„Bahnhof Montabaur“ – Versionsunterschied

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Die [[Deutsche Bahn]] verpflichtete sich 1993 in einem Vertrag, bis 2007 stündlich ICEs in Montabaur halten zu lassen<ref name="faz-2003-06-10">''Arriving in Montabaur'' in ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'' vom 10. Juni 2003</ref>; anschließend sollte, entsprechend der Nutzung, über die weitere Anbindung entschieden werden. Das Land beteiligte sich an der Finanzierung der Station und richtete die neue Autobahn-Anschlussstelle ein. Die Stadt Montabaur errichtete darüber hinaus ein Gewerbegebiet am Bahnhof, gedacht als Keimzelle für ein neues Stadtviertel zwischen Bahnhof und bestehender Besiedelung.
Die [[Deutsche Bahn]] verpflichtete sich 1993 in einem Vertrag, bis 2007 stündlich ICEs in Montabaur halten zu lassen<ref name="faz-2003-06-10">''Arriving in Montabaur'' in ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'' vom 10. Juni 2003</ref>; anschließend sollte, entsprechend der Nutzung, über die weitere Anbindung entschieden werden. Das Land beteiligte sich an der Finanzierung der Station und richtete die neue Autobahn-Anschlussstelle ein. Die Stadt Montabaur errichtete darüber hinaus ein Gewerbegebiet am Bahnhof, gedacht als Keimzelle für ein neues Stadtviertel zwischen Bahnhof und bestehender Besiedelung.


Die Station ersetzt den bisherigen Stadtbahnhof Montabaur, an dem am [[6. Juli]] 2000 der letzte Personenzug verkehrte. Der erste Regionalzug fuhr am 10. Juli 2000 am neuen Bahnhof Montabaur ein. Der erste ICE, mit [[Hartmut Mehdorn]] und [[Doris Schröder-Köpf]] an Bord, machte am 25. Juli 2002 zwischen 12:09 und 12:21 Uhr, auf dem Weg von Frankfurt nach Köln, Station<ref name="faz-2002-07-26">''Auf halber Strecke'' in ''Frankfurter Allgemeiner Zeitung'' vom 26. Juli 2002</ref>. Am [[1. August]] 2002, zur Betriebsaufnahme auf der Neubaustrecke, hielten die ersten fahrplanmäßigen Züge. Anfang 2003 hielten werktäglich 20 ICE-Züge in Montabaur, ab 15. Juni 2003 21.<ref name="2003-06-10"/>
Die Station ersetzt den bisherigen Stadtbahnhof Montabaur, an dem am [[6. Juli]] 2000 der letzte Personenzug verkehrte. Der erste Regionalzug fuhr am 10. Juli 2000 am neuen Bahnhof Montabaur ein. Der erste ICE, mit [[Hartmut Mehdorn]] und [[Doris Schröder-Köpf]] an Bord, machte am 25. Juli 2002 zwischen 12:09 und 12:21 Uhr, auf dem Weg von Frankfurt nach Köln, Station<ref name="faz-2002-07-26">''Auf halber Strecke'' in ''Frankfurter Allgemeiner Zeitung'' vom 26. Juli 2002</ref>. Am [[1. August]] 2002, zur Betriebsaufnahme auf der Neubaustrecke, hielten die ersten fahrplanmäßigen Züge. Anfang 2003 hielten werktäglich 20 ICE-Züge in Montabaur, ab 15. Juni 2003 21.<ref name="faz-2003-06-10"/>


Als ICE-Systemhalt abseits größerer Städte anfangs oft belächelt, entwickelte sich die Station seit ihrer Eröffnung beachtlich. Anfang 2003 nutzten etwa 1100 Fahrgäste täglich den Bahnhof<ref name="faz-2003-06-10"/>, Anfang 2004 knapp 2000.<ref>[http://www.ice-park-montabaur.de/index.php?option=com_content&task=view&id=95&Itemid=89 ''Mehdorn: ICE-Bahnhof Montabaur ist auf gutem Weg''] in ''Westerwälder Zeitung'' vom 12. Mai 2004</ref>. Bei einer Fahrgastzählung vom Juni 2005 wurden rund 2150 ICE-Fahrgäste ermittelt. Etwa 10.000 Menschen pendeln täglich aus dem Raum Montabaur nach Frankfurt am Main (Stand: 2002)<ref name="faz-2002-07-26"/>.
Als ICE-Systemhalt abseits größerer Städte anfangs oft belächelt, entwickelte sich die Station seit ihrer Eröffnung beachtlich. Anfang 2003 nutzten etwa 1100 Fahrgäste täglich den Bahnhof<ref name="faz-2003-06-10"/>, Anfang 2004 knapp 2000.<ref>[http://www.ice-park-montabaur.de/index.php?option=com_content&task=view&id=95&Itemid=89 ''Mehdorn: ICE-Bahnhof Montabaur ist auf gutem Weg''] in ''Westerwälder Zeitung'' vom 12. Mai 2004</ref>. Bei einer Fahrgastzählung vom Juni 2005 wurden rund 2150 ICE-Fahrgäste ermittelt. Etwa 10.000 Menschen pendeln täglich aus dem Raum Montabaur nach Frankfurt am Main (Stand: 2002)<ref name="faz-2002-07-26"/>.

Version vom 16. April 2007, 00:53 Uhr

Der Bahnhof Montabaur ist ein Bahnhof am Streckenkilometer 89,1 der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Die Station für Personen-Nah- und -Fernverkehr liegt am Stadtrand der 14.000-Einwohner-Stadt Montabaur, in Parallellage zur unmittelbar nördlich verlaufenden A3.

Aufbau der Station

Bahnhof Montabaur mit durchfahrendem ICE 3

Für den Personenverkehr stehen fünf Gleise zur Verfügung. Am Gleis 1 sowie den Gleisen 4/5 liegt je ein 405 m langer und 76 cm hoher Bahnsteig, der auf 200 m Länge überdacht ist. Der Bahnsteig 5 gliedert sich dabei in den westlichen Abschnitt 5a sowie den östlichen Abschnitt 5b. Die Gleise 2 und 3 dienen als Durchfahrgleise für in Montabaur nicht haltende ICEs. Darüber hinaus stehen sieben Gleise für den Güterverkehr zur Verfügung.

Vom südlichen „Haupteingang“ (Bahnhofsvorplatz) führt eine Treppe und ein Aufzug zu einer Verteilerebene, vom nördlichen Eingang ist diese Halle ebenerdig zu erreichen. An beiden Eingängen ist je eine Informations- und Notrufsäule aufgestellt.

In der Verteilerebene sind ein „Reisezentrum“ der Bahn mit zwei Fahrkartenschaltern, (kostenlose) Toiletten, ein Warteraum sowie sieben Schließfächer untergebracht. Weitere Gewerbeflächen werden von einem Imbiss, einer Drogerie sowie einem Selbstbedienungszentrum der Sparkasse Westerwald belegt. Darüber hinaus gibt es ein "Schaufenster der Region", in dem sich lokale Unternehmen präsentieren, sowie ein Informationsbüro der Stadt. Im Moment (Stand: September 2006) sind alle Gewerbeflächen im Inneren der Station belegt. Die Bahnhofshalle sowie der Bahnhofsvorplatz sind mit einem Hot Spot von T-Mobile abgedeckt.

Von der Unterführung führen jeweils zwei Rolltreppen, eine Treppe und ein Aufzug zu den beiden Bahnsteigen. Auf diesen findet sich auch jeweils eine Informations- und Notrufsäule sowie Sitzgelegenheiten. Auf dem Bahnsteig 4/5 gibt einen Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter des Bahnsteigservice.

Im Untergeschoss der Station (hinter der Haupttreppe) findet sich darüber hinaus ein Büro der Bundespolizei.

Montabaur ist neben Limburg Süd sowie Allersberg und Kinding (Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt) einer von vier Bahnhöfen in Deutschland, die planmäßig mit 300 km/h durchfahren werden können.

Geschichte, Hintergründe, Entwicklung

Nach Abschluss des Linienbestimmungsverfahrens beschloss das Bundeskabinett 1989 die heutige Streckenführung der Schnellfahrstrecke entlang der Autobahn A3. Noch im gleichen Jahr forderte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz die Einrichtung eines Bahnhofs an der ICE-Strecke. Im März 1990 wurde eine „Vereinbarung zur geplanten DB-Neubaustrecke Köln–Rhein/Main“ zwischen den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Hessen sowie dem Bundesverkehrsminster geschlossen, die Montabaur als einzigen Standort „im Bereich der Verdichtungsrandzone des Raums Mittelrhein-Westerwald“ nennt.

Im Raumordnungsverfahren wurde ab 1991 die Möglichkeit eines ICE-Haltes in Montabaur weiter untersucht. Mit Abschluss des Verfahrens wurde 1995 der Bau des ICE-Bahnhofes besiegelt. Der Bau begann im Jahr 1997.

Die Deutsche Bahn verpflichtete sich 1993 in einem Vertrag, bis 2007 stündlich ICEs in Montabaur halten zu lassen[1]; anschließend sollte, entsprechend der Nutzung, über die weitere Anbindung entschieden werden. Das Land beteiligte sich an der Finanzierung der Station und richtete die neue Autobahn-Anschlussstelle ein. Die Stadt Montabaur errichtete darüber hinaus ein Gewerbegebiet am Bahnhof, gedacht als Keimzelle für ein neues Stadtviertel zwischen Bahnhof und bestehender Besiedelung.

Die Station ersetzt den bisherigen Stadtbahnhof Montabaur, an dem am 6. Juli 2000 der letzte Personenzug verkehrte. Der erste Regionalzug fuhr am 10. Juli 2000 am neuen Bahnhof Montabaur ein. Der erste ICE, mit Hartmut Mehdorn und Doris Schröder-Köpf an Bord, machte am 25. Juli 2002 zwischen 12:09 und 12:21 Uhr, auf dem Weg von Frankfurt nach Köln, Station[2]. Am 1. August 2002, zur Betriebsaufnahme auf der Neubaustrecke, hielten die ersten fahrplanmäßigen Züge. Anfang 2003 hielten werktäglich 20 ICE-Züge in Montabaur, ab 15. Juni 2003 21.[1]

Als ICE-Systemhalt abseits größerer Städte anfangs oft belächelt, entwickelte sich die Station seit ihrer Eröffnung beachtlich. Anfang 2003 nutzten etwa 1100 Fahrgäste täglich den Bahnhof[1], Anfang 2004 knapp 2000.[3]. Bei einer Fahrgastzählung vom Juni 2005 wurden rund 2150 ICE-Fahrgäste ermittelt. Etwa 10.000 Menschen pendeln täglich aus dem Raum Montabaur nach Frankfurt am Main (Stand: 2002)[2].

Am 22. Juni 2006 wurde der zweimillionste Fahrgast begrüßt.[4] Mehr als 30 Unternehmen, mit über 600 Arbeitsplätzen haben sich bislang im angrenzenden Gewerbegebiet „ICE-Park“ angesiedelt (Stand: August 2006). Ralph Dommermuth, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens United Internet mit Hauptsitz in Montabaur, treibt als Investor die Entwicklung des Gewerbegebiets voran, in dem auch ein umstrittenes Factory-Outlet-Center entstehen soll.

Verkehrsanbindung

Im Fahrplan 2007 (seit 10. Dezember 2006) halten werktäglich rund 80 Züge in Montabaur:

  • Von Bahnsteig 1 verkehren in Richtung Frankfurt am Main (Flughafen und Hauptbahnhof) werktäglich 15 Züge. Die Fahrzeit für die rund 80 bis 90 Schienenkilometer liegt bei etwa 30 bis 40 Minuten.
  • Ebenfalls vom Bahnsteig 1 verkehren täglich fünf Züge nach Wiesbaden (77 km) in 30 Minuten.
  • Von Bahnsteig 4 in Richtung Köln werden 22 Züge angeboten. Für rund 90 Schienenkilometer benötigen die meisten ICEs rund 30 bis 40 Minuten.
  • Vom Bahnsteig 5a verkehren vectus-Züge zum Bahnhof Limburg (Lahn) in rund 45 Minuten. Dabei verkehren wochentags zwölf Zugpaare, an Samstagen und Feiertage jeweils sechs. Vom Bahnsteig 5b fahren die vectus-Züge in ca. 17 Minuten in die Gegenrichtung nach Siershahn.

Der 21,4 Schienen-km entfernte Bahnhof Limburg Süd ist mit dem ICE in neun Minuten zu erreichen (38 Züge werktäglich). Kritiker bezeichnen diese Verbindung über die für Tempo 300 zugelassene Neubaustrecke auch als die „schnellste S-Bahn der Welt“.

Der Bahnhof liegt verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe der Anschlussstelle Montabaur (Nr. 40) der Autobahn A3. Zur Eröffnung standen 350 Park&Ride-Parkplätze zur Verfügung. Diese Zahl ist mittlerweile auf 900 angewachsen, ergänzt durch 130 kostenpflichtige Stellplätze unter dem Busbahnhof am Bahnhof (Stand: August 2006).

Am Bahnhofsvorplatz sind drei Taxistände eingerichtet. Vom angrenzenden Busbahnhof verkehren 15 Linien, darunter auch ein für ICE-Fahrgäste kostenloser Shuttle-Bus, der zum etwa zwei Kilometer südlich gelegenen Zentrum der Kreisstadt verkehrt.

Verkehrstechnische Ausrüstung

Die Gleise laufen auf einem Damm in einer Höhe von 14 Metern, in Ost-West-Richtung und parallel zur unmittelbar nördlich verlaufenden A3. Die Durchfahrgleise 2 und 3 sind dabei in Fester Fahrbahn mit UIC-60-Schienen ausgeführt. Die drei Bahnsteiggleise wurden hingegen auf Schotter-Oberbau errichtet. Alle vier Fernverkehrs-Gleise (1-4) sind mit Linienzugbeeinflussung ausgerüstet.

Östlich und westlich der Station führen Weichen an die Bahnsteiggleise. In Richtung Bahnsteige gestellt (abzweigender Ast) können diese mit 100 km/h befahren werden. Die durchgehenden Hauptgleise sind durch Schutzweichen gegen Flankenfahrten aus den Bahnsteiggleisen gesichert.

Nördlich und südlich der Station ist jeweils eine Überleitstelle mit je zwei Weichen installiert. Auch eines von fünf Unterwerken der Schnellfahrstrecke sowie eine, aus der Betriebszentrale Frankfurt am Main gesteuerte, Unterzentrale des Elektronischen Stellwerks finden sich im Bereich der Station.

Quellen

  1. a b c Arriving in Montabaur in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Juni 2003
  2. a b Auf halber Strecke in Frankfurter Allgemeiner Zeitung vom 26. Juli 2002
  3. Mehdorn: ICE-Bahnhof Montabaur ist auf gutem Weg in Westerwälder Zeitung vom 12. Mai 2004
  4. 2 000 000. ICE-Gast in Montabaur Meldung auf ice-park-montabaur.de vom 23. Juni 2006

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