„Klimagipfel 2014“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
MerlBot (Diskussion | Beiträge)
 
(58 dazwischenliegende Versionen von 33 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|beschreibt den vom UN-Generalsekretär veranlassten Sondergipfel zum Klimawandel im September. Daneben gibt es im Dezember die reguläre [[UN-Klimakonferenz in Lima 2014]].}}
{{QS-Antrag|15. April 2014| [[WP:Wikifizieren]]: [[Wikipedia:Kategorien|Kategorien]] fehlen, [[Wikipedia:WikiProjekt Verwaiste Seiten|verwaist]] -- [[Benutzer:MerlBot/AutoQS|MerlBot]] 17:00, 15. Apr. 2014 (CEST)}}


Der '''Klimagipfel 2014''' (im Englischen mitunter auch als ''' Leader’s Climate Summit''' oder '''Ban Ki-moon Summit''' bezeichnet) ist eine Tagung zum Klimawandel, die UN-Generalsekretär [[Ban Ki-moon]] im September 2013 angekündigt hat und die am 23. September 2014 in New York stattfinden soll. Dazu lud er Verantwortliche aus Regierungen, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft ein, sich gemeinsam und mit konkreten Aktionen für eine CO<sub>2</sub>-ärmere Welt zu engagieren.
Der '''Climate Summit 2014''', auch als '''Ban-Ki-moon-Gipfel''' bezeichnet, war ein Sondergipfel zum [[Globale Erwärmung|Klimawandel]], den UN-Generalsekretär [[Ban Ki-moon]] im September 2013 angekündigt hatte. Er fand am 23. September 2014 in [[New York City]] statt und ist nicht zu verwechseln mit der [[UN-Klimakonferenz in Lima 2014|UN-Klimakonferenz COP20]] vom 1. bis 12. Dezember 2014 in Lima.


Obwohl der Fokus des Gipfels eher auf Initiativen und Aktionen als auf politischen Verhandlungen zwischen den Ländern liegt, wird er dennoch als ein wichtiger Meilenstein zum Schließen der ''Emissionslücke'', dem Unterschied zwischen den Reduktionsversprechen und den tatsächlich zum Erreichen des [[Zwei-Grad-Ziel]]s nötigen Einsparungen, gesehen und soll den Weg ebnen zu einem neuen Klima-Vertragswerk, das auf der [[UN-Klimakonferenz#2015: Paris|UN-Klimakonferenz in Paris (COP21)]] verabschiedet werden soll.
Zu dem Gipfel lud Ban Verantwortliche aus Regierungen, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft ein, sich gemeinsam und mit konkreten Aktionen für eine CO<sub>2</sub>-ärmere Welt zu engagieren. Obwohl der Fokus des Gipfels eher auf Initiativen und Aktionen als auf politischen Verhandlungen zwischen den Ländern lag, wird er dennoch als ein wichtiger Meilenstein zum Schließen der ''Emissionslücke'', dem Unterschied zwischen den Reduktionsversprechen und den tatsächlich zum Erreichen des [[Zwei-Grad-Ziel]]s nötigen Einsparungen, gesehen und sollte den Weg ebnen zu einem neuen Klima-Vertragswerk, das auf der [[UN-Klimakonferenz#2015: Paris (COP 21/CMP 11)|UN-Klimakonferenz in Paris]] (COP21) verabschiedet werden soll.


== Entwicklungen und Positionen im Vorfeld ==
== Entwicklungen und Positionen im Vorfeld ==
Nach der [[UN-Klimakonferenz in Warschau 2013|Klimakonferenz von Warschau]] (COP19) war der Ban-Ki-moon-Gipfel die nächste Zusammenkunft wichtiger Staats- und Regierungsvertreter zum Thema Klimawandel. Konkrete Taten wurden erwartet, will die Staatengemeinschaft ihr Ziel erreichen, die globale Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau unter 2&nbsp;°C zu halten. Da die zweite Verpflichtungsperiode des [[Kyoto-Protokoll]]s im Jahr 2020 ausläuft, soll im Rahmen der [[UNFCCC]] ein neues weltweites Regelwerk zum Klimaschutz mit Emissionsreduktionszielen für alle Staaten erarbeitet werden, das bei der [[UN-Klimakonferenz in Lima 2014|COP20 in Lima]] schon als Entwurf vorliegen und bei der [[UN-Klimakonferenz#2015: Paris (COP 21/CMP 11)|COP21 in Paris]] verabschiedet werden soll. Der Ban-Ki-moon-Gipfel war nicht Teil dieser Verhandlungen, wird aber als Katalysator für intensive [[Klimapolitik]] und als Indikator für die Reduktions- und [[Klimaschutz]]-Ambitionen der Staaten verstanden. Vor diesem Hintergrund waren die Regierungsspitzen sowie Vertreter des Privatsektors und der Zivilgesellschaft aus aller Welt eingeladen:


{{Zitat
Nach der [[UN-Klimakonferenz in Warschau 2013|Klimakonferenz von Warschau (COP19)]] ist der Klimagipfel 2014 die nächste bedeutende Zusammenkunft wichtiger Staats- und Regierungsvertreter zum Thema Klimawandel. Konkrete Taten müssen nun vollbracht werden, wenn die Staatengemeinschaft mit ihrem Ziel, die globale Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau unter 2 °C zu halten, erreichen will. Da die zweite Verpflichtungsperiode des [[Kyoto-Protokoll]] im Jahr 2020 ausläuft, soll im Rahmen der [[UNFCCC]] ein neues weltweites Regelwerk zum Klimaschutz und Emissionsreduktionszielen erarbeitet werden, das bei der [[UN-Klimakonferenz#2014: Lima|COP20 in Lima]] schon als Entwurf bestehen und bei der [[UN-Klimakonferenz#2015: Paris|COP21 in Paris]] verabschiedet werden soll. Der Klimagipfel 2014 ist nicht Teil dieser Verhandlungen, wird aber mitunter als Auftakt für ein langes Jahr intensiver Klimapolitik und als Indikator für die Reduktions- und Klimaschutz-Ambitionen der Staaten verstanden. Vor diesem Hintergrund sind Regierungsangehörige sowie Vertreter des Privatsektors und der Zivilgesellschaft aus aller Welt eingeladen:
{{Zitat|I challenge you to bring to the Summit bold pledges. Innovate, scale-up, cooperate and deliver concrete action that will close the emissions gap and put us on track for an ambitious legal agreement through the UNFCCC process.}}
|Text=I challenge you to bring to the Summit bold pledges. Innovate, scale-up, cooperate and deliver concrete action that will close the emissions gap and put us on track for an ambitious legal agreement through the UNFCCC process.
|Sprache=en
{{Zitat|Ich fordere Sie heraus, zu diesem Gipfel mutige Versprechen beizutragen. Bringen Sie Innovationen, Lösungen, Kooperationen und konkrete Taten mit, die uns helfen werden, die Emissionslücke zu schließen, und uns auf den Weg bringen, durch den UNFCCC-Prozess zu einer ambitionierten Rechtsvereinbarung zu gelangen.|UN-Generalsekretär Ban Ki-moon<ref>[http://www.un.org/climatechange/summit2014 ''Climate Summit 2014''], un.org; abgerufen am 26. März 2014.</ref>}}
|Autor=UN-Generalsekretär Ban Ki-moon
|Übersetzung=Ich fordere Sie heraus, zu diesem Gipfel mutige Versprechen beizutragen. Bringen Sie Innovationen, Lösungen, Kooperationen und konkrete Taten mit, die uns helfen werden, die Emissionslücke zu schließen, und uns auf den Weg bringen, durch den UNFCCC-Prozess zu einer ambitionierten Rechtsvereinbarung zu gelangen.
|ref=<ref>[http://www.un.org/climatechange/climate-summit-2014/ ''Climate Summit 2014''], un.org; abgerufen am 26. März 2014.</ref>}}


Im Dezember 2013 berief UN-Generalsekretär Ban den früheren Präsidenten von Ghana, [[John Kufuor]], und [[Jens Stoltenberg]], den früheren Premierminister Norwegens, zu Sondergesandten für den Klimawandel, die ihn im Zusammenhang mit dem Klimagipfel unterstützen und ihm mit ihrem Ratschlag zur Seite stehen sollen.<ref>[http://summit.sites.unicnetwork.org/2013/12/23/secretary-general-appoints-special-envoys-on-climate-change-to-engage-global-leaders-ahead-of-2014-climate-summit/#more-113 ''Secretary-General appoints special envoys on climate change''], unicnetwork.org; abgerufen am 19. März 2014.</ref>
Im Dezember 2013 berief UN-Generalsekretär Ban den früheren Präsidenten von Ghana, [[John Kufuor]], und [[Jens Stoltenberg]], den früheren Premierminister Norwegens, zu Sondergesandten für den Klimawandel, die ihn im Zusammenhang mit dem Klimagipfel unterstützen und ihm mit ihrem Ratschlag zur Seite stehen sollen.<ref>{{Webarchiv |url=http://summit.sites.unicnetwork.org/2013/12/23/secretary-general-appoints-special-envoys-on-climate-change-to-engage-global-leaders-ahead-of-2014-climate-summit/#more-113 |text=''Secretary-General appoints special envoys on climate change'' |wayback=20140416175308}}, unicnetwork.org; abgerufen am 19. März 2014.</ref>


Zur Vorbereitung auf den Klimagipfel wird am 4. und 5. Mai in [[Abu Dhabi]], [[Vereinigte Arabische Emirate|VAE]], das ''Abu Dhabi Ascent'' zur Vernetzung von Regierungen, privatwirtschaftlichen Akteuren und der Zivilgesellschaft stattfinden.<ref>[http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=47073 ''United Arab Emirates to host meeting ahead of UN chief’s climate summit''], un.org; abgerufen am 25. März 2014.</ref>
Zur Vorbereitung auf den Klimagipfel fand am 4. und 5. Mai 2014 in [[Abu Dhabi]], [[Vereinigte Arabische Emirate|VAE]], das ''Abu Dhabi Ascent'' zur Vernetzung von Regierungen, privatwirtschaftlichen Akteuren und der Zivilgesellschaft statt.<ref>[http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=47073 ''United Arab Emirates to host meeting ahead of UN chief’s climate summit''], un.org; abgerufen am 25. März 2014.</ref>

Am 16. September ernannte Ban Ki Moon [[Leonardo DiCaprio]] zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen, der sich vor allem für das Klima engagieren werde, und der seine erste Rede auf dem Klimagipfel hielt.<ref>[http://www.un.org/climatechange/summit/2014/09/secretary-general-designates-leonardo-di-caprio-un-messenger-peace/ ''Secretary-General designates Leonardo DiCaprio as UN Messenger of Peace'']. Auf: ''un.org'', Presseerklärung vom 16. September 2014.</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.zeit.de/news/2014-09/17/usa-leonardo-dicaprio-wird-un-friedensbotschafter-17004003 |text=''Leonardo DiCaprio wird UN-Friedensbotschafter.'' |wayback=20161004233750}} In: ''[[Zeit Online]].'' 17. September 2014.</ref><ref>[http://www.huffingtonpost.com/2014/09/23/leonardo-dicaprio-un_n_5868718.html ''Leonardo DiCaprio Addresses UN Climate Summit: 'You Can Make History... Or Be Vilified By It' '']. In: ''[[The Huffington Post]].'' 23. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014 (incl. Text der Rede, englisch)</ref>

[[Datei:20140921 xl mal-schnell-die-welt-retten-avaaz-demo 9371.JPG|mini|„''Mal schnell die Welt retten''“ Klima-Demo in Berlin – als Teil des globalen ''People’s Climate March'' (21. September 2014)]]
Am 21. September kam es in vielen Städten weltweit zu Demonstrationen für eine bessere Klimaschutzpolitik und eine [[Energiewende]]. Alleine in New York demonstrierten mehr als 300.000 Menschen für mehr Klimaschutz; womit diese Veranstaltung nach Angaben der Organisatoren die bis dato größte Klimaschutzdemonstration aller Zeiten war. An der Demonstration nahmen unter anderem Ban Ki Moon, Leonardo DiCaprio, [[Edward Norton]], [[Sting]], [[Al Gore]] und New Yorks Bürgermeister [[Bill de Blasio]] teil.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/rekordbeteiligung-bei-protest-in-new-york-hunderttausende-demonstrieren-fuer-mehr-klimaschutz-1.2140400 ''Hunderttausende demonstrieren für mehr Klimaschutz '']. In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 22. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014.</ref>


== Konferenzort und Teilnahme ==
== Konferenzort und Teilnahme ==
Der Klimagipfel fand am 23. September 2014 im [[UN-Hauptquartier]] in [[New York City]] statt, genau einen Tag vor dem Beginn der jährlichen [[Generalversammlung der Vereinten Nationen|UN-Generalversammlung]].


Zum Klimagipfel eingeladen waren führende Vertreter von Regierungen, Industrie, Handels- und Finanzsektor sowie zivilgesellschaftliche Organisationen und Lokalverantwortliche. Im Vorfeld wurde dabei der Frage, ob die Regierungschefs – und wegen ihres hohen Anteils am Klimawandel insbesondere diejenigen der Industriestaaten – persönlich teilnehmen oder unterrangige Vertreter entsenden werden, eine große Bedeutung beigemessen. Der politische Nutzen und mögliche Ergebnisse des Gipfels wurden sehr stark von der Beteiligung einzelner Regierungschefs abhängig gemacht, wie etwa der deutschen Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]], US-Präsident [[Barack Obama]] und anderen Staatschefs der [[G7]] oder der [[Schwellenland|Schwellenländer]].
Der Klimagipfel wird am 23. September 2014 im [[UN-Hauptquartier]] in [[New York City]] stattfinden, genau einen Tag vor dem Beginn der jährlichen [[Generalversammlung der Vereinten Nationen|UN-Generalversammlung]].


Im Gegensatz zu [[Barack Obama]] sowie Frankreichs Präsident [[François Hollande]] nahm Angela Merkel nicht am Ban-Ki-moon-Gipfel teil, sondern hielt die Eröffnungsrede am [[Bundesverband der Deutschen Industrie|Tag der Deutschen Industrie]].<ref>''[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/klima-sondertreffen-in-new-york-hendricks-reist-anstelle-merkels-a-986262.html Uno-Treffen in New York: Merkel lässt sich beim Klima-Sondergipfel von Hendricks vertreten.]'' [[Spiegel Online]] vom 15. August 2014, abgerufen am 28. August 2014.</ref> Merkel wird von Bundesumweltministerin [[Barbara Hendricks (Politikerin)|Barbara Hendricks]] vertreten, die bei den eigentlichen Gipfelgesprächen aber nicht teilnehmen darf. Ban Ki-moon nahm aus Verärgerung über die Absage nicht an Merkels [[Petersberger Klimadialog]] im Juli 2014 in Berlin teil.<ref>''[http://www.spiegel.de/politik/ausland/klimagipfel-merkel-veraegert-uno-generalsekretaer-mit-absage-a-986555.html Klimagipfel: Merkel verärgert Uno-Generalsekretär mit Absage.]'' [[Spiegel Online]] vom 17. August 2014, abgerufen am 28. August 2014.</ref> Die Bundesvorsitzende der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]], [[Simone Peter]], bezeichnete das Fernbleiben Merkels als „Blamage für die deutsche Politik“.<ref>''{{Webarchiv |url=http://www.zeit.de/news/2014-09/23/deutschland-gruenen-chefin-peter-kritisiert-fernbleiben-merkels-von-klimagipfel-23080802 |text=Grünen-Chefin Peter kritisiert Fernbleiben Merkels von Klimagipfel. |wayback=20160310065113}}'' , In: [[Zeit Online]], 23. September 2014.</ref> Die Grünen-Sprecherin [[Annalena Baerbock]] schrieb in der [[Frankfurter Rundschau]], das Verhalten der Bundeskanzlerin erinnere „stark an das einer Schulschwänzerin, die den Unterricht wegen fehlender Hausaufgaben gleich ganz ausfallen lässt“.<ref>[https://www.fr.de/meinung/merkels-armutszeugnis-beim-klima-11250746.html ''Gastbeitrag zum Klima-Gipfel: Merkels Armutszeugnis beim Klima.''] In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 22. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014.</ref>
Zum Klimagipfel eingeladen sind Vertreter von Regierungen, Industrie, Handels- und Finanzsektor sowie zivilgesellschaftliche Organisationen und Lokalverantwortliche. Im Vorfeld wird dabei der Frage, ob die Regierungschefs – und wegen ihres hohen Anteils am Klimawandel insbesondere diejenigen der Annex-I-Staaten – persönlich teilnehmen oder unterrangige Vertreter entsenden werden, eine große Bedeutung beigemessen, und der politische Nutzen und mögliche Ergebnisse des Gipfels sehr stark von der Beteiligung einzelner Regierungschefs abhängig gemacht, wie etwa der Kanzlerin [[Angela Merkel]], US-Präsident [[Barack Obama]] und anderen Staatschefs der [[G8|G7]] oder der [[Schwellenland|Schwellenländer]].

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung sprachen unter anderem Bill de Blasio, [[Rajendra Pachauri]], Al Gore, [[Li Bingbing]] und [[Leonardo DiCaprio]].<ref>[http://www.un.org/climatechange/summit/2014/09/climate-summit-speakers/ ''Opening Ceremony'']. Auf: ''un.org'', 23. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014.</ref><ref>[http://www.huffingtonpost.de/2014/09/23/dicaprio-un-klimawandel-sie-koennen-geschichte-schreiben_n_5869278.html ''Leonardo DiCaprio beim UN-Gipfel zum Klimawandel in New York: "Sie können Geschichte schreiben" '']. In: ''The Huffington Post.'' 23. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014.</ref>


== Agenda und Ergebnisse ==
== Agenda und Ergebnisse ==
Der Klimagipfel war nicht Teil des Verhandlungsprozesses im Rahmen des [[UNFCCC]], vielmehr war das Ziel des Gipfels, verschiedene Akteure wie Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenzubringen und ihnen zu ermöglichen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen, Initiativen zu entwickeln und neue Möglichkeiten und Synergien zu entdecken.


Als ein Treffen nicht nur von politischen Funktionären, sondern auch zivilgesellschaftlichen Organisationen und der privaten Wirtschaft wurde der Klimagipfel als eine der hochkarätigen Veranstaltungen zum Klimawandel im Jahr 2014 angesehen. Insbesondere [[Umweltorganisation|Umwelt-]] und Entwicklungsorganisationen ([[Nichtregierungsorganisation]]en) erhofften sich von dem Gipfel den Startschuss zu ambitionierterem Handeln gegen den Klimawandel vonseiten der Politik und des Wirtschafts- und Finanzsektors. Als zivilgesellschaftliche Kampagne rund um den Gipfel mobilisierten die Klimaschutzorganisation [[350.org]], [[Avaaz]] und weitere mit dem People’s Climate March in New York viele Menschen und sensibilisierten für die anstehenden Entscheidungen im [[UNFCCC]]-Prozess, sowohl in [[UN-Klimakonferenz#2014: Lima (COP 20/CMP 10)|Lima]] als auch in [[UN-Klimakonferenz#2014: Lima (COP 20/CMP 10)|Paris]].<ref>[http://350.org/press-release/two-new-reports-one-conclusion-pressing-need-to-divest-from-fossil-fuels ''Two new reports, one conclusion: pressing need to divest from fossil fuels''], [[350.org]] press release of March 5, 2014; visited March 27, 2014.</ref>
Wie bereits erwähnt ist der Klimagipfel nicht Teil des Verhandlungsprozesses im Rahmen der [[UNFCCC]], vielmehr ist das Ziel des Gipfels, verschiedenste Akteure wie Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenzubringen und ihnen zu ermöglichen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen, Initiativen zu entwickeln und neue Möglichkeiten und Synergien zu entdecken.


== Reaktionen ==
== Weblinks ==
* [http://www.un.org/climatechange/climate-summit-2014/ ''Climate Summit 2014''] (Website der Vereinten Nationen)

Als ein Treffen nicht nur von politischen Funktionären, sondern auch zivilgesellschaftlichen Organisationen und der privaten Wirtschaft wird der Klimagipfel als eine der hochkarätigen Veranstaltung zum Klimawandel im Jahr 2014 angesehen. Insbesondere [[Nichtregierungsorganisation|Umwelt- und Entwicklungsorganisationen]] erhoffen sich von dem Gipfel den Startschuss zu ambitionierterem Handeln gegen den Klimawandel von Seiten der Politik und des Wirtschafts- und Finanzsektors. Daher können vielfältige Aktionen und Kampagnen rund um den Klimagipfel erwartet werden; in New York plant beispielsweise die Klimaschutzorganisation [[350.org]], viele Menschen zu mobilisieren und für den Klimawandel und die anstehenden Entscheidungen im [[UNFCCC]]-Prozess, sowohl in [[UN-Klimakonferenz#2014: Lima|Lima]] als auch in [[UN-Klimakonferenz#2015: Paris|Paris]], zu sensibilisieren.<ref>[http://350.org/press-release/two-new-reports-one-conclusion-pressing-need-to-divest-from-fossil-fuels ''Two new reports, one conclusion: pressing need to divest from fossil fuels''], 350.org press release of March 5, 2014; visited March 27, 2014.</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

[[Kategorie:UN-Weltgipfel]]
[[Kategorie:Klimapolitik]]
[[Kategorie:Veranstaltung in New York City]]
[[Kategorie:Politische Veranstaltung 2014]]
[[Kategorie:Veranstaltung (Umwelt- und Naturschutz)]]
[[Kategorie:New York City im 21. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Geschichte der Vereinigten Staaten (seit 1988)]]

Aktuelle Version vom 3. August 2023, 17:12 Uhr

Der Climate Summit 2014, auch als Ban-Ki-moon-Gipfel bezeichnet, war ein Sondergipfel zum Klimawandel, den UN-Generalsekretär Ban Ki-moon im September 2013 angekündigt hatte. Er fand am 23. September 2014 in New York City statt und ist nicht zu verwechseln mit der UN-Klimakonferenz COP20 vom 1. bis 12. Dezember 2014 in Lima.

Zu dem Gipfel lud Ban Verantwortliche aus Regierungen, der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft ein, sich gemeinsam und mit konkreten Aktionen für eine CO2-ärmere Welt zu engagieren. Obwohl der Fokus des Gipfels eher auf Initiativen und Aktionen als auf politischen Verhandlungen zwischen den Ländern lag, wird er dennoch als ein wichtiger Meilenstein zum Schließen der Emissionslücke, dem Unterschied zwischen den Reduktionsversprechen und den tatsächlich zum Erreichen des Zwei-Grad-Ziels nötigen Einsparungen, gesehen und sollte den Weg ebnen zu einem neuen Klima-Vertragswerk, das auf der UN-Klimakonferenz in Paris (COP21) verabschiedet werden soll.

Entwicklungen und Positionen im Vorfeld

Nach der Klimakonferenz von Warschau (COP19) war der Ban-Ki-moon-Gipfel die nächste Zusammenkunft wichtiger Staats- und Regierungsvertreter zum Thema Klimawandel. Konkrete Taten wurden erwartet, will die Staatengemeinschaft ihr Ziel erreichen, die globale Erwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Niveau unter 2 °C zu halten. Da die zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls im Jahr 2020 ausläuft, soll im Rahmen der UNFCCC ein neues weltweites Regelwerk zum Klimaschutz mit Emissionsreduktionszielen für alle Staaten erarbeitet werden, das bei der COP20 in Lima schon als Entwurf vorliegen und bei der COP21 in Paris verabschiedet werden soll. Der Ban-Ki-moon-Gipfel war nicht Teil dieser Verhandlungen, wird aber als Katalysator für intensive Klimapolitik und als Indikator für die Reduktions- und Klimaschutz-Ambitionen der Staaten verstanden. Vor diesem Hintergrund waren die Regierungsspitzen sowie Vertreter des Privatsektors und der Zivilgesellschaft aus aller Welt eingeladen:

“I challenge you to bring to the Summit bold pledges. Innovate, scale-up, cooperate and deliver concrete action that will close the emissions gap and put us on track for an ambitious legal agreement through the UNFCCC process.”

„Ich fordere Sie heraus, zu diesem Gipfel mutige Versprechen beizutragen. Bringen Sie Innovationen, Lösungen, Kooperationen und konkrete Taten mit, die uns helfen werden, die Emissionslücke zu schließen, und uns auf den Weg bringen, durch den UNFCCC-Prozess zu einer ambitionierten Rechtsvereinbarung zu gelangen.“

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon[1]

Im Dezember 2013 berief UN-Generalsekretär Ban den früheren Präsidenten von Ghana, John Kufuor, und Jens Stoltenberg, den früheren Premierminister Norwegens, zu Sondergesandten für den Klimawandel, die ihn im Zusammenhang mit dem Klimagipfel unterstützen und ihm mit ihrem Ratschlag zur Seite stehen sollen.[2]

Zur Vorbereitung auf den Klimagipfel fand am 4. und 5. Mai 2014 in Abu Dhabi, VAE, das Abu Dhabi Ascent zur Vernetzung von Regierungen, privatwirtschaftlichen Akteuren und der Zivilgesellschaft statt.[3]

Am 16. September ernannte Ban Ki Moon Leonardo DiCaprio zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen, der sich vor allem für das Klima engagieren werde, und der seine erste Rede auf dem Klimagipfel hielt.[4][5][6]

Mal schnell die Welt retten“ Klima-Demo in Berlin – als Teil des globalen People’s Climate March (21. September 2014)

Am 21. September kam es in vielen Städten weltweit zu Demonstrationen für eine bessere Klimaschutzpolitik und eine Energiewende. Alleine in New York demonstrierten mehr als 300.000 Menschen für mehr Klimaschutz; womit diese Veranstaltung nach Angaben der Organisatoren die bis dato größte Klimaschutzdemonstration aller Zeiten war. An der Demonstration nahmen unter anderem Ban Ki Moon, Leonardo DiCaprio, Edward Norton, Sting, Al Gore und New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio teil.[7]

Konferenzort und Teilnahme

Der Klimagipfel fand am 23. September 2014 im UN-Hauptquartier in New York City statt, genau einen Tag vor dem Beginn der jährlichen UN-Generalversammlung.

Zum Klimagipfel eingeladen waren führende Vertreter von Regierungen, Industrie, Handels- und Finanzsektor sowie zivilgesellschaftliche Organisationen und Lokalverantwortliche. Im Vorfeld wurde dabei der Frage, ob die Regierungschefs – und wegen ihres hohen Anteils am Klimawandel insbesondere diejenigen der Industriestaaten – persönlich teilnehmen oder unterrangige Vertreter entsenden werden, eine große Bedeutung beigemessen. Der politische Nutzen und mögliche Ergebnisse des Gipfels wurden sehr stark von der Beteiligung einzelner Regierungschefs abhängig gemacht, wie etwa der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Barack Obama und anderen Staatschefs der G7 oder der Schwellenländer.

Im Gegensatz zu Barack Obama sowie Frankreichs Präsident François Hollande nahm Angela Merkel nicht am Ban-Ki-moon-Gipfel teil, sondern hielt die Eröffnungsrede am Tag der Deutschen Industrie.[8] Merkel wird von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks vertreten, die bei den eigentlichen Gipfelgesprächen aber nicht teilnehmen darf. Ban Ki-moon nahm aus Verärgerung über die Absage nicht an Merkels Petersberger Klimadialog im Juli 2014 in Berlin teil.[9] Die Bundesvorsitzende der Grünen, Simone Peter, bezeichnete das Fernbleiben Merkels als „Blamage für die deutsche Politik“.[10] Die Grünen-Sprecherin Annalena Baerbock schrieb in der Frankfurter Rundschau, das Verhalten der Bundeskanzlerin erinnere „stark an das einer Schulschwänzerin, die den Unterricht wegen fehlender Hausaufgaben gleich ganz ausfallen lässt“.[11]

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung sprachen unter anderem Bill de Blasio, Rajendra Pachauri, Al Gore, Li Bingbing und Leonardo DiCaprio.[12][13]

Agenda und Ergebnisse

Der Klimagipfel war nicht Teil des Verhandlungsprozesses im Rahmen des UNFCCC, vielmehr war das Ziel des Gipfels, verschiedene Akteure wie Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenzubringen und ihnen zu ermöglichen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen, Initiativen zu entwickeln und neue Möglichkeiten und Synergien zu entdecken.

Als ein Treffen nicht nur von politischen Funktionären, sondern auch zivilgesellschaftlichen Organisationen und der privaten Wirtschaft wurde der Klimagipfel als eine der hochkarätigen Veranstaltungen zum Klimawandel im Jahr 2014 angesehen. Insbesondere Umwelt- und Entwicklungsorganisationen (Nichtregierungsorganisationen) erhofften sich von dem Gipfel den Startschuss zu ambitionierterem Handeln gegen den Klimawandel vonseiten der Politik und des Wirtschafts- und Finanzsektors. Als zivilgesellschaftliche Kampagne rund um den Gipfel mobilisierten die Klimaschutzorganisation 350.org, Avaaz und weitere mit dem People’s Climate March in New York viele Menschen und sensibilisierten für die anstehenden Entscheidungen im UNFCCC-Prozess, sowohl in Lima als auch in Paris.[14]

Einzelnachweise

  1. Climate Summit 2014, un.org; abgerufen am 26. März 2014.
  2. Secretary-General appoints special envoys on climate change (Memento vom 16. April 2014 im Internet Archive), unicnetwork.org; abgerufen am 19. März 2014.
  3. United Arab Emirates to host meeting ahead of UN chief’s climate summit, un.org; abgerufen am 25. März 2014.
  4. Secretary-General designates Leonardo DiCaprio as UN Messenger of Peace. Auf: un.org, Presseerklärung vom 16. September 2014.
  5. Leonardo DiCaprio wird UN-Friedensbotschafter. (Memento vom 4. Oktober 2016 im Internet Archive) In: Zeit Online. 17. September 2014.
  6. Leonardo DiCaprio Addresses UN Climate Summit: 'You Can Make History... Or Be Vilified By It' . In: The Huffington Post. 23. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014 (incl. Text der Rede, englisch)
  7. Hunderttausende demonstrieren für mehr Klimaschutz . In: Süddeutsche Zeitung. 22. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014.
  8. Uno-Treffen in New York: Merkel lässt sich beim Klima-Sondergipfel von Hendricks vertreten. Spiegel Online vom 15. August 2014, abgerufen am 28. August 2014.
  9. Klimagipfel: Merkel verärgert Uno-Generalsekretär mit Absage. Spiegel Online vom 17. August 2014, abgerufen am 28. August 2014.
  10. Grünen-Chefin Peter kritisiert Fernbleiben Merkels von Klimagipfel. (Memento vom 10. März 2016 im Internet Archive) , In: Zeit Online, 23. September 2014.
  11. Gastbeitrag zum Klima-Gipfel: Merkels Armutszeugnis beim Klima. In: Frankfurter Rundschau. 22. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014.
  12. Opening Ceremony. Auf: un.org, 23. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014.
  13. Leonardo DiCaprio beim UN-Gipfel zum Klimawandel in New York: "Sie können Geschichte schreiben" . In: The Huffington Post. 23. September 2014. Abgerufen am 23. September 2014.
  14. Two new reports, one conclusion: pressing need to divest from fossil fuels, 350.org press release of March 5, 2014; visited March 27, 2014.