„Kammerdiener“ – Versionsunterschied

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Der '''Kammerdiener''' oder '''Kammerknecht''', auch als '''Kämmerling''' oder '''Kämerling''', '''Cämerling''' oder '''Kämmerer''' bezeichnet, lateinisch auch '''cubicularius''' oder '''diaetarius''',<ref>''Kämmerling'', in: ''Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm''; [http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&lemid=GK01037 online] im [[Wörterbuchnetz]]</ref> war Träger eines gehobenen [[Hofamt]]es insbesondere an [[Fürstenhof|Fürstenhöfen]] des 16. bis 18. Jahrhunderts.<ref name="Bahl2001">[[Peter Bahl]]: ''Der Hof des Großen Kurfürsten. Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preußens'' (= ''Veröffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz.'' Beiheft 8). Böhlau, Köln 2001, ISBN 978-3-412-08300-7 (zugleich: überarbeitete Dissertation, Freie Universität Berlin 1999).</ref> Er zählte zur [[Kammer (Hofstaat)|Kammer]], den persönlichen Bediensteten eines Herrschers. Zu seinen Aufgaben gehörte die Aufsicht und Pflege der fürstlichen Privatgemächer, er stand meist in einem engen Vertrauensverhältnis zu seinem Herrn, wobei man sehr große (beispielsweise kaiserliche) Höfe durch ihre Vielzahl an Personen mit gleichen Hofämtern ausnehmen muss. Sein weibliches Pendant war die [[Zofe]].<ref>[http://worterbuchdeutsch.com/de/zofe ''Was bedeutet Zofe auf Deutsch''] im worterbuchdeutsch.com/de</ref>
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Der '''Kammerdiener''' an Fürstenhöfen des 16. bis 18. Jahrhunderts war Träger eines gehobenen Hofamtes.<ref name="Bahl2001">Peter Bahl : ''Der Hof des Großen Kurfürsten Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preußens'', 2001</ref> Zu seinen Aufgaben gehörte die Aufsicht und Pflege der fürstlichen Privatgemächer, er stand meist in einem engen Vertrautenverhältnis zu seinem Herren, wobei man sehr große (z.B. kaiserliche) Höfe durch ihre Vielzahl an Personen mit gleichen Hofämtern ausnehmen muss. Sein höfischer Rang leitete sich vom [[Kammerherr]]n ab.


== Bekannte Kammerdiener ==
== Bekannte Kammerdiener ==
* [[Jan van Eyck]] 1390–1441 Kammerdiener [[Philipp III. (Burgund)|Herzog Philipps des Guten]]
* [[Michael Gabriel Fredersdorf]] 1708-1758
* [[Pierre de La Porte]] 1603–1680<ref>De la Porte war erster Kammerdiener und hat seine Memoiren hinterlassen, siehe auch [[:fr:Liste de valets royaux et imp%C3%A9riaux|Liste der ersten Kammerdiener am französischen Königs- und Kaiserhof]].</ref>
* [[Christian Daniel Rauch]] 1777-1857
* [[Johannes Kunckel]] 1630–1703 „Geheimer Kammerdiener“
* [[Michael Gabriel Fredersdorf]] 1708–1758
* [[Christian Daniel Rauch]] 1777–1857
* [[August Sabac el Cher]] um 1836–1886
* [[August Sabac el Cher]] um 1836–1886
* [[Johann Loschek]] (1845–1932), Kammerdiener des Kronprinzen [[Rudolf von Österreich-Ungarn]]
* [[Eugen Ketterl]] (1859–1928), Kammerdiener von Kaiser [[Franz Joseph I.]]
* [[Heinrich Philipp Bossler|Heinrich Philipp Boßler]] (1744–1812), Kammerdiener und Sekretär des Prinzen [[Ludwig Georg Karl von Hessen-Darmstadt]]

== Siehe auch ==
* [[Diener]]
* [[Lakai]]

== Weiterführende Literatur ==
* [[Hermann Kellenbenz]]: ''Der Kammerdiener, ein Typus der höfischen Gesellschaft. Seine Rolle als Unternehmer'' In: ''Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte'' Bd. 72, 1985, S. 476–507


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references />

* Peter Bahl: ''Der Hof des Großen Kurfürsten Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preußens'', 2001
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[[Kategorie:Kammerdiener| ]]
[[Kategorie:Historischer Beruf]]
[[Kategorie:Historische Amtsbezeichnung]]
[[Kategorie:Hofamt]]

Aktuelle Version vom 27. April 2024, 19:49 Uhr

Der Kammerdiener oder Kammerknecht, auch als Kämmerling oder Kämerling, Cämerling oder Kämmerer bezeichnet, lateinisch auch cubicularius oder diaetarius,[1] war Träger eines gehobenen Hofamtes insbesondere an Fürstenhöfen des 16. bis 18. Jahrhunderts.[2] Er zählte zur Kammer, den persönlichen Bediensteten eines Herrschers. Zu seinen Aufgaben gehörte die Aufsicht und Pflege der fürstlichen Privatgemächer, er stand meist in einem engen Vertrauensverhältnis zu seinem Herrn, wobei man sehr große (beispielsweise kaiserliche) Höfe durch ihre Vielzahl an Personen mit gleichen Hofämtern ausnehmen muss. Sein weibliches Pendant war die Zofe.[3]

Bekannte Kammerdiener

Siehe auch

Weiterführende Literatur

  • Hermann Kellenbenz: Der Kammerdiener, ein Typus der höfischen Gesellschaft. Seine Rolle als Unternehmer In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Bd. 72, 1985, S. 476–507

Einzelnachweise

  1. Kämmerling, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm; online im Wörterbuchnetz
  2. Peter Bahl: Der Hof des Großen Kurfürsten. Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preußens (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz. Beiheft 8). Böhlau, Köln 2001, ISBN 978-3-412-08300-7 (zugleich: überarbeitete Dissertation, Freie Universität Berlin 1999).
  3. Was bedeutet Zofe auf Deutsch im worterbuchdeutsch.com/de
  4. De la Porte war erster Kammerdiener und hat seine Memoiren hinterlassen, siehe auch Liste der ersten Kammerdiener am französischen Königs- und Kaiserhof.