„Baptisten“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Weblinks: VFF wieder rein
K linkfix
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Baptistenkirchen ''' sind eine Familie von [[Christentum|christlichen]] [[Freikirchen]] in [[evangelikal]]er Tradition, zu deren besonderen Merkmalen die ausschließliche Praxis der [[Gläubigentaufe]] gehört. [[Bild:Glaubensbekenntnis_der_Baptisten_in_Jever.jpg|250px|thumb|Titelseite des von [[Johann Ludwig Hinrichs]] [[1840]] abgefassten ''„Glaubensbekenntniß der Evangelischen Taufgesinnten (Baptisten) Gemeinden in Amerika, Großbritanien<!--sic-->, Hamburg pp und Jever“'']]
Die '''Baptistenkirchen ''' sind eine Familie von [[Christentum|christlichen]] [[Freikirchen]], zu deren besonderen Merkmalen die ausschließliche Praxis der [[Gläubigentaufe]] gehört. Ihre Kirchengeschichte entstammt einer [[evangelikal]]en Tradition, und die meisten Baptistenkirchen fühlen sich heute noch diesen Prinzipien verpflichtet; einige Gruppen, wie z.B. die [[American Baptist Churches USA]], werden jedoch eher als [[Mainline Church]] eingestuft.
[[Bild:Glaubensbekenntnis_der_Baptisten_in_Jever.jpg|250px|thumb|Titelseite des von [[Johann Ludwig Hinrichs]] [[1840]] abgefassten ''„Glaubensbekenntniß der Evangelischen Taufgesinnten (Baptisten) Gemeinden in Amerika, Großbritanien<!--sic-->, Hamburg pp und Jever“'']]


== Etymologie ==
== Etymologie ==

Version vom 22. Dezember 2006, 14:26 Uhr

Die Baptistenkirchen sind eine Familie von christlichen Freikirchen, zu deren besonderen Merkmalen die ausschließliche Praxis der Gläubigentaufe gehört. Ihre Kirchengeschichte entstammt einer evangelikalen Tradition, und die meisten Baptistenkirchen fühlen sich heute noch diesen Prinzipien verpflichtet; einige Gruppen, wie z.B. die American Baptist Churches USA, werden jedoch eher als Mainline Church eingestuft.

Titelseite des von Johann Ludwig Hinrichs 1840 abgefassten „Glaubensbekenntniß der Evangelischen Taufgesinnten (Baptisten) Gemeinden in Amerika, Großbritanien, Hamburg pp und Jever“

Etymologie

Die Bezeichnung Baptisten ist abgeleitet vom griechischen "baptizein", was „untertauchen“ und im übertragenen Sinne „taufen“ bedeutet. Wie bei vielen christlichen Glaubensgemeinschaften ist auch bei den Baptisten ein ehemaliger Spottname zur Konfessionsbezeichnung geworden.

Verbreitung

Allgemeiner Überblick

In rund 160 Ländern der Welt existieren Baptistengemeinden mit zirka 47 Millionen Mitgliedern. Konfessionsstatistiken rechnen die Kinder und die am Leben der Gemeinde teil nehmenden Freunde hinzu, um die Zahlen mit denen von Volkskirchen in etwa vergleichbar zu machen. Die meisten nationalen Baptistenunionen gehören zum Weltbund der Baptisten (Baptist World Alliance / BWA). Bedeutsame Ausnahmen sind hier unter anderem der seit 2004 ausgetretene US-amerikanische Bund der südlichen Baptisten (Southern Baptist Convention) mit ca 11 Millionen getauften Mitgliedern und die Rückwanderergemeinden der russlanddeutschen Baptisten mit ca 350.000 Mitgliedern. Die Zahl der Baptisten hat sich seit 1905 versiebenfacht. Die stärksten baptistischen Gruppen befinden sich in den USA, den Ländern der ehemaligen UdSSR sowie in Brasilien, Burma und in Indien. Der offizielle Name der deutschen Baptisten lautet seit 1941 Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG). Dieser Gemeindebund bildet mit rund 85.000 getauften Mitgliedern (ohne Kinder und Freunde) in 862 Gemeinden die größte Freikirche in Deutschland.

Statistischer Vergleich 1958 und 2004

Weltregion Mitglieder 1958 (1) Mitglieder 2004 (2) Ortsgemeinden 2004
Afrika 279 241 6 126 307 25 389
Asien / Australien 769 875 4 718 530 25 937
Europa 1 142 127 793 507 12 973
Mittelamerika und Westindien 104 829 465 538 4 188
Nordamerika 19 804 632 17 901 569 61 817
Southern Baptist Convention(SBC) (USA) (3) (unter Nordamerika enthalten) 16 053 006 -
Südamerika 146 988 1 447 745 10 126
Total 22 247 692 47 512 077(incl. SBC) ca. 210 000

1 Quelle für die Statistik 1958: J.D. Hughey, aaO, S. 140ff

2 Quelle für die Statistik 2004: Offizielle Statistik des Baptistischen Weltbundes

3 seit Oktober 2004 nicht mehr BWA-Mitglied!

Lehre

Anstecknadel deutscher Baptisten (um 1934)

Ein wesentliches Merkmal der Baptisten ist nach wie vor ihre Ablehnung der Kindertaufe, welche nach ihrem Verständnis nicht dem biblischen Gebot entspricht. Stattdessen lassen sich Baptisten im entscheidungsfähigen Alter taufen. Getauft werden nicht nur Erwachsene, sondern auch Jugendliche. Daher lehnen die Baptisten den Begriff Erwachsenentaufe ab und sprechen lieber von Glaubenstaufe.

Ein einheitliches baptistisches Glaubensbekenntnis existiert nicht. Große Übereinstimmung herrscht jedoch bei folgenden Prinzipien:

  • Für Lehre, Glauben und Leben ist die Bibel alleinige Richtschnur.
  • Das höchste Gebot stellt dabei die Nächstenliebe dar, wie Jesus Christus sie verkündet hat. Daraus folgen logischerweise alle anderen Gebote. Wer seinen Nächsten liebt, der bestiehlt oder tötet ihn nicht.
  • Die Gemeinde Jesu ist eine Schöpfung des Wortes Gottes. Die Verkündigung weckt, stärkt und korrigiert den Glauben des einzelnen Menschen und verlangt nach dessen Antwort. Die Verkündigung des Evangeliums ist die Voraussetzung dafür, dass ein Mensch zum Glauben kommt. Wer zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, wird eingeladen, sich aufgrund seines persönlichen Bekenntnisses taufen zu lassen.
  • Nicht die Taufe, sondern der Glaube an Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist ist heilsentscheidend.
  • Die örtliche Gemeinde der Glaubenden "verwaltet" das Wort und die von Jesus Christus eingesetzten Zeichen Taufe und Abendmahl. Sie delegiert diese Aufgabe an einzelne Gemeindemitglieder.
  • Grundsatz ist das Priestertum aller Gläubigen. Alle Handlungen, auch Taufe, Abendmahl und Predigt können von jedem Gemeindemitglied vollzogen werden.
  • Das Abendmahl wird einmal im Monat als Gedächtnismahl gefeiert.
  • Baptisten sehen in der Evangelisation die vordringlichste Aufgabe sowohl des einzelnen Gemeindemitglieds (Johann Gerhard Oncken: „Jeder Baptist ein Missionar!“) als auch der Gemeinde und ihrer regionalen und nationalen Zusammenschlüsse.
  • Baptisten treten weltweit für Glaubens- und Gewissensfreiheit des Menschen ein. Staat und Kirche sind zu trennen. Keine Religion darf vom Staat bevorzugt behandelt werden (siehe dazu: Thomas Helwys, Roger Williams und Julius Köbner, Das Manifest des freien Urchristentums von 1848).

Die Theologie der Baptisten ist in vielen Kirchen evangelikal. Einflüsse des Calvinismus (Bundestheologie), der Erweckungsbewegung, des Puritanismus (im angloamerikanischen Raum) und des Pietismus (im deutschsprachigen Bereich) sind deutlich wahrnehmbar, häufig auch Ideen des Dispensationalismus. Zwischen einzelnen Baptistenbünden sowie lokalen Gemeinden kann es allerdings ziemliche Unterschiede geben.

Gottesdienst und Praxis

Die Gestaltung der Gottesdienste unterliegt keiner bestimmten Liturgie, wird also von jeder Gemeinde individuell gehandhabt. Die Verkündigung des Wortes Gottes steht aber klar im Vordergrund. Meistens teilt sich der Gottesdienst in einen Einleitungsteil, der von Gemeindemitgliedern oder -gruppen gestaltet wird und einen Predigtteil. Die Predigt kann durchaus auch von Laien gehalten werden. Die Musik ist oft modern. Einige Gemeinden sind charismatisch ausgerichtet. Ein wichtiges Element ist das offene Gebet der Gemeinde, bei dem jeder Gottesdienstbesucher die Möglichkeit hat, laut mitzubeten. Vereinzelt wird dabei das Zungengebet praktiziert. Für Kinder wird parallel zum Gottesdienst die Sonntagsschule angeboten.

Die Taufe geschieht durch vollständiges Untertauchen. Für die Taufe gibt es in den meisten Baptistenkirchen ein Baptisterium (Taufbecken). Viele Baptistengemeinden taufen auch gerne in freien Gewässern. Im allgemeinen kann man nur durch eine Glaubenstaufe Mitglied einer Baptistengemeinde werden, sie muss jedoch nicht in einer Baptistengemeinde vollzogen worden sein.

Datei:Taufe Bremen.png
Baptistische Taufe in der Weser bei Bremen

Das Abendmahl betont die Gemeinschaft der Gläubigen untereinander und mit Jesus Christus. Eingeladen sind alle, die sich mit Gott und Menschen durch Jesus Christus versöhnt wissen. Es gilt die biblische Mahnung: "Darum prüfe sich ein jeder selbst und esse so von diesem Brot und trinke aus diesem Kelch!" (1. Kor 11) Meist werden Teller mit gebrochenem Brot sowie Kelche mit Wein durch die Reihen gereicht. Häufig wird dabei aus Rücksicht auf Suchtkranke Traubensaft statt Wein gereicht. Auch andere Abendmahlsformen werden praktiziert.

Baptisten kommt es nicht so sehr auf die äußere Form des Gottesdienstes an, als vielmehr auf die intensive Gemeinschaft mit den anderen Gemeindemitgliedern und Jesus. Deshalb ist in vielen Gemeinden der anschließende Kirchenkaffee oder sogar ein gemeinsames Mittagessen inzwischen obligatorisch.

Gäste sind abgesehen von den Gemeindeversammlungen, wo über alle wichtigen Fragen des Gemeindelebens entschieden wird, zu allen Veranstaltungen willkommen.

Als Orte der persönlichen Begegnung gibt es Hauskreise. Diese bestehen aus etwa 8-10 Personen und treffen sich regelmäßig (meist wöchentlich oder 14-tägig). Wichtig dabei sind persönliche Anteilnahme an den anderen Mitgliedern und gemeinsames Wachsen im Glauben. Hier kommt auch das "Priestertum aller Gläubigen" stark zum Ausdruck.

Organisation

Die Baptistenkirchen sind kongregationalistisch organisiert, d.h. die einzelnen Gemeinden sind autonom. Auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene schließen sich Baptisten jedoch in der Regel zu Arbeitsgemeinschaften, Vereinigungen und Bünden zusammen. Die lokale Gemeinde spielt jedoch im Selbstverständnis der Baptisten die entscheidende Rolle. Oft existieren in einer Stadt mehrere Baptistengemeinden, die aus geschichtlichen, ethnischen, theologischen oder praktischen Gründen unterschiedlichen nationalen oder internationalen Zusammenschlüssen gehören. Es ist durchaus möglich, dass - zum Beispiel im Rahmen der Evangelischen Allianz - eine örtliche Baptistenkirche zu konfessionell anders geprägten Gemeinden intensivere Kontakte unterhält als zu den anderen Ortsgemeinden baptistischen Bekenntnisses.

Die einzelnen Gemeinden finanzieren sich ausschließlich durch freiwillige Spenden und Mitgliederbeiträge. Der deutsche Bund unterhält neben diakonischen Einrichtungen auch ein theologisches Seminar in Wustermark-Elstal bei Berlin, in dem eigene Pastoren ausgebildet werden. Frauen können als Pastorin tätig sein. Die Generalsekretärin des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland ist Pastorin Regina Claas. Auch Absolventen einer Bibelschule bzw. eines evangelischen oder katholischen Theologiestudiums können (nach einem Aufbaustudium, bzw. Kandidatenjahr) als Pastoren in den Gemeinden tätig werden.

Geschichte

Datei:Täuflinge.png
Täuflinge

Die biblische Gültigkeit der Säuglingstaufe wurde bereits in vorreformatorischer Zeit - etwa durch die Waldenser - vehement in Frage gestellt. In der Reformationszeit waren es die so genannten Anabaptisten bzw. Täufer, die die Taufe ohne vorangegangene Entscheidung verwarfen und ausschließlich die Gläubigentaufe praktizierten. Aus dieser Bewegung gingen Gruppen wie die Mennoniten hervor.

Auf den britischen Inseln entwickelte sich eine eigenständige Reformation. 1529 kam es in England unter Heinrich VIII. zur Ablösung von der römisch-katholischen Kirche und der Gründung der nationalen anglikanischen Kirche. Nach Heinrichs Tod machten sich auch hier die Auswirkungen der kontinentalen Reformation bemerkbar – unter anderem in der Entwicklung des calvinistisch geprägten „Puritanismus“.

Die Baptisten sind von diesen Entwicklungen stark geprägt worden. Sie dürfen jedoch nicht als Teil der kontinentaleuropäischen oder englischen Reformation und auch nicht als Teil der reformatorischen "Wiedertäufer" gesehen werden. Die eigentliche Geschichte der Baptisten beginnt erst ca. 50 bis 70 Jahre später. Die Hauptentwicklungslinie lässt sich folgendermaßen darstellen:

Niederlande, Vereinigtes Königreich sowie Asien und Afrika

Auswanderer, die im Vereinigten Königreich aufgrund ihrer nonkonformistischen Überzeugungen verfolgt wurden, bildeten 1609 in Amsterdam eine erste eigenständige taufgesinnte Gemeinde unter der Leitung von John Smyth.

Eine kleine Gruppe dieser Gemeinde ging unter Leitung des Juristen Thomas Helwys 1611 wieder nach England zurück und wurde zur Keimzelle der baptistischen Bewegung im Vereinigten Königreich. Helwys setzte sich vor allem schriftstellerisch für Religions- und Gewissenfreiheit ein, was ihm Gefängnis und Tod einbrachte. Bereits 1644 gab es allein in London - trotz Verfolgungen - sieben Baptistengemeinden. Die Baptistengemeinden in England und Wales diffenzierten sich in dieser Periode in die der calvinistischen Prädestinationslehre anhängenden Particular Baptists und die arminianischen General Baptists auseinander - ein Spaltung welche bis 1833 anhielt. Bis 1689 kam es im Vereinigten Königreich zu einem starken Wachstum der britischen Baptisten. Erst mit der Gewährung der allgemeinen Religionsfreiheit kam es zu einer gewissen Stagnation, die aber durch die Einflüsse der methodistischen Erweckungsbewegung unter John Wesley überwunden werden konnte.

Durch die von William Carey begründete Particular Baptist Missionary Society fand die baptistische Bewegung 1792 ihren Weg nach Asien und Afrika, wo das Engagement baptistischer Missionare innerhalb der britischen Kolonien 1838 zur Abschaffung der Sklaverei führte.

Vereinigte Staaten

Neben dem Vereinigten Königreich waren die Vereinigten Staaten von Amerika ein weiterer Ausgangspunkt der baptistischen Bewegung. Wie viele andere Anhänger reformatorisch geprägter Glaubensbewegungen zogen es schließlich auch die Puritaner vor, in das Gebiet der späteren USA auszuwandern. Dort (Rhode Island) wurde 1639 unter der Leitung von Roger Williams eine erste Baptistengemeinde gegründet. Vor allem ab dem 18. Jahrhundert erlebten die dortigen Gemeinden des Nordens einen großen Aufschwung, u.a. wegen ihrer kompromisslosen Haltung gegen den Sklavenhandel. Die Baptisten des Südens sahen das allerdings ganz anders. Obwohl sowohl die Schwarzen als auch die Weißen ganz überwiegend Baptisten waren, waren die Kirchen bis in die 1960er-Jahre fast durchweg rassisch getrennt, teilweise sind sie es noch heute. Im Süden der USA sind die Baptisten bis heute die dominante Konfession. Die Southern Baptist Convention (SBC) ist die größte protestantische Denomination in den USA. Der Baptismus bildet die zweitgrößte Konfession der USA nach dem Katholizismus.

Calvary Baptist Church, Lexington

US-Bundesstaaten mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an Baptisten:
Mississippi 55.00%
Alabama 51.40%
Georgia 50.80%
North Carolina 47.10%
Washington (D.C.)46.80%
South Carolina 46.50%
Tennessee 43.00%
Kentucky 42.50%
Arkansas 42.40%
Oklahoma 32.60%
Texas 32.00%
Virginia 31.20%
West Virginia 29.30%
Louisiana 29.20%
Missouri 24.90%
Florida 22.20%
Maryland 17.40%
Indiana 16.50%
Kansas 16.40%
Michigan 15.70%
(Stand:1990)

Deutschland und Kontinentaleuropa

Im 19. Jahrhundert kehrte der Baptismus wieder nach Kontinentaleuropa zurück. Der aus Varel stammende Hamburger Kaufmann Johann Gerhard Oncken hatte sich zunächst auf einer Englandreise in einer methodistischen Gemeinde bekehrt. Nach Deutschland zurückgekehrt, kam er in Kontakt mit einem amerikanischen baptistischen Theologen, der die Gläubigentaufe an ihm vollzog. Oncken gründete am 23. April 1834 die erste Gemeinde in Hamburg, die zur Keimzelle vieler kontinentaleuropäischer Baptistenkirchen wurde.

Religions- und Gewissenfreiheit

Baptisten waren von Anfang an engagierte Vertreter der Religionsfreiheit. Das erste baptistische Glaubensbekenntnis von 1610 erklärt, dass Jesus Christus „das Amt der weltlichen Regierung nicht mit den Ämtern seiner Kirche verbunden hat“. 1639 wurde in der von Baptisten besiedelten Kolonie Rhode Island - als erstem Land der Welt - völlige Religionsfreiheit garantiert. Neben den Quäkern setzten sich Baptisten dann später (1777) für die Aufnahme der Religionsfreiheit in die Verfassung der Vereinigten Staaten ein. In Deutschland vetrat Julius Köbner mit seinem Manifest des freien Urchristentums ähnliche Überzeugungen.

Bekannte Baptisten in Auswahl

First Baptist Church Ottawa / Kanada


Die Baptisten unterhalten viele Kontakte zu anderen Kirchen, darunter Freikirchen, und internationalen Organisationen. "Jesus Christus baut seine Gemeinde in verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften", heißt es in einer BEFG-Bekenntnisschrift. Sie engagieren sich in der Deutschen Evangelischen Allianz und gehören zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. Sie arbeiten auch in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen mit.

Literatur

  • Charles Willams: The Principles and Practices of the Baptists - A Book for Inquirers, London 1880
  • Henry C. Vedder: Eine kurze Geschichte der Baptisten, Hamburg 1896
  • Ernest A. Payne: The Fellowship of Believers - Baptist Thought and Practice Yesterday abd Today, London 1944
  • J.D. Hughey: Die Baptisten - Lehre, Praxis, Geschichte, Kassel 1959
  • Rudolf Donat: Wie das Werk begann - Entstehung der deutschen Baptistengemeinden, Kassel 1958
  • Rudolf Donat: Das wachsende Werk - Ausbreitung der deutschen Baptistengemeinden durch 60 Jahre (1849-1909), Kassel 1960
  • Günter Balders: Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (Baptisten), in: Hans-Beat Motel (Hrsg.): Glieder an einem Leib - Freikirchen in Selbstdarstellung, Stuttgart 1975, S.95-133 [ISBN 3-7673-6520-0]
  • Günter Balders (Hrsg.): Ein Herr - ein Glaube - eine Taufe - 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland, Wuppertal/Kassel 1985, [ISBN 3-7893-7883-6]
  • Frank Fornaçon: Offene Türen. Eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde stellt sich vor, Kassel, 2004
  • Andrea Strübind: Baptisten, Baptistengemeinden in Deutschland seit 1945, in: KZG 13, 2000, S. 391-413
  • Albert Wardin: Baptists Around the World - A Comprehensive Handbook, Nashville, USA, 1995
  • Heather J. Coleman: Russian Baptists and Spiritual Revolution, 1905-1929. Bloomington 2005 ISBN 0-253-34572-3

Siehe auch