„Dialma Jakob Bänziger“ – Versionsunterschied

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'''Dialma Jakob Bänziger''' (* [[14. September]] [[1927]] in [[Vnà]], [[Unterengadin]]) ist ein [[Schweiz]]er [[Bauingenieur]] und [[Brücke]]nbauer.


'''Dialma Jakob Bänziger''' (* [[14. September]] [[1927]] in [[Vnà]], [[Unterengadin]]; † [[13. Juli]] [[2022]] in [[Richterswil]]<ref name="rip">[https://www.tagesanzeiger.ch/bauingenieur-baenziger-ist-gestorben-958593774066 ''Dialma Jakob Bänziger ist gestorben.''] In: ''[[Tages-Anzeiger]]'', 19. Juli 2022.</ref>) war ein [[Schweiz]]er [[Bauingenieur]] und [[Brücke]]nbauer.
== Leben ==
Bänziger ist im italienischsprechenden [[Puschlav]], [[Kanton Graubünden]], und in Buchs, [[St. Galler Rheintal]], aufgewachsen. Die drei Wohnorte während seiner Jugend ergaben sich aus der Berufstätigkeit seines Vaters als Schweizer [[Grenzwächter]]. Anschliessend besuchte Bänziger die [[Evangelische Mittelschule Schiers]], wo er mit der Matura abschloss. Danach begann er das Studium des [[Bauingenieurwesen]]s an der [[ETH Zürich]], welches er 1951 mit der Diplomarbeit ''Das Kraftwerk [[San Bernardino GR]]'' beendete. Seine erste Anstellung als Bauingenieur fand er bei Locher & Cie AG [[Zürich]]. Nach Projektierungsarbeiten wurde er Bauführer für die [[Staumauer]] Sambuco im [[Kanton Tessin]]. 1955 trat er ins Ingenieurbüro Hans Eichenberger in Zürich über. Dort wurde er Projektleiter für die Weinland[[brücke]] in [[Andelfingen]], einem Pionierwerk der [[Spannbeton]]bauweise. 1958 wechselte er zu den [[Schweizerische Bundesbahnen|Schweizerischen Bundesbahnen]] (SBB) in die Sektion für Brückenbau in Zürich und lernte dort die [[Bauherr]]enseite kennen. Bereits 1959 gründete er zusammen mit Edi Toscano ein eigenes Ingenieurbüro. Ab 1962 wurde er Alleininhaber und baute das Unternehmen an verschiedenen Standorten aus. An fünf Stützpunkten arbeiteten schliesslich insgesamt 80 Mitarbeiter in drei [[Kollektivgesellschaft]]en, wobei er jüngere Partner geeignet integrierte. Die bearbeiteten Projekte befanden sich hauptsächlich in der [[Ostschweiz]] inklusive Graubünden und im Schweizer Mittelland. Bänzigers Unternehmen war am Bau vieler bedeutender Brücken beteiligt, wobei stets wesentliche technische Neuerungen eingeführt wurden. Bis zur Übergabe an seine Nachfolger in der Bänziger Partner AG im Jahr 2004 waren Dialma Bänziger und seine Firma für über 500 ausgeführte Brückenprojekte als Projektverfasser, respektive Bauleiter verantwortlich.
25 ausgewählte Brückenbauwerke hat er in seiner [[Autobiografie]] ausführlich beschreiben. Das Nachwort dazu schrieb [[Christian Menn]], bekannter Brückenplaner und emeritierter Professor für Baustatik und Konstruktion an der ETH Zürich.


== Werdegang ==
Bänziger ist mit Lilia Adamina verheiratet. Er ist seit über 50 Jahren Mitglied des [[Schweizer Alpen-Club]]s (SAC), [[Sektion]] [[Berninagruppe|Bernina]], und hat mehrmals am Engadiner Ski[[Marathonlauf|marathon]] teilgenommen.
Bänziger wuchs im [[Kanton Graubünden|bündnerischen]] [[Puschlav]], im [[St. Galler Rheintal]] sowie im [[Fürstentum Liechtenstein]] auf. Die vielen Wohnorte während seiner Jugend ergaben sich aus der Berufstätigkeit seines Vaters als Schweizer [[Grenzwächter]]. Anschliessend besuchte Bänziger die [[Evangelische Mittelschule Schiers]], die er mit der Matura abschloss. Danach begann er das Studium des [[Bauingenieurwesen]]s an der [[ETH Zürich]], das er 1951 mit der Diplomarbeit ''Das Kraftwerk [[San Bernardino GR]]'' beendete.

Seine erste Anstellung als Bauingenieur fand er bei Locher & Cie AG [[Zürich]]. Nach Projektierungsarbeiten wurde er Bauführer für die [[Staumauer]] Sambuco im [[Kanton Tessin]]. 1955 trat er ins Ingenieurbüro Hans Eichenberger in Zürich über. Dort wurde er Projektleiter für die [[Weinlandbrücke]] in [[Bezirk Andelfingen|Andelfingen]], einem Pionierwerk der [[Spannbeton]]bauweise. 1958 wechselte er zu den [[Schweizerische Bundesbahnen|Schweizerischen Bundesbahnen]] in die Sektion für Brückenbau in Zürich und lernte dort die [[Bauherr]]enseite kennen.

1959 gründete er zusammen mit [[Edy Toscano]] ein eigenes Ingenieurbüro. Nach der Trennung von Toscano 1962 wurde er Alleininhaber und baute das Unternehmen an verschiedenen Standorten aus. In neun Niederlassungen arbeiteten insgesamt 80 Mitarbeiter in drei [[Kollektivgesellschaft (Schweiz)|Kollektivgesellschaften]], wobei er jüngere Partner geeignet integrierte. Die bearbeiteten Projekte lagen hauptsächlich in der [[Ostschweiz]] inklusive Graubünden sowie im Schweizer Mittelland.

Bänzigers Unternehmen war am Bau vieler bedeutender Brücken beteiligt, wobei stets wesentliche technische Neuerungen eingeführt wurden. Bis zur Übergabe an seine Nachfolger in der Bänziger Partner AG im Jahr 2004 waren Dialma Bänziger und seine Firma für rund 500 ausgeführte Brückenprojekte als Projektverfasser, respektive Bauleiter verantwortlich.
25 ausgewählte Brückenbauwerke beschrieb er ausführlich in seiner [[Autobiografie]]. Das Nachwort dazu schrieb der bekannte Brückenplaner [[Christian Menn]].

Bänziger war ab 1954 mit Lilia Adamina verheiratet, einer Tessinerin aus [[Orselina]]. Er war über 50 Jahre Mitglied des [[Schweizer Alpen-Club]]s (SAC), Sektion [[Berninagruppe|Bernina]], und nahm mehr als 30 Mal am [[Engadin Skimarathon|Engadiner Skimarathon]] teil. Als Reiter war er während Jahren aktives Mitglied der Offiziersreitgesellschaft Zürich. Er war Mitglied der [[FDP.Die Liberalen|FDP]], lebte in Richterswil, wo er im Juli 2022 im Alter von 94 Jahren starb.<ref name="rip"/>


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
* [[Stepan Tymoschenko|Stepan-Tymoschenko]]-Preis während des Studiums an der ETH, Zürich, 1949
* Ehrenmitglied Gesellschaft Ehemaliger Polytechniker (GEP, heute ETH [[Alumni]]), [[Sitten]] VS, 1998
* Ehrenmitglied Gesellschaft Ehemaliger Polytechniker (GEP, heute ETH [[Alumni]]), [[Sitten]] VS, 1998
* Outstanding Structure Award, Internationale Vereinigung für Brücken- und Hochbau, [[Malta]], 2001
* Outstanding Structure Award, Internationale Vereinigung für Brücken- und Hochbau, [[Malta]], 2001
* Deutscher Ingenieurbaupreis (zusammen mit Christian Menn), [[Hamburg]], 2002
* Deutscher Ingenieurbaupreis (zusammen mit Christian Menn), [[Hamburg]], 2002
* [[Architektur- und Ingenieurpreis erdbebensicheres Bauen]] (zusammen mit Schwander & Sutter) für Quaderschulhaus, Chur, 2015


== Bauwerke (Auswahl) ==
== Bauwerke (Auswahl) ==
* Achereggbrücke, Autobahn-/Eisenbahn-Brücke, [[Stansstad]],1961–1965
* [[Achereggbrücke]], Autobahn-, Eisenbahn- und Lokalstrassen-Brücke, [[Stansstad]], 1961–1965
* [[Hardturmviadukt]] der SBB, damals längste vorgespannte Brücke Europas, Zürich, 1964-1969
* [[Hardturmviadukt]] der SBB, damals längste vorgespannte Eisenbahnbrücke Europas, Zürich, 1964–1969
* Limmatbrücke, Autobahn A1, [[Oberengstringen]]&nbsp;und [[Altstetten|Zürich-Altstetten]], 1963–1965
* [[Lehnenviadukt Beckenried]] A2, längste Autobahnbrücke der Schweiz, Kanton NW, 1976-1981
* [[Lehnenviadukt Beckenried]] A2, zweitlängste Autobahnbrücke der Schweiz, Kanton NW, 1976–1980
* [[Sitterviadukt (Autobahn)|Sitterviadukt]], Autobahnzwilligsbrücke A1, [[St. Gallen]], 1980-1983
* [[Sitterviadukt (Autobahn)|Sitterviadukt]], Autobahnzwillingsbrücke A1, [[St. Gallen]], 1980–1983
* [[Rheinbrücke Diepoldsau]], erste [[Schrägseilbrücke|Schrägseil-]]Strassenbrücke der Schweiz, [[Diepoldsau]]-[[Widnau]] SG, 1984-1986
* [[Rheinbrücke Diepoldsau]], erste [[Schrägseilbrücke|Schrägseil-]]Strassenbrücke der Schweiz, [[Diepoldsau]]-[[Widnau]] SG, 1983–1985
* Aaretalviadukt, Autobahn A3, [[Schinznach]] AG, 1988-1993
* [[Aareviadukt]], Autobahn A3, [[Schinznach|Schinznach AG]] im [[Bezirk Brugg]], 1988–1993
* Seebrücke [[Luzern]], 1994-1997
* [[Hundwilertobelbrücke]], [[Hundwil]] AR, 1989–1992
* [[Sunnibergbrücke]], [[Klosters]] GR, elegante Schrägseilbrücke, 1996-1998
* Hinterrheinbrücke RhB, [[Thusis]] GR, 1991–1993
* [[Dreirosenbrücke]], Doppelstock-Zwillingsbrücke, [[Basel]], 1998-2004
* Brücke über Oberwasserkanal, [[Beznau]] AG, 1991–1993
* [[Seebrücke Luzern]] (Janus-Brücke), 1994–1996
* [[Sunnibergbrücke]], [[Klosters]] GR, elegante Schrägseilbrücke, 1996–1998
* [[Dreirosenbrücke]], Doppelstock-Zwillingsbrücke, [[Basel]], 1998–2004
* Murgbrücke Bahn 2000, [[Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist]], 1999–2000
* Neue Talbrücke, [[Dättwil]] AG, 2000–2001
* Rhonebrücke BLS Alptransit, [[Raron]] VS, 2000–2005
* Schachenbrücke über Aare, [[Obergösgen]] SO, 2002–2004
* Viaduc de Chaluet, [[Court BE]], 2003–2004
* Bennauersteg, [[Bennau]] SZ, 2003–2005
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Dreirosenbrücke DJB.jpg|[[Dreirosenbrücke]] über den Rhein in Basel
Sunnibergbruecke unten.jpg|Die [[Umfahrung Klosters|Sunnibergbrücke]] von Nordwesten
Rheinbruecke Diepoldsau DJB.jpg| [[Rheinbrücke Diepoldsau]], St. Galler Rheintal
Lehnenviadukt Beckenried DJB.jpg|[[Lehnenviadukt Beckenried]] mit Blick auf den Vierwaldstättersee
Hardturmviadukt 2 DJB.jpg|Eisenbahnviadukt Hardturm nahe Zürcher HB
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== Publikationen ==
== Publikationen (Auswahl) ==
* ''Das Hardturm-Viadukt der SBB in Zürich.'' In: ''Schweizerische Bauzeitung.'' 85. Jg., 1967, Heft 33, S. 609–614.
* ''Das Lehnenviadukt Beckenried'', Beton- und Stahlbau, Bd. 75 (1980), S. 18–25
* ''Das Lehnenviadukt Beckenried.'' In: ''Beton- und Stahlbau.'' Bd. 75 (1980), S. 18–25.
* ''Unterführung Wehntalerstrasse unter den SBB in Zürich-Affoltern'', Schweizer Ingenieur und Architekt, 1988
* ''Der Lehnenviadukt Beckenried.'' Bänziger Kommissionsverlag; Baufachverlag, Zürich 1981, ISBN 3-8559h
* ''Construction Tender Competition for Two Railway Viaducts'', Structural Engineering International, Bd. 1, Nr, 2, 1. Mai 1991, S. 22-24
* ''Schrägseilbrücke über den Rhein bei Diepoldsau.'' In: ''Vorgespannter Beton in der Schweiz 1982–1986''. Herausgeber: Technische Forschungs- und Beratungsstelle der Schweizerischen Zementindustrie, Wildegg 1986, S. 53–56.
* Autobiografie ''Dialma Jakob Bänziger - Brückenbau 1960 - 2005'', Verlag Theiler Druck AG, Wollerau 2009, ISBN 978-3-033-02036-8
* ''Unterführung [[Wehntalerstrasse]] unter den SBB in Zürich-Affoltern.'' In: ''Schweizer Ingenieur und Architekt.'' Jg. 106, Nr. 19, 1988, S. 552–554.
* ''Faszination Brückenbau – Balance zwischen Gestaltung und Wirtschaftlichkeit''. In: Franz Betschon et al. (Hrsg.): Ingenieure bauen die Schweiz – Technikgeschichte aus erster Hand, S. 207-218, Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013, ISBN 978-3-03823-791-4
* ''Aaretalbrücke der N3 bei Schinznach-Bad.'' In: ''Schweizer Ingenieur und Architekt.'' ASK-Artikelreihe ''Neuzeitliche Bauwerke''. 12. April 1990, S. 403–410.
* ''Construction Tender Competition for Two Railway Viaducts.'' In: ''Structural Engineering International.'' Bd. 1, Nr. 2, 1. Mai 1991, S. 22–24.
* ''Neue Seebrücke Luzern.'' In: ''Mitteilungen der Schweizerischen Gesellschaft für Boden- und Felsmechanik.'' Frühjahrstagung 12. April 1996, S. 31–39.
* ''Brückenbau 1960–2005.'' Verlag Theiler Druck, Wollerau 2009, ISBN 978-3-033-02036-8. (Autobiografie)
* ''Faszination Brückenbau – Balance zwischen Gestaltung und Wirtschaftlichkeit''. In: [[Franz Betschon]] u. a. (Hrsg.): ''Ingenieure bauen die Schweiz – Technikgeschichte aus erster Hand.'' Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013, ISBN 978-3-03823-791-4, S. 207–218.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Christian Menn: ''Ein aussergewöhnlich erfolgreiches Ingenieurleben. Dialma Jakob Bänziger zum 75. Geburtstag'', Baublatt, Bd. 113 (2002), Nr. 73, S. 10–12
* [[Christian Menn]]: ''Ein aussergewöhnlich erfolgreiches Ingenieurleben. Dialma Jakob Bänziger zum 75. Geburtstag.'' In: ''Baublatt.'' Bd. 113 (2002), Nr. 73, S. 10–12.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.ethistory.ethz.ch/rueckblicke/hochschulgremien/alumni/weitere_seiten/4.14_baenziger/popupfriendly/ Kurzbiografie anlässlich Ehrenmitgliedschaft GEP/ETH 1998]
* [https://www.ethistory.ethz.ch/rueckblicke/hochschulgremien/alumni/weitere_seiten/4.14_baenziger/popupfriendly/ Kurzbiografie] anlässlich Ehrenmitgliedschaft GEP/ETH 1998
* [http://www.baublatt.ch/fachbeitraege/bau_management/ueber-den-schoensten-beruf-der-welt Zusammenfassung seiner Autobiografie 2009]
* [https://web.archive.org/web/20160303181412/http://www.baublatt.ch/fachbeitraege/bau_management/ueber-den-schoensten-beruf-der-welt Zusammenfassung] seiner Autobiografie 2009 (Archiv)
* [http://www.bp-ing.ch/layout.php?ini=0&hpos=center Webseite der Bänziger Partner AG]
* Thomas Vogel: [https://www.nzz.ch/amp/zuerich/dialma-jakob-baenzigers-bruecken-praegten-zuerich-und-die-schweiz-ld.1700676 ''Seine Brücken prägen Zürich und die Schweiz: Dialma Jakob Bänziger ist im Alter von 94 Jahren gestorben.''] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]]'', 2. September 2022 ([https://epaper.nzz.ch/article/6/6/2022-09-02/13/305731007?signature=199c5c5d727c9460260c1d8b2f0a506abdd97fb97cd117b98fe161e3932bdf5a E-Paper]).

== Einzelbelege ==
<references />


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Aktuelle Version vom 12. März 2024, 09:35 Uhr

Dialma Jakob Bänziger (1999)

Dialma Jakob Bänziger (* 14. September 1927 in Vnà, Unterengadin; † 13. Juli 2022 in Richterswil[1]) war ein Schweizer Bauingenieur und Brückenbauer.

Werdegang

Bänziger wuchs im bündnerischen Puschlav, im St. Galler Rheintal sowie im Fürstentum Liechtenstein auf. Die vielen Wohnorte während seiner Jugend ergaben sich aus der Berufstätigkeit seines Vaters als Schweizer Grenzwächter. Anschliessend besuchte Bänziger die Evangelische Mittelschule Schiers, die er mit der Matura abschloss. Danach begann er das Studium des Bauingenieurwesens an der ETH Zürich, das er 1951 mit der Diplomarbeit Das Kraftwerk San Bernardino GR beendete.

Seine erste Anstellung als Bauingenieur fand er bei Locher & Cie AG Zürich. Nach Projektierungsarbeiten wurde er Bauführer für die Staumauer Sambuco im Kanton Tessin. 1955 trat er ins Ingenieurbüro Hans Eichenberger in Zürich über. Dort wurde er Projektleiter für die Weinlandbrücke in Andelfingen, einem Pionierwerk der Spannbetonbauweise. 1958 wechselte er zu den Schweizerischen Bundesbahnen in die Sektion für Brückenbau in Zürich und lernte dort die Bauherrenseite kennen.

1959 gründete er zusammen mit Edy Toscano ein eigenes Ingenieurbüro. Nach der Trennung von Toscano 1962 wurde er Alleininhaber und baute das Unternehmen an verschiedenen Standorten aus. In neun Niederlassungen arbeiteten insgesamt 80 Mitarbeiter in drei Kollektivgesellschaften, wobei er jüngere Partner geeignet integrierte. Die bearbeiteten Projekte lagen hauptsächlich in der Ostschweiz inklusive Graubünden sowie im Schweizer Mittelland.

Bänzigers Unternehmen war am Bau vieler bedeutender Brücken beteiligt, wobei stets wesentliche technische Neuerungen eingeführt wurden. Bis zur Übergabe an seine Nachfolger in der Bänziger Partner AG im Jahr 2004 waren Dialma Bänziger und seine Firma für rund 500 ausgeführte Brückenprojekte als Projektverfasser, respektive Bauleiter verantwortlich. 25 ausgewählte Brückenbauwerke beschrieb er ausführlich in seiner Autobiografie. Das Nachwort dazu schrieb der bekannte Brückenplaner Christian Menn.

Bänziger war ab 1954 mit Lilia Adamina verheiratet, einer Tessinerin aus Orselina. Er war über 50 Jahre Mitglied des Schweizer Alpen-Clubs (SAC), Sektion Bernina, und nahm mehr als 30 Mal am Engadiner Skimarathon teil. Als Reiter war er während Jahren aktives Mitglied der Offiziersreitgesellschaft Zürich. Er war Mitglied der FDP, lebte in Richterswil, wo er im Juli 2022 im Alter von 94 Jahren starb.[1]

Ehrungen

Bauwerke (Auswahl)

Publikationen (Auswahl)

  • Das Hardturm-Viadukt der SBB in Zürich. In: Schweizerische Bauzeitung. 85. Jg., 1967, Heft 33, S. 609–614.
  • Das Lehnenviadukt Beckenried. In: Beton- und Stahlbau. Bd. 75 (1980), S. 18–25.
  • Der Lehnenviadukt Beckenried. Bänziger Kommissionsverlag; Baufachverlag, Zürich 1981, ISBN 3-8559h
  • Schrägseilbrücke über den Rhein bei Diepoldsau. In: Vorgespannter Beton in der Schweiz 1982–1986. Herausgeber: Technische Forschungs- und Beratungsstelle der Schweizerischen Zementindustrie, Wildegg 1986, S. 53–56.
  • Unterführung Wehntalerstrasse unter den SBB in Zürich-Affoltern. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. Jg. 106, Nr. 19, 1988, S. 552–554.
  • Aaretalbrücke der N3 bei Schinznach-Bad. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. ASK-Artikelreihe Neuzeitliche Bauwerke. 12. April 1990, S. 403–410.
  • Construction Tender Competition for Two Railway Viaducts. In: Structural Engineering International. Bd. 1, Nr. 2, 1. Mai 1991, S. 22–24.
  • Neue Seebrücke Luzern. In: Mitteilungen der Schweizerischen Gesellschaft für Boden- und Felsmechanik. Frühjahrstagung 12. April 1996, S. 31–39.
  • Brückenbau 1960–2005. Verlag Theiler Druck, Wollerau 2009, ISBN 978-3-033-02036-8. (Autobiografie)
  • Faszination Brückenbau – Balance zwischen Gestaltung und Wirtschaftlichkeit. In: Franz Betschon u. a. (Hrsg.): Ingenieure bauen die Schweiz – Technikgeschichte aus erster Hand. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013, ISBN 978-3-03823-791-4, S. 207–218.

Literatur

  • Christian Menn: Ein aussergewöhnlich erfolgreiches Ingenieurleben. Dialma Jakob Bänziger zum 75. Geburtstag. In: Baublatt. Bd. 113 (2002), Nr. 73, S. 10–12.
Commons: Dialma Jakob Bänziger – Sammlung von Bildern

Einzelbelege

  1. a b Dialma Jakob Bänziger ist gestorben. In: Tages-Anzeiger, 19. Juli 2022.