„Klosterkirche Seebach“ – Versionsunterschied

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| Name = Klosterkirche St. Laurentius
Die protestantische Klosterkirche St.Laurentius ist ein bedeutsames Bauwerk der Romanik in der Pfalz.
| Bild = Seebach Klosterkirche 1.JPG
| Bildunterschrift = Klosterkirche Seebach, Bad Dürkheim
| Konfession = protestantisch
| Patrozinium = Laurentius von Rom
| Diözese =
| Ort = Bad Dürkheim
| Bauherr =
| Architekt =
| Baubeginn = um 1200
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| Profaniert =
| Baustil = Romanik
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| Bautyp = Querhaus, Vierungsturm, Langhaus
| Funktion und Titel =
| Breitengrad = 49.45086
| Längengrad = 8.15777
| Region-ISO = DE-RP
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[[Datei:Wappen Seebach (Bad Dürkheim).png|mini|hochkant|Stilisierte Darstellung der Kirche auf dem Seebacher Ortswappen]]
Die [[protestantisch]]e '''Klosterkirche St. Laurentius''' in [[Seebach (Bad Dürkheim)|Seebach]] im [[Landkreis Bad Dürkheim]], [[Rheinland-Pfalz]], ist ein [[Romanik|romanisches]] Bauwerk in der [[Pfalz (Region)|Pfalz]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Sie ist die [[Konvent (Kirche)|Konventskirche]] des 1136 erstmals urkundlich erwähnten, durch [[Ritter]] Siegfried von Seebach gestifteten [[Kloster Seebach|Benediktinerinnenklosters Seebach]]<ref>Alfons Schäfer: ''Oberrheinische Studien'', Band III (Festschrift für Günther Haselier), Springer-Verlag, 2013, S. 177 u. 178, ISBN 3662246120; [https://books.google.de/books?id=b6moBwAAQBAJ&pg=PA177 (Digitalscan)]</ref> und entstand um 1200 als eine dreischiffige, romanische Pfeilerbasilika mit Flachdecke, welche dem [[Laurentius von Rom|Hl. Laurentius]] geweiht war. 1210 erhob man das [[Kloster]] zur [[Abtei]]. Bei der Belagerung von [[Bad Dürkheim|Dürkheim]] durch [[Kurfürst]] [[Friedrich I. (Pfalz)|Friedrich von der Pfalz]] wurde das [[Langhaus (Kirche)|Langhaus]] 1471 schwer beschädigt und 1482–1488 im gotischen Stil wieder aufgebaut. Um 1500 erlebte der Konvent unter der gebildeten Äbtissin Richmunde [[Horst (westfälisches Adelsgeschlecht)|von der Horst]] († 1520) eine letzte Blüte. 1591, nach Einführung der [[Reformation]], erfolgte die Aufhebung des Klosters. Das Klostergesinde blieb dort ansässig. So entstand das zugehörige Dorf Seebach, heute ein Ortsteil von [[Bad Dürkheim]].
Von der Laurentiuskirche sind nur noch die Vierung und der Chor erhalten. Sie dienen seit der Reformation im 16.Jahrhundert dem evangelischen Gottesdienst.
Der Konvent des Benediktinerinnenklosters wurde vermutlich unmittelbar nach 1100 durch Ritter Siegfried von Seebach gegründet. Seit 1210 war das Kloster Abtei. Das einst dreischiffige Langhaus wurde 1471 bei der Belagerung von Bad Dürkheim durch Kurfürst Friedrich von der Pfalz zerstört und nur einschiffig wieder aufgebaut. 1558 wurde das Kloster aufgehoben.


Nach 1609 wurden Chor und Vierung durch Zwischenwände von den maroden Querschiffen und vom Langhaus getrennt. Die Restkirche diente der kleinen reformierten Gemeinde zum Gottesdienst. Langhaus und Querschiffe verfielen, die Bevölkerung nutzte sie als Steinbruch. 1870–1887 wurde der Bau außen und innen renoviert, im Inneren errichtete man eine Empore aus weißem Sandstein. 1965 erfolgte der Anbau einer [[Sakristei]] an der südlichen Chorwand.
Die Außenwände des Chores zeigen Stilverwandtschaft mit den Ostteilen des Wormser Domes. Doch haben Lisenen, Rundbogenfriese und die Fenster mit Stufengewänden ihre charakteristische Eigenart erfahren, wozu nicht zuletzt die Harmonie des Quartermauerwerks beiträgt. Das Kirchlein dürfte gegen 1140 erbaut worden sein, die Gewölbe der Vierung sind gotisch erneuert. Pfeiler und Eckdienste besitzen Polsterkapitelle.

Die Kirche wurde zum [[Wahrzeichen]] der Gemeinde Seebach und ist Bestandteil des Ortswappens.

== Heutiger Baubestand ==
[[Datei:Seebach Klosterkirche Quellenanlage 3.JPG|mini|hochkant|Quellenanlage unter der Ostwand des nördlichen Querschiffes]]
Von der historischen Klosterkirche, mit Grundriss eines [[Lateinisches Kreuz|lateinischen Kreuzes]], haben sich die romanische [[Vierung]] mit dem markanten [[Oktogon (Architektur)|oktogonalen]] Vierungsturm und der flach abschließende [[Chor (Architektur)|Chor]] erhalten. Die Außenwände des Chores zeigen Stilverwandtschaft mit den Ostteilen des [[Wormser Dom]]es. Doch haben [[Lisene]]n, [[Rundbogenfries]]e und die Fenster mit Stufengewänden eine charakteristische Eigenart erfahren, wozu nicht zuletzt die Harmonie des [[Quadermauerwerk]]s beiträgt. Die Gewölbe von Chor und Vierung sind [[Gotik|gotisch]] erneuert. Pfeiler und Eckdienste besitzen [[Polsterkapitell]]e. Der heutige Haupteingang befindet sich auf der Westseite, am Übergang von der Vierung zum Langhaus; letzteres ist restlos verschwunden.

Seitlich an die Vierung angebaut stehen die Ruinen der ehemaligen Querschiffe, wovon das nördliche noch eine Fassade mit Rundbogenfries und romanischem Westportal aufweist. In der Nordwand besitzt es eine kleinere Rundbogenpforte mit romanischem [[Tympanon (Architektur)|Tympanon]]. Die Ruine des nördlichen Querschiffes dient heute als [[Kolumbarium]].<ref>[http://www.evkirche-bad-duerkheim.de/fileadmin/user_upload/duerkheim/bilder/kirchenbilder/Bad_Duerkheim/Bad_Duerkheim_Flyer_Klosterkirche.pdf PDF-Dokument zum Kolumbarium Seebach]</ref> Bekannteste dort bestattete Person ist die ehemalige [[Landrat (Deutschland)|Landrätin]] [[Sabine Röhl]] (1957–2012). Zwei mittelalterliche Grabplattenreste sind hier in die Wände eingelassen und verschiedene [[Spolien]]steine wurden als Zierrat platziert. In der Ruine des südlichen Querschiffes befinden sich Gedenktafeln für die Toten beider Weltkriege.

Unter dem nördlichen Querschiff tritt nach Osten hin eine gefasste [[Quelle]] aus.

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Seebach Klosterkirche von Westen.JPG|Klosterkirche von Westen
Seebach Klosterkirche heutiger Eingangsbereich.JPG|Heutiger Haupteingang auf der Westseite
Seebach Klosterkirche Chor.JPG|Nahaufnahme Chor
Seebach Klosterkirche Chor innen.JPG|Innenaufnahme Chor
Seebach Klosterkirche Grabplatte 1557.JPG|Innenbereich, Grabplatte, 1557
Seebach Klosterkirche Westfassade nördliches Querschiff.JPG|Westfassade nördliches Querschiff (Kolumbarium)
Seebach Klosterkirche Kolumbarium Querschiff.JPG|[[Kolumbarium]] in der Ruine des nördlichen Querschiffes
Seebach Klosterkirche Nordeingang des nördlichen Querschiffes.JPG|Nordeingang des nördlichen Querschiffes (heutiges Kolumbarium)
Seebach Klosterkirche Westfassade südliches Querschiff.JPG|Westfassade südliches Querschiff
Seebach Klosterkirche südliches Querschiff innen.JPG|Ruine südliches Querschiff (Kriegergedenkstätte)
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== Literatur ==
* [[Georg Dehio]]: ''[[Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler]] – Rheinland-Pfalz, Saarland''. Deutscher Kunstverlag, München 1984, ISBN 3-422-00382-7. S.&nbsp;951
* Helmut Meinhard: ''Der Kirchenbezirk Bad Dürkheim'', Prot. Dekanat Bad Dürkheim, 2002, S. 16 u. 17, ISBN 3-925536-85-X
* [[Michael Frey (Historiker)|Michael Frey]]: ''Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises'', Band 2, Speyer 1836, S. 494–498; [https://books.google.de/books?id=IZw-AAAAYAAJ&pg=PA494 (Digitalscan)]
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [http://www.evkirche-bad-duerkheim.de/unsere-kirchen/klosterkirche/ Klosterkirche Seebach]
* [http://www.transtrend.de/franzkarl/wordpress/?p=728 Webseite zum Kloster Seebach]

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Kulturdenkmal in Bad Dürkheim]]
[[Kategorie:Romanische Kirche|Bad Durkheim]]
[[Kategorie:Bauwerk der Romanik in Rheinland-Pfalz|Bad Durkheim]]
[[Kategorie:Kirchengebäude der Evangelischen Kirche der Pfalz|Bad Durkheim]]
[[Kategorie:Kirchengebäude in Bad Dürkheim]]
[[Kategorie:Ehemaliges Benediktinerinnenkloster in Rheinland-Pfalz|Seebach]]
[[Kategorie:Laurentiuskirche|Bad Durkheim]]
[[Kategorie:Kirchengebäude in Europa|Seebach]]
[[Kategorie:Organisation (Bad Dürkheim)]]
{{Navigationsleiste Kulturdenkmäler in Bad Dürkheim}}

Aktuelle Version vom 16. März 2024, 18:11 Uhr

Klosterkirche St. Laurentius
Klosterkirche Seebach, Bad Dürkheim

Klosterkirche Seebach, Bad Dürkheim

Basisdaten
Konfession protestantisch
Ort Bad Dürkheim, Deutschland
Patrozinium Laurentius von Rom
Baugeschichte
Baubeginn um 1200
Baubeschreibung
Baustil Romanik
Bautyp Querhaus, Vierungsturm, Langhaus
Koordinaten 49° 27′ 3,1″ N, 8° 9′ 28″ OKoordinaten: 49° 27′ 3,1″ N, 8° 9′ 28″ O
Stilisierte Darstellung der Kirche auf dem Seebacher Ortswappen

Die protestantische Klosterkirche St. Laurentius in Seebach im Landkreis Bad Dürkheim, Rheinland-Pfalz, ist ein romanisches Bauwerk in der Pfalz.

Geschichte

Sie ist die Konventskirche des 1136 erstmals urkundlich erwähnten, durch Ritter Siegfried von Seebach gestifteten Benediktinerinnenklosters Seebach[1] und entstand um 1200 als eine dreischiffige, romanische Pfeilerbasilika mit Flachdecke, welche dem Hl. Laurentius geweiht war. 1210 erhob man das Kloster zur Abtei. Bei der Belagerung von Dürkheim durch Kurfürst Friedrich von der Pfalz wurde das Langhaus 1471 schwer beschädigt und 1482–1488 im gotischen Stil wieder aufgebaut. Um 1500 erlebte der Konvent unter der gebildeten Äbtissin Richmunde von der Horst († 1520) eine letzte Blüte. 1591, nach Einführung der Reformation, erfolgte die Aufhebung des Klosters. Das Klostergesinde blieb dort ansässig. So entstand das zugehörige Dorf Seebach, heute ein Ortsteil von Bad Dürkheim.

Nach 1609 wurden Chor und Vierung durch Zwischenwände von den maroden Querschiffen und vom Langhaus getrennt. Die Restkirche diente der kleinen reformierten Gemeinde zum Gottesdienst. Langhaus und Querschiffe verfielen, die Bevölkerung nutzte sie als Steinbruch. 1870–1887 wurde der Bau außen und innen renoviert, im Inneren errichtete man eine Empore aus weißem Sandstein. 1965 erfolgte der Anbau einer Sakristei an der südlichen Chorwand.

Die Kirche wurde zum Wahrzeichen der Gemeinde Seebach und ist Bestandteil des Ortswappens.

Heutiger Baubestand

Quellenanlage unter der Ostwand des nördlichen Querschiffes

Von der historischen Klosterkirche, mit Grundriss eines lateinischen Kreuzes, haben sich die romanische Vierung mit dem markanten oktogonalen Vierungsturm und der flach abschließende Chor erhalten. Die Außenwände des Chores zeigen Stilverwandtschaft mit den Ostteilen des Wormser Domes. Doch haben Lisenen, Rundbogenfriese und die Fenster mit Stufengewänden eine charakteristische Eigenart erfahren, wozu nicht zuletzt die Harmonie des Quadermauerwerks beiträgt. Die Gewölbe von Chor und Vierung sind gotisch erneuert. Pfeiler und Eckdienste besitzen Polsterkapitelle. Der heutige Haupteingang befindet sich auf der Westseite, am Übergang von der Vierung zum Langhaus; letzteres ist restlos verschwunden.

Seitlich an die Vierung angebaut stehen die Ruinen der ehemaligen Querschiffe, wovon das nördliche noch eine Fassade mit Rundbogenfries und romanischem Westportal aufweist. In der Nordwand besitzt es eine kleinere Rundbogenpforte mit romanischem Tympanon. Die Ruine des nördlichen Querschiffes dient heute als Kolumbarium.[2] Bekannteste dort bestattete Person ist die ehemalige Landrätin Sabine Röhl (1957–2012). Zwei mittelalterliche Grabplattenreste sind hier in die Wände eingelassen und verschiedene Spoliensteine wurden als Zierrat platziert. In der Ruine des südlichen Querschiffes befinden sich Gedenktafeln für die Toten beider Weltkriege.

Unter dem nördlichen Querschiff tritt nach Osten hin eine gefasste Quelle aus.

Literatur

Commons: Klosterkirche Seebach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alfons Schäfer: Oberrheinische Studien, Band III (Festschrift für Günther Haselier), Springer-Verlag, 2013, S. 177 u. 178, ISBN 3662246120; (Digitalscan)
  2. PDF-Dokument zum Kolumbarium Seebach