Wolframsäure

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Woframsäure
_ W6+ 0 _ O2−0 _ H+
Allgemeines
Name Wolframsäure
Andere Namen
  • Wolfram(VI)-oxid-Monohydrat
  • Scheelsäure[1]
Verhältnisformel WO3 · H2O
Kurzbeschreibung

gelber, geruchsloser Feststoff[2][3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7783-03-1
EG-Nummer 231-975-2
ECHA-InfoCard 100.029.068
PubChem 1152
ChemSpider 1120
Wikidata Q416538
Eigenschaften
Molare Masse 249,85 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,5 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

ab 100 °C (Zersetzung)[3]

pKS-Wert

3,5; 4,6[4]

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser und Säuren[2]
  • löslich in Alkalien[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Wolframsäure (genauer Orthowolframsäure) ist eine Verbindung aus Wolframtrioxid und Wasser.

Gewinnung und Darstellung

Wolframsäure entsteht unter anderem beim Ansäuern von Wolframatlösungen und vorsichtigem Erhitzen des zunächst ausfallenden Dihydrats (WO3 · 2 H2O).

So zum Beispiel durch Reaktion von Calciumwolframat mit einer Mischung aus konzentrierter Salzsäure und Salpetersäure.[5]

Eigenschaften

Die Verhältnisformel des Wolframtrioxid-Monohydrats lautet H2WO4, doch existieren im Gegensatz zur scheinbar analog aufgebauten Schwefelsäure (H2SO4) keine diskreten H2WO4-Moleküle. Stattdessen besteht Wolframsäure aus einem Schichtengitter aus WO6-Oktaedern. Die Anionen der Wolframsäure bestehen dagegen, analog der Sulfationen, aus WO42−-Tetraedern.[4] Erstmals isoliert wurde sie von Carl Wilhelm Scheele im Jahr 1781 in Köping. Wolframsäure löst sich leichter in Alkalien als Wolframtrioxid.[2]

Einzelnachweise

  1. K. C. von Leonhard: Scheelit. In: Handbuch der Oryktognosie, Verlag Mohr and Winter, Heidelberg 1821, S. 594–596 (PDF 233kB; S. 2)
  2. a b c d Eintrag zu Wolframsäure. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 7. Januar 2018.
  3. a b c d Eintrag zu Wolframsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 19. Dezember 2019. (JavaScript erforderlich)
  4. a b A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9.
  5. Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1566.