg oder Staaken, Reimerweg
- M41 Sonnenallee/Baumschulenstr. ↔ Tiergarten, Philharmonie
- M44 Buckow-Süd, Stuthirtenweg ↔ S+U Hermannstr.
- M46 S+U Zoologischer Garten Bhf ↔ U Britz-Süd
- M69 S Köpenick ↔ Müggelheim, Odernheimer Str.
- M76 U Walther-Schreiber-Platz ↔ S Lichtenrade oder Lichtenrade, Nahariyastr.
- M77 U Alt-Mariendorf ↔ Marienfelde, Waldsassener Str.
- M82 S+U Rathaus Steglitz ↔ Marienfelde, Waldsassener Str.
- M85 S Lichterfelde Süd ↔ S+U Rathaus Steglitz
ExpressBus-Linien:
- TXL Flughafen Tegel ↔ S+U Alexanderplatz
- X9 Flughafen Tegel ↔ S+U Zoologischer Garten Bhf
- X10 (S+U Zoologischer Garten Bhf ↔) Berlin, Zehlendorf Eiche ↔ S Teltow Stadt
- X11 (U Dahlem-Dorf ↔) S Lichterfelde Ost ↔ S Schöneweide
- X21 Märkisches Viertel, Quickborner Str ↔ S+U Jungfernheide
- X33 S+U Rathaus Spandau Bhf ↔ Märkisches Viertel, Wilhelmsruher Damm
- X34 Alt-Kladow ↔ S+U Zoologischer Garten Bhf
- X49 Staaken, Hahneberg ↔ S Messe Nord
- X54 S+U Pankow ↔ U Hellersdorf
- X69 Ahrensfelde ↔ Köpenick, Müggelschlößchenweg
- X76 U Walther-Schreiber-Platz ↔ Lichtenrade, Nahariyastr.
- X83 Königin-Luise-Str./Clayallee ↔ Lichtenrade, Nahariyastr.
Es existieren in Berlin mit dem 100er und 200er auch zwei inoffizielle von Touristen gern genutzte Stadtrundfahrtlinien, wobei die Linie 100 wesentlich beliebter und bekannter, und zudem die ältere ist:
- 100 S+U Alexanderplatz ↔ S+U Zoologischer Garten Bhf
- 200 Prenzlauer Berg, Michelangelostraße ↔ S+U Zoologischer Garten Bhf
Fähren
Die BVG betreibt auch folgende sechs Fährlinien, die teilweise mit Schiffen der "Stern und Kreisschifffahrt" befahren werden:
- F10 S Wannsee Bhf ↔ Alt-Kladow
- F11 Oberschöneweide, Wilhelmstrand ↔ Baumschulenstr./Fähre
- F12 Wendenschloß, Müggelbergallee ↔ Grünau, Wassersportallee
- F21 Krampenburg ↔ Große Krampe ↔ Schmöckwitz, Zum Seeblick
- F23 Rahnsdorf, Müggelwerderweg ↔ Rahnsdorf, Kruggasse
- F24 Müggelheim, Spreewiesen ↔ Rahnsdorf, Kruggasse
M-Bahn
In den 1980ern und frühen 1990ern Jahren war die BVG am Bau und Betrieb der Berliner M-Bahn (Magnetschwebebahn) beteiligt. Das Projekt wurde jedoch nach dem Fall der Berliner Mauer aufgegeben. Ein geplanter Wiederaufbau zwischen dem Bahnhof Flughafen Berlin-Schönefeld und dem Flughafengebäude zerschlug sich ziemlich schnell.
Corporate Design
Nach der Vereinigung von BVG (West) und BVB (Ost) ließen sich die Berliner Verkehrsbetriebe von der Firma MetaDesign ein Corporate Design entwickeln. Dieses legt für Fahrzeuge, Haltestellen, Informations- und Leitsysteme sowie für Briefschaft das Erscheinungsbild inklusive Farben und Schriftarten und -größen fest. Dieses Corporate Design findet bis heute Anwendung und wird bei Bedarf (z.B. Farbe für neue Linie) entsprechend weiterentwickelt.
Farben
Die wichtigsten Farben sind wie folgt festgelegt
Zweck | Farbname | RAL | CMYK | RGB-Umsetzung (hex) |
---|---|---|---|---|
Grundfarbe BVG-Logo | Zinkgelb | RAL 1018 | 0,5,100,0 | F8, EC, 00 |
Grundfarbe U-Bahn-Logo | Verkehrsblau | RAL 5017 | 100,50,0,5 | 06, 64, AB |
Grundfarbe Metro-Logo | Pastellorange | RAL 2003 | 0,55,100,0 | FF, 5A, 22 |
Grundfarbe Tram-Logo | Verkehrsrot | RAL 3020 | 0,100,100,0 | DF, 00, 24 |
Grundfarbe Bus-Logo | Verkehrspurpur | RAL 4006 | 40,100,0,0 | A3, 00, 7C |
Grundfarbe Fähr-Logo | Lichtblau | RAL 5012 | 80,20,0,0 | 34, 9B, D7 |
Kennfarbe U1 | Gelbgrün | RAL 6018 | 65,0,100,5 | 54, 83, 2F |
Kennfarbe U2 | Blutorange | RAL 2002 | 0,80,100,0 | D7, 19, 10 |
Kennfarbe U3 | Türkisgrün | RAL 6016 | 80,10,50,0 | 2F, 98, 9A |
Kennfarbe U4 | Verkehrsgelb | RAL 1023 | 0,5,100,0 | FF, E9, 2A |
Kennfarbe U5 | Rehbraun | RAL 8007 | 60,75,90,0 | 5B, 1F, 10 |
Kennfarbe U6 | Blaulila | RAL 4005 | 55,60,0,5 | 7F, 39, 73 |
Kennfarbe U7 | Lichtblau | RAL 5012 | 80,20,0,0 | 34, 9B, D7 |
Kennfarbe U8 | Enzianblau | RAL 5010 | 100,60,10,5 | 18, 19, 53 |
Kennfarbe U9 | Pastellorange | RAL 2003 | 0,55,100,0 | FF, 5A, 22 |
Fahrzeuge Dach | Verkehrsweiß | RAL 9016 | FC, FF, FF | |
Fahrzeuge Hauptflächen | Verkehrsgelb | RAL 1023 | FF, E9, 2A | |
Fahrzeuge Bodenbereich | Schiefergrau | RAL 7015 | 3D, 42, 52 |
Schrift
Die Hausschrift der BVG ist „Transit“. Die gebräuchlichen Piktogramme und Signets sind als Zeichen in speziellen Zeichensätzen abgelegt. Diese für die BVG entwickelte Schriftart wird mittlerweile auch von anderen Verkehrsunternehmen in Deutschland eingesetzt.
Literatur
- Ernst Reuter: Rationalisierung der Berliner Verkehrsbedienung. Verkehrstechnik, 9. Jahrgang, Heft 26 (29. Juni 1928), S. 437-439
- Ernst Reuter: Die Gründung der Berliner Verkehrs-A.-G. Verkehrstechnik, 9. Jahrgang, Heft 50 (14. Dezember 1928), S. 917-919
- Die BVG und ihr Betrieb 1934. 1934, hrsg. von der Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft (BVG)
Nachdruck 1980 durch den Verlag J. O. Slezak, Wien. ISBN 3-900134-67-7 - BVGer in der ersten Reihe / BVG-Arbeiter gestalten Geschichte 1945-1952. 1973, hrsg. von der Betriebsparteiorganisation der SED - Kommission zur Erforschung der Betriebsgeschichte - im VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe
- 50 Jahre BVG / 1929 - 1979 / ...zum Nutzen aller. 1979, Festschrift zum 50. Jubiläum, hrsg. von den Berliner Verkehrs-Betrieben, Eigenbetrieb von Berlin (BVG)
- Sigurd Hilkenbach, Wolfgang Kramer: Typisch Berlin - Ein BVG-Poträt. 1987, überarbeitete Festschrift „50 Jahre BVG“, hrsg. von den Berliner Verkehrs-Betrieben, Eigenbetrieb von Berlin (BVG)
- Heinz Reif: „Mobilität für alle“ - 75 Jahre BVG, 1929 - 2004. 2004, Festschrift zum 75. Jubiläum, hrsg. von den Berliner Verkehrsbetrieben AöR (BVG)