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'''Michael Ley''' (* [[1955]] in [[Konstanz]]; † [[23. Oktober]] [[2023]])<ref>{{Internetquelle |autor=Werner Reichel |url=https://frankundfrei.online/michael-ley-1955-2023/ |titel=Michael Ley (1955–2023) |werk=Frank & Frey |datum=2023-10-29 |sprache=de-DE |abruf=2023-10-30}}</ref> war ein [[österreich]]ischer [[Politikwissenschaft]]ler.<ref name="dp">{{Internetquelle |autor=Michael Ley |url=https://www.diepresse.com/4758713/islamisierung-europas-nein-ich-habe-keine-visionen |titel=Islamisierung Europas: Nein, ich habe keine Visionen |werk=diepresse.com |datum=2015-06-19 |abruf=2024-02-09}}</ref>
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Michael Ley, Dr. phil., geb. 1955 in Konstanz, Studium der Soziologie in Berlin und Bremen, ist ein österreichischer Politikwissenschafter. <ref> http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/4758713/Islamisierung-Europas_Nein-ich-habe-keine-Visionen </ref>


== Leben ==
Er habilitierte sich an der Universität Innsbruck. <ref> Mitteilungsblatt der Universität Innsbruck, 16. Juni 1999 </ref>. Bis 2005 war er Direktor des [[Ludwig Boltzmann Institut]]s für Politik, Religion und Anthropologie. <ref> http://www.lbg.ac.at/de/themen/lbi-fuer-politik-religion-anthropologie </ref>
Ley studierte [[Soziologie]] in Berlin und Bremen und habilitierte sich an der Universität Innsbruck.<ref>Mitteilungsblatt der Universität Innsbruck, 16. Juni 1999</ref> Bis zur Auflösung des Instituts im Jahr 2005 war er Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Politik, Religion und Anthropologie der [[Ludwig Boltzmann Gesellschaft]] in Innsbruck.<ref>[[Ludwig Boltzmann Gesellschaft]]: [https://www.lbg.ac.at/themen/lbi-fuer-politik-religion-anthropologie ''LBI für Politik, Religion und Anthropologie'']</ref>

Laut dem globalen Bibliothekskatalog [[OCLC]] (frei zugängliche Version Classify)<ref> http://classify.oclc.org/classify2/ClassifyDemo?search-author-txt=%22Ley%2C+Michael%2C+1955-%22 </ref> zählen zu seinen global verbreitetsten Büchern mit einem Verbreitungsgrad von mehr als 50 globalen Bibliotheken die Arbeiten: ''Genozid und Heilserwartung : zum nationalsozialistischen Mord am europäischen Judentum,'' 1995; ''Kleine Geschichte des Antisemitismus,'' 2003; ''Holokaust als Menschenopfer: vom Christentum zur politischen Religion des Nationalsozialismus,'' 2002; ''Mythos und Moderne: über das Verhältnis von Nationalismus und politischen Religionen,'' 2005; ''"Zum Schutze des deutschen Blutes--": "Rassenschandegesetze" im Nationalsozialismus,'' 1997; ''Das Ende des Nationalismus: neue Fremdenfeindlichkeit und neonationalistische Aufbrüche in Ost- und Westeuropa,'' 1996; ''Abschied von Kakanien: Antisemitismus und Nationalismus im Wiener Fin de siècle,'' 2001; ''Ist jetzt hier die "wahre Heimat"?: ostjüdische Einwanderung nach Wien,'' 1993; und ''Die Zeit heilt keine Wunden : Gespräche mit jüdischen KZ-Überlebenden,'' 1995.


== Kritik am Islamismus ==
== Kritik am Islamismus ==
{{Belege fehlen|Für den ganzen Abschnitt fehlen die Belege. Oder ist das einfach eine (vollkommen distanzlose) Zusammenfassung/Wiedergabe seines Textes in ''Die Presse''? --[[Benutzer:Tsui|Tsui]] ([[Benutzer Diskussion:Tsui|Diskussion]]) 01:52, 30. Apr. 2019 (CEST)}}
Ley publizierte 2012 ''Die kommende Revolte'' bei Wilhelm Fink, München. Juli 2015 kam im Hintergrund Verlag, Osnabrück, sein Buch ''Der Selbstmord des Abendlandes. Die Islamisierung Europas'' heraus. In der Wiener Tageszeitung ''Die Presse'' hat Ley einige Thesen aus seinem Buch dargelegt.<ref name="dp" /> 2018 war Ley Mitherausgeber des Bandes ''Nationalmasochismus'' im [[Verlag Antaios]] des [[Neue Rechte|neurechten]] Publizisten [[Götz Kubitschek]].


Im ''Selbstmord des Abendlandes'' skizziert Ley seine an der Aufklärung orientierte Vision der Entwicklung des Islam aus seinen christlichen Wurzeln heraus zur Religion von heute. Als Lösung für die Entwicklungskrise der islamisch geprägten Gesellschaften nennt Ley das Reformbeispiel des [[Reformjudentum]]s ab dem 19. Jahrhundert, das den Weg zeige, wie eine Gesetzesreligion mit der Aufklärung kompatibel werden könne.
Ley publizierte 2012 bei Wilhelm Fink, München: ''„Die kommende Revolte“.'' Juli 2015 kam im Hintergrund Verlag, Osnabrück, sein Buch ''„Der Selbstmord des Abendlandes. Die Islamisierung Europas“'' heraus. In der Wiener Tageszeitung ''"Die Presse"'' hat Ley einige wichtige Thesen aus seinem Buch dargelegt. <ref> http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/4758713/Islamisierung-Europas_Nein-ich-habe-keine-Visionen </ref>


Für Ley ist der orthodoxe und der radikale Islam eine Geißel der Menschheit. Mit dem Historiker [[Egon Flaig]] bezeichnet Ley den [[Scharia-Islam]] als „die schlimmste Gefahr für Demokratie und Menschenrechte im 21. Jahrhundert“. Nur ein Islam ohne Scharia sei mit den Menschenrechten vereinbar. Doch diese Vision bleibe Zukunftsmusik, die Realität sehe anders aus. Die so Ley – „Islamisierung Europas“ sei die sichtbarste Veränderung der meisten europäischen Gesellschaften. An dieser Entwicklung schieden sich die Geister: Während liberale und gebildete Bürger den aus Sicht Leys zunehmenden Einfluss des konservativen und radikalen Islams mit großen Bedenken betrachten und die Zukunft des Kontinents eher düster sehen würden, interpretierten ihre sogenannten progressiven Gegner diesen Prozess als kulturelle Bereicherung und Überwindung eines obsolet gewordenen Nationalstaates. Der Kampf der Vordenker eines radikalen postnationalen Europas gelte jeder nationalen Identität: Die autochthonen Europäer sollen offensichtlich auf jegliche nationale, kulturelle, religiöse sowie letztlich auch auf eine traditionelle sexuelle Identität verzichten. Selbst die radikalsten kommunistischen Intellektuellen wären seinerzeit in ihren Forderungen nicht so weit gegangen. Die Diskussionen nähmen geradezu groteske Formen an. Die Eliten der Gesellschaft würden nicht müde, große Teile der eigenen Bevölkerung des Rassismus und der Xenophobie zu bezichtigen, während große Teile der Bevölkerung längst das Vertrauen in die vermeintlichen politischen und medialen Vordenker verloren hätten.
Im ''"Selbstmord des Abendlandes"'' skizziert Ley seine an der Religionskritik der Aufklärung orientierte Vision der Entwicklung des Islam aus seinen christlichen Wurzeln heraus zur Religion von heute. Als Lösung für die Entwicklungskrise der islamisch geprägten Gesellschaften nennt Ley das Reformbeispiel des [[Reformjudentums]] ab dem 19. Jahrhundert, das den Weg zeige, wie eine Gesetzesreligion mit der Aufklärung kompatibel werden könne.


Wohlmeinende Zeitgenossen versuchten eine vermittelnde Position einzunehmen, indem sie die Argumente der widerstreitenden Kulturkämpfer vorsichtig abwägen und die bestehende Desintegration vieler muslimischer Migranten mit Bedauern zur Kenntnis nehmen würden, aber gleichzeitig auf vermeintliche historische Traditionen eines weltoffenen Islams verwiesen, die in Europa eine postmoderne Renaissance erfahren sollten. Christen böten einen Dialog der Religionen an, um bestehende Vorurteile zu beseitigen, und schämten sich reumütig der Kreuzzüge eines imperialen Christentums. „Grünbewegte preisen ihren muslimischen Gemüsehändler als Ikone einer gelungenen Integration an. Feministinnen schweigen sich lieber über den Machismus von jungen Männern mit arabischem Migrationshintergrund aus“. Gekaufte Bräute und Ehrenmorde gehörten auch nicht zu den Lieblingsthemen ihrer Gesellschaftskritik. Bildungsforscher rühmten sich, dass aufgrund vermehrter Integrationsangebote die Quote muslimischer Maturanten zunähme, während ihre Kritiker auf die steigende Zahl krimineller Delikte islamischer Migranten verwiesen.
Für Ley, einem bedingungslosen Verfechter der Aufklärung, sei der orthodoxe und der radikale Islam eine Geißel der Menschheit. Mit dem Historiker [[Egon Flaig]] bezeichnet Ley den [[Scharia-Islam]] als ''„die schlimmste Gefahr für Demokratie und Menschenrechte im 21. Jahrhundert“.'' Nur ein Islam ohne Scharia sei mit den Menschenrechten vereinbar. Doch diese Vision bleibt Zukunftsmusik, die Realität sehe anders aus. Die Islamisierung Europas sei die sichtbarste Veränderung der meisten europäischen Gesellschaften. An dieser Entwicklung scheiden sich die Geister: Während liberale und gebildete Bürger den zunehmenden Einfluss des konservativen und radikalen Islams mit großen Bedenken betrachten und die Zukunft des Kontinents eher düster sehen würden, interpretieren ihre sogenannten progressiven Gegner die Islamisierung als kulturelle Bereicherung und Überwindung eines obsolet gewordenen Nationalstaates. Der Kampf der Vordenker eines radikalen postnationalen Europas gelte jeder nationalen Identität: Die autochthonen Europäer sollen offensichtlich auf jegliche nationale,kulturelle, religiöse sowie letztlich auch auf eine traditionelle sexuelle Identität verzichten. Selbst die radikalsten kommunistischen Intellektuellen gingen seinerzeit in ihren Forderungen nicht so weit. Die Diskussionen nehmen geradezu groteske Formen an. Die Eliten der Gesellschaft werden nicht müde, große Teile der eigenen Bevölkerung des Rassismus und der Xenophobie zu bezichtigen, während große Teile der Bevölkerung längst das Vertrauen in die vermeintlichen politischen und medialen Vordenker verloren hätten.


Den laut Ley exorbitanten Judenhass vieler Muslime und die Verachtung des Christentums relativierten die „Islam-Verteidiger“ mit dem, so Ley, Vorwurf eines anti-islamischen Rassismus der einheimischen Bevölkerung. Die politischen und intellektuellen Eliten stünden den Integrationsproblemen hilflos gegenüber und würden den Scherbenhaufen, den sie da angerichtet haben, am liebsten verschweigen. Eine öffentliche Debatte über die Zukunft der europäischen Einwanderungsländer werde von ihnen deshalb so weit wie möglich vermieden. Die Antwort auf den Zivilisationscrash könne deshalb nur in der Rückbesinnung auf die Grundlagen der europäischen Kulturen liegen: der nationalen, ethnischen, religiösen und kulturellen Vielfalt und der europäischen Werte des Humanismus und der Aufklärung.
Wohlmeinende Zeitgenossen versuchten eine vermittelnde Position einzunehmen, indem sie die Argumente der widerstreitenden Kulturkämpfer vorsichtig abwägen und die bestehende Desintegration vieler muslimischer Migranten mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, aber gleichzeitig auf vermeintliche historische Traditionen eines weltoffenen Islams verweisen, die in Europa eine postmoderne Renaissance erfahren sollen. Christen bieten einen Dialog der Religionen an, um bestehende Vorurteile zu beseitigen, und schämen sich reumütig der Kreuzzüge eines imperialen Christentums. ''"Grünbewegte preisen ihren muslimischen Gemüsehändler als Ikone einer gelungenen Integration an. Feministinnen schweigen sich lieber über den Machismus von jungen Männern mit arabischem Migrationshintergrund aus".'' Gekaufte Bräute und Ehrenmorde gehören auch nicht zu den Lieblingsthemen ihrer Gesellschaftskritik. Bildungsforscher rühmen sich, dass aufgrund vermehrter Integrationsangebote die Quote muslimischer Maturanten zunähme, während ihre Kritiker auf die steigende Zahl krimineller Delikte islamischer Migranten verweisen.


Laut [[Peter Münch (Journalist)|Peter Münch]] von der [[Süddeutsche Zeitung|SZ]] will Ley nicht zwischen einem radikalen und einem moderaten Islam differenzieren. Bei einer Podiumsdiskussion habe sich Ley mit der Äußerung, Europa stehe „eine Islamisierung und eine [[Endlösung der Judenfrage|Endlösung des Judentums]] bevor“, auch vor historischen Parallelen nicht gescheut.<ref>Peter Münch: [https://www.sueddeutsche.de/politik/oesterreich-umarmung-in-wien-1.4330455 ''Umarmung in Wien.''] www.sueddeutsche.de, 14. Februar 2019</ref>
Den exorbitanten Judenhass vieler Muslime und die Verachtung des Christentums relativieren die „Islam-Verteidiger“ mit dem, so Ley, Vorwurf eines anti-islamischen Rassismus der einheimischen Bevölkerung. Die politischen und intellektuellen Eliten stünden den Integrationsproblemen hilflos gegenüber und würden den Scherbenhaufen, den sie da angerichtet haben, am liebsten verschweigen. Eine öffentliche Debatte über die Zukunft der europäischen Einwanderungsländer werde von ihnen deshalb so weit wie möglich vermieden. Die Antwort auf den Zivilisationscrash könne deshalb nur in der Rückbesinnung auf die Grundlagen der europäischen Kulturen liegen: der nationalen, ethnischen, religiösen und kulturellen Vielfalt und der europäischen Werte des Humanismus und der Aufklärung.


== Kritik ==
== Fernsehen, Medien ==
Erste Auftritte hatte Michael Ley als Experte zum Nationalsozialismus in den Dokumentationen von [[Petrus van der Let]] wie "Erlöser"<ref>{{Internetquelle |autor=NiNa.Az |url=https://www.wikidata.de-de.nina.az/Petrus_van_der_Let.html |titel=Petrus van der Let |datum=2023-11-30 |sprache=de-DE |abruf=2024-03-27}}</ref>, die sich mit rechter Esoterik heute und den Anfängen des Nationalsozialismus beschäftigen. Ley interpretiert den Nationalsozialismus als politische Religion. Es sei ein "perverses" christliches Erlösungsmodell mit den Wurzeln in den Anfängen des Christentums. Es folgten Auftritte bei "eswerdelichttv" (OktoTV) zu den Themen Esoterik und Judenhass im Islam, Talk im Hangar 7 (Servus TV), Im Zentrum (ORF) zu den Themen Migration, Antisemitismus und islamistischer Terrorismus. Hier verteidigte er vehement eine migrations- und islamkritischen Standpunkt. "Islamismus" sei für Ley nur eine Erfindung von "Gutmenschen", die den Zusammenhang zwischen Islam und Gewalt nicht sehen wollten<ref>{{Internetquelle |url=https://de.linkedin.com/pulse/talktalk-im-hangar-7-antisemitische-attacken-woher-kommt-karaduman |titel=TalkTalk im Hangar-7 {{!}} Antisemitische Attacken: Woher kommt die neue Judenfeindlichkeit? |sprache=de |abruf=2024-03-27}}</ref>.


2017 trat er neben [[Henryk M. Broder]], [[Laila Mirzo]], [[Birol Kilic]] und Ex-Vizekanzler [[Heinz-Christian Strache]] im Kursalon in Österreich bei einer Diskussion über das Judenbild im Islam auf<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Münch |url=https://www.sueddeutsche.de/politik/oesterreich-umarmung-in-wien-1.4330455 |titel=Umarmung in Wien |datum=2019-02-14 |sprache=de |abruf=2024-03-18}}</ref>. Auf dieser Veranstaltung bezeichnete der den muslimischen Politikwissenschaftler Dr. [[Farid Hafez]] als Mitglied der Muslimbrüder, was eine gerichtliche Auseinandersetzung und Strafgeld für Michael Ley nach sich zog<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Möseneder |url=https://www.derstandard.at/story/2000101924771/prozess-um-ueble-nachrede-muslimbrueder-und-mainstreammedien |titel=Prozess um üble Nachrede: Muslimbrüder und Mainstreammedien |werk=https://www.derstandard.at/story/2000101924771/prozess-um-ueble-nachrede-muslimbrueder-und-mainstreammedien |datum=2019 |abruf=2024-03-18}}</ref>. Danach hielt er wiederholt Vorträge vor Versammlungen der AfD und sprach auch als Experte für Migration auf Einladung der AfD im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=j5cE5x3eWHk |titel=Dr. Michael Ley: "Eine neue Weltordnung, die Migration als Menschenrecht fordert!" |sprache=de-DE |abruf=2024-03-18}}</ref>.


== Tod ==
Der in [[Klagenfurt]] lebende österreichische Sozialwissenschafter Armin Muftic schrieb über die jüngsten Beiträge Leys wie folgt: <ref> https://www.academia.edu/7041574/Antiislamische_Leidenschaft_eines_Koran-Experten_Michael_Leys_pseudowissenschaftlicher_Ausflug_in_die_Koran-Exegese </ref>
Wenige Tage nach seinem Tod veröffentlichten [[Michael Stürzenberger]] und der Publizist der neuen Rechten, [[Martin Lichtmesz]], Nachrufe auf Michael Ley. Laut Stürzenberger hätte Ley sich nach dem plötzlichen Tod seiner Frau das Leben genommen.


== Weblinks ==
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* {{DNB-Portal|11542332X}}


== Einzelnachweise ==
''"Der antijüdische Genozid gilt als meistbekannte und als eine der brutalsten Massenvernichtung auf der Welt. Mit einer hohen sprachlichen Eloquenz versucht Ley die einen als antisemitismusrein und den islamisch Anderen als antisemitismusverdorben zu deklarieren. Bei den ersten betrachtet er Holocaust als Vergangenheit, während er dem zweiten Holocaust als potentielle Zukunft zuschreibt. So ergibt sich die Möglichkeit, die eigene Vergangenheit reinzuwaschen. Für Ley ist ausschließlich Muslim wichtig – der „Jud“ dient da nur als Instrument. Solch einen psychischen Zustand nenne ich (pseudo-)philosemitische Islamophobie. Ley beweist, dass man den Islam auch durch Judeophilie hassen kann - eine Logik, die besagt, der Feind meines Feindes ist mein Freund, oder, wenn man Juden liebt, dann muss man unweigerlich Muslime hassen. Wenn Islamophobiker den Islam verachtet, dann weiß er bestimmt, dass auch Juden ähnliche Sitten und Bräuche praktizieren (zum Beispiel Zirkumzision). Deswegen ist sein Hass ein doppelter - auch dann wenn er Juden mit seinem Hass nicht umfassen will. Er hasst also auch denjenigen, dessen Name er nicht mehr erwähnen darf. Dessen Name erwähnt er nur dann, wenn er ihn gegen den Muslim instrumentalisieren will, um sich als Antirassist zu inszenieren."''
<references />


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== Weblinks ==

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[[Kategorie:Politikwissenschaftler]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1955]]
[[Kategorie:Gestorben 2023]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
* https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/searchresults?query=affiliate_fct_role_normdata%3A%28%22http%3A%2F%2Fd-nb.info%2Fgnd%2F11542332X_1_affiliate_fct_involved%22%29&isThumbnailFiltered=false
|NAME=Ley, Michael
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|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Politikwissenschafter
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|STERBEORT=
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Aktuelle Version vom 30. April 2024, 22:14 Uhr

Michael Ley (* 1955 in Konstanz; † 23. Oktober 2023)[1] war ein österreichischer Politikwissenschaftler.[2]

Leben

Ley studierte Soziologie in Berlin und Bremen und habilitierte sich an der Universität Innsbruck.[3] Bis zur Auflösung des Instituts im Jahr 2005 war er Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Politik, Religion und Anthropologie der Ludwig Boltzmann Gesellschaft in Innsbruck.[4]

Kritik am Islamismus

Ley publizierte 2012 Die kommende Revolte bei Wilhelm Fink, München. Juli 2015 kam im Hintergrund Verlag, Osnabrück, sein Buch Der Selbstmord des Abendlandes. Die Islamisierung Europas heraus. In der Wiener Tageszeitung Die Presse hat Ley einige Thesen aus seinem Buch dargelegt.[2] 2018 war Ley Mitherausgeber des Bandes Nationalmasochismus im Verlag Antaios des neurechten Publizisten Götz Kubitschek.

Im Selbstmord des Abendlandes skizziert Ley seine an der Aufklärung orientierte Vision der Entwicklung des Islam aus seinen christlichen Wurzeln heraus zur Religion von heute. Als Lösung für die Entwicklungskrise der islamisch geprägten Gesellschaften nennt Ley das Reformbeispiel des Reformjudentums ab dem 19. Jahrhundert, das den Weg zeige, wie eine Gesetzesreligion mit der Aufklärung kompatibel werden könne.

Für Ley ist der orthodoxe und der radikale Islam eine Geißel der Menschheit. Mit dem Historiker Egon Flaig bezeichnet Ley den Scharia-Islam als „die schlimmste Gefahr für Demokratie und Menschenrechte im 21. Jahrhundert“. Nur ein Islam ohne Scharia sei mit den Menschenrechten vereinbar. Doch diese Vision bleibe Zukunftsmusik, die Realität sehe anders aus. Die – so Ley – „Islamisierung Europas“ sei die sichtbarste Veränderung der meisten europäischen Gesellschaften. An dieser Entwicklung schieden sich die Geister: Während liberale und gebildete Bürger den aus Sicht Leys zunehmenden Einfluss des konservativen und radikalen Islams mit großen Bedenken betrachten und die Zukunft des Kontinents eher düster sehen würden, interpretierten ihre sogenannten progressiven Gegner diesen Prozess als kulturelle Bereicherung und Überwindung eines obsolet gewordenen Nationalstaates. Der Kampf der Vordenker eines radikalen postnationalen Europas gelte jeder nationalen Identität: Die autochthonen Europäer sollen offensichtlich auf jegliche nationale, kulturelle, religiöse sowie letztlich auch auf eine traditionelle sexuelle Identität verzichten. Selbst die radikalsten kommunistischen Intellektuellen wären seinerzeit in ihren Forderungen nicht so weit gegangen. Die Diskussionen nähmen geradezu groteske Formen an. Die Eliten der Gesellschaft würden nicht müde, große Teile der eigenen Bevölkerung des Rassismus und der Xenophobie zu bezichtigen, während große Teile der Bevölkerung längst das Vertrauen in die vermeintlichen politischen und medialen Vordenker verloren hätten.

Wohlmeinende Zeitgenossen versuchten eine vermittelnde Position einzunehmen, indem sie die Argumente der widerstreitenden Kulturkämpfer vorsichtig abwägen und die bestehende Desintegration vieler muslimischer Migranten mit Bedauern zur Kenntnis nehmen würden, aber gleichzeitig auf vermeintliche historische Traditionen eines weltoffenen Islams verwiesen, die in Europa eine postmoderne Renaissance erfahren sollten. Christen böten einen Dialog der Religionen an, um bestehende Vorurteile zu beseitigen, und schämten sich reumütig der Kreuzzüge eines imperialen Christentums. „Grünbewegte preisen ihren muslimischen Gemüsehändler als Ikone einer gelungenen Integration an. Feministinnen schweigen sich lieber über den Machismus von jungen Männern mit arabischem Migrationshintergrund aus“. Gekaufte Bräute und Ehrenmorde gehörten auch nicht zu den Lieblingsthemen ihrer Gesellschaftskritik. Bildungsforscher rühmten sich, dass aufgrund vermehrter Integrationsangebote die Quote muslimischer Maturanten zunähme, während ihre Kritiker auf die steigende Zahl krimineller Delikte islamischer Migranten verwiesen.

Den laut Ley exorbitanten Judenhass vieler Muslime und die Verachtung des Christentums relativierten die „Islam-Verteidiger“ mit dem, so Ley, Vorwurf eines anti-islamischen Rassismus der einheimischen Bevölkerung. Die politischen und intellektuellen Eliten stünden den Integrationsproblemen hilflos gegenüber und würden den Scherbenhaufen, den sie da angerichtet haben, am liebsten verschweigen. Eine öffentliche Debatte über die Zukunft der europäischen Einwanderungsländer werde von ihnen deshalb so weit wie möglich vermieden. Die Antwort auf den Zivilisationscrash könne deshalb nur in der Rückbesinnung auf die Grundlagen der europäischen Kulturen liegen: der nationalen, ethnischen, religiösen und kulturellen Vielfalt und der europäischen Werte des Humanismus und der Aufklärung.

Laut Peter Münch von der SZ will Ley nicht zwischen einem radikalen und einem moderaten Islam differenzieren. Bei einer Podiumsdiskussion habe sich Ley mit der Äußerung, Europa stehe „eine Islamisierung und eine Endlösung des Judentums bevor“, auch vor historischen Parallelen nicht gescheut.[5]

Fernsehen, Medien

Erste Auftritte hatte Michael Ley als Experte zum Nationalsozialismus in den Dokumentationen von Petrus van der Let wie "Erlöser"[6], die sich mit rechter Esoterik heute und den Anfängen des Nationalsozialismus beschäftigen. Ley interpretiert den Nationalsozialismus als politische Religion. Es sei ein "perverses" christliches Erlösungsmodell mit den Wurzeln in den Anfängen des Christentums. Es folgten Auftritte bei "eswerdelichttv" (OktoTV) zu den Themen Esoterik und Judenhass im Islam, Talk im Hangar 7 (Servus TV), Im Zentrum (ORF) zu den Themen Migration, Antisemitismus und islamistischer Terrorismus. Hier verteidigte er vehement eine migrations- und islamkritischen Standpunkt. "Islamismus" sei für Ley nur eine Erfindung von "Gutmenschen", die den Zusammenhang zwischen Islam und Gewalt nicht sehen wollten[7].

2017 trat er neben Henryk M. Broder, Laila Mirzo, Birol Kilic und Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache im Kursalon in Österreich bei einer Diskussion über das Judenbild im Islam auf[8]. Auf dieser Veranstaltung bezeichnete der den muslimischen Politikwissenschaftler Dr. Farid Hafez als Mitglied der Muslimbrüder, was eine gerichtliche Auseinandersetzung und Strafgeld für Michael Ley nach sich zog[9]. Danach hielt er wiederholt Vorträge vor Versammlungen der AfD und sprach auch als Experte für Migration auf Einladung der AfD im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages[10].

Tod

Wenige Tage nach seinem Tod veröffentlichten Michael Stürzenberger und der Publizist der neuen Rechten, Martin Lichtmesz, Nachrufe auf Michael Ley. Laut Stürzenberger hätte Ley sich nach dem plötzlichen Tod seiner Frau das Leben genommen.

Einzelnachweise

  1. Werner Reichel: Michael Ley (1955–2023). In: Frank & Frey. 29. Oktober 2023, abgerufen am 30. Oktober 2023 (deutsch).
  2. a b Michael Ley: Islamisierung Europas: Nein, ich habe keine Visionen. In: diepresse.com. 19. Juni 2015, abgerufen am 9. Februar 2024.
  3. Mitteilungsblatt der Universität Innsbruck, 16. Juni 1999
  4. Ludwig Boltzmann Gesellschaft: LBI für Politik, Religion und Anthropologie
  5. Peter Münch: Umarmung in Wien. www.sueddeutsche.de, 14. Februar 2019
  6. NiNa.Az: Petrus van der Let. 30. November 2023, abgerufen am 27. März 2024 (deutsch).
  7. TalkTalk im Hangar-7 | Antisemitische Attacken: Woher kommt die neue Judenfeindlichkeit? Abgerufen am 27. März 2024.
  8. Peter Münch: Umarmung in Wien. 14. Februar 2019, abgerufen am 18. März 2024.
  9. Michael Möseneder: Prozess um üble Nachrede: Muslimbrüder und Mainstreammedien. In: https://www.derstandard.at/story/2000101924771/prozess-um-ueble-nachrede-muslimbrueder-und-mainstreammedien. 2019, abgerufen am 18. März 2024.
  10. Dr. Michael Ley: "Eine neue Weltordnung, die Migration als Menschenrecht fordert!" Abgerufen am 18. März 2024 (deutsch).