24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2019

Das ADAC-Zurich-24-h-Rennen Nürburgring Nordschleife ist ein 24-Stunden-Rennen für bis zu 220 Tourenwagen, das seit 1970 auf der über 20 km langen Nürburgring-Nordschleife ausgetragen wird. Seit 1999 sind auch wieder Gran-Turismo-Fahrzeuge zugelassen (bzw. genaugenommen „24-h-Spezial“-Rennwagen nach Sonder-Reglement des DMSB).

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Die erstmalige Austragung war 1970 eine für Breitensportler erschwingliche Ergänzung zum eher professionellen Sportwagenrennen 1000 km Nürburgring. Im Gegensatz zu diesem, das ab 1984 auf die neugebaute GP-Strecke des Nürburgrings wechselte, fand und findet das 24-Stunden-Rennen immer auf der Nordschleife statt. Eine vergleichbare Veranstaltung ist das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, das seit den 1920er Jahren ausgetragen wird.

Am selben verlängerten Wochenende (an Himmelfahrt oder Fronleichnam) führen normalerweise auch RCN und andere Serien ihre Rennen durch. Bis 1993 war auch die DTM mit zwei Läufen zu Gast. Veranstalter ist der ADAC Nordrhein, Titelsponsor seit dem Jahr 2000 die Zurich-Versicherung Deutschland.

Einzigartigkeit

Seine Einzigartigkeit erlangt das Rennen in erster Linie durch die je nach Variante bis zu 25,9 km lange Strecke, das flexible Reglement und den Breitensportcharakter. Die Nordschleife des Nürburgrings, ohnehin bekannt als äußerst anspruchsvoll gegenüber Fahrer und Material („Grüne Hölle“), bietet durch ihre Streckenlänge Platz für das enorm große Starterfeld von bis zu 220 Fahrzeugen, an deren Steuer sich zirka 700 Fahrer während der 24 Stunden abwechseln. Mehrere hundert Amateure können als Fahrer teilnehmen, was jeweils mit Kosten in vierstelliger Höhe auf seriennahen Wagen verbunden ist und im fünfstelligen Bereich bei Einsatz modifizierter schnellerer Rennwagen. Dazu nehmen meist auch einige professionelle Fahrer und Teams teil, mit Budgets im sechsstelligen Bereich.

Seit 1999 erlaubt das Reglement wieder nahezu jedem Fahrzeug einen Start, sofern es die Sicherheitsbestimmungen erfüllt. So starten zum Beispiel eine Dodge Viper und ein Opel Corsa im selben Rennen, natürlich in separate Wertungen unterteilt.

Während der Veranstaltung (in der Regel von Montag bis Sonntag) werden rund um die Strecke normale Wiesen oder Freiflächen zum Camping freigegeben. Der Großteil der Zuschauer campiert direkt an der Strecke, ohne den Komfort eines herkömmlichen Campingplatzes wie Strom oder fließend Wasser. Diese Situation wird jedoch mit viel Einfallsreichtum und reichlich Improvisation bewältigt. Insbesondere nachts erinnern die Campingflächen eher an einen Jahrmarkt, was zum besonderen Flair des 24-Stunden-Rennens beiträgt.

Über die Jahre stiegen die Zuschauerzahlen von rund 50.000 auf zeitweise über 200.000. Derzeit zählt das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring laut DSF zu den größten Motorsportveranstaltungen der Welt.

Geschichte

Hans-Joachim Stuck 2008
Clemens Schickentanz 1975

Schon vor 1970 gab es mehrere Marathon-Veranstaltungen auf dem Nürburgring, auch drei über 24 Stunden, jedoch waren dies eher Rallyes, Gleichmäßigkeits- oder Zuverlässigkeitsprüfungen. Die Premierenveranstaltung als echtes Rennen gewann der Bayer Hans-Joachim Stuck zusammen mit dem Niederrheiner Clemens Schickentanz. Im Jahr 1971 setzte Stuck auf einem Zweiliter-BMW die Trainingsbestzeit mit einem Schnitt von ca. 145 km/h, der Rennschnitt lag bei 119 km/h. Im Folgejahr stiegen die Schnitte auf 148,5 km/h bzw. 137,8 km/h.

Im Jahr 1973 trug sich Niki Lauda in die Siegerliste des 24-Stunden-Rennens ein, wobei in diesem Jahr nachts eine achtstündige Ruhepause eingelegt wurde. Seine schnellste Rennrunde auf einem Dreiliter-BMW nahm mit 8:39,6 Minuten praktisch ebenso viel Zeit in Anspruch wie die im Jahr 2009 von einem Vierliter-Porsche, sein Schnitt mit 158 km/h lag aber fast 20 km/h niedriger als dies heutige Umstände auf der längeren Streckenvariante ermöglichen.

Bedingt durch die Ölkrise fielen zwei Auflagen aus. Danach blieben beim 24h-Rennen vorerst die Amateure unter sich, die Fahrleistungen lagen 1978 unter denen von 1972. Erst Anfang der 1980er Jahre interessierten sich auch die Werke und Profis wieder für die 24h am Ring, so auch Klaus Ludwig, der schon 1979 die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte.

Im Jahr 1982 sollte der Nürburgring direkt nach dem 24h-Rennen im Herbst umgebaut werden, die Veranstalter bemühten sich für diesen Abschied um namhafte Fahrer, die zusammen mit Nürburgring-Spezialisten sowie Journalisten wie Norbert Haug auf einigen identischen Ford Capri zum Einsatz kommen sollten. Niki Lauda wurde die Teilnahme von seinem F1-Teamchef Ron Dennis untersagt, aber der neue F1-Weltmeister Keke Rosberg nahm teil, zumindest tagsüber, nachts fuhr der amtierende Rallye-Weltmeister Ari Vatanen. Manfred Winkelhock setzte sich beim Kampf um die Trainingsbestzeit[1] durch. Im Jahre 1983 fand kein 24h-Rennen statt, denn es war nur noch die verkürzte Nordschleife vorhanden, die mit provisorischen Boxenanlagen an der Tribüne 13 ausgestattet wurde. Damit konnte zwar das zur Weltmeisterschaft zählende sechsstündige 1000km-Rennen mit wenigen Dutzend Teilnehmern durchgeführt werden, aber kein 24h-Rennen mit über 100 Teilnehmern. Ab 1984 standen wesentlich geräumigere Garagen als Boxenanlage zur Verfügung, und zudem ein direkt dahinter gelegenes neues Fahrerlager. Inklusive der neuen Grand-Prix-Strecke wuchs die Gesamtrundenlänge auf 25,3 km.

Im Jahre 1989 übertrug der Fernsehsender 3sat 24 Stunden lang live. Mitte der 1990er Jahre, nachdem die DTM keine Rahmenrennen mehr austrug und die Regeln nur noch seriennahe Gruppe N-Tourenwagen erlaubten, waren wieder die Amateure weitgehend unter sich und das Publikumsinteresse niedrig. So gewann 1996 und 1997 mit der Nürburgerin Sabine Reck erstmals eine Frau ein 24-Stunden-Rennen und dann auch die VLN-Meisterschaft.

Im Jahre 1998 traten zwei Werke mit Diesel-Fahrzeugen an, der Sieg des BMW 320d war eine Weltpremiere, für Stuck war es nach 28 Jahren der zweite Sieg.

1999

Gesamtsieger 1999, 2001 und 2002: Dodge Viper, Zakspeed

Einen deutlichen Einschnitt gab es 1999. Es wurden, auch in der VLN, nun stärkere und spektakuläre Autos zugelassen, insbesondere die Chrysler Viper GTS-R, die ORECA in der FIA GT2 eingesetzt hatte und die nun durch Zakspeed am Ring dominierte, da die Porsche 993 weniger als halb soviel Hubraum hatten, aber Turboaufladung wie etwa beim FIA-GT2-Rennwagen Porsche 993 GT2 nicht bzw. nur mit Eingeschränkungen erlaubt war. Die Viper gewann in VLN und 24h ungefährdet jedes Rennen. Im Jahr 2000 brachte ein verkappter Werkseinsatz jedoch einen Sieg des neuen wassergekühlten Porsche 996 GT3 RS gegen eine durch viel Gewicht eingebremste Zakspeed Viper, die in den beiden Folgejahren jedoch wieder relativ ungefährdet gewann.

Zu der Zeit nahmen jedoch auch ein Citroën in Taxi-Aufmachung oder ein VW-Bus teil, ein Lamborghini Diablo oder ein Ex-DTM-Calibra wurden für einige wenige Runden als Zuschauerattraktion bewegt. Dafür soll der Begriff „Kirmesveranstaltung“ in maßgeblichen Kreisen der DTM-Organisation geprägt worden sein, insbesondere von Vertretern einer Marke, die zu der Zeit schon in der Formel 1 engagiert war und bei Teilnahmen an den 24-Stunden-Rennen in Le Mans durch Pannen und Unfälle auffiel. Nach Wiederaufnahme der DTM ab 2000 fand meist ein DTM-Rennen samt Rahmenserien zeitgleich mit den 24h statt, so dass Teams und Fahrer nicht am Ring antreten konnten. Als mögliche Termine des 24h-Rennens werden die Wochenende um Himmelfahrt bzw. Fronleichnam bevorzugt, damit der Feiertag den freiwilligen Helfern und anderen Beteiligten zugute kommt. Frühe Mai-Termine sind durch das Wetter in der Eifel ungünstig, Mitte Juni steht traditionell Le Mans auf dem Kalender, zudem musste bisher auf die Formel 1 Rücksicht genommen werden, die jedoch nur noch alle zwei Jahre in der Eifel für tiefrote Zahlen sorgt.

2003

Gesamtsieger 2003: Opel Astra V8 Coupé, OPC Team Phoenix

Im Jahr 2003 versammelte sich ein qualitativ hochwertiges Starterfeld mit mehreren Werken. Schon im Jahr 2002 war Volker Strycek vereinzelt mit einem Vorjahres-DTM-Opel in VLN-Rennen unterwegs. Dies führte dazu, dass im Jahr 2003 mit Phoenix-Opel und Abt-Audi zwei Werksteams mit modifizierten DTM-Boliden antraten und BMW den M3 GTR V8 aus der ALMS von 2001 reaktivierte. Zudem traten zwei starke Turbo-Porsche von Manthey und Alzen an, die zwar Trainingsbestzeiten setzten, dies aber durch hohen Verbrauch erkauften. Die großvolumige Chrysler Viper wurde durch einen kleinen Tank behindert, was Zakspeed durch Nennung als Dodge Viper umgehen wollte. Für die langsame Einführungsrunde, bei der damals noch traditionsgemäß aber unerlaubt Fans auf der Strecke standen, hatte das Schnitzer-Team Trockeneis vor die Getriebekühler gelegt und dadurch Defekte verursacht. Nach Reparatur starteten die Werks-BMW eine Aufholjagd. Das Rennen wurde vom verbliebenen Opel Astra V8 Coupe gewonnen, vor einem Abt TTR und dem Manthey Turbo.

2004

Im Jahr 2004 kam es zur Revanche, die BMW bei wechselnden Wetterbedingungen mit einem Doppelsieg klar für sich entschied. Stuck kam zu seinem dritten Sieg. Auch der werksunterstützte Sauger-Porsche von Manthey verwies die DTM-Teams auf die Plätze.

2005

Im Jahr 2005 blieben die DTM-Teams fern, Opel zog sich gar ganz aus der DTM zurück. BMW errang erneut einen Doppelsieg, diesmal vor der Viper. BMW hatte Pedro Lamy auf beide Wagen gesetzt und so zum vorprogrammierten Sieg verholfen, Stuck war diesmal nur auf dem zweitplatzierten Wagen im Einsatz. Die BMW auf Basis des Auslaufmodells E46 wanderten ins Museum, in der WTCC kam das neue Modell E90 zum Einsatz.

2006

Aufgrund guter Wetterbedingungen und starker Konkurrenz auf ähnlichen Fahrzeugen erzielte der Porsche 911 GT3-MR (Modell 996) des Siegerteams von Olaf Manthey mit den Porsche-Werksfahrern Lucas Luhr, Timo Bernhard und Mike Rockenfeller, unterstützt von Marcel Tiemann, einen neuen Distanzrekord mit 3835 Gesamtkilometern in 151 Runden.

2007

Der Gesamtsiegerwagen 2007, '08 und '09: Manthey Racing Porsche 997 GT3 RSR, der die Startnummer 1 vom Siegerwagen 2006 erbte

Wegen starken Regenfällen und teilweise überschwemmter Fahrbahn wurde das Rennen fast zwei Stunden später gestartet und entsprechend später beendet. Außerdem wurde es wegen Nebels in der Nacht für sechs Stunden unterbrochen, so dass es nur 18 Stunden dauerte. Den Teams wurde gestattet, die Pause für Reparaturen zu nutzen. Auch der neue Porsche 997 von Manthey, dessen Getriebe als problematisch galt, profitierte davon und errang den Sieg.

2008

Zeittraining

Für 2008 wurden über 270 Fahrzeug-Nennungen abgegeben, wovon gemäß Streckenabnahmeprotokoll 230 am Training teilnehmen konnten, um sich für einen der 220 Startplätze zu qualifizieren. Erstmals wurde den schnellen Teams Gelegenheit gegeben, zu Beginn des ersten Zeittrainings am Freitagnachmittag ohne die zahlreichen anderen Fahrzeuge eine schnelle Runde zu absolvieren. Die Startposition hat bei einem 24h-Rennen zwar fast keine Bedeutung für den Rennausgang, ist aber bei Profis aus Gründen des Prestige und der Medienpräsenz umkämpft. Die Pole-Position für das 24-h-Rennen 2008 konnte sich dabei das Siegerteam der Vorjahres, Manthey Racing, mit einer Zeit von 8:26,730 Minuten sichern, da auch beim zweiten, mit 235 Minuten wesentlich längeren Zeittraining in der Nacht von Freitag auf Samstag kein Team schneller fuhr. Manthey Racing setzte 2008 mehrere Porsche ein, klarer Favorit war aber das Sieger-Auto des Vorjahres, der Porsche 997 GT3 RSR mit der Startnummer 1, pilotiert von Profis wie Timo Bernhard, Marc Lieb, Romain Dumas und Marcel Tiemann.

Die zweite Startposition mit 8:29,838 Minuten bzw. 3,108 Sekunden Rückstand belegte das Team Jürgen Alzen Motorsport mit einem neu aufgebauten Porsche 997 Turbo. Das Alzen-Team hatte zwar von 2003 bis 2005 schon einen schnellen 996 Turbo eingesetzt, hatte anschließend jedoch versucht, mit einem Porsche Cayman erfolgreich zu sein. Pilotiert wurde der Turbo-Porsche mit der Startnummer 4 jedoch nicht von Uwe Alzen, sondern von Jürgen Alzen, Markus Gedlich, Christian Abt und Christian Menzel.

Die dritte Startposition ging mit 8:31,132 Minuten an die bei den Zuschauern wegen ihres besonderen Klanges sehr beliebte Dodge Viper GTS-R des Teams Zakspeed. Pilotiert wurde die Viper mit der Startnummer 2, deren V10-Motor regelbedingt auf acht Zylinder und 6,2 Liter Hubraum reduziert wurde, von Sascha Bert, Christophe Bouchut, Tom Coronel und Duncan Huisman.

Den vierten Platz sicherte sich der Porsche 911 GT3 von Land Motorsport mit 8:39.495 Minuten. Pilotiert wurde das Auto mit der Startnummer 3 von Marc Basseng, Patrick Simon und Johannes Stuck, dem Sohn von Hans-Joachim „Striezel“ Stuck.

Rennen

Das Rennen wurde am 24. Mai um 15 Uhr MESZ bei sonnigem Wetter gestartet. Unmittelbar nach dem Start machte sich eine Rauchentwicklung beim Porsche 911 GT3 RSR von Manthey Racing mit der Startnummer 1 bemerkbar. Das Sieger-Auto des Vorjahres fiel schnell zurück und bog noch am Ende der GP-Strecke anstatt auf die Nordschleife in die Boxengasse ein. Ein Kühlschlauch war aus der Haltung gerissen und hatte am Motor geschmort. Bei der Reparatur absolvierten die Konkurrenten zwei Runden, der Porsche 997 Turbo mit der Startnummer 4 hatte die Führung übernommen. Er wurde allerdings bereits in Runde drei von der Zakspeed Viper mit der Startnummer 2 überholt, die die Führung aber noch in der gleichen Runde durch einen ungeplanten Boxenaufenthalt wieder abgab. In den folgenden Stunden konnte der relativ schwach motorisierte, aber sparsame BMW Z4 M von Schubert Motorsport längere Zeit die Führung übernehmen, schied aber in der Nacht durch Unfall aus.

Scirocco GT24, 2008

Es siegte das Team von Manthey Racing mit zwei Fahrzeugen, dem Porsche 911 GT3 RSR, der Siegerwagen von 2007, vor dem Porsche 911 GT3-MR von 2006. Sabine Schmitz auf Porsche GT3 von Frikadelli Racing wurde Dritte, ihr größter Erfolg seit den Gesamtsiegen. Hans-Joachim Stuck war als neuer Repräsentant von Volkswagen auf zwei Exemplaren des neuen VW Scirocco GT24 aktiv, wurde 11. und 15. und sicherte sich damit auch den Sieg in der Klasse, in der u. a. auch Opel mit dem OPC-Racecamp angetreten war.

Ergebnis

PlatzFahrerTeamFahrzeugRunden
1Timo Bernhard/Marc Lieb/Romain Dumas/Marcel TiemannManthey RacingPorsche 997 GT3 RSR148
2Armin Hahne/Christian Haarmann/Jochen Krumbach/Pierre KafferManthey RacingPorsche 996 GT3-MR147
3Sabine Schmitz/Klaus Abbelen/Edgar Althoff/Kenneth HeyerFrikadelli RacingPorsche 997 GT3 Cup145
4Marko Hartung/Stefan Neuberger/Franz EngstlerTeam ORMS RacingBMW Z4 M Coupé144
5Frank Kräling/Marc Gindorf/Peter Scharmach/Martin RaggingerManthey RacingPorsche 997 GT3 Cup144
6Johannes Scheid/Oliver Kainz/Andreas Teichmann/Arno KlasenScheid MotorsportBMW M3 E46143
7Jörn Schmidt-Staade/Stefan Müller/Kai Riemer/Florian ScholzeAgon MotorsportPorsche 997 GT3 Cup141
8Bert Lambrecht/Jean-Francois Hemroulle/Lance David ArnoldManthey RacingPorsche 997 GT3 Cup141
9Stefan Peters/Ulf Karlsson/Hannes Plesse/Wolfgang KohlerAgon MotorsportPorsche 997 GT3 Cup140
10Sergey Matveev/Valeriy Gorban/Stanislav Gryazin/Ergeny TsarevLand MotorsportPorsche 997 GT3 Cup139

2009

Für 2009 sollten die Geschwindigkeitsunterschiede reduziert werden. Dazu wurde die Leistung der schnellsten Klassen (bis und über 4000 cm³) beschränkt und keine Klasse unter 2000 cm³ ausgeschrieben, obwohl diese oft in kurvigen Abschnitten oder bergab sehr zügig unterwegs sind. Dagegen wurden wieder großvolumige Fahrzeuge zugelassen, die in den Vorjahren sehr langsam unterwegs waren, oder auch Fahrer, deren Fahrweise bei anderen auf wenig Verständnis stößt. Begrüßt wurde die Erweiterung des Regelwerkes, um Fahrzeugen nach FIA GT3 bzw. den GT4-Regeln des SRO eine Teilnahme ohne größere Umbauten zu ermöglichen, jedoch nicht die Beschränkungen für Fahrzeuge, die nach den bisher geltenden Regeln aufgebaut worden waren und nun umgebaut werden mussten. Die umfangreichen Maßnahmen, die Chancengleichheit bzw. Siegchancen der FIA-GT3-Wagen ermöglichen sollen, sind umstritten. Bisher kamen normale Zapfsäulen zu Einsatz, das Betanken der bis zu 120 Liter fassenden Tanks dauert entsprechend lange, was sparsamen Wagen zugute kommt. Nun müssen spezielle Tankkanister erworben und verwendet werden, mit denen aufgrund vorgegebener unterschiedlicher Durchflussgeschwindigkeiten sparsame Wagen ebensolange zum Auftanken benötigen wie durstige. Bedingt durch neue Regeln und die Wirtschaftskrise nahmen u. a. Zakspeed mit der Viper sowie das in der VLN oft siegreiche Team vom Wolfgang Land nicht teil, auch Mamerow musste zunächst absagen.

Die Entwicklung hin zu teuren Boliden verdeutlicht die Tatsache, dass mit acht Vertretern der Nobelmarke Aston Martin ebensoviele genannt waren wie von den Großserienherstellern Opel und Ford zusammengenommen, denn von diesen beiden Marken waren jeweils vier Autos mit maximal 2500 cm³ am Start (dazu der Ford GT).

Zeittraining

Etwas überraschend setzte Dirk Adorf im Ford GT von Raeder Motorsport die Trainingsbestzeit von 8:36,536 Minuten (Schnitt 176,87 km/h), dank Audi-Windschatten auf der Geraden. Manthey und die Werks-Audis lagen knapp, drei weitere Porsche sowie ein Alpina-BMW bis zu zehn Sekunden dahinter. Da die Zeiten regelbedingt deutlich langsamer als im Vorjahr waren und der Veranstalter sich vorbehalten hatte, bis Rennstart noch weitere Maßnahmen zur Leistungsangleichung vorzunehmen, war fraglich, inwiefern die Teams ihre Karten aufgedeckt hatten. Die Zeiten im Rennen lagen jedoch auf ähnlichem Niveau.

Rennen

Startphase
Nissan 370 Z

Im Rennen konnte sich zunächst der Ford vor dem Titelverteidiger behaupten, fiel dann aber zurück, ebenso wie zwei der Werks-Audi. Bis zur 19. Stunde lieferten sich zwei Audi und zwei Manthey-Porsche ein so enges Rennen, dass ein neuer Distanzrekord zu erwarten war, zumal die Teilnehmerzahl recht niedrig und das Wetter gut war. Der Titelverteidiger wurde zwischendurch wegen Gelbverstoß mit drei Minuten Strafe belegt, dies wurde jedoch anhand von Datenaufzeichnungen widerlegt und zurückgenommen. Ein Schaden am Audi mit Startnummer 99 brachte eine Vorentscheidung, denn der andere Audi mit Startnummer 97 (Christian Abt, Jean-Francois Hemroulle, Pierre Kaffer, Lucas Luhr) war zu der Zeit nur Dritter, konnte aber nach kurzer Reparatur am zweiten Manthey-GT3 (Emmanuel Collard, Wolf Henzler, Richard Lietz, Dirk Werner) dessen zweiten Platz übernehmen. VW erzielte mit mehreren Scirocco, die mit Benzin oder Erdgas betrieben wurden, wieder gute Ergebnisse unter den ersten 20. BMW war untypisch schwach repräsentiert, nur ein Fahrzeug kam unter die ersten 25. In München hat man zwar vier Renntourenwagen im Angebot (Z4, 3er WTCC, M3 für ALMS und GT4), jedoch für die FIA-GT3-Klasse kein Fahrzeug selber entwickelt. Nur die beiden BMW Alpina B6 GT3 waren vertreten.

Ein neuer Rekord ist die Distanz von 3933,6 km (155 Runden zu 25.378 m), die in 24:05 Stunden mit einem Schnitt von 163,3 km/h zurückgelegt wurden. Manthey gewann nun viermal in Folge, für Marcel Tiemann ist es der fünfte Sieg, womit er nun alleiniger Rekordsieger ist und die zwei Siege seines Vaters deutlich übertrifft.

Ergebnis

PlatzFahrerTeamFahrzeugRunden
1Timo Bernhard/Marc Lieb/Romain Dumas/Marcel TiemannManthey RacingPorsche 997 GT3 RSR155
2Christian Abt/Jean-Francois Hemroulle/Pierre Kaffer/Lucas LuhrAbt SportslineAudi R8 LMS154
3Emmanuel Collard/Wolf Henzler/Richard Lietz/Dirk WernerManthey RacingPorsche 997 GT3 Cup S152
4Uwe Alzen/Sascha Bert/Lance David Arnold/Christopher MiesUwe Alzen AutomotivePorsche 997 GT3 Cup150
5Marc Basseng/Marcel Fässler/Mike Rockenfeller/Frank StipplerPhoenix RacingAudi R8 LMS149
6Sabine Schmitz/Klaus Abbelen/Edgar Althoff/Kenneth HeyerFrikadelli RacingPorsche 997 GT3 RSR149
7Frank Kräling/Marc Gindorf/Peter Scharmach/Marco HolzerManthey RacingPorsche 997 GT3 Cup149
8Heinz-Josef Bermes/Oliver Kainz/Frank Schmickler/Jörg BergmeisterMühlner MotorsportPorsche 997 GT3 Cup S148
9Anthony Quinn/Klark Quinn/Craig Baird/Grant DenyerVIP Petfoods AustraliaPorsche 997 GT3 RSR146
10Rudi Adams/Luca Ludwig/Arnd Meier/Markus GrossmannDörr MotorsportBMW Z4 M Coupé145

Liste der Gesamtsieger

JahrFahrerFahrzeugTeam, Bemerkungen
2009Marc Lieb/Timo Bernhard/Romain Dumas/Marcel TiemannPorsche 997 GT3 RSRManthey Racing
2008Marc Lieb/Timo Bernhard/Romain Dumas/Marcel TiemannPorsche 997 GT3 RSRManthey Racing
2007Marc Lieb/Timo Bernhard/Romain Dumas/Marcel TiemannPorsche 997 GT3 RSRManthey Racing, 6 Stunden Unterbrechung wegen Nebel
2006Lucas Luhr/Timo Bernhard/Mike Rockenfeller/Marcel TiemannPorsche 996 GT3-MRManthey Racing
2005Pedro Lamy/Boris Said/Duncan Huisman/Andy PriaulxBMW M3 GTRSchnitzer Motorsport
2004Dirk Müller/Jörg Müller/Hans-Joachim Stuck/Pedro LamyBMW M3 GTRSchnitzer Motorsport
2003Manuel Reuter/Timo Scheider/Marcel Tiemann/Volker StrycekOpel Astra V8 CoupéPhoenix-Opel
2002Peter Zakowski/Robert Lechner/Pedro LamyChrysler Viper GTS-RZakspeed
2001Peter Zakowski/Michael Bartels/Pedro LamyChrysler Viper GTS-RZakspeed
2000Bernd Mayländer/Michael Bartels/Uwe Alzen/Altfrid HegerPorsche 996 GT3 RPorsche-Zentrum Koblenz
1999Peter Zakowski/Hans-Jürgen Tiemann/Klaus Ludwig/Marc DuezChrysler Viper GTS-RZakspeed
1998Marc Duez/Andreas Bovensiepen/Christian Menzel/Hans-Joachim StuckBMW 320dBMW Motorsport
1997Johannes Scheid/Sabine Reck/Hans-Jürgen Tiemann/Peter ZakowskiBMW M3 E36Scheid Motorsport
1996Johannes Scheid/Sabine Reck/Hans WidmannBMW M3 E36Scheid Motorsport
1995Roberto Ravaglia/Marc Duez/Alexander BurgstallerBMW 320i
1994Karl-Heinz Wlazik/Frank Katthöfer/Fred RostergBMW M3
1993Antonio de Azevedo/Franz Konrad/Wirdheim/KatthöferPorsche 911 Carrera
1992Johnny Cecotto/Christian Danner/Martin/Marc DuezBMW E30
1991Joachim Winkelhock/Kris Nissen/Armin HahneBMW M3
1990Altfrid Heger/Joachim Winkelhock/Frank SchmicklerBMW M3
1989Emanuele Pirro/Roberto Ravaglia/Fabien GiroixBMW M3Schnitzer Motorsport
1988Edgar Dören/Holup/FaubelPorsche 911 Carrera RSRDören
1987Klaus Ludwig/Klaus Niedzwiedz/Steve SoperFord Sierra CosworthEggenberger
1986Markus Oestreich/Otto Rensing/Winni VogtBMW 325iAuto Budde
1985Axel Felder/Jürgen Hammelmann/Robert Walterscheid-MüllerBMW 635 CSi
1984Axel Felder/Franz-Josef Bröhling/Peter OberndorferBMW 635 CSi
1983Kein Rennen (Umbauarbeiten)
1982Dieter Gartmann/Klaus Ludwig/Klaus NiedzwiedzFord Capri
1981Helmut Döring/Dieter Gartmann/Fritz MüllerFord Capri 3,0
1980Dieter Selzer/Wolfgang Wolf/Matthias SchneiderFord Escort RS 2000
1979Herbert Kummle/Karl Maurer/Winfried VogtFord Escort
1978Fritz Müller/Herbert Hechler/Franz GeschwendtnerPorsche 911 Carrera
1977Fritz Müller/Herbert HechlerPorsche 911 Carrera
1976Fritz Müller/Herbert Hechler/Karl-Heinz QuirinPorsche 911 Carrera
1975Kein Rennen (Ölkrise)
1974Kein Rennen (Ölkrise)
1973Niki Lauda/Hans Peter JoistenBMW Coupé 3,3Alpina, achtstündige Nachtruhe nach Mitternacht
1972Helmut Kelleners/Gerold Pankl sen.BMW 2800 CS AlpinaAlpina
1971Ferfried Prinz von Hohenzollern/Gerold Pankl sen.BMW 2002 AlpinaAlpina
1970Hans-Joachim Stuck/Clemens SchickentanzBMW 2002 TIKoepchen

Einzelnachweise

  1. 9:15, laut Dieter Gartmann, Radio Nürburgring 11. Juni 2009