„Liste eingeschränkt nutzbarer Substanzen“ – Versionsunterschied

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Bei der '''Listung eingeschränkt nutzbarer Substanzen''' bzw. '''Liste eingeschränkt nutzbarer Stoffe''' ({{enS|Restricted Substances List}}, RSL) wird eine Liste eingeschränkt nutzbarer [[Chemischer Stoff|Stoffe]] angelegt. Verschiedene Regierungen, Industrieverbände und Unternehmen haben als Reaktion auf die wachsende öffentliche Besorgnis hinsichtlich Produktsicherheit und Umweltschutz solche RSL insbesondere für die Herstellung von [[Kleidung|Bekleidung]] und [[Textilie]]n erstellt. RSL führen [[Chemikalie]]n auf, die Risiken für Mensch und Umwelt mit sich bringen. Ihre Verwendung in der Produktion ist entweder ganz verboten oder unter Einschränkungen erlaubt.<ref name="TÜVs">{{Webarchiv|url=https://www.tuev-sued.de/uploads/images/1264062052852758190660/RSL%20factsheet_DE.pdf |wayback=20141114112201 |text=TÜV Süd zum Thema RSL}} (PDF-Datei).</ref>
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Die Vorgaben der einzelnen RSL unterscheiden sich z.&nbsp;T. erheblich. Hersteller erhalten die RSL deshalb meist von den Käufern bereits in der Angebotsphase. So können sie ggf. zusätzlichen Aufwand durch Änderungen der Produktionsabläufe oder verwendete Farbstoffe in die [[Kalkulation]] einbeziehen. Bei spezialisierten [[Business-to-Business|B2B]]-Beschaffungsplattformen sind die gängigsten RSL hinterlegt.
Eine '''Liste eingeschränkt nutzbarer Substanzen''' ({{EnS|Restricted Substances List}}, RSL)<ref>http://de.pons.com/%C3%BCbersetzung?q=Restricted+Substances+List&l=deen&in=&lf=de</ref> ist eine Liste eingeschränkt nutzbarer [[Substanzen]]. Verschiedene Regierungen, Industrieverbänden und Unternehmen haben als Reaktion auf die wachsende öffentliche Besorgnis hinsichtlich Produktsicherheit und Umweltschutz solche RSL insbesondere für die Herstellung von [[Bekleidung]] und [[Textilien]] erstellt. RSL führen [[Chemikalien]] und Substanzen auf, die Risiken für Mensch und Umwelt mit sich bringen. Ihre Verwendung in der Produktion ist entweder ganz verboten oder nur unter Einschränkungen erlaubt.


Häufig in der Textil- und Bekleidungsindustrie verwendete eingeschränkt nutzbare Chemikalien sind z. B.:
Die erste RSL wurde 2007 von der American Apparel & Footwear Association (AAfA) erstellt, die seither halbjährlich gesichtet und überarbeitet wird. Auch die EU-Chemikalienverordnung (REACH-Verordnung) enthält im Anhang XVII eine Liste eingeschränkt nutzbarer Substanzen, die seit 2009 immer wieder überarbeitet bzw. ergänzt wird. Darüber hinaus haben zahlreiche Unternehmen wie z. B. Puma und Nike sowie Initiativen wie AFIRM, bei der u. a. Adidas Mitglied ist, eigene Listen mit eingeschränkt nutzbaren Substanzen erstellt, an die sich ihre Lieferanten halten müssen.
* [[Chlorphenole]] werden bei Leimung und Druck als Konservierungsmittel für Stärke und Leder verwendet.<ref name="TÜVs" />
* [[Formaldehyd]] wird unter anderem als Vernetzungsmittel benutzt.<ref name="TÜVs" />
* [[Zinnorganische Verbindungen]] gegen Pilzbefall.<ref name="TÜVs" />
* [[Azofarbstoff]]e werden zum Färben oder Drucken eingesetzt.<ref name="TÜVs" />


== Geschichte ==
Die Vorgaben der einzelnen RSL entscheiden sich z. T. erheblich. Hersteller erhalten die RSL deshalb der Regel von den Käufern bereits in der Angebotsphase. So können sie ggf. zusätzlichen Aufwand durch Änderungen der Produktionsabläufe oder verwendete Farbstoffe in die [[Kalkulation]] einbeziehen. Bei spezialisierten [[B2B]]-Beschaffungsplattformen sind die gängigsten RSL bereits hinterlegt.
{{Belege fehlen||Der folgende Absatz}}
Die erste RSL wurde 2007 von der [[American Apparel and Footwear Association]] (AAfA) erstellt,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aafaglobal.org/AAFA/AAFA_News/2016_Press_Releases/AAFA_Releases_17th_Edition_of_Restricted_Substances_List.aspx |titel=AAFA Releases 17th Edition of Restricted Substances List |datum=2016-04-07 |abruf=2020-08-12}}</ref> die seither halbjährlich gesichtet und überarbeitet wird. Auch die [[Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH)|EU-Chemikalienverordnung]] (REACH-Verordnung) enthält im Anhang XVII eine Liste eingeschränkt nutzbarer Substanzen, die seit 2009 immer weiterentwickelt wird. Darüber hinaus haben zahlreiche Unternehmen wie z.&nbsp;B. [[Puma (Unternehmen)|Puma]] und [[Nike (Unternehmen)|Nike]] sowie Initiativen wie [[AFIRM]], bei der u.&nbsp;a. [[Adidas]] Mitglied ist, eigene Listen mit eingeschränkt nutzbaren Stoffen erstellt.


== Manufacturing Restricted Substance List ==
Häufig in der Textil- und Bekleidungsindustrie verwendete eingeschränkt nutzbare Chemikalien und Substanzen sind:
Im Unterschied zur RSL werden bei einer Manufacturing Restricted Substance List (MRSL) nicht nur schädliche Stoffe gelistet, die im fertigen Produkt sein können, sondern auch diejenigen, die möglicherweise während der Produktion verwendet und in die Umwelt entlassen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cattermoleconsulting.com/manufacturing-restricted-substance-list-mrsl/ |titel=What is a Manufacturing Restricted Substance List (MRSL)? |hrsg=Cattermole Consulting Inc. |datum=14. Jan. 2015 |zugriff=2016-05-31 |sprache=en}}</ref>
* Arylamine und [[Schwermetalle]] zur Verbesserung der Textilfarbe

* [[Formaldehyd]] für faltenfreie Kleidung
== Siehe auch ==
* [[Zinnorganische Verbindungen]] gegen Pilzbefall
* [[Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH)]]
* [[Flammschutzmittel]] für feuersichere Bekleidung wie z. B. [[Persönliche Schutzausrüstung]] (PSA) wie [[Feuerwehrkleidung]] oder flammhemmende (Heim-)Textilien


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.aafaglobal.org/AAFA/Solutions_Pages/Restricted_Substance_List.aspx ''Restricted Substances List (RSL)''] auf der Website der American Apparel & Footwear Association
* [https://www.tuev-sued.de/uploads/images/1264062052852758190660/RSL%20factsheet_DE.pdf Liste eingeschränkt nutzbarer Substanzen (RSL)] – Beispiel beim TÜV Süd (PDF-Datei)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

[[Kategorie:Gefahrstoff]]

Aktuelle Version vom 17. April 2023, 17:58 Uhr

Bei der Listung eingeschränkt nutzbarer Substanzen bzw. Liste eingeschränkt nutzbarer Stoffe (englisch Restricted Substances List, RSL) wird eine Liste eingeschränkt nutzbarer Stoffe angelegt. Verschiedene Regierungen, Industrieverbände und Unternehmen haben als Reaktion auf die wachsende öffentliche Besorgnis hinsichtlich Produktsicherheit und Umweltschutz solche RSL insbesondere für die Herstellung von Bekleidung und Textilien erstellt. RSL führen Chemikalien auf, die Risiken für Mensch und Umwelt mit sich bringen. Ihre Verwendung in der Produktion ist entweder ganz verboten oder unter Einschränkungen erlaubt.[1] Die Vorgaben der einzelnen RSL unterscheiden sich z. T. erheblich. Hersteller erhalten die RSL deshalb meist von den Käufern bereits in der Angebotsphase. So können sie ggf. zusätzlichen Aufwand durch Änderungen der Produktionsabläufe oder verwendete Farbstoffe in die Kalkulation einbeziehen. Bei spezialisierten B2B-Beschaffungsplattformen sind die gängigsten RSL hinterlegt.

Häufig in der Textil- und Bekleidungsindustrie verwendete eingeschränkt nutzbare Chemikalien sind z. B.:

Geschichte

Die erste RSL wurde 2007 von der American Apparel and Footwear Association (AAfA) erstellt,[2] die seither halbjährlich gesichtet und überarbeitet wird. Auch die EU-Chemikalienverordnung (REACH-Verordnung) enthält im Anhang XVII eine Liste eingeschränkt nutzbarer Substanzen, die seit 2009 immer weiterentwickelt wird. Darüber hinaus haben zahlreiche Unternehmen wie z. B. Puma und Nike sowie Initiativen wie AFIRM, bei der u. a. Adidas Mitglied ist, eigene Listen mit eingeschränkt nutzbaren Stoffen erstellt.

Manufacturing Restricted Substance List

Im Unterschied zur RSL werden bei einer Manufacturing Restricted Substance List (MRSL) nicht nur schädliche Stoffe gelistet, die im fertigen Produkt sein können, sondern auch diejenigen, die möglicherweise während der Produktion verwendet und in die Umwelt entlassen werden.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d e TÜV Süd zum Thema RSL (Memento vom 14. November 2014 im Internet Archive) (PDF-Datei).
  2. AAFA Releases 17th Edition of Restricted Substances List. 7. April 2016, abgerufen am 12. August 2020.
  3. What is a Manufacturing Restricted Substance List (MRSL)? Cattermole Consulting Inc., 14. Januar 2015, abgerufen am 31. Mai 2016 (englisch).