„Siemens Stiftung“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Organisation
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| Abkürzung =
| Logo = Siemens-Stiftung-Logo.svg
| Rechtsform = [[Stiftung (Deutschland)#Rechtsfähige Stiftung|Rechtsfähige Stiftung]] [[Privatrecht|bürgerlichen Rechts]]
| Gründungsdatum = 2008
| Gründungsort =
| Gründer = [[Siemens]] AG
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| Zweck = Internationale Förderung von Eigenverantwortung und Selbstständigkeit<ref>{{Internetquelle | autor= | url=https://www.siemens-stiftung.org/wp-content/uploads/import/Dokumente/Transparente_Zivilgesellschaft/TransparenteZivilgesellsch_de.pdf |titel=Initiative Transparente Zivilgesellschaft – Angaben der Siemens Stiftung | werk=siemens-stiftung.org | zugriff=2020-05-27}}</ref>
| Vorsitz = Nina Smidt (Geschäftsführende Vorständin und Sprecherin des Vorstands), Klaus Grünfelder (Geschäftsführender Vorstand)
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| Umsatz = 13.016.825 Euro (2018)
| Stiftungskapital = 390.000.000
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| Mitgliederzahl =
| Website = [https://www.siemens-stiftung.org/ www.siemens-stiftung.org]
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Die '''Siemens Stiftung''' ist eine [[gemeinnützig]]e [[Stiftung]], die im September 2008 von der [[Siemens]] AG gegründet wurde.
{{Infobox Stiftung
|Name = '''Siemens Stiftung'''
|Abkürzung =
|Logo = [[Datei:Siemens-Stiftung-Logo.svg|250px]]
|Form = Rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts
|Zweck = (Auszug): Menschen in die Lage versetzen, sich aktiv gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Die Stiftung engagiert sich in den Bereichen Ausbau der Grundversorgung und Social Entrepreneurship, Förderung von Bildung und Stärkung von Kultur.
|Vorsitz = Stiftungsvorstand: Dr. Stephan Heimbach (Vorsitzender), Ulrike Wahl (Stellv. Vorsitzende), Georg Bernwieser (Finanzvorstand). Dr. Stephan Heimbach und Georg Bernwieser üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus.
Stiftungsrat: Peter Löscher (Präsident), Gerd von Brandenstein (Stellv. Präsident), Berthold Huber, Barbara Kux, Peter Y. Solmssen, S.D. Georg Fürst Starhemberg
|Gründung = September 2008
|Stifter = Die Siemens Stiftung ist eine unabhängige Unternehmensstiftung der [[Siemens]] AG.
|Kapital = 390 Mio. EUR, gestiftet von der Siemens AG. Die Stiftung erfüllt ihre Aufgaben aus den Erträgen des Vermögens der Stiftung.
|Mitarbeiter = 30 (in München und Erlangen)
|Sitz = Kaiserstr. 16, 80801 [[München]], Deutschland
|Website = [http://www.siemens-stiftung.org/ www.siemens-stiftung.org]
}}


== Geschichte ==
== Organisation, Gründungsidee ==
Die Stiftung wurde im September 2008 im Rahmen eines Konzernumbaus durch [[Peter Löscher (Manager)|Peter Löscher]] initiiert, um das [[Corporate Social Responsibility|gesellschaftliche Engagement]] des Unternehmens zu bündeln.<ref>Jens Hack: [http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/0,2828,589340,00.html ''Löschers Konzernumbau kostet Milliarden'']. In: ''[[Manager Magazin]]'', 9. November 2008, abgerufen am 21. März 2013.</ref><ref>Christine Weyrich: ''Gemeinsam stark [...] Siemens Stiftung.'' In: Simone Klein, Karin Siegmund (Hrsg.): ''Partnerschaften von NGOs und Unternehmen.'' S. 194.</ref>
Die Siemens Stiftung ist eine gemeinnützige und unabhängige Unternehmensstiftung der [[Siemens]] AG. Sie wurde im September 2008 mit dem Ziel gegründet, das [[Corporate Social Responsibility |gesellschaftliche Engagement]] der [[Siemens]] AG nachhaltig auszubauen und ist mit ihrer Projektarbeit in Lateinamerika, Subsahara Afrika und Europa (mit Schwerpunkt auf Deutschland) tätig. Neben der Siemens Stiftung mit Sitz in München gibt es derzeit weltweit fünf weitere Unternehmensstiftungen von Siemens in Argentinien, Brasilien, Frankreich, Kolumbien und den USA. Die Siemens Stiftung orientiert sich an den „Grundsätzen guter Stiftungspraxis“ <ref>[http://www.siemens-stiftung.org/fileadmin/user_upload/Siemens_Stiftung/grundsaetze_guter_stiftungspraxis.pdf '' Grundsätze guter Stiftungspraxis]]. Webseite der Siemens Stiftung Abgerufen am 3. April 2012.</ref>, die im Jahr 2006 von der Mitgliederversammlung des [[Bundesverband Deutscher Stiftungen |Bundesverbandes Deutscher Stiftungen]] verabschiedet wurden. Diese beinhalten verantwortliches, transparentes und effektives Handeln aller Mitarbeiter und Organe im Sinne des Stiftungsauftrags.

Die Siemens Stiftung ist in [[Lateinamerika]], [[Afrika]] und [[Europa]] (mit Schwerpunkt auf [[Deutschland]]) tätig. Neben der Siemens Stiftung mit Sitz in München gibt es derzeit in [[Argentinien]], [[Brasilien]], [[Dänemark]], [[Frankreich]], [[Kolumbien]] und den [[USA]] sechs weitere Unternehmensstiftungen von Siemens.

Zum 30. September 2010 trat die Siemens Stiftung der [[Initiative Transparente Zivilgesellschaft]] bei.<ref>[https://www.siemens-stiftung.org/wp-content/uploads/import/Dokumente/Transparente_Zivilgesellschaft/TransparenteZivilgesellsch_de.pdf ''Initiative Transparente Zivilgesellschaft – Angaben der Siemens Stiftung''] (PDF; 46 kB). Website der Siemens Stiftung, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref> Vorstandssprecherin ist seit 2020 Nina Smidt.


== Ziele und Arbeitsgebiete ==
== Ziele und Arbeitsgebiete ==
Das Ziel der Siemens Stiftung ist laut Satzung <ref>[http://www.siemens-stiftung.org/fileadmin/user_upload/Siemens_Stiftung/Satzung.pdf '' Satzung der Siemens Stiftung vom 22. September 2008]]. Webseite der Siemens Stiftung Abgerufen am 3. April 2012.</ref> , Antworten auf globale gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Im Fokus stehen Ausbau der Grundversorgung und [[Social Entrepreneurship]], Förderung von Bildung sowie Stärkung von Kultur. Dabei agiert die Stiftung vor allem als operativer Partner in Projekten weltweit. Gemeinsam mit Kooperationspartnern konzipiert und realisiert sie lokale sowie internationale Projekte <ref>[http://www.siemens-stiftung.org/fileadmin/user_upload/Siemens_Stiftung/Siemens_Stiftung_Jahresbericht_S_2010_d.pdf '' Jahresbericht 2010 der Siemens Stiftung]]. Webseite der Siemens Stiftung Abgerufen am 3. April 2012.</ref>in den Regionen Subsahara-Afrika, Lateinamerika und Deutschland/Europa.
Laut Satzung ist das Ziel der Siemens Stiftung „Antworten auf globale gesellschaftliche Herausforderungen zu geben.“<ref>[https://www.siemens-stiftung.org/wp-content/uploads/import/Dokumente/Satzung/satzung-siemensstiftung.pdf ''Satzung der Siemens Stiftung mit Sitz in München <nowiki>[Fassung vom 12. Dezember 2012]</nowiki>''] (PDF; 493&nbsp;kB). Website der Siemens Stiftung, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref> Im Mittelpunkt stehen der Ausbau der [[Grundversorgung]] in [[Entwicklungsländer|Entwicklungs-]] und [[Schwellenland|Schwellenländern]], Förderung von [[Bildung]] sowie Stärkung von [[Kultur]] v.&nbsp;a. als operativer Partner in Projekten mit Kooperationspartnern.<ref>[https://www.siemens-stiftung.org/stiftung/kooperationspartner/ ''Kooperationspartner der Siemens Stiftung'']. Website der Siemens Stiftung, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref>


Zu den Kooperationspartnern gehören u. a. [[Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit]], [[Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung]], [[Umweltprogramm der Vereinten Nationen|UN Environment Programme]], Engineering for Change, Intellecap, [[Goethe-Institut]], Stiftung Lernen durch Engagement, INNOVEC, [[Verein mathematisch-naturwissenschaftlicher Excellence-Center an Schulen|MINT-EC]], [[UNESCO|UNESCO Mexiko]] sowie viele renommierte Kultureinrichtungen und Universitäten in Lateinamerika und Afrika.
=== Arbeitsgebiet Grundversorgung & Social Entrepreneurship ===
Mithilfe technischer Lösungen will die Siemens Stiftung existenzielle Versorgungsdefizite in den Bereichen Wasser, Energie und Abfallmanagement abbauen. Hauptanliegen ist dabei die Maximierung des ‚Community Impacts‘, das heißt die Verbesserung der Lebensqualität und der sozialen Strukturen insgesamt. Die Stiftung identifiziert und initiiert Projekte, die sie gemeinsam mit Kooperationspartnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft weiterentwickelt und verbreitet. Gefördert werden lokale Eigeninitiativen, die vorrangig durch Trainings zur finanziellen Selbstständigkeit geführt werden. Die Siemens Stiftung setzt auf [[Social Entrepreneurship |Sozialunternehmertum]], da dieses mit nachhaltigen Geschäftsmodellen die Grundversorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern verbessert.


=== Arbeitsgebiet Bildung ===
=== Schwerpunkte ===
* Arbeitsgebiet Entwicklungskooperation: Mit technischen Lösungen und sozialunternehmerischen Geschäftsmodellen will die Stiftung existenzielle Versorgungsdefizite in der Wasserversorgung, im Gesundheitswesen und bei der klimafreundlichen Mobilität abbauen. Gefördert werden lokale [[Eigeninitiative]]n, die vorrangig durch Training zur finanziellen Selbstständigkeit geführt werden. Im internationalen ''empowering people. Network'' bringt die Siemens Stiftung Erfinder und [[Social Business|Sozialunternehmer]] zusammen und unterstützt die Kombination von technischen und unternehmerischen Ansätzen. 2019 gründete die Stiftung außerdem das Sozialunternehmen WE!Hub Victoria Ltd. (WeTu) in Kenia.<ref>Laura Kersten: [http://www.360grad-afrika.de/kenia-siemens-stiftung-gruendet-afrikanisches-sozialunternehmen/ ''Kenia: Siemens Stiftung gründet afrikanisches Sozialunternehmen'']{{Toter Link|url=http://www.360grad-afrika.de/kenia-siemens-stiftung-gruendet-afrikanisches-sozialunternehmen/ |date=2023-01 |archivebot=2023-01-09 18:34:51 InternetArchiveBot }}. In: ''360° Afrika'', 22. Juni 2019, abgerufen am 27. Mai 2020.</ref>
Die Siemens Stiftung setzt sich für ein gleichberechtigtes und chancenreiches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein. Sie sieht die Bildung als entscheidenden Hebel und als Grundlage für individuelle Mit- und Eigenverantwortung sowie Selbständigkeit. Die Stiftung konzentriert sich mit ihrem Bildungsengagement auf die Bereiche Naturwissenschaft und Technik sowie Sprachförderung: Sie unterstützt besonders Kinder mit Migrationshintergrund ab dem dritten Lebensjahr beim Erlernen der deutschen Sprache. Sie unterstützt Erzieher und Lehrkräfte mit zeitgemäßen und anwendungsnahen Unterrichtsmethoden und -materialien bei der [[MINT]]-Förderung von Kindern und Jugendlichen vom Kindergarten bis zum Schulabschluss.
* Arbeitsgebiet Bildung: Die Stiftung konzentriert sich auf die Stärkung naturwissenschaftlich-technischer Bildung. Im Vordergrund steht das selbstständige Experimentieren, Erforschen und Begreifen von [[Naturphänomene]]n. Die hierfür entwickelten Unterrichtsmaterialien werden über die Online-Plattform „Medienportal“ digital in drei Sprachen zur freien Verfügung bereitgestellt und verbinden [[Entdeckendes Lernen|forschendes Lernen]] mit wertebildendem Handeln. Über ihre Projektarbeit hinaus ist die Siemens Stiftung u.&nbsp;a. Gründungsmitglied des Forum Bildung Digitalisierung und der [[MINT-Fächer|MINT]]-Initiative [[Stiftung Haus der kleinen Forscher|Haus der kleinen Forscher]].
* Arbeitsgebiet Kultur: Im Vordergrund steht die Initiierung von Projekten zum internationalen Austausch und Wissenstransfer sowie Aufbau von regionalen Strukturen im Kulturbereich, insbesondere in Afrika und Lateinamerika; Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen [[Darstellende Kunst]] und [[Musik]]. Zusammen mit dem [[Goethe-Institut]] hat die Siemens Stiftung u.&nbsp;a. das [[Panafrikanismus|panafrikanische]] Musikportal ''Music In Africa'' ins Leben gerufen.


== Stiftungen aus der Familie von Siemens ==
=== Arbeitsgebiet Kultur ===
Neben der von der Siemens AG gegründeten Siemens Stiftung gibt es rechtlich selbständige Stiftungen aus Mitteln von Familienangehörigen der Unternehmerfamilie [[Siemens (Unternehmerfamilie)|von Siemens]] für die Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft, die ebenfalls den Namensbestandteil ''Siemens'' bzw. ''von Siemens'' tragen: die [[Carl Friedrich von Siemens Stiftung]], die [[Ernst von Siemens Musikstiftung]], die [[Ernst von Siemens Kunststiftung]], welche öffentliche Kunstsammlungen beim Ankauf von bedeutenden Kunstwerken unterstützt und die [[Werner Siemens-Stiftung]], welche im Bereich von Technik und Naturwissenschaften Projekte an Universitäten und Hochschulen fördert.
Die Kulturprojekte der Siemens Stiftung sind ein Beitrag zur langfristigen Stärkung engagierter, selbstbewusster Kulturszenen im Rahmen gesellschaftlicher Entwicklung. Mit ihnen konzentriert sich die Stiftung nicht nur auf die Verbesserung von Qualifikation und Kompetenzerwerb, sondern auch darauf, neue Lernkulturen und Dialogmöglichkeiten zu schaffen und kulturelles Denken sowie Eigenständigkeit und Eigeninitiative zu fördern.
Zu diesem Zweck initiiert die Siemens Stiftung Plattformen zum internationalen Austausch und Wissenstransfer, insbesondere in Subsahara-Afrika, Lateinamerika und Deutschland. Sie bindet zahlreiche lokale und internationale Kooperationspartner in den Aufbau sowie in die Umsetzung der Projekte ein.


== Literatur ==
== Kooperationspartner (Auswahl)==
* Christine Weyrich: ''Gemeinsam stark – über das Zusammenspiel von Unternehmensstiftungen. Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen am Beispiel der Siemens Stiftung.'' In: Simone Klein, Karin Siegmund (Hrsg.): ''Partnerschaften von NGOs und Unternehmen.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-92326-0, S. 193–205.
Ashoka, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Global Nature Fund (GNF), Goethe-Institut, Haus der kleinen Forscher, Zeppelin Universität (ZU), Verein mathematisch-naturwissenschaftlicher Excellence-Center an Schulen e.V. (MINT-EC), etc.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* http://www.siemens-stiftung.org
* [http://www.siemens-stiftung.org/ Internetpräsenz der Siemens Stiftung]
* Josef Hofmann: [http://www.nordbayern.de/siemens-stiftung-startet-durch-1.605644 ''Siemens-Stiftung startet durch'']. In: ''[[Nürnberger Zeitung]]'' vom 26. November 2009.
* http://www.youtube.com/user/SiemensStiftung1
* [http://www.seiten.faz-archiv.de/faz/20091120/fd1200911202509768.html ''Operativer Vorschuss Pläne der neuen Siemens-Stiftung'']. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'' vom 20. November 2009, Nr. 270, S. 35 (Gesamtartikel kostenpflichtig).


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

[[Kategorie:Stiftung in München]]
[[Kategorie:Siemens]]
[[Kategorie:Gegründet 2008]]
[[Kategorie:Initiative Transparente Zivilgesellschaft]]

Aktuelle Version vom 25. November 2023, 05:24 Uhr

Siemens Stiftung
Logo
Rechtsform Rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts
Gründung 2008
Gründer Siemens AG
Sitz München
Zweck Internationale Förderung von Eigenverantwortung und Selbstständigkeit[1]
Vorsitz Nina Smidt (Geschäftsführende Vorständin und Sprecherin des Vorstands), Klaus Grünfelder (Geschäftsführender Vorstand)
Umsatz 13.016.825 Euro (2018)
Stiftungskapital 390.000.000
Beschäftigte 45
Website www.siemens-stiftung.org

Die Siemens Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung, die im September 2008 von der Siemens AG gegründet wurde.

Geschichte

Die Stiftung wurde im September 2008 im Rahmen eines Konzernumbaus durch Peter Löscher initiiert, um das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens zu bündeln.[2][3]

Die Siemens Stiftung ist in Lateinamerika, Afrika und Europa (mit Schwerpunkt auf Deutschland) tätig. Neben der Siemens Stiftung mit Sitz in München gibt es derzeit in Argentinien, Brasilien, Dänemark, Frankreich, Kolumbien und den USA sechs weitere Unternehmensstiftungen von Siemens.

Zum 30. September 2010 trat die Siemens Stiftung der Initiative Transparente Zivilgesellschaft bei.[4] Vorstandssprecherin ist seit 2020 Nina Smidt.

Ziele und Arbeitsgebiete

Laut Satzung ist das Ziel der Siemens Stiftung „Antworten auf globale gesellschaftliche Herausforderungen zu geben.“[5] Im Mittelpunkt stehen der Ausbau der Grundversorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern, Förderung von Bildung sowie Stärkung von Kultur v. a. als operativer Partner in Projekten mit Kooperationspartnern.[6]

Zu den Kooperationspartnern gehören u. a. Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, UN Environment Programme, Engineering for Change, Intellecap, Goethe-Institut, Stiftung Lernen durch Engagement, INNOVEC, MINT-EC, UNESCO Mexiko sowie viele renommierte Kultureinrichtungen und Universitäten in Lateinamerika und Afrika.

Schwerpunkte

  • Arbeitsgebiet Entwicklungskooperation: Mit technischen Lösungen und sozialunternehmerischen Geschäftsmodellen will die Stiftung existenzielle Versorgungsdefizite in der Wasserversorgung, im Gesundheitswesen und bei der klimafreundlichen Mobilität abbauen. Gefördert werden lokale Eigeninitiativen, die vorrangig durch Training zur finanziellen Selbstständigkeit geführt werden. Im internationalen empowering people. Network bringt die Siemens Stiftung Erfinder und Sozialunternehmer zusammen und unterstützt die Kombination von technischen und unternehmerischen Ansätzen. 2019 gründete die Stiftung außerdem das Sozialunternehmen WE!Hub Victoria Ltd. (WeTu) in Kenia.[7]
  • Arbeitsgebiet Bildung: Die Stiftung konzentriert sich auf die Stärkung naturwissenschaftlich-technischer Bildung. Im Vordergrund steht das selbstständige Experimentieren, Erforschen und Begreifen von Naturphänomenen. Die hierfür entwickelten Unterrichtsmaterialien werden über die Online-Plattform „Medienportal“ digital in drei Sprachen zur freien Verfügung bereitgestellt und verbinden forschendes Lernen mit wertebildendem Handeln. Über ihre Projektarbeit hinaus ist die Siemens Stiftung u. a. Gründungsmitglied des Forum Bildung Digitalisierung und der MINT-Initiative Haus der kleinen Forscher.
  • Arbeitsgebiet Kultur: Im Vordergrund steht die Initiierung von Projekten zum internationalen Austausch und Wissenstransfer sowie Aufbau von regionalen Strukturen im Kulturbereich, insbesondere in Afrika und Lateinamerika; Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Darstellende Kunst und Musik. Zusammen mit dem Goethe-Institut hat die Siemens Stiftung u. a. das panafrikanische Musikportal Music In Africa ins Leben gerufen.

Stiftungen aus der Familie von Siemens

Neben der von der Siemens AG gegründeten Siemens Stiftung gibt es rechtlich selbständige Stiftungen aus Mitteln von Familienangehörigen der Unternehmerfamilie von Siemens für die Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft, die ebenfalls den Namensbestandteil Siemens bzw. von Siemens tragen: die Carl Friedrich von Siemens Stiftung, die Ernst von Siemens Musikstiftung, die Ernst von Siemens Kunststiftung, welche öffentliche Kunstsammlungen beim Ankauf von bedeutenden Kunstwerken unterstützt und die Werner Siemens-Stiftung, welche im Bereich von Technik und Naturwissenschaften Projekte an Universitäten und Hochschulen fördert.

Literatur

  • Christine Weyrich: Gemeinsam stark – über das Zusammenspiel von Unternehmensstiftungen. Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen am Beispiel der Siemens Stiftung. In: Simone Klein, Karin Siegmund (Hrsg.): Partnerschaften von NGOs und Unternehmen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-92326-0, S. 193–205.

Einzelnachweise

  1. Initiative Transparente Zivilgesellschaft – Angaben der Siemens Stiftung. In: siemens-stiftung.org. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  2. Jens Hack: Löschers Konzernumbau kostet Milliarden. In: Manager Magazin, 9. November 2008, abgerufen am 21. März 2013.
  3. Christine Weyrich: Gemeinsam stark [...] Siemens Stiftung. In: Simone Klein, Karin Siegmund (Hrsg.): Partnerschaften von NGOs und Unternehmen. S. 194.
  4. Initiative Transparente Zivilgesellschaft – Angaben der Siemens Stiftung (PDF; 46 kB). Website der Siemens Stiftung, abgerufen am 27. Mai 2020.
  5. Satzung der Siemens Stiftung mit Sitz in München [Fassung vom 12. Dezember 2012] (PDF; 493 kB). Website der Siemens Stiftung, abgerufen am 27. Mai 2020.
  6. Kooperationspartner der Siemens Stiftung. Website der Siemens Stiftung, abgerufen am 27. Mai 2020.
  7. Laura Kersten: Kenia: Siemens Stiftung gründet afrikanisches Sozialunternehmen@1@2Vorlage:Toter Link/www.360grad-afrika.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: 360° Afrika, 22. Juni 2019, abgerufen am 27. Mai 2020.