„Walt Blackadar“ – Versionsunterschied

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'''Walter Lloyd Blackadar Jr.''', meist nur '''Walt Blackadar''' (* [[13. August]] [[1922]]; † [[13. Mai]] [[1978]]) war ein US-amerikanischer [[Wildwasserpaddeln|Wildwasser]]-Pionier.
{{QS-Antrag|22. Februar 2016| [[WP:Wikifizieren]]: [[Wikipedia:Kategorien|Kategorien]] fehlen -- [[Benutzer:MerlBot/AutoQS|MerlBot]] 18:46, 22. Feb. 2016 (CET)}}
'''Never Turn Back''' – ''Nie umkehren'' war das Lebensmotto des US-amerikanischen Wildwasser-Pioniers '''Walt Blackadar'''.
Im Alter von 49 Jahren schmiss er seinen Beruf als Chirurg hin, um fortan nur mehr fürs Wildwasserpaddeln zu leben. Er war das Vorbild einer ganzen Paddler-Generation. Im Amerika der 1970-er Jahre wandelte er das Image des Paddelns vom reinen Wettkampf- zum Outdoorsport. Zu seinen spektakulärsten Leistungen zählten 1971 die Erstbefahrung des [[Turnback Canyon]] am [[Alsek River]] und 1972 die Erstbefahrung des ''Devils Canyon'' am [[Susitna]], Alaska.


== Leben ==
Erst im Alter von 43 begann er mit dem Paddeln. Mit 49 Jahren schaute er sich eines Morgens in den Spiegel und stellte fest, dass er nicht mehr jünger wurde. Mit dieser Erkenntnis löste er seine Lebensversicherung auf, schrieb sein Testament und paddelte die wildesten, schwierigsten und einsamsten Flüsse Nordamerikas. So kam er auch an den Alsek. Da seine Freunde meinten, sie seien nicht lebensmüde, befuhr er den Alsek eben alleine.
Blackadar war von Beruf [[Chirurgie|Chirurg]]. Erst im Alter von 43 Jahren begann er mit dem Paddeln. Im Alter von 49 Jahren gab er seinen Beruf als Chirurg auf, löste seine Lebensversicherung auf und schrieb sein Testament, um fortan nur mehr für das Wildwasserpaddeln zu leben. Er bewältigte die schwierigsten und einsamsten Flüsse Nordamerikas.


Er war das Vorbild einer ganzen Paddler-Generation. Im Amerika der 1970er-Jahre wandelte er das [[Image]] des Paddelns vom reinen Wettkampf- zum [[Natursport|Outdoorsport]]. Zu seinen spektakulärsten Leistungen zählten 1971 die Erstbefahrung des [[Turnback Canyon]] am [[Alsek River]] und 1972 die Erstbefahrung des Devils Canyon am [[Susitna River]] in Alaska.
Originaltext aus seinem Tourenbuch, nachdem im Turnback Canyon ein in einer großen Walze hängengebliebenen Eisbrocken sein Kajak beschädigt hatte und er nur mit Mühe das rettende Ufer erreicht hatte:


Nachdem im Turnback Canyon ein in einer großen Walze hängengebliebener Eisbrocken sein Kajak beschädigt und er nur mit Mühe das rettende Ufer erreicht hatte, schrieb er in sein Tourenbuch:
''One huge horrendous mile of hair (the worst foamy rapids a kayaker can imagine), 30 feet wide, 50,000 cubic feet per second and a twenty degree downgrade going like hell. Incredible! I didn't flip in that mile or I wouldn't be writing ... I'll never go back, not for $50,000, not for all tea in China. Heed my words well and don't be a ass! It's unpaddleable!''<ref>Walt Blackadar: ''Caught Up in a Hell of Whitewater'', Originally published in ''Sports Illustrated, August 14, 1972''
</ref>


{{Zitat
Frei übersetzt:
|Text=One huge horrendous mile of hair (the worst foamy rapids a kayaker can imagine), 30 feet wide, 50,000 cubic feet per second and a twenty degree downgrade going like hell. Incredible! I didn’t flip in that mile or I wouldn’t be writing I’ll never go back, not for $50,000, not for all tea in China. Heed my words well and don’t be a ass! It’s unpaddleable!
|Sprache=en
|Autor=<ref>Walt Blackadar: ''Caught Up in a Hell of Whitewater.'' In: ''Sports Illustrated.'' 14.&nbsp;August 1972.</ref>
|Übersetzung=Eine ungeheuer schreckliche Strecke, die schlimmsten brodelnden Stromschnellen, die sich ein Paddler nur vorstellen kann, bei neun Meter Breite zweitausend Kubikmeter Wasser in der Sekunde und zwanzig Grad Gefälle, ein Höllenritt. Unglaublich! Ich bin nicht gekentert, sonst könnte ich diese Worte nicht mehr schreiben Ich würde das nie wiederholen, nicht für 50.000&nbsp;Dollar, nicht für allen Tee Chinas. Höre auf meine Worte und sei kein Narr. Er ist unbefahrbar!}}


[[Sports Illustrated]] verglich seinen Erfolg am Turnback Canyon mit der Erstbesteigung des [[Mount Everest]]. Kanada ehrte ihn, indem ein Berg in der Alsek Range nach ihm ''[[Mount Blackadar]]'' benannt wurde. Der Turnback Canyon befindet sich an der Westflanke des Mount Blackadar.
''Eine ungeheuer schreckliche Strecke, die schlimmsten brodelnden Stromschnellen die sich ein Paddler nur vorstellen kann, bei neun Meter Breite zweitausend Kubikmeter Wasser in der Sekunde und zwanzig Grad Gefälle, ein Höllenritt. Unglaublich! Ich bin nicht gekentert, sonst könnte ich diese Worte nicht mehr schreiben ... Ich würde das nie wiederholen, nicht für 50.000&nbsp;Dollar, nicht für allen Tee Chinas. Höre auf meine Worte und sei kein Narr. Er ist unbefahrbar!''


Am 13.&nbsp;Mai 1978 verunglückte er tödlich im ''South Fork'' des ''South Payette River'', Idaho, als er unter der Wasseroberfläche an Treibholz hängen blieb. Sein Grab, markiert von einer Bronzetafel an einem rohen Felsblock,<ref>[https://www.flickr.com/photos/12150532@N04/3883774856/in/photostream/ Blackadars Grabstein]</ref> liegt am ''Garden Valley Cementary'' mit Blick auf den Fluss, in dem er starb.
''Sports Illustrated'' verglich seinen Erfolg am Turnback Canyon mit der Erstbesteigung des Mt. Everest. Kanada ehrte ihn, indem ein Berg in der Alsek Range nach ihm ''Mont Blackadar'' benannt wurde.

Er starb am 13. Mai 1978 bei seiner Lieblingsbeschäftigung im ''South Fork'' des ''South Payette River'', Idaho. Sein Grab, markiert von einer Bronzetafel an einem rohen Felsblock, liegt am ''Garden Valley Cementary'' mit Blick auf den Fluss, der ihm sein Leben nahm.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Ron Watters: ''Never Turn Back: The Life of Whitewater Pioneer Walt Blackadar'', Great Rift Press, 1995, ISBN: 978-1877625027, (englisch).
* Ron Watters: ''Never Turn Back. The Life of Whitewater Pioneer Walt Blackadar.'' Great Rift Press, 1995, ISBN 1-877625-02-7.
* John Long: ''The Liquid Locomotive: Legendary Whitewater River Stories'', Globe Pequot Press, 1999, ISBN: 978-1560448563, (englisch).
* John Long: ''The Liquid Locomotive. Legendary Whitewater River Stories.'' Globe Pequot Press, 1999, ISBN 1-56044-856-3.).


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

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{{SORTIERUNG:Blackadar, Walt}}
[[Kategorie:Kanute (Vereinigte Staaten)]]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
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{{Personendaten
|NAME=Blackadar, Walt
|ALTERNATIVNAMEN=Blackadar, Walter Lloyd junior (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Wildwasser-Pionier
|GEBURTSDATUM=13. August 1922
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=13. Mai 1978
|STERBEORT=
}}

Aktuelle Version vom 24. Februar 2021, 21:06 Uhr

Walter Lloyd Blackadar Jr., meist nur Walt Blackadar (* 13. August 1922; † 13. Mai 1978) war ein US-amerikanischer Wildwasser-Pionier.

Leben

Blackadar war von Beruf Chirurg. Erst im Alter von 43 Jahren begann er mit dem Paddeln. Im Alter von 49 Jahren gab er seinen Beruf als Chirurg auf, löste seine Lebensversicherung auf und schrieb sein Testament, um fortan nur mehr für das Wildwasserpaddeln zu leben. Er bewältigte die schwierigsten und einsamsten Flüsse Nordamerikas.

Er war das Vorbild einer ganzen Paddler-Generation. Im Amerika der 1970er-Jahre wandelte er das Image des Paddelns vom reinen Wettkampf- zum Outdoorsport. Zu seinen spektakulärsten Leistungen zählten 1971 die Erstbefahrung des Turnback Canyon am Alsek River und 1972 die Erstbefahrung des Devils Canyon am Susitna River in Alaska.

Nachdem im Turnback Canyon ein in einer großen Walze hängengebliebener Eisbrocken sein Kajak beschädigt und er nur mit Mühe das rettende Ufer erreicht hatte, schrieb er in sein Tourenbuch:

“One huge horrendous mile of hair (the worst foamy rapids a kayaker can imagine), 30 feet wide, 50,000 cubic feet per second and a twenty degree downgrade going like hell. Incredible! I didn’t flip in that mile or I wouldn’t be writing … I’ll never go back, not for $50,000, not for all tea in China. Heed my words well and don’t be a ass! It’s unpaddleable!”

„Eine ungeheuer schreckliche Strecke, die schlimmsten brodelnden Stromschnellen, die sich ein Paddler nur vorstellen kann, bei neun Meter Breite zweitausend Kubikmeter Wasser in der Sekunde und zwanzig Grad Gefälle, ein Höllenritt. Unglaublich! Ich bin nicht gekentert, sonst könnte ich diese Worte nicht mehr schreiben … Ich würde das nie wiederholen, nicht für 50.000 Dollar, nicht für allen Tee Chinas. Höre auf meine Worte und sei kein Narr. Er ist unbefahrbar!“

[1]

Sports Illustrated verglich seinen Erfolg am Turnback Canyon mit der Erstbesteigung des Mount Everest. Kanada ehrte ihn, indem ein Berg in der Alsek Range nach ihm Mount Blackadar benannt wurde. Der Turnback Canyon befindet sich an der Westflanke des Mount Blackadar.

Am 13. Mai 1978 verunglückte er tödlich im South Fork des South Payette River, Idaho, als er unter der Wasseroberfläche an Treibholz hängen blieb. Sein Grab, markiert von einer Bronzetafel an einem rohen Felsblock,[2] liegt am Garden Valley Cementary mit Blick auf den Fluss, in dem er starb.

Literatur

  • Ron Watters: Never Turn Back. The Life of Whitewater Pioneer Walt Blackadar. Great Rift Press, 1995, ISBN 1-877625-02-7.
  • John Long: The Liquid Locomotive. Legendary Whitewater River Stories. Globe Pequot Press, 1999, ISBN 1-56044-856-3.).

Einzelnachweise

  1. Walt Blackadar: Caught Up in a Hell of Whitewater. In: Sports Illustrated. 14. August 1972.
  2. Blackadars Grabstein