„Friedrich Roth-Scholtz“ – Versionsunterschied

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'''Friedrich Roth-Scholtz''', auch Rothscholtz, (* [[17. September]] [[1687]] in [[Herrnstadt]]; † [[15. Januar]] [[1736]] in [[Nürnberg]]) war ein deutscher Buchhändler, Herausgeber und Bibliograph [[Alchemie|alchemistischer]] Literatur und Verleger.
'''Friedrich Roth-Scholtz''', auch ''Friedrich Rothscholtz'', (* [[17. September]] [[1687]] in [[Wąsosz|Herrnstadt]], [[Herzogtum Wohlau]]; † [[15. Januar]] [[1736]] in [[Nürnberg]], [[Fränkischer Reichskreis]]) war ein deutscher Buchhändler, Herausgeber und Bibliograph [[Alchemie|alchemistischer]] Literatur sowie Verleger.


== Leben ==
Er ging in Herrnstadt, [[Steinau an der Oder]], Stoppen und [[Breslau]] zur Schule, musste diese aber abbrechen und wurde 1699 Lehrling im Buchhandel. Zuerst lernte er in Breslau und ab 1704 in [[Leipzig]]. Dort hörte er auch Vorlesungen, die in dem Haus stattfanden, in dem er wohnte. 1709 war er in Halle und ab 1710 in Nürnberg. 1716 wurde er Faktor bei dem gerade verstorbenen Drucker Johann Daniel Tauber. 1718 erwarb er das Geschäft von Neuenhausen in [[Nordhausen]], und 1719 nahm er Benjamin Wedel als Teilhaber auf, für den er einen Laden in [[Altdorf]] eröffnete, während er selbst einen Laden in Nürnberg hatte. Nach dem Erhalt des Bürgerrechts von Nürnberg heiratete er die jüngste Tochter von Tauber, Wedel eine andere, und beide führten Taubers Geschäft weiter (als Taubers Erben).
[[Datei:Friedrich Roth-Scholtz. Wellcome L0042498.jpg|mini|links|Friedrich Roth-Scholtz, Stich von D. C. C. Fleischmann]]
Roth-Scholtz ging in Herrnstadt, [[Steinau an der Oder]], [[Strupina|Stroppen]] und [[Breslau]] zur Schule. Da er diese abbrechen musste, begann er 1699 eine Lehre im Buchhandel. Zuerst lernte er in Breslau und ab 1704 in [[Leipzig]]. Dort hörte er auch Vorlesungen, die in dem Haus stattfanden, in dem er wohnte. 1709 war er in [[Halle (Saale)|Halle]] und ab 1710 in Nürnberg. 1716 wurde er [[Faktorei|Faktor]] bei dem gerade verstorbenen Drucker [[Johann Daniel Taube]]. 1718 erwarb er das Geschäft von Neuenhausen in [[Nordhausen]], und 1719 nahm er [[Benjamin Wedel]] als Teilhaber auf, für den er ein Geschäft in [[Altdorf bei Nürnberg]] eröffnete, während er selbst einen Laden in Nürnberg betrieb. Nachdem ihm das Nürnberger [[Bürgerrecht]] verliehen worden war, heiratete er Taubes jüngste Tochter, während sich sein Kompagnon Benjamin Wedel mit einer anderen Tochter Taubes vermählte. Beide führten das Geschäft unter der Bezeichnung „Taubes Erben“ weiter.


Er war ein großer Sammler von Büchern, aber auch von Münzen, Heraldik und anderem und hinterließ viele Bücher der Universitätsbibliothek in Altdorf. Er unterhielt eine weitgespannte Korrespondenz und wollte gern als Gelehrter gelten (da er kein Latein konnte, beschäftigte er dafür Sekretäre). Seine Sammeltätigkeit und teure Druckprojekte ruinierten am Ende sein Geschäft.
Friedrich Roth-Scholtz war ein großer Sammler von Büchern, aber auch von [[Münze]]n, [[Wappen]] u. a. Viele Bücher hinterließ er der Bibliothek der [[Universität Altdorf]]. Er führte eine weitgespannte Korrespondenz und wollte gern als Gelehrter gelten. Da er kein Latein konnte, beschäftigte er dafür Sekretäre. Seine Sammeltätigkeit und teure Druckprojekte ruinierten am Ende sein Geschäft.


Von ihm stammt eine Bibliographie alchemistischer Literatur (die unvollendet blieb, Bibliotheca Chemica 1719, 1727, 1735), verschiedene alchemistische Autoren und die Sammlung alchemistischer Literatur in deutscher Übersetzung [[Deutsches Theatrum Chemicum]] (1728-1732).
Seine [[Bibliographie]] alchemistischer Literatur (''Bibliotheca Chemica'' 1719, 1727, 1735) blieb unvollendet. Zudem gab er die Sammlung [[Deutsches Theatrum Chemicum]] (1728–1732) in deutscher Übersetzung heraus.


Er nannte sich auch manchmal als Herausgeber Benjamin Roth-Scholtz.
Manchmal veröffentlichte er unter dem Herausgebernamen ''Benjamin Roth-Scholtz''.


== Literatur ==
== Literatur ==
* John Ferguson: ''Bibliotheca Chemica.'' Band 2, Glasgow 1906, S.300
* John Ferguson: ''Bibliotheca Chemica.'' Band 2, Glasgow 1906, S. 300.
* {{ADB|29|346|348|Roth-Scholtz, Friedrich|J. Braun|ADB:Roth-Scholtz, Friedrich}}
* Mona Garloff: ''Friedrich Roth-Scholtz (1687–1736)''. In: [[Joachim Bahlcke]] (Hrsg.): Schlesische Lebensbilder. Im Auftrag der Historischen Kommission für Schlesien. Bd. 12. Insingen 2017, S. 117–131.
* Lea Hagedorn: ''Bildnispolitik eines Aufsteigers. Die Inszenierung des Friedrich Roth-Scholtz (1687–1736) als Buchhändler, Bibliotheksstifter und Herausgeber''. In: Daniel Berndt, Lea Hagedorn, Hole Rößler u. a. (Hrsg.): ''Bildnispolitik der Autorschaft. Visuelle Inszenierungen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart'', Göttingen 2018, S. 251–280.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.theatra.de/repertorium/ed000060.pdf Stefan Laube, Deutsches Theatrum Chemicum, pdf]
* [http://www.theatra.de/repertorium/ed000060.pdf Stefan Laube, Deutsches Theatrum Chemicum, pdf]


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Aktuelle Version vom 12. März 2023, 12:01 Uhr

Friedrich Roth-Scholtz (1687–1736), Stich von Wolfgang Philipp Kilian

Friedrich Roth-Scholtz, auch Friedrich Rothscholtz, (* 17. September 1687 in Herrnstadt, Herzogtum Wohlau; † 15. Januar 1736 in Nürnberg, Fränkischer Reichskreis) war ein deutscher Buchhändler, Herausgeber und Bibliograph alchemistischer Literatur sowie Verleger.

Leben

Friedrich Roth-Scholtz, Stich von D. C. C. Fleischmann

Roth-Scholtz ging in Herrnstadt, Steinau an der Oder, Stroppen und Breslau zur Schule. Da er diese abbrechen musste, begann er 1699 eine Lehre im Buchhandel. Zuerst lernte er in Breslau und ab 1704 in Leipzig. Dort hörte er auch Vorlesungen, die in dem Haus stattfanden, in dem er wohnte. 1709 war er in Halle und ab 1710 in Nürnberg. 1716 wurde er Faktor bei dem gerade verstorbenen Drucker Johann Daniel Taube. 1718 erwarb er das Geschäft von Neuenhausen in Nordhausen, und 1719 nahm er Benjamin Wedel als Teilhaber auf, für den er ein Geschäft in Altdorf bei Nürnberg eröffnete, während er selbst einen Laden in Nürnberg betrieb. Nachdem ihm das Nürnberger Bürgerrecht verliehen worden war, heiratete er Taubes jüngste Tochter, während sich sein Kompagnon Benjamin Wedel mit einer anderen Tochter Taubes vermählte. Beide führten das Geschäft unter der Bezeichnung „Taubes Erben“ weiter.

Friedrich Roth-Scholtz war ein großer Sammler von Büchern, aber auch von Münzen, Wappen u. a. Viele Bücher hinterließ er der Bibliothek der Universität Altdorf. Er führte eine weitgespannte Korrespondenz und wollte gern als Gelehrter gelten. Da er kein Latein konnte, beschäftigte er dafür Sekretäre. Seine Sammeltätigkeit und teure Druckprojekte ruinierten am Ende sein Geschäft.

Seine Bibliographie alchemistischer Literatur (Bibliotheca Chemica 1719, 1727, 1735) blieb unvollendet. Zudem gab er die Sammlung Deutsches Theatrum Chemicum (1728–1732) in deutscher Übersetzung heraus.

Manchmal veröffentlichte er unter dem Herausgebernamen Benjamin Roth-Scholtz.

Literatur

  • John Ferguson: Bibliotheca Chemica. Band 2, Glasgow 1906, S. 300.
  • J. Braun: Roth-Scholtz, Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 346–348.
  • Mona Garloff: Friedrich Roth-Scholtz (1687–1736). In: Joachim Bahlcke (Hrsg.): Schlesische Lebensbilder. Im Auftrag der Historischen Kommission für Schlesien. Bd. 12. Insingen 2017, S. 117–131.
  • Lea Hagedorn: Bildnispolitik eines Aufsteigers. Die Inszenierung des Friedrich Roth-Scholtz (1687–1736) als Buchhändler, Bibliotheksstifter und Herausgeber. In: Daniel Berndt, Lea Hagedorn, Hole Rößler u. a. (Hrsg.): Bildnispolitik der Autorschaft. Visuelle Inszenierungen von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, Göttingen 2018, S. 251–280.
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