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'''Gertrud Louise Goldschmidt''' (* [[1. August]] [[1912]] in [[Hamburg]]; [[17. September]] [[1994]] in [[Venezuela]]), bekannt unter dem Künstlernamen ''Gego'', war eine bedeutende Künstlerin Venezuelas. Bekannt wurde sie durch ihre [[Abstrakte Malerei|abstrakten]] Zeichnungen, dreidimensionalen Arbeiten und ihre mit Draht vernetzten Konstruktionen. Gegos erfolgreichste Arbeiten entstanden in den 1960er und 1970er Jahren.<ref name="Biographie">{{Internetquelle | url=http://www.ila-bonn.de/artikel/ila338/kuenstlerinnen_gego.htm | titel=Linien, die die Wirklichkeit auflösen | titelerg=Leben und Werk von Gertrude Goldschmidt, genannt Gego | autor=Laura Held | hrsg=www.ila-bonn.de | datum=2010-09-15 | zugriff=2012-12-17}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.moma.org/collection/artist.php?artist_id=2107 | titel=Gego (Gertrud Goldschmidt) | hrsg=[[Museum of Modern Art]], Oxford University Press | datum=2009 | zugriff=2012-12-17 | sprache=en}}</ref><ref name="BiographischeAngaben">{{Internetquelle | url=http://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$3738 | titel=Gego | titelerg=Biografie | hrsg=Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe | datum=2012 | zugriff=2012-12-17}}</ref>
'''Gertrud Louise Goldschmidt''' (geboren [[1. August]] [[1912]] in [[Hamburg]]; gestorben [[17. September]] [[1994]] in [[Caracas]]; Pseudonym ''GEGO'') war eine deutsch-[[Venezuela|venezolanische]] [[Bildhauer]]in, [[Installationskünstler]]in, [[Architekt]]in und [[Zeichner]]in. Bekannt wurde sie durch ihre [[Abstrakte Malerei|abstrakten]] Zeichnungen, dreidimensionalen Arbeiten und ihre mit Draht vernetzten Konstruktionen. Gegos erfolgreichste Arbeiten entstanden in den 1960er und 1970er Jahren.<ref name="Biographie">{{Internetquelle | url=http://www.ila-bonn.de/artikel/ila338/kuenstlerinnen_gego.htm | titel=Linien, die die Wirklichkeit auflösen | titelerg=Leben und Werk von Gertrude Goldschmidt, genannt Gego | autor=Laura Held | hrsg=www.ila-bonn.de | datum=2010-09-15 | zugriff=2012-12-17 | archiv-bot=2019-04-13 00:40:16 InternetArchiveBot | offline=ja | archiv-url=https://web.archive.org/web/20140512220500/http://www.ila-bonn.de/artikel/ila338/kuenstlerinnen_gego.htm | archiv-datum=2014-05-12 }}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.moma.org/collection/artist.php?artist_id=2107 | titel=Gego (Gertrud Goldschmidt) | hrsg=[[Museum of Modern Art]], Oxford University Press | datum=2009 | zugriff=2012-12-17 | sprache=en}}</ref><ref name="BiographischeAngaben">{{Internetquelle | url=https://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$3738 | titel=Gego | titelerg=Biografie | hrsg=Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe | datum=2012 | zugriff=2012-12-17 | archiv-url=https://web.archive.org/web/20160304121105/https://on1.zkm.de/zkm/stories/storyReader$3738 | archiv-datum=2016-03-04 | offline= | archiv-bot=2022-11-06 10:43:09 InternetArchiveBot }}</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Informationen über Gegos Biographie entstammen zum größten Teil ihrem persönlichen Nachlass. Nach ihrem Tod erhielt die in Caracas gegründete Stiftung ''Fundación Gego'' einen Koffer, in dem sie ihr ganzes Leben lang persönliche Dokumente aufgehoben hatte. Darunter befanden sich auch biographische Fragebögen von Frithjof Trapp, Spezialist für Exilliteratur von 1933 bis 1945, der Studien über das [[Exil]] und die [[Emigration]] der [[Geschichte der Juden in Hamburg|Juden in Hamburg]] durchführte und im Jahr 1987 Gego bat, einige seiner Fragebögen auszufüllen. Sie jedoch schickte die Fragebögen nach dem Ausfüllen nicht zurück. Aus den biographischen Fragebögen und den persönlichen Dokumenten entstand 2005 das Buch ''Sabidurías and other texts by Gego'', welches in englischer und spanischer Sprache erschien.

=== Erster Lebensabschnitt in Deutschland ===
=== Erster Lebensabschnitt in Deutschland ===
Gegos Urgroßvater gründete 1815 das Bankhaus „Goldschmidt & Sohn“, ihr Onkel [[Adolph Goldschmidt]] war ein erfolgreicher deutscher Kunsthistoriker. Gego war das sechste von sieben Kindern. Zunächst besuchte sie eine öffentliche Schule, später wurde sie zu Hause unterrichtet. Anschließend wechselte sie auf eine Privatschule. Bei ihrem ersten Versuch fiel Gego durch das externe Abitur.


Von 1932 bis 1938 studierte sie Architektur an der [[Universität Stuttgart|Technischen Hochschule Stuttgart]], nachdem sie sich schon als Kind sehr für Kunst interessiert hatte. Im August 1938 wurde Gego bewusst, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt, in Deutschland, in einer gefährlichen Situation befand, da sie einer jüdischen Familie entstammte. [[Paul Bonatz]] war einer von vielen Professoren bei denen sie ihr Architekturstudium absolvierte, dieser und einige andere Hochschullehrer halfen, ihre Arbeiten schnellstmöglich zum Abschluss zu bringen und zu bewerten, damit sie zeitnah ihr Diplom erhielt, mit dem Ziel, sich damit außerhalb von Deutschland um Arbeit zu bewerben.
Informationen über Gegos Biographie entstammen zum größten Teil aus ihrem persönlichen Nachlass. Nach ihrem Tod erhielt die in Caracas gegründete Stiftung "Fundación Gego" einen Koffer, in dem sie ihr ganzes Leben über persönliche Dokumente aufgehoben hatte. Darunter befanden sich auch biographische Fragebögen von Frithjof Trapp, Spezialist für Exilliteratur von 1933 bis 1945, der Studien über das [[Exil]] und die [[Emigration]] der [[Geschichte der Juden in Hamburg|Juden in Hamburg]] durchführte und im Jahr 1987 Gego bat, einige seiner Fragebögen auszufüllen. Sie jedoch schickte die Fragebögen nach dem Ausfüllen nie zurück. Aus den biographischen Fragebögen und den persönlichen Dokumenten entstand 2005 das Buch "Sabidurías and other texts by Gego", welches in englischer und spanischer Sprache erschien.

Gego´s Urgroßvater gründete 1815 das Bankhaus "Goldschmidt & Sohn", ihr Onkel, [[Adolph Goldschmidt]], dagegen war ein erfolgreicher deutscher Kunsthistoriker. Gego war das sechste von sieben Kindern, sie war ein sehr ruhiges Kind. Zunächst besuchte Gego eine öffentliche Schule, später wurde sie dann zu Hause unterrichtet. Anschließend wechselte sie auf eine Privatschule, wo sie lernte entschlossen und sicher ihre Meinung zu vertreten. Bei ihrem ersten Versuch fiel Gego durch das externe Abitur.

Von 1932 bis 1938 studierte sie Architektur an der [[Universität Stuttgart|Technischen Hochschule Stuttgart]], da sie sich schon als Kind sehr für Kunst interessierte. Im August 1938 wurde Gego bewusst, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt, in Deutschland, in einer gefährliche Situation befand, da Gego einer jüdischen Familie entstammte. [[Paul Bonatz]] war einer von vielen Professoren bei denen Gego ihr Architekturstudium absolvierte, dieser und einige andere Hochschullehrer verhalfen Gego ihre Arbeiten schnellstmöglich zum Abschluss zu bringen und zu bewerten, damit sie zeitnahe ihr Diplom erhielt. Mit der Möglichkeit, sich damit außerhalb von Deutschland um Arbeit zu bewerben.


=== Zweiter Lebensabschnitt in Venezuela ===
=== Zweiter Lebensabschnitt in Venezuela ===
Nachdem Gego 1938 erfolgreich ihr Architekturstudium beendet hatte, bewarb sie sich mit ihrem Diplom bei allen potentiellen Auswanderungsländern um eine Arbeitserlaubnis. In die USA wollte Gego aus persönlichen Gründen nicht. Allmählich drängte die Zeit, da die Situation in Deutschland auch für Gego immer gefährlicher wurde. Im Jahr 1938, am Tag nach der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]], entkam sie in München nur knapp dem Zugriff durch die Nationalsozialisten. Im März 1939 wanderten ihre Eltern mit einem Visum für [[England]] aus. Da Gego noch in Deutschland bleiben musste, regelte sie den Verkauf und die Auflösung des Besitzes der Familie. Einige Wochen später erhielt sie ein Arbeitsangebot aus [[Caracas]] in Venezuela.


Gego verließ Deutschland und reiste mit dem Schiff zu ihrer Familie nach [[Southampton]], England. Da sie jedoch nur ein Durchreise-Visum für England hatte, musste sie weiter nach Venezuela reisen. Vor Ort angekommen wurde Gego schnell bewusst, dass sie sich eigenständig auf Arbeitssuche begeben musste, da das Stellenangebot nicht mehr bestand. Mehrere Monate später, im Jahr 1940, zeigten ihre Bemühungen Erfolg, und sie erhielt eine Stelle in einem Architekturbüro, wo sie als Architektin arbeitete und für den Bau öffentlicher Gebäude in Caracas zuständig war.
Nachdem Gego 1938 erfolgreich ihr Architekturstudium beendete, bewarb sie sich mit ihrem Diplom bei allen potentiellen Auswanderungsländern um eine Arbeitserlaubnis. In die USA wollte Gego aus persönlichen Gründen nicht. Allmählich drängte die Zeit, da die Situation in Deutschland für Gego immer gefährlicher wurde. Gego verabschiedete sich mit der Zeit von Freunden und Bekannten, bei denen die Ausreise erfolgreich war. Im Jahr 1938, am Tag nach der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]], entkam Gego in München nur knapp den Nationalsozialisten. Im März 1939 wanderten auch ihre Eltern aus, denn sie erhielten ein Einreise-Visum nach [[England]]. Da Gego noch in Deutschland bleiben musste, regelte sie den Verkauf und die Auflösung der Besitztümer der Familie. Einige Wochen später erhielt sie ein Arbeitsangebot aus [[Caracas]] in Venezuela.


Ein paar Monate später lernte sie über deutsche Emigrantenkontakte ihren zukünftigen Ehemann Ernst Gunz kennen. Gemeinsam gründeten sie eine Tischler- und Lampenwerkstatt. Sie bekamen zwei Kinder. 1951 trennte sich das Ehepaar. 1952 erhielt Gego die venezolanische [[Staatsbürgerschaft]] und lernte Gerd Leufert kennen, der wegen des Ölreichtums 1951 nach Venezuela gezogen war. Da sie sich sowohl privat als auch auf künstlerischer Ebene sehr gut verstanden, verbrachten sie den Rest ihres Lebens gemeinsam.
Gego verließ Deutschland und reiste mit dem Schiff zu ihrer Familie nach [[Southampton]], England. Da sie jedoch nur ein Durchreise-Visum für England hatte, musste sie weiter nach Venezuela reisen. Vorort angekommen, wurde Gego schnell bewusst, dass sie sich trotz des früheren Angebotes eigenständig auf Arbeitssuche begeben musste, da dieses nicht mehr bestand. Mehrere Monate später, im Jahr 1940, haben sich ihre Bemühungen entlohnt und sie erhielt eine Stelle in einem Architekturbüro, wo sie als Architektin arbeitete und für den Bau öffentlicher Gebäude in Caracas zuständig war.


In den folgenden sechs Jahren arbeitete Gego verstärkt an ihren Zeichnungen und Skulpturen, bis sie als Lehrerin für Bildhauerei an der ''Escuela de Artes Plásticas Cristobal Rojas'' zu unterrichten begann. Von 1961 bis 1967 war sie als Professorin für Aquarell und [[Gouache]] an der Architektur- und Städtebaufakultät der [[Universidad Central de Venezuela]] tätig und von 1964 bis 1977 als Dozentin im ''Instituto de Diseño'' in Caracas, welches sie mitbegründete. Anschließend folgten zahlreiche Aufenthalte in den USA und Europa, wo Gego ihre Arbeiten präsentierte.
Ein paar Monate später lernte sie über deutsche Emigrantenkontakte ihren zukünftigen Ehemann Ernst Gunz kennen. Gemeinsam gründeten sie eine Tischler- und Lampenwerkstatt und bekamen zwei Kinder. Elf Jahre später, im Jahr 1951, trennte sich das Ehepaar. 1952, 13 Jahre nach ihrer Flucht nach Venezuela, erhielt Gego die venezolanische [[Staatsbürgerschaft]] und lernte Gerd Leufert kennen, der wegen des Ölreichtums 1951 nach Venezuela zog. Da sie sich sowohl privat als auch auf künstlerischer Ebene sehr gut verstanden, verbrachten sie den Rest ihres Lebens gemeinsam.


Am 17. September 1994, mit 82 Jahren, starb Gego in Caracas. Daraufhin gründete sich die ''Fundación Gego'', die ihren Nachlass verwaltet.
In den folgenden sechs Jahren arbeitete Gego verstärkt an ihren Zeichnungen und Skulpturen, bis sie begann als Lehrerin für Bildhauerei an der ''Escuela de Artes Plásticas Cristobal Rojas'' zu unterrichten. Von 1961 bis 1967 war sie als Professorin für Aquarell und [[Gouache]] an der Architektur- und Städtebaufakultät der [[Universidad Central de Venezuela]] tätig und von 1964 bis 1977 als Dozentin im ''Instituto de Diseño'' in Caracas, welches sie mitbegründete. Anschließend folgten zahlreiche Aufenthalte in den USA und Europa, wo Gego ihre Arbeiten präsentierte.

Am 17. September 1994, mit 82 Jahren, starb Gego in Venezuela. Daraufhin gründete sich die ''Fundación Gego'', die ihren Nachlass verwaltet.


== Arbeitsweise ==
== Arbeitsweise ==
1953, nach dem Umzug von Caracas nach Tarma, malte Gego Aquarelle, zeichnete Landschaften und fing an Holzschnitte anzufertigen. Ein Jahr später präsentierte sie zwei dieser Werke in der Ausstellung ''XV Salón Oficial Anual de Arte Venezolana''.
1953, nach dem Umzug von Caracas nach Tarma, malte Gego Aquarelle, zeichnete Landschaften und fing an [[Holzschnitt]]e anzufertigen. Ein Jahr später präsentierte sie zwei dieser Werke in der Ausstellung ''XV Salón Oficial Anual de Arte Venezolana''.


Nach einem längeren Aufenthalt im Ausland fing Gego an mit dreidimensionalen Werken und [[Skulptur]]en aus Draht, Seilen und Stangen zu experimentieren.
Nach einem längeren Aufenthalt im Ausland, fing Gego an mit dreidimensionalen Werken und Skulpuren aus Draht, Seilen und Stangen zu experimentieren. Ihre Ausbildung als Architektin an der Technischen Hochschule Stuttgart prägten ihre Werke. Als Architektin war ihr der Bezug zum Raum am wichtigsten, es gibt kein Element in ihren Arbeiten, welches nicht dem Verhältnis zum Raum untergeordnet wäre. Als Ingenieurin widmete sich Gego den technischen Problemen, die enstanden, wenn sie ihre Werke aus Draht, Seilen und Stangen nach ihren Vorstellungen umsetzen wollte. Als Künstlerin überraschte sie immer wieder, indem sie trotz der strengen Vorgaben des Raumes, es schaffte in ihre Arbeiten einen Hauch von Unordnung, Dynamik und Poesie hineinzubringen.


Die lateinamerikanische Kunstkritikerin Marta Traba sagte dazu im Jahre 1974: „Ohne diese technisch-professionelle Grundlage wäre es ihr nicht möglich gewesen, ihr Werk zu realisieren.“<ref>{{Internetquelle | url=http://www.uni-stuttgart.de/archiv/alumni/goldschmidt_gertrud.html | titel=Gertrud Goldschmidt (1912 - 1994) | titelerg=Künstlerin in Venezuela | autor=Norbert Becker | hrsg=Universitätsarchiv Stuttgart | datum=2011-09-01 | zugriff=2012-12-17}}</ref>
Ihre Ausbildung als Architektin prägte ihre Werke. Als Architektin war ihr der Bezug zum Raum am wichtigsten, es gibt kein Element in ihren Arbeiten, welches nicht dem Verhältnis zum Raum untergeordnet wäre. Als Ingenieurin widmete sich Gego den technischen Problemen, die entstanden, wenn sie ihre Werke aus Draht, Seilen und Stangen nach ihren Vorstellungen umsetzen wollte. Als Künstlerin überraschte sie immer wieder, indem sie trotz der strengen Vorgaben des Raumes es schaffte, in ihre Arbeiten einen Hauch von Unordnung, Dynamik und Poesie hineinzubringen.<!--BITTE BELEGEN--> Die lateinamerikanische Kunstkritikerin Marta Traba sagte dazu im Jahre 1974: „Ohne diese technisch-professionelle Grundlage wäre es ihr nicht möglich gewesen, ihr Werk zu realisieren.“<ref>{{Internetquelle | url=https://www.uni-stuttgart.de/archiv/alumni/goldschmidt_gertrud.html | titel=Gertrud Goldschmidt (1912–1994) | titelerg=Künstlerin in Venezuela | autor=Norbert Becker | hrsg=Universitätsarchiv Stuttgart | datum=2011-09-01 | zugriff=2012-12-17}}</ref>


==Ausstellungen ==
== Ausstellungen (Auswahl) ==
Folgende Ausstellungen präsentierte Gego:<ref name="BiographischeAngaben" />
Quelle: Ausstellungsverzeichnis des Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe bis 2001<ref name="BiographischeAngaben" />
=== Einzelausstellungen ===
=== Einzelausstellungen ===
* 1961: ''Dibujos recientes de Gego'', Museo de Bellas Artes, Caracas
* 1961: ''Dibujos recientes de Gego'', Museo de Bellas Artes, Caracas
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* 1969: ''Reticulárea'', Museo de Bellas Artes, Caracas
* 1969: ''Reticulárea'', Museo de Bellas Artes, Caracas
* 1970: ''Gego. Drawings'', The Graphics Gallery, San Francisco
* 1970: ''Gego. Drawings'', The Graphics Gallery, San Francisco
* 1971: ''Gego. Sculpture and Drawing'', Betty Parsons Gallery, New York
* 1971: ''Gego. Sculpture and Drawing'', [[Betty Parsons]] Gallery, New York
* 1977: ''Gego'', Museo de Arte Contemporáneo de Caracas, Caracas
* 1977: ''Gego'', Museo de Arte Contemporáneo de Caracas, Caracas
* 1984: ''Dibujos sin papel'', Museo de Bellas Artes, Caracas
* 1984: ''Dibujos sin papel'', Museo de Bellas Artes, Caracas
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* 1990: ''Tejeduras'', Galería Sotavento, Caracas
* 1990: ''Tejeduras'', Galería Sotavento, Caracas
* 1994: ''Gego, una mirada a su obra'', Museo de Arte Contemporáneo de Caracas, Caracas
* 1994: ''Gego, una mirada a su obra'', Museo de Arte Contemporáneo de Caracas, Caracas
* 2000/01: ''Gego 1955-2000'', Museo de Arte Contemporáneo de Caracas, Caracas
* 2000/2001: ''Gego 1955-2000'', Museo de Arte Contemporáneo de Caracas, Caracas
* 2012: ''Gego: Origin and Encounter, Mastering the Space'', Americas Society, New York<ref>[https://www.as-coa.org/gego-origin-and-encounter-mastering-space ''Gego: Origin and Encounter, Mastering the Space'']</ref>
* 2013: ''Line as Object. Serial Attitudes: Wiederholung als Methode seit den 1960ern'', [[Kunsthalle Hamburg]]; Katalog.
* 2014: ''Line as Object.'' [[Kunstmuseum Stuttgart]]<ref>[http://kunstmuseum-stuttgart.de/index.php?site=Ausstellungen;Vorschau_Details&id=74 Ausstellungsbeschreibung] auf der Website des Kunstmuseums Stuttgart abgerufen am 10. Mai 2014.</ref>
* 2022: ''Gego: Architektur einer Künstlerin.'' Kunstmuseum Stuttgart<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kunstmuseum-stuttgart.de/ausstellungen/gego-die-architektur-einer-kuenstlerin |hrsg=Kunstmuseum Stuttgart |titel=Gego. Die Architektur einer Künstlerin |werk=kunstmuseum-stuttgart.de |abruf=2022-02-24}}</ref>
* 2023: ''Gego: Measuring Infinity.'' [[Solomon R. Guggenheim Museum]], New York<ref>{{Internetquelle |url=https://www.guggenheim.org/exhibition/gego-measuring-infinity |titel=Gego: Measuring Infinity |abruf=2023-08-07}}</ref>


=== Gruppenausstellungen ===
=== Gruppenausstellungen ===
* 1954: ''XV Salón Oficial Anual de Arte Venezolano'', Museo de Bellas Artes, Caracas
* 1954: ''XV Salón Oficial Anual de Arte Venezolano'', Museo de Bellas Artes, Caracas
* 1955: ''Venezolanische Impressionen 1954'', Galerie Wolfgang Gurlitt, München
* 1955: ''Venezolanische Impressionen 1954'', Galerie [[Wolfgang Gurlitt]], München
* 1959: ''Pintura y escultura de profesores de la Faculdad de Arquitectura'', [[Universidad Central de Venezuela]], Caracas
* 1959: ''Pintura y escultura de profesores de la Faculdad de Arquitectura'', [[Universidad Central de Venezuela]], Caracas
* 1960: ''Recent Sculpture'', David Herbert Gallery, New York
* 1960: ''Recent Sculpture'', David Herbert Gallery, New York
* 1960/61: ''Section Eleven (New Names)'', Betty Parsons Gallery, New York
* 1960/1961: ''Section Eleven (New Names)'', Betty Parsons Gallery, New York
* 1963: ''Pintura geométrica venezolana 1950–1960'', Galería de Arte del INCIBA, Caracas
* 1963: ''Pintura geométrica venezolana 1950–1960'', Galería de Arte del INCIBA, Caracas
* 1964: ''One Hundred Contemporary Prints – Pratt Graphic Art Center'', [[Jewish Museum (New York City)|Jewish Museum]], New York
* 1964: ''One Hundred Contemporary Prints – Pratt Graphic Art Center'', [[Jewish Museum (New York City)|Jewish Museum]], New York
* 1965: ''The Responsive Eye'', The [[Museum of Modern Art]], New York
* 1965: ''The Responsive Eye'', The [[Museum of Modern Art]], New York
* 1966: ''Art of Latin America since Independence'', [[Yale University Art Gallery]], New Haven
* 1966: ''Art of Latin America since Independence'', [[Yale University Art Gallery]], New Haven
* 1967: ''Recent Latin American Art'', The Museum of Modern Art, New York
* 1967: ''Recent Latin American Art'', The Museum of Modern Art, New York
* 1968: ''New Dimension in Lithography. An Exhibition Recently Selected from the Tamarind Lithography Workshop'', Fisher and Quinn Galleries, Southern California University
* 1968: ''New Dimension in Lithography. An Exhibition Recently Selected from the Tamarind Lithography Workshop'', Fisher and Quinn Galleries, Southern California University
* 1969: ''El arte cinético y sus orígenes'', Ateneo de Caracas, Caracas
* 1969: ''El arte cinético y sus orígenes'', Ateneo de Caracas, Caracas
* 1969/70: ''Latin America. New Paintings and Sculpture. Juan Downey'', Agustín Fernández, Gego, Gabriel Morera, Center for Inter-AmericanRelations Art Gallery, New York
* 1969/1970: ''Latin America. New Paintings and Sculpture. Juan Downey'', Agustín Fernández, Gego, Gabriel Morera, Center for Inter-AmericanRelations Art Gallery, New York
* 1971: ''Tamarind. A Renaissance of Lithography. A Loan Exhibition from the Tamarind Lithography'', International Foundation, California
* 1971: ''Tamarind. A Renaissance of Lithography. A Loan Exhibition from the Tamarind Lithography'', International Foundation, California
* 1975: ''Relaciones y contrastes en la pintura venzolana'', Museo de Bellas Artes, Caracas, Gego, Otero y Negret, Galería Adler Castillo, Caracas
* 1975: ''Relaciones y contrastes en la pintura venzolana'', Museo de Bellas Artes, Caracas, Gego, Otero y Negret, Galería Adler Castillo, Caracas
* 1976: ''Las artes plásticas en Venezuela'', Museo de Bellas Artes, Caracas
* 1976: ''Las artes plásticas en Venezuela'', Museo de Bellas Artes, Caracas
* 1978: ''Pequeña historia del dibujo en Venezuela'', Estudio Actual, Caracas
* 1978: ''Pequeña historia del dibujo en Venezuela'', Estudio Actual, Caracas
* 1982: ''Spielraum – Raumspiele'', [[Alte Oper]], Frankfurt am Main
* 1982: ''Spielraum – Raumspiele'', [[Alte Oper]], Frankfurt am Main
* 1986: ''Caracas urbana'', Museo de Arte La Rinconada, Caracas
* 1986: ''Caracas urbana'', Museo de Arte La Rinconada, Caracas
* 1988–90: ''The Latin Spirit. Art and Artists in the United States 1920–1970'', The Bronx Museum of Art, New York
* 1988–1990: ''The Latin Spirit. Art and Artists in the United States 1920–1970'', The Bronx Museum of Art, New York
* 1992: ''Latin American Artists of the Twentieth Century'', Plaza de Armas, Sevilla
* 1992: ''Latin American Artists of the Twentieth Century'', Plaza de Armas, Sevilla
* 1996/97: ''Inside the Visible. An Elliptical Traverse of 20th Century Art (in, of, and from the Feminine)'', The Institute of Contemporary Art, Boston
* 1996/1997: ''Inside the Visible. An Elliptical Traverse of 20th Century Art (in, of, and from the Feminine)'', The Institute of Contemporary Art, Boston
* 1997–99: ''Re-Aligning Vision. Alternative Currents in South American Drawing'', The Neighborhood Museum, New York
* 1997–1999: ''Re-Aligning Vision. Alternative Currents in South American Drawing'', The Neighborhood Museum, New York
* 1999/2000: ''The Experimental Exercise of Freedom. Lygia Clark, Gego, Mathias Goeritz, Hélio Oiticica and Mira Schendel'', [[Museum of Contemporary Art, Los Angeles|The Museum of Contemporary Art]], Los Angeles
* 1999/2000: ''The Experimental Exercise of Freedom. [[Lygia Clark]], Gego, Mathias Goeritz, Hélio Oiticica and Mira Schendel'', [[Museum of Contemporary Art, Los Angeles|The Museum of Contemporary Art]], Los Angeles
* 2000: ''Force Fields. Phases of the Kinetic'', Hayward Gallery, London
* 2000: ''Force Fields. Phases of the Kinetic'', Hayward Gallery, London
* 2000/01: ''Heterotopías. Medio siglo sin lugar 1918–1968'', [[Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía]], Madrid
* 2000/2001: ''Heterotopías. Medio siglo sin lugar 1918–1968'', [[Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía]], Madrid
* 2001: ''Geometric Abstraction. Latin American Art in the Patricia Phelps de Cisneros Collection'', [[Fogg Art Museum]], Harvard University
* 2001: ''Geometric Abstraction. Latin American Art in the Patricia Phelps de Cisneros Collection'', [[Fogg Art Museum]], Harvard University.
* 2004: ''Ruth Vollmer & Gego: Thinking the Line'', [[Zentrum für Kunst und Medien]], Karlsruhe


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* Nationalpreis Venezuelas, für ihre Zeichnung beim ''XIX Salón Oficial Anual de Arte Venezolana''
Folgende Auszeichnungen erhielt Gego für ihre Arbeiten:<ref name="BiographischeAngaben" />
* Nationalpreis für ihre Zeichnung beim ''XIX Salón Oficial Anual de Arte Venzolana''
* Nationalpreis Venezuelas für bildende Kunst

* Nationalpreis für bildene Kunst
== Literatur ==
* ''Goldschmidt, Gertrud Louise.'' In: Werner Röder, [[Herbert A. Strauss]] (Hrsg.): ''International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945.'' Band 2,1. Saur, München 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 393
* Nadja Rottner, Peter Weibel (Hrsg.): ''Gego. 1957–1988: Thinking the Line.'' Hatje Cantz, Ostfildern 2006.

== Weblinks ==
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* {{DNB-Portal|12488413X}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

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{{SORTIERUNG:Gego}}
[[Kategorie:Bildhauer (Deutschland)]]
[[Kategorie:Bildhauer (Venezuela)]]
[[Kategorie:Absolvent der Universität Stuttgart]]
[[Kategorie:Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus]]
[[Kategorie:Deutscher Emigrant in Venezuela]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Venezolaner]]
[[Kategorie:Geboren 1912]]
[[Kategorie:Gestorben 1994]]
[[Kategorie:Frau]]

{{Personendaten
|NAME=Gego
|ALTERNATIVNAMEN=Goldschmidt, Gertrud Louise (wirklicher Name)
|KURZBESCHREIBUNG=deutsch-venezolanische Künstlerin
|GEBURTSDATUM=1. August 1912
|GEBURTSORT=[[Hamburg]]
|STERBEDATUM=17. September 1994
|STERBEORT=[[Venezuela]]
}}

Aktuelle Version vom 2. April 2024, 20:28 Uhr

Gertrud Louise Goldschmidt (geboren 1. August 1912 in Hamburg; gestorben 17. September 1994 in Caracas; Pseudonym GEGO) war eine deutsch-venezolanische Bildhauerin, Installationskünstlerin, Architektin und Zeichnerin. Bekannt wurde sie durch ihre abstrakten Zeichnungen, dreidimensionalen Arbeiten und ihre mit Draht vernetzten Konstruktionen. Gegos erfolgreichste Arbeiten entstanden in den 1960er und 1970er Jahren.[1][2][3]

Leben

Informationen über Gegos Biographie entstammen zum größten Teil ihrem persönlichen Nachlass. Nach ihrem Tod erhielt die in Caracas gegründete Stiftung Fundación Gego einen Koffer, in dem sie ihr ganzes Leben lang persönliche Dokumente aufgehoben hatte. Darunter befanden sich auch biographische Fragebögen von Frithjof Trapp, Spezialist für Exilliteratur von 1933 bis 1945, der Studien über das Exil und die Emigration der Juden in Hamburg durchführte und im Jahr 1987 Gego bat, einige seiner Fragebögen auszufüllen. Sie jedoch schickte die Fragebögen nach dem Ausfüllen nicht zurück. Aus den biographischen Fragebögen und den persönlichen Dokumenten entstand 2005 das Buch Sabidurías and other texts by Gego, welches in englischer und spanischer Sprache erschien.

Erster Lebensabschnitt in Deutschland

Gegos Urgroßvater gründete 1815 das Bankhaus „Goldschmidt & Sohn“, ihr Onkel Adolph Goldschmidt war ein erfolgreicher deutscher Kunsthistoriker. Gego war das sechste von sieben Kindern. Zunächst besuchte sie eine öffentliche Schule, später wurde sie zu Hause unterrichtet. Anschließend wechselte sie auf eine Privatschule. Bei ihrem ersten Versuch fiel Gego durch das externe Abitur.

Von 1932 bis 1938 studierte sie Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart, nachdem sie sich schon als Kind sehr für Kunst interessiert hatte. Im August 1938 wurde Gego bewusst, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt, in Deutschland, in einer gefährlichen Situation befand, da sie einer jüdischen Familie entstammte. Paul Bonatz war einer von vielen Professoren bei denen sie ihr Architekturstudium absolvierte, dieser und einige andere Hochschullehrer halfen, ihre Arbeiten schnellstmöglich zum Abschluss zu bringen und zu bewerten, damit sie zeitnah ihr Diplom erhielt, mit dem Ziel, sich damit außerhalb von Deutschland um Arbeit zu bewerben.

Zweiter Lebensabschnitt in Venezuela

Nachdem Gego 1938 erfolgreich ihr Architekturstudium beendet hatte, bewarb sie sich mit ihrem Diplom bei allen potentiellen Auswanderungsländern um eine Arbeitserlaubnis. In die USA wollte Gego aus persönlichen Gründen nicht. Allmählich drängte die Zeit, da die Situation in Deutschland auch für Gego immer gefährlicher wurde. Im Jahr 1938, am Tag nach der Reichspogromnacht, entkam sie in München nur knapp dem Zugriff durch die Nationalsozialisten. Im März 1939 wanderten ihre Eltern mit einem Visum für England aus. Da Gego noch in Deutschland bleiben musste, regelte sie den Verkauf und die Auflösung des Besitzes der Familie. Einige Wochen später erhielt sie ein Arbeitsangebot aus Caracas in Venezuela.

Gego verließ Deutschland und reiste mit dem Schiff zu ihrer Familie nach Southampton, England. Da sie jedoch nur ein Durchreise-Visum für England hatte, musste sie weiter nach Venezuela reisen. Vor Ort angekommen wurde Gego schnell bewusst, dass sie sich eigenständig auf Arbeitssuche begeben musste, da das Stellenangebot nicht mehr bestand. Mehrere Monate später, im Jahr 1940, zeigten ihre Bemühungen Erfolg, und sie erhielt eine Stelle in einem Architekturbüro, wo sie als Architektin arbeitete und für den Bau öffentlicher Gebäude in Caracas zuständig war.

Ein paar Monate später lernte sie über deutsche Emigrantenkontakte ihren zukünftigen Ehemann Ernst Gunz kennen. Gemeinsam gründeten sie eine Tischler- und Lampenwerkstatt. Sie bekamen zwei Kinder. 1951 trennte sich das Ehepaar. 1952 erhielt Gego die venezolanische Staatsbürgerschaft und lernte Gerd Leufert kennen, der wegen des Ölreichtums 1951 nach Venezuela gezogen war. Da sie sich sowohl privat als auch auf künstlerischer Ebene sehr gut verstanden, verbrachten sie den Rest ihres Lebens gemeinsam.

In den folgenden sechs Jahren arbeitete Gego verstärkt an ihren Zeichnungen und Skulpturen, bis sie als Lehrerin für Bildhauerei an der Escuela de Artes Plásticas Cristobal Rojas zu unterrichten begann. Von 1961 bis 1967 war sie als Professorin für Aquarell und Gouache an der Architektur- und Städtebaufakultät der Universidad Central de Venezuela tätig und von 1964 bis 1977 als Dozentin im Instituto de Diseño in Caracas, welches sie mitbegründete. Anschließend folgten zahlreiche Aufenthalte in den USA und Europa, wo Gego ihre Arbeiten präsentierte.

Am 17. September 1994, mit 82 Jahren, starb Gego in Caracas. Daraufhin gründete sich die Fundación Gego, die ihren Nachlass verwaltet.

Arbeitsweise

1953, nach dem Umzug von Caracas nach Tarma, malte Gego Aquarelle, zeichnete Landschaften und fing an Holzschnitte anzufertigen. Ein Jahr später präsentierte sie zwei dieser Werke in der Ausstellung XV Salón Oficial Anual de Arte Venezolana.

Nach einem längeren Aufenthalt im Ausland fing Gego an mit dreidimensionalen Werken und Skulpturen aus Draht, Seilen und Stangen zu experimentieren.

Ihre Ausbildung als Architektin prägte ihre Werke. Als Architektin war ihr der Bezug zum Raum am wichtigsten, es gibt kein Element in ihren Arbeiten, welches nicht dem Verhältnis zum Raum untergeordnet wäre. Als Ingenieurin widmete sich Gego den technischen Problemen, die entstanden, wenn sie ihre Werke aus Draht, Seilen und Stangen nach ihren Vorstellungen umsetzen wollte. Als Künstlerin überraschte sie immer wieder, indem sie trotz der strengen Vorgaben des Raumes es schaffte, in ihre Arbeiten einen Hauch von Unordnung, Dynamik und Poesie hineinzubringen. Die lateinamerikanische Kunstkritikerin Marta Traba sagte dazu im Jahre 1974: „Ohne diese technisch-professionelle Grundlage wäre es ihr nicht möglich gewesen, ihr Werk zu realisieren.“[4]

Ausstellungen (Auswahl)

Quelle: Ausstellungsverzeichnis des Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe bis 2001[3]

Einzelausstellungen

  • 1961: Dibujos recientes de Gego, Museo de Bellas Artes, Caracas
  • 1967: Gego.Esculturas, Galería Conkright, Caracas
  • 1969: Reticulárea, Museo de Bellas Artes, Caracas
  • 1970: Gego. Drawings, The Graphics Gallery, San Francisco
  • 1971: Gego. Sculpture and Drawing, Betty Parsons Gallery, New York
  • 1977: Gego, Museo de Arte Contemporáneo de Caracas, Caracas
  • 1984: Dibujos sin papel, Museo de Bellas Artes, Caracas
  • 1985: 5.85 (Dibujos sin papel), Museo de Barquisimeto, Barquisimeto
  • 1990: Tejeduras, Galería Sotavento, Caracas
  • 1994: Gego, una mirada a su obra, Museo de Arte Contemporáneo de Caracas, Caracas
  • 2000/2001: Gego 1955-2000, Museo de Arte Contemporáneo de Caracas, Caracas
  • 2012: Gego: Origin and Encounter, Mastering the Space, Americas Society, New York[5]
  • 2013: Line as Object. Serial Attitudes: Wiederholung als Methode seit den 1960ern, Kunsthalle Hamburg; Katalog.
  • 2014: Line as Object. Kunstmuseum Stuttgart[6]
  • 2022: Gego: Architektur einer Künstlerin. Kunstmuseum Stuttgart[7]
  • 2023: Gego: Measuring Infinity. Solomon R. Guggenheim Museum, New York[8]

Gruppenausstellungen

  • 1954: XV Salón Oficial Anual de Arte Venezolano, Museo de Bellas Artes, Caracas
  • 1955: Venezolanische Impressionen 1954, Galerie Wolfgang Gurlitt, München
  • 1959: Pintura y escultura de profesores de la Faculdad de Arquitectura, Universidad Central de Venezuela, Caracas
  • 1960: Recent Sculpture, David Herbert Gallery, New York
  • 1960/1961: Section Eleven (New Names), Betty Parsons Gallery, New York
  • 1963: Pintura geométrica venezolana 1950–1960, Galería de Arte del INCIBA, Caracas
  • 1964: One Hundred Contemporary Prints – Pratt Graphic Art Center, Jewish Museum, New York
  • 1965: The Responsive Eye, The Museum of Modern Art, New York
  • 1966: Art of Latin America since Independence, Yale University Art Gallery, New Haven
  • 1967: Recent Latin American Art, The Museum of Modern Art, New York
  • 1968: New Dimension in Lithography. An Exhibition Recently Selected from the Tamarind Lithography Workshop, Fisher and Quinn Galleries, Southern California University
  • 1969: El arte cinético y sus orígenes, Ateneo de Caracas, Caracas
  • 1969/1970: Latin America. New Paintings and Sculpture. Juan Downey, Agustín Fernández, Gego, Gabriel Morera, Center for Inter-AmericanRelations Art Gallery, New York
  • 1971: Tamarind. A Renaissance of Lithography. A Loan Exhibition from the Tamarind Lithography, International Foundation, California
  • 1975: Relaciones y contrastes en la pintura venzolana, Museo de Bellas Artes, Caracas, Gego, Otero y Negret, Galería Adler Castillo, Caracas
  • 1976: Las artes plásticas en Venezuela, Museo de Bellas Artes, Caracas
  • 1978: Pequeña historia del dibujo en Venezuela, Estudio Actual, Caracas
  • 1982: Spielraum – Raumspiele, Alte Oper, Frankfurt am Main
  • 1986: Caracas urbana, Museo de Arte La Rinconada, Caracas
  • 1988–1990: The Latin Spirit. Art and Artists in the United States 1920–1970, The Bronx Museum of Art, New York
  • 1992: Latin American Artists of the Twentieth Century, Plaza de Armas, Sevilla
  • 1996/1997: Inside the Visible. An Elliptical Traverse of 20th Century Art (in, of, and from the Feminine), The Institute of Contemporary Art, Boston
  • 1997–1999: Re-Aligning Vision. Alternative Currents in South American Drawing, The Neighborhood Museum, New York
  • 1999/2000: The Experimental Exercise of Freedom. Lygia Clark, Gego, Mathias Goeritz, Hélio Oiticica and Mira Schendel, The Museum of Contemporary Art, Los Angeles
  • 2000: Force Fields. Phases of the Kinetic, Hayward Gallery, London
  • 2000/2001: Heterotopías. Medio siglo sin lugar 1918–1968, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid
  • 2001: Geometric Abstraction. Latin American Art in the Patricia Phelps de Cisneros Collection, Fogg Art Museum, Harvard University.
  • 2004: Ruth Vollmer & Gego: Thinking the Line, Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe

Auszeichnungen

  • Nationalpreis Venezuelas, für ihre Zeichnung beim XIX Salón Oficial Anual de Arte Venezolana
  • Nationalpreis Venezuelas für bildende Kunst

Literatur

  • Goldschmidt, Gertrud Louise. In: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. Saur, München 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 393
  • Nadja Rottner, Peter Weibel (Hrsg.): Gego. 1957–1988: Thinking the Line. Hatje Cantz, Ostfildern 2006.
Commons: Gego – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Laura Held: Linien, die die Wirklichkeit auflösen. Leben und Werk von Gertrude Goldschmidt, genannt Gego. www.ila-bonn.de, 15. September 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Mai 2014; abgerufen am 17. Dezember 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ila-bonn.de
  2. Gego (Gertrud Goldschmidt). Museum of Modern Art, Oxford University Press, 2009, abgerufen am 17. Dezember 2012 (englisch).
  3. a b Gego. Biografie. Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, 2012, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 17. Dezember 2012.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/on1.zkm.de
  4. Norbert Becker: Gertrud Goldschmidt (1912–1994). Künstlerin in Venezuela. Universitätsarchiv Stuttgart, 1. September 2011, abgerufen am 17. Dezember 2012.
  5. Gego: Origin and Encounter, Mastering the Space
  6. Ausstellungsbeschreibung auf der Website des Kunstmuseums Stuttgart abgerufen am 10. Mai 2014.
  7. Gego. Die Architektur einer Künstlerin. In: kunstmuseum-stuttgart.de. Kunstmuseum Stuttgart, abgerufen am 24. Februar 2022.
  8. Gego: Measuring Infinity. Abgerufen am 7. August 2023.