„Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Verband
{{Infobox Verband
| Name = Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e.V.
| Name = Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e. V.
| Abkürzung = wvib Schwarzwald AG
| Logo = Wvib_Logo2005.svg
| Logo = Wvib Logo RGB.jpg
| Gründungsdatum = 1946
| Logogrösse =
| Sitz = Freiburg im Breisgau
| Gründungsdatum = 1946
| Präsident = Klaus Endress
| Ort =
| Geschäftsführer = Dr. Christoph Münzer
| Rechtsform =
| Mitglieder = 1.006 Unternehmen <br>(Stand: April 2015)<ref> "Wer spricht für die badische Wirtschaft?", in: Badische Neueste Nachrichten, 10.4.2015, S.5.</ref>
| Zweck =
| Sitz = [[Freiburg im Breisgau]]
| Auflösungsdatum =
| Präsident = Bert Sutter
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| Vizepräsidentin =
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| Generalsekretärin =
| Vorstand =
| Direktorium =
| Geschäftsführer = Christoph Münzer
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| Ehemalige Vorstände =
| Mitglieder = 1.026 Unternehmen<br />(Stand: Januar 2023)
| Zweigstelle =
| Umsatz =
| Mitarbeiter =
| Organisationstyp =
| Website = [http://www.wvib.de/ www.wvib.de]
| Website = [http://www.wvib.de/ www.wvib.de]
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[[Datei:wvib-haus2011.jpg|mini|Das wvib-Haus, Freiburg im Breisgau]]
Der '''Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden''' e.&nbsp;V. (wvib, auch wvib Schwarzwald AG) ist ein [[Wirtschaftsverband]] für den industriellen [[Mittelstand]], Sprachrohr und Dienstleister für mittelständische Unternehmen in Familienbesitz. Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirtschaften 1.040 produzierende Unternehmen mit 384.000 Beschäftigten weltweit 75 Milliarden Euro Umsatz. Der Verband hat über 60 hauptamtliche Mitarbeiter.


Der Sitz ist seit 1999 das wvib-Haus in der Merzhauser Straße in [[Freiburg im Breisgau]].
<!-- Einleitung -->
Der '''Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e.V.''' (Eigene Schreibweise der Abkürzung: wvib) ist ein unabhängiger Dienstleistungsverband für den familiengeprägten industriellen Mittelstand aller Branchen. Im wvib sind aktuell (2015) mehr als 1000 produzierende mittelständische Betriebe mit Sitz in 14 Landkreisen der [[Schwarzwald|Schwarzwaldregion]] [[Baden-Württemberg|Baden-Württembergs]], sowie vereinzelt in [[Bayern]], [[Frankreich]] und der [[Schweiz]] mit ca. 185.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 37 Milliarden Euro organisiert. Durch die freiwillige Mitgliedschaft unterscheidet sich der Verband von Industrie- und Handelskammern, ebenso grenzt er sich durch seinen Schwerpunkt auf dem systematisierten Erfahrungsaustausch von Arbeitgeberverbänden zur Interessenvertretung ab. Der Verband bezeichnet das Netzwerk seiner Mitgliedsunternehmen als die „Schwarzwald AG“.<ref>wvib (Hrsg.), Wissen & Wärme – Der Newsletter der Schwarzwald AG, März 2015, S.8.</ref> Ziel ist laut Satzung die „Sicherung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des produzierenden industriellen Mittelstands im südwestdeutschen Raum“.<ref>Aus: wvib (Hrsg.), Satzung, Stand: 11. November 2011.</ref> Der wvib versteht sich und seine Mitglieder als Werte-, Leistungs- und Schicksalsgemeinschaft.<ref> Endress, Klaus; Münzer, Christoph: „Der Schwarzwald als Leistungsgemeinschaft“, in: Badische Zeitung, Sonderveröffentlichung Wirtschaft in Südbaden, 10. Januar 2015, S.2 sowie „Wir agieren schneller“, Interview mit Klaus Endress, in: Econo, Spezial Industriemesse i+e, 21. Dezember 2012, S.4f.</ref> Der Sitz des Verbands ist seit 1999 das wvib-Haus in der Merzhauser Straße.<br>

[[Datei:wvib-haus2011.jpg|mini| Das wvib-Haus. Entwurf von [http://www.geis-brantner.de/ Geis und Brantner Architekten], Freiburg.]]


== Geschichte und Mitglieder ==
== Geschichte und Mitglieder ==
Die Ursprünge des Verbandes liegen in den 1946 in der [[Französische Besatzungszone|französischen Besatzungszone]] geschaffenen industriellen Fachvereinigungen.<ref>Diese existierten spätestens ab dem 9. Mai 1946, siehe Vermerk in: Einschreiben Geldschrankfabrik Johann Geercken K.G. (Achern), Hr. Witz an Fachvereinigung Gießereien, Maschinen und sonstige Metallverarbeitung, Freiburg, Herrn Reimann, 24. Mai 1946. Landesarchiv Baden-Württemberg / Staatsarchiv Freiburg, Bestand C 38 / 1 (Badisches Ministerium der Wirtschaft und Arbeit), Signatur 491.</ref> 44 Mitglieder aus vier dieser Fachvereinigungen (Maschinenbau und Gießereien, Drahtzieherei und Kaltwalzwerke, Metallverarbeitung, Metallgießereien) gründeten 1946 die übergreifende „Fachvereinigung der Metallindustrie“ mit Sitz im Freiburger Stadtteil [[Sankt Georgen (Freiburg im Breisgau)|St. Georgen]]. Damit reagierten die Gründungsmitglieder auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, insbesondere auf die Demontagen, die wirtschaftliche Dezentralisierung sowie den Mangel an Rohstoffen und anderen Produktionsressourcen. So fungierte der Verband anfangs vornehmlich als Metalltauschbörse.


1948 benannten die Mitglieder den Zusammenschluss in „Wirtschaftsverband Eisen- und Metallindustrie Baden e.&nbsp;V.“ um, ab 1966 bürgerte sich die Abkürzung wvib ein, 1969 erhielt der Verband seinen bis heute gültigen Namen. Konzeptionell prägend für den wvib war die lange Amtszeit der Freiburger Volkswirtin Magda Scheffelt, die von 1957 bis 1985 als Hauptgeschäftsführerin eine der wenigen Frauen in der bundesdeutschen Verbandslandschaft der Nachkriegszeit war. Sie richtete den Verband organisatorisch neu aus, führte Kriterien der Messbarkeit ein und orientierte sich dabei an den konkreten Bedürfnissen der mittelständischen Unternehmer. 1980 erhielt sie für ihre Verdienste das Bundesverdienstkreuz.<ref>{{DDB|Objekt|QHAPVJZZGCJ24UAAM2HX3YLNZFPGBJGP| Freiburg im Breisgau: Dr. Magda Scheffelt vom WVIB erhält das Bundesverdienstkreuz}}</ref>
Die Ursprünge des wvib liegen in den 1946 in der [[Französische Besatzungszone|französischen Besatzungszone]] geschaffenen industriellen Fachvereinigungen. 44 Mitglieder aus vier dieser Fachvereinigungen (Maschinenbau und Gießereien, Drahtzieherei und Kaltwalzwerke, Metallverarbeitung, Metallgießereien) gründeten 1946 die übergreifende „Fachvereinigung der Metallindustrie“ mit Sitz im Freiburger Stadtteil [[Sankt_Georgen_(Freiburg_im_Breisgau)|St. Georgen]]. Damit reagierten die Gründungsmitglieder auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, insbesondere auf die Demontagen, die wirtschaftliche Dezentralisierung sowie den Mangel an Rohstoffen und anderen Produktionsressourcen. So fungierte fungierte der Verband anfangs vornehmlich als Metalltauschbörse. Diese Entstehungsbedingungen und bedingten langfristig den besonderen Charakter des wvib als Industrieverband von Unternehmern für Unternehmer mit einem Schwerpunkt auf dem Erfahrungsaustausch und der Selbsthilfe seiner Mitglieder.<br>


Der Verband bezeichnet die Gesamtheit der mittelständischen Unternehmen in der Verbandsregion als die „Schwarzwald AG“. 2014 wurde die Abrechnungsgesellschaft (GmbH) des eingetragenen Vereins wvib in eine sogenannte kleine Aktiengesellschaft, die „wvib Schwarzwald AG“, umgewandelt.<ref>[http://www.pz-news.de/wirtschaft_artikel,-Die-Schwarzwald-AG-ist-jetzt-amtlich-_arid,523749.html Pforzheimer Zeitung: Die Schwarzwald AG ist jetzt amtlich]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-25 01:07:11 InternetArchiveBot |url=http://www.pz-news.de/wirtschaft_artikel,-Die-Schwarzwald-AG-ist-jetzt-amtlich-_arid,523749.html }}</ref>
[[Datei:deblocage1946_800px.jpg|mini| Bescheinigung der französischen Besatzungsmacht über die Demontage von vier Maschinen für den Automobilbau in [[Furtwangen]].]]


== Dienstleistungen ==
1948 benannten die Mitglieder den Zusammenschluss um in „Wirtschaftsverband Eisen- und Metallindustrie Baden e.V.“, ab 1966 bürgerte sich die Abkürzung wvib ein, 1969 erhielt der Verband seinen bis heute gültigen Namen. Konzeptionell prägend für den wvib war die lange Amtszeit der Freiburger Volkswirtin Dr. Magda Scheffelt, die von 1957 bis 1985 als Hauptgeschäftsführerin eine der wenigen Frauen in der bundesdeutschen Verbandslandschaft der Nachkriegszeit war. Sie richtete den Verband organisatorisch neu aus, führte Kriterien der Meßbarkeit ein und orientierte sich dabei an den konkreten Bedürfnissen der mittelständischen Unternehmer. 1980 erhielt sie für ihre Verdienste das Bundesverdienstkreuz.<ref>https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/QHAPVJZZGCJ24UAAM2HX3YLNZFPGBJGP </ref> <br>
Kernstück des Dienstleistungsangebots des wvib ist seit 1965 der organisierte Erfahrungsaustausch auf der Ebene der Firmenchefs, Inhaber und Geschäftsführer. Dieses Format des Erfahrungsaustauschs wurde sukzessive erweitert auf rund fünfzig unterschiedliche betriebliche Fach- und Führungsgruppen.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=6MMOt-uF6io Südbaden TV – Interview mit Dr. Christoph Münzer zum Erfahrungsaustausch]</ref>


Der Verband führt Seminare und Lehrgänge im Rahmen der wvib-Akademie durch und bietet darüber hinaus beispielsweise die Vermittlung von Führungspersonal, jährliche, regional- und branchenmäßig differenzierte Konjunkturumfragen sowie einen regional bzw. nach Berufsgruppen angepassten Lohn- und Gehaltsvergleich.
Der Kern der Mitgliedsunternehmen hat seinen Ursprung im Strukturwandel - insbesondere des [[Uhrenproduktion_im_Schwarzwald|Uhrenhandwerks]] - im Schwarzwald, das sich bis auf das frühe 19. Jahrhundert zurückführen lässt. Im Zuge der [[Industrielle_Revolution|industriellen Revolution]] entstanden aus familiären Handwerksbetrieben (siehe: [[Verlagssystem]]) erste feinmechanische Industrien.<ref>Ott, Hugo: Der Schwarzwald. Die wirtschaftliche Entwicklung seit dem ausgehenden 18. Jh., in:
E. Liehl und W. D. Sick (Hg.), Der Schwarzwald, Beiträge zur Landeskunde (= Veröffentlichungen des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br.; Bd. 47), Bühl 1981, S. 390-406.</ref> Ein Beispiel hierfür sind die Unternehmen des so genannten „Gear Valley“, die sich als Hersteller von Antriebstechnik zu Zulieferern der Automobilindustrie entwickelten.<ref>http://www.gearvalley.com/</ref> Auch die stark vertretene Kunststoffindustrie beliefert vielfach die KFZ-Hersteller. Die optische Industrie veränderte sich in den Nachkriegsjahrzehnten sukzessive in Richtung der modernen Sensorik - ein Trend, der bis heute anhält. Feinmechanischer Betriebe entwickelten sich beispielsweise in Richtung der Medizintechnik, mit einem besonderen Schwerpunkt im Raum [[Tuttlingen]].


Im Zweijahresturnus organisiert der Verband in Freiburg seit 1983 die dreitägige Industriemesse i+e mit zuletzt 364 Ausstellern und knapp 10.000 Besuchern.<ref>[http://www.ie-messe.de/index.php?option=com_content&view=article&id=39&Itemid=87&lang=de/ Industriemesse i+e: Entwicklung der Besucher- und Ausstellerzahlen]{{Toter Link|date=2018-03 |archivebot=2018-03-25 01:07:11 InternetArchiveBot |url=http://www.ie-messe.de/index.php?option=com_content&view=article&id=39&Itemid=87&lang=de%2F }}</ref> 2018 wurde die Messe in Industriemesse ie umbenannt.


== Dienstleistungen ==
== Positionen ==
Dazu zählten unter anderem die positive Einschätzung des [[Transatlantisches Freihandelsabkommen|transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP]]<ref>Lachen oder weinen? Das Freihandelsabkommen TTIP ist in aller Munde. Kommentar Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer, in: [[Econo]], 30. April 2015, S. 51.</ref> und die Verabschiedung einer Resolution zur Flüchtlingsfrage durch die Mitgliedsunternehmen auf der Jahreshauptversammlung 2015.<ref>[https://web.archive.org/web/20160325200320/https://www.wvib.de/images/Presse/wvib-Pressemeldungen/Fl%C3%BCchtlingsresolution_2015-11-09.pdf Resolution „Flüchtlinge: Verpflichtung und Chance“ (PDF-Dokument)]</ref>
Zur Reform der Erbschaftsteuer in Deutschland vertrat Verbandspräsident Klaus Endress die Position betroffener Familienunternehmen.<ref> {{Webarchiv|text=wvib-Präsident Endress zum Entwurf der Erbschaftsteuer: „Geschlachtete Kühe kann man nicht mehr melken“ |url=http://www.pz-news.de/wirtschaft_artikel,-wvib-Praesident-Endress-zum-Entwurf-der-Erbschaftsteuer-%E2%80%9EGeschlachtete-Kuehe-kann-man-nicht-mehr-melk-_arid,1026879.html |wayback=20160325200325 }}, in: [[Pforzheimer Zeitung]] vom 10. Juni 2015.</ref> Im Februar 2016 wurde zusammen mit der [[IG Metall]] Freiburg, der IHK Südlicher Oberrhein und der [[Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg|IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg]] ein Thesenpapier für bessere Bildung vorgestellt.<ref>Schulterschluss für bessere Bildung. Wirtschaftsvertreter in der Region kritisieren Überakademisierung und intransparente Schullandschaft, in: [[Der Sonntag (Badische Zeitung)|Der Sonntag]], 21. Februar 2016, S. 7.</ref> Klaus Endress formulierte im Rahmen der Jahreshauptversammlung des wvib im November 2016 einen Appell für die Europäische Idee und den freien Handel, den er mit scharfer Kritik an Populisten wie [[Donald Trump]], der [[Alternative für Deutschland|AfD]] und dem französischen [[Front National]] verband.<ref>[http://www.badische-zeitung.de/endress-mag-die-afd-nicht Endress mag die AfD nicht. wvib-Chef positioniert sich klar], in: [[Badische Zeitung]] vom 18. November 2016.</ref>


Im März 2017 initiierten Gremien und Mitglieder des Verbands eine Initiative unter dem Namen ''Einigkeit.Recht.Freiheit.'', mit der sie „in diesem Jahr entscheidender politischer Weichenstellungen“ (Klaus Endress) zahlreiche Unterstützer für Demokratie, Rechtsstaat, soziale Marktwirtschaft und Europa gewinnen konnten.<ref>[https://www.wvib.de/einigkeitrechtfreiheit/2121-einigkeit-recht-freiheit-die-schwarzwald-ag-fuer-demokratie-und-marktwirtschaft-in-Europa Einigkeit.Recht.Freiheit. – Worum es geht.] Website "Einigkeit.Recht.Freiheit.", Artikel vom 28. März 2017</ref>
Kernstück des Dienstleistungsangebots des wvib war und ist der organisierte Erfahrungsaustausch (als „Erfa“ bezeichnet), zunächst auf der Ebene der Firmenchefs. Seit 1965 existiert diese sogenannte „Chef-Erfa“, in der sich Inhaber und Geschäftsführer untereinander austauschen. Dieses Format des Erfahrungsaustauschs wurde sukzessive erweitert auf rund fünfzig unterschiedliche betriebliche Fach- und Führungsgruppen (beispielsweise Personalleiter, Marketingleiter, Controller, Qualitätsmanager, PR-Manager, etc.).<br>
Seminare und Lehrgänge im Rahmen der wvib-Akademie ergänzen das Angebot. Hier unterrichten externe Experten die Mitglieder zu häufig nachgefragten betrieblichen Themen. Der Verband unterstützt seine Mitglieder darüber hinaus beispielsweise durch die Vermittlung von Führungspersonal, einen Online-Stellenmarkt,<ref>http://stellenmarkt.wvib.de/</ref> jährliche, regional- und branchenmäßig differenzierte Konjunkturumfragen sowie einen regional bzw. nach Berufsgruppen angepassten Lohn- und Gehaltsvergleich. Der Verband veranstaltet die jährliche Mitgliederversammlung sowie verschiedene informelle Veranstaltungen zur Vernetzung der Mitglieder.<br>

Aktuell achtzehn Berater (Stand: März 2015) des wvib unterstützen die Mitgliedsunternehmen mit Informationen aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Technologie und Recht.<br>
Im Zweijahresturnus organisiert der wvib in Freiburg seit 1983 die dreitägige Industriemesse i+e mit zuletzt 364 Ausstellern und knapp 10.000 Besuchern.<ref>http://www.ie-messe.de/index.php?option=com_content&view=article&id=39&Itemid=87&lang=de</ref><br>


== Organisation ==
== Organisation ==
Der Verband ist nach demokratischen Prinzipien strukturiert. Präsident im Ehrenamt ist Klaus Endress, Verwaltungsratschef der [[Endress%2BHauser|Endress+Hauser AG]]. Ein Präsidium aus drei Unternehmern und dem Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer leitet den wvib.<ref>http://www.wvib.de/index.php?option=com_content&view=article&id=593&Itemid=474</ref> Die Wahl des Präsidenten erfolgt durch den Vorstand für eine Amtszeit von drei Jahren.<br>
Präsident im Ehrenamt ist Bert Sutter, Geschäftsführer der Sutter Medizintechnik GmbH, Emmendingen. Ein Präsidium aus drei Unternehmern und dem Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer leitet den wvib.<ref>[https://www.wvib.de/der-wvib/wvib-gremien/praesidium Das wvib-Präsidium]</ref>


Der Vorstand, bestehend aus derzeit dreizehn Unternehmerinnen und Unternehmern bestimmt die langfristige Ausrichtung des Verbandes. Er berät den Präsidenten und bestellt den Hauptgeschäftsführer. Die Mitglieder des Vorstands werden durch die Mitgliederversammlung auf drei Jahre gewählt.<br>
Der Vorstand, bestehend aus derzeit sechzehn Unternehmerinnen und Unternehmern, bestimmt die langfristige Ausrichtung des Verbandes. Er berät den Präsidenten und bestellt den Hauptgeschäftsführer. Die Mitglieder des Vorstands werden durch die Mitgliederversammlung auf drei Jahre gewählt.


Ein knapp fünfzigköpfiger, ebenfalls durch die Mitgliederversammlung auf drei Jahre gewählter Beirat berät den Vorstand.<br><br>
Ein knapp fünfzigköpfiger, ebenfalls durch die Mitgliederversammlung auf drei Jahre gewählter Beirat, berät den Vorstand.

[[Datei:HV 2014 endress-muenzer klein.jpg|mini| Die wvib-Führung: Präsident Klaus Endress (rechts) und Hauptgeschäftsführer Dr. Christoph Münzer (links) (2014)]]


'''Präsidenten des wvib'''<br>

{| class="wikitable"
|-
! Amtszeit !! Name
|-
| 1946 || Kommerzienrat Hugo Raimann (Maschinenfabrik Raimann, Freiburg)
|-
| 1947 – 1953 || Dr. Walter Maurmann ([[Georg_Fischer_AG|Georg Fischer AG]], [[Singen_(Hohentwiel)|Singen]])
|-
| 1953 – 1960 || Dipl.-Ing. Walter Hauff ([[Junghans|Gebr. Junghans AG]], Lehengericht)
|-
| 1960 – 1967 || Dr. Paul C. Katz ([[BWR_Waggonreparatur|Waggonfabrik AG]], [[Rastatt]])
|-
| 1967 – 1973 || Prof. h.c. Kurt A. Dambach ([[Swarco_Traffic_Holding|Dambach-Werke GmbH]], [[Gaggenau]])
|-
| 1973 – 1984 || Dr. h.c. Georg Herbert Endress ([[Endress%2BHauser|Endress+Hauser GmbH & Co.]], [[Maulburg]])
|-
| 1984 – 1992 || Ing. Erich Becker (KNF Neuberger GmbH<ref>http://www.knf.de/</ref>, Freiburg-[[Munzingen]])
|-
| 1992 – 1996 || Dr. Georg Stierle ([[Swarco_Traffic_Holding|Dambach-Werke GmbH]], [[Gaggenau]])
|-
| 1996 – 2002 || Werner Thieme (THIEME GmbH & Co. KG <ref>http://www.thieme.eu/de/home</ref>, [[Teningen]])
|-
| 2002 - 2008 || Peter Pfeiffer (Ing. Erich Pfeiffer GmbH, (heute: Aptar<ref>http://www.aptar.com/</ref>) [[Radolfzell]])
|-
| seit 2008 || Klaus Endress ([[Endress%2BHauser|Endress+Hauser AG]], [[Reinach_BL|Reinach]]/[[Schweiz]])
|}
<br>


'''Hauptgeschäftsführer des wvib'''<br>

{| class="wikitable"
|-
! Amtszeit !! Name
|-
| 1946 - 1947 || Herr Hoffmann
|-
| 1947 - 1957 || Ernst Wagner
|-
| 1957 - 1985 || Dr. Magda Scheffelt
|-
| 1985 - 2004 || Dr. Karl V. Ullrich
|-
| seit 2005 || Dr. Christoph Münzer
|}
<br>

== Publikationen ==

Der Verband publiziert monatlich den Newsletter „Wissen & Wärme“ und einen jährlichen Geschäftsbericht.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.wvib.de/#/ Offizielle Website]


== Einzelnachweise ==
* [http://www.wvib.de/ Wirtschaftsverband industrieller Unternehmen Baden e.V.]
<references responsive />


[[Kategorie:Wirtschaftsverband (Deutschland)]]
* [http://www.ie-messe.de/ Industriemesse i+e]
[[Kategorie:Gegründet 1946]]

[[Kategorie:Verein (Freiburg im Breisgau)]]
== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Wirtschaft (Baden-Württemberg)]]
<references />

Aktuelle Version vom 14. November 2023, 09:46 Uhr

Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e. V.
(wvib Schwarzwald AG)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1946
Sitz Freiburg im Breisgau
Präsident Bert Sutter
Geschäftsführer Christoph Münzer
Mitglieder 1.026 Unternehmen
(Stand: Januar 2023)
Website www.wvib.de
Das wvib-Haus, Freiburg im Breisgau

Der Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e. V. (wvib, auch wvib Schwarzwald AG) ist ein Wirtschaftsverband für den industriellen Mittelstand, Sprachrohr und Dienstleister für mittelständische Unternehmen in Familienbesitz. Im wvib – gegründet 1946 von Unternehmern für Unternehmer – erwirtschaften 1.040 produzierende Unternehmen mit 384.000 Beschäftigten weltweit 75 Milliarden Euro Umsatz. Der Verband hat über 60 hauptamtliche Mitarbeiter.

Der Sitz ist seit 1999 das wvib-Haus in der Merzhauser Straße in Freiburg im Breisgau.

Geschichte und Mitglieder

Die Ursprünge des Verbandes liegen in den 1946 in der französischen Besatzungszone geschaffenen industriellen Fachvereinigungen.[1] 44 Mitglieder aus vier dieser Fachvereinigungen (Maschinenbau und Gießereien, Drahtzieherei und Kaltwalzwerke, Metallverarbeitung, Metallgießereien) gründeten 1946 die übergreifende „Fachvereinigung der Metallindustrie“ mit Sitz im Freiburger Stadtteil St. Georgen. Damit reagierten die Gründungsmitglieder auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, insbesondere auf die Demontagen, die wirtschaftliche Dezentralisierung sowie den Mangel an Rohstoffen und anderen Produktionsressourcen. So fungierte der Verband anfangs vornehmlich als Metalltauschbörse.

1948 benannten die Mitglieder den Zusammenschluss in „Wirtschaftsverband Eisen- und Metallindustrie Baden e. V.“ um, ab 1966 bürgerte sich die Abkürzung wvib ein, 1969 erhielt der Verband seinen bis heute gültigen Namen. Konzeptionell prägend für den wvib war die lange Amtszeit der Freiburger Volkswirtin Magda Scheffelt, die von 1957 bis 1985 als Hauptgeschäftsführerin eine der wenigen Frauen in der bundesdeutschen Verbandslandschaft der Nachkriegszeit war. Sie richtete den Verband organisatorisch neu aus, führte Kriterien der Messbarkeit ein und orientierte sich dabei an den konkreten Bedürfnissen der mittelständischen Unternehmer. 1980 erhielt sie für ihre Verdienste das Bundesverdienstkreuz.[2]

Der Verband bezeichnet die Gesamtheit der mittelständischen Unternehmen in der Verbandsregion als die „Schwarzwald AG“. 2014 wurde die Abrechnungsgesellschaft (GmbH) des eingetragenen Vereins wvib in eine sogenannte kleine Aktiengesellschaft, die „wvib Schwarzwald AG“, umgewandelt.[3]

Dienstleistungen

Kernstück des Dienstleistungsangebots des wvib ist seit 1965 der organisierte Erfahrungsaustausch auf der Ebene der Firmenchefs, Inhaber und Geschäftsführer. Dieses Format des Erfahrungsaustauschs wurde sukzessive erweitert auf rund fünfzig unterschiedliche betriebliche Fach- und Führungsgruppen.[4]

Der Verband führt Seminare und Lehrgänge im Rahmen der wvib-Akademie durch und bietet darüber hinaus beispielsweise die Vermittlung von Führungspersonal, jährliche, regional- und branchenmäßig differenzierte Konjunkturumfragen sowie einen regional bzw. nach Berufsgruppen angepassten Lohn- und Gehaltsvergleich.

Im Zweijahresturnus organisiert der Verband in Freiburg seit 1983 die dreitägige Industriemesse i+e mit zuletzt 364 Ausstellern und knapp 10.000 Besuchern.[5] 2018 wurde die Messe in Industriemesse ie umbenannt.

Positionen

Dazu zählten unter anderem die positive Einschätzung des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP[6] und die Verabschiedung einer Resolution zur Flüchtlingsfrage durch die Mitgliedsunternehmen auf der Jahreshauptversammlung 2015.[7] Zur Reform der Erbschaftsteuer in Deutschland vertrat Verbandspräsident Klaus Endress die Position betroffener Familienunternehmen.[8] Im Februar 2016 wurde zusammen mit der IG Metall Freiburg, der IHK Südlicher Oberrhein und der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ein Thesenpapier für bessere Bildung vorgestellt.[9] Klaus Endress formulierte im Rahmen der Jahreshauptversammlung des wvib im November 2016 einen Appell für die Europäische Idee und den freien Handel, den er mit scharfer Kritik an Populisten wie Donald Trump, der AfD und dem französischen Front National verband.[10]

Im März 2017 initiierten Gremien und Mitglieder des Verbands eine Initiative unter dem Namen Einigkeit.Recht.Freiheit., mit der sie „in diesem Jahr entscheidender politischer Weichenstellungen“ (Klaus Endress) zahlreiche Unterstützer für Demokratie, Rechtsstaat, soziale Marktwirtschaft und Europa gewinnen konnten.[11]

Organisation

Präsident im Ehrenamt ist Bert Sutter, Geschäftsführer der Sutter Medizintechnik GmbH, Emmendingen. Ein Präsidium aus drei Unternehmern und dem Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer leitet den wvib.[12]

Der Vorstand, bestehend aus derzeit sechzehn Unternehmerinnen und Unternehmern, bestimmt die langfristige Ausrichtung des Verbandes. Er berät den Präsidenten und bestellt den Hauptgeschäftsführer. Die Mitglieder des Vorstands werden durch die Mitgliederversammlung auf drei Jahre gewählt.

Ein knapp fünfzigköpfiger, ebenfalls durch die Mitgliederversammlung auf drei Jahre gewählter Beirat, berät den Vorstand.

Einzelnachweise

  1. Diese existierten spätestens ab dem 9. Mai 1946, siehe Vermerk in: Einschreiben Geldschrankfabrik Johann Geercken K.G. (Achern), Hr. Witz an Fachvereinigung Gießereien, Maschinen und sonstige Metallverarbeitung, Freiburg, Herrn Reimann, 24. Mai 1946. Landesarchiv Baden-Württemberg / Staatsarchiv Freiburg, Bestand C 38 / 1 (Badisches Ministerium der Wirtschaft und Arbeit), Signatur 491.
  2. Freiburg im Breisgau: Dr. Magda Scheffelt vom WVIB erhält das Bundesverdienstkreuz in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  3. Pforzheimer Zeitung: Die Schwarzwald AG ist jetzt amtlich@1@2Vorlage:Toter Link/www.pz-news.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Südbaden TV – Interview mit Dr. Christoph Münzer zum Erfahrungsaustausch
  5. Industriemesse i+e: Entwicklung der Besucher- und Ausstellerzahlen@1@2Vorlage:Toter Link/www.ie-messe.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Lachen oder weinen? Das Freihandelsabkommen TTIP ist in aller Munde. Kommentar Hauptgeschäftsführer Christoph Münzer, in: Econo, 30. April 2015, S. 51.
  7. Resolution „Flüchtlinge: Verpflichtung und Chance“ (PDF-Dokument)
  8. wvib-Präsident Endress zum Entwurf der Erbschaftsteuer: „Geschlachtete Kühe kann man nicht mehr melken“ (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive), in: Pforzheimer Zeitung vom 10. Juni 2015.
  9. Schulterschluss für bessere Bildung. Wirtschaftsvertreter in der Region kritisieren Überakademisierung und intransparente Schullandschaft, in: Der Sonntag, 21. Februar 2016, S. 7.
  10. Endress mag die AfD nicht. wvib-Chef positioniert sich klar, in: Badische Zeitung vom 18. November 2016.
  11. Einigkeit.Recht.Freiheit. – Worum es geht. Website "Einigkeit.Recht.Freiheit.", Artikel vom 28. März 2017
  12. Das wvib-Präsidium