„Boord-Olefin-Synthese“ – Versionsunterschied

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Die '''Boord-Olefin-Synthese''' oder auch '''Boord-Eliminierung''' ist eine [[Namensreaktion]] der [[Organische Chemie|organischen Chemie]]. Der erste Bericht über sie stammt aus dem Jahr 1930 von [[Cecil E. Boord]]. Diese Reaktion hat vielfältige Anwendungen in der Herstellung von [[Alkene|Alkenen]].<ref name="Wang_463">Z. Wang (Hrsg.): ''Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, 3 Volume Set''. John Wiley & Sons, Hoboken, New Jersey 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S.&nbsp;463.</ref> Es entsteht ein Gemisch von ''cis''- und ''trans''-Alkenen (R = Alkylgruppe):
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Die '''Boord-Olefin-Synthese''' oder auch '''Boord-Eliminierung''' ist eine [[Namensreaktion]] der [[Organische Chemie|organischen Chemie]]. Der erste Bericht über sie stammt aus dem Jahr 1930 von [[Cecil E. Boord]]. Diese Reaktion hat vielfältige Anwendungen in der Herstellung von [[Alkene|Alkenen]].<ref name="Wang_463">Z. Wang: ''Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, 3 Volume Set''. John Wiley & Sons, Hoboken, New Jersey '''2009''', , S.&nbsp;463, ISBN 978-0-471-70450-8.</ref>


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== Mechanismus ==
== Mechanismus ==
Die Abbildung zeigt einen postulierten Mechanismus. Die Reaktion zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten sowie durch hohe Ausbeuten aus.<ref name=March>''Advanced Organic Chemistry''. 4th Edition, Jerry March, '''1992'''.</ref>
Die Abbildung zeigt einen postulierten Mechanismus (R = Alkylgruppe). Die Reaktion zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten sowie durch hohe Ausbeuten aus.<ref name="March">Jerry March (Hrsg.): ''Advanced Organic chemistry. Reactions, mechanisms, and structure.'' 4th Ed. John Wiley, Chichester 1992, ISBN 0-471-58148-8<!--, S. ??? -->.</ref>


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:[[Datei:Boord Olefin Mecha Version 6.svg|center|700px|Mechanismus der Boord-Olefin-Synthese, '''R''' bezeichnet eine Alkylgruppe.<ref name="Wang_464">Z. Wang (Hrsg.): ''Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, 3 Volume Set''. John Wiley & Sons, Hoboken, New Jersey 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S.&nbsp;464.</ref>]]


Ein Aldehyd '''1''' wird mit [[Chlorwasserstoff]] unter Bildung von '''2''' protoniert. Mit Ethanol bildet sich ein protoniertes Halbacetal '''3''' bzw. '''4'''. Durch nucleophilen Angriff eines Chloridions und Abspaltung von Wasser entsteht instabile chlorierte [[Ether]] '''5''', aus dem Chlorwasserstoff unter Bildung von '''6''' abgespalten wird. Die Halogenierung von '''6''' (hier exemplarisch mit Brom gezeigt), liefert über dass ein Bromoniumion '''7''' den zweifach bromierten Ether '''8'''. Letzterer reagiert mit einer [[Grignard-Verbindungen|Grignard-Verbindung]] zu dem einfach α-bromierten Ether '''9'''. Durch Zugabe von Zink entsteht aus '''9''' über das Intermediat '''10''', durch eine Eliminierung das Alken '''11''' als (''E,Z'')-Gemisch. Zink kann dabei auch durch [[Magnesium]] oder [[Natrium]] ersetzt werden. Bei der Anwendung von Zink wird meist eine [[E1cb|E1cb-Mechanismus]] postuliert.<ref name=JerryMarch>Jerry March: ''Advanced Organic Chemistry'', 3. Auflage, John Wiley & Sons, New York, 1985, S. 925, ISBN 0-471-88841-9.</ref>
Ein [[Aldehyd]] '''1''' wird mit [[Chlorwasserstoff]] unter Bildung von '''2''' protoniert. Mit [[Ethanol]] bildet sich ein protoniertes [[Halbacetal]] '''3''' bzw. '''4'''. Durch [[Nukleophile Addition|nucleophilen Angriff]] eines Chloridions und Abspaltung von Wasser entsteht instabile chlorierte [[Ether]] '''5''', aus dem Chlorwasserstoff unter Bildung von '''6''' abgespalten wird. Die [[Halogenierung]] von '''6''' (hier exemplarisch mit Brom gezeigt), liefert über das ein Bromoniumion '''7''' den zweifach bromierten Ether '''8'''. Letzterer reagiert mit einer [[Grignard-Verbindungen|Grignard-Verbindung]] zu dem einfach α-bromierten Ether '''9'''. Durch Zugabe von Zink entsteht aus '''9''' über das Intermediat '''10''', durch eine Eliminierung das Alken '''11''' als (''E,Z'')-Gemisch. Zink kann dabei auch durch [[Magnesium]] oder [[Natrium]] ersetzt werden. Bei der Anwendung von Zink wird meist eine [[Eliminierungsreaktion|E1cb-Mechanismus]] postuliert.<ref name="JerryMarch">Jerry March (Hrsg.): ''Advanced Organic Chemistry''. 3. Auflage, John Wiley & Sons, New York, 1985, ISBN 0-471-88841-9, S. 925.</ref>


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Die Reaktionsgeschwindigkeit der Reaktion kann über die Länge des [[Alkylgruppe|Alkylrestes]] des zugefügten [[Alkohole|Alkohols]] gesteuert werden. Je größer diese Gruppe ist, desto langsamer verläuft die Reaktion.<ref name = "Wang_464"/>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Namensreaktion]]

Aktuelle Version vom 5. Juli 2024, 20:49 Uhr

Die Boord-Olefin-Synthese oder auch Boord-Eliminierung ist eine Namensreaktion der organischen Chemie. Der erste Bericht über sie stammt aus dem Jahr 1930 von Cecil E. Boord. Diese Reaktion hat vielfältige Anwendungen in der Herstellung von Alkenen.[1] Es entsteht ein Gemisch von cis- und trans-Alkenen (R = Alkylgruppe):

Übersicht der Boord-Olefin-Synthese, R bezeichnet eine Alkylgruppe
Übersicht der Boord-Olefin-Synthese, R bezeichnet eine Alkylgruppe

Mechanismus

Die Abbildung zeigt einen postulierten Mechanismus (R = Alkylgruppe). Die Reaktion zeichnet sich durch ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten sowie durch hohe Ausbeuten aus.[2]

Mechanismus der Boord-Olefin-Synthese, R bezeichnet eine Alkylgruppe.[3]
Mechanismus der Boord-Olefin-Synthese, R bezeichnet eine Alkylgruppe.[3]

Ein Aldehyd 1 wird mit Chlorwasserstoff unter Bildung von 2 protoniert. Mit Ethanol bildet sich ein protoniertes Halbacetal 3 bzw. 4. Durch nucleophilen Angriff eines Chloridions und Abspaltung von Wasser entsteht instabile chlorierte Ether 5, aus dem Chlorwasserstoff unter Bildung von 6 abgespalten wird. Die Halogenierung von 6 (hier exemplarisch mit Brom gezeigt), liefert über das ein Bromoniumion 7 den zweifach bromierten Ether 8. Letzterer reagiert mit einer Grignard-Verbindung zu dem einfach α-bromierten Ether 9. Durch Zugabe von Zink entsteht aus 9 über das Intermediat 10, durch eine Eliminierung das Alken 11 als (E,Z)-Gemisch. Zink kann dabei auch durch Magnesium oder Natrium ersetzt werden. Bei der Anwendung von Zink wird meist eine E1cb-Mechanismus postuliert.[4]

Die Reaktionsgeschwindigkeit der Reaktion kann über die Länge des Alkylrestes des zugefügten Alkohols gesteuert werden. Je größer diese Gruppe ist, desto langsamer verläuft die Reaktion.[3]

Einzelnachweise

  1. Z. Wang (Hrsg.): Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, 3 Volume Set. John Wiley & Sons, Hoboken, New Jersey 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S. 463.
  2. Jerry March (Hrsg.): Advanced Organic chemistry. Reactions, mechanisms, and structure. 4th Ed. John Wiley, Chichester 1992, ISBN 0-471-58148-8.
  3. a b Z. Wang (Hrsg.): Comprehensive Organic Name Reactions and Reagents, 3 Volume Set. John Wiley & Sons, Hoboken, New Jersey 2009, ISBN 978-0-471-70450-8, S. 464.
  4. Jerry March (Hrsg.): Advanced Organic Chemistry. 3. Auflage, John Wiley & Sons, New York, 1985, ISBN 0-471-88841-9, S. 925.