Westdeutscher Verbandspokal 1932/33

Der westdeutsche Verbandspokal 1932/33 war die zweite Austragung des westdeutschen Verbandspokales des Westdeutschen Spiel-Verbandes (WSV). Das Pokalendspiel gewann der Titelverteidiger VfL Benrath 06 durch einen 3:1-Sieg über Schwarz-Weiß Essen. Durch den Pokalsieg qualifizierte sich Benrath für die deutsche Fußballmeisterschaft 1932/33, bei der die Mannschaft bereits im Achtelfinale nach einer 0:2-Niederlage gegen den SV 1860 München ausschied. Dies war die letzte Spielzeit des westdeutschen Verbandspokals. Im Zuge der Gleichschaltung wurde der WSV wenige Monate nach Machtübernahme der Nationalsozialisten aufgelöst. Mit dem Tschammerpokal 1935 gab es zwei Jahre später erstmals einen deutschlandweit ausgetragenen Pokalwettbewerb.

Modus

Qualifiziert für die Austragung des Verbandspokales waren alle Vereine des WSV, die sich bis zum 31. Juli 1932 für den Pokal gemeldet haben. Der Pokal wurde in drei verschiedenen Phasen eingeteilt, die Vorrunde, die Zwischenrunde und die Endrunde. Die Vor- und Zwischenrunde wurde in regionalen Bezirken ausgetragen. Vereine aus den Gauklassen und den 2. Bezirksklassen spielten zuerst in der Vorrunde Teilnehmer für die Zwischenrunde aus. Dort trafen diese auf die Teilnehmer aus den 1. Bezirksklassen und den Bezirksligen und es wurde der Bezirksteilnehmer für die Endrunde ermittelt. In der Endrunde trafen dann die Sieger der acht Bezirke aufeinander und spielten den Pokalsieger aus. Der Pokalsieger war für die Endrunde zur deutschen Fußballmeisterschaft qualifiziert.

Der westdeutsche Verbandspokal wurde im K.-o.-System ausgetragen. Wenn ein Spiel nach 90 Minuten Unentschieden stand, kam es zu einer 2-mal 15-minütigen Verlängerung, die jedoch, sobald das nächste Tor erzielt wurde, beendet wurde (Golden Goal). Gab es nach der Verlängerung keinen Sieger, wurde per Los entschieden. Die Vorrunden wurden im August und September 1932 ausgetragen, die Zwischenrunden wurden zwischen November 1932 und Februar 1933 ausgetragen. Die Endrunde wurde im März und April 1933 ausgespielt.

Endrundenteilnehmer

BezirkspokalHeimmannschaftGastmannschaftErgebnis
WestfalenViktoria RecklinghausenSC Münster 084:1
RuhrbezirkBV StoppenbergSchwarz-Weiß Essen0:2
NiederrheinDuisburger FV 08VfvB Alsum5:3
Bergisch-Märkischer BezirkSpVgg Ratingen 04VfL 06 Benrath2:3 n. V.
RheinbezirkSpVgg Sülz 07Rheydter Spielverein2:4
MittelrheinbezirkFV NeuendorfSV Rheinland Mayen3:1
SüdwestfalenSuS Hüsten 09SC Brachbach5:2⁠a
Bezirk Hessen-Hannover1. SV Borussia FuldaSVG Göttingen 076:0b
a 
Da SuS Hüsten 09 bereits die Meisterschaft im Bezirk Südwestfalen gewonnen hatte, nahm der SC Brachbach trotz Niederlage im Bezirkspokalendspiel an der Pokalendrunde teil.
b 
Da Borussia Fulda bereits die Meisterschaft im Bezirk Hessen-Hannover gewonnen hatte, nahm die SVG Göttingen 07 trotz Niederlage im Bezirkspokalendspiel an der Pokalendrunde teil.

Viertelfinale

DatumErgebnis
19.03.1933FV Neuendorf7:1 (1:1)SC Brachbach
19.03.1933Viktoria Recklinghausen2:0 (0:0)SVG Göttingen 07
09.04.1933FV Duisburg 081:2 (1:1)Schwarz-Weiß Essen
09.04.1933Rheydter Spielverein2:3 (2:0)VfL Benrath

Halbfinale

PaarungVfL 06 Benrath VfL 06 BenrathFV Neuendorf FV Neuendorf
Ergebnis7:2 (3:0)
Datum23. April 1933
StadionTuRU-Platz, Düsseldorf
Zuschauer10.000
ToreTor 1:0 Hohmann (3.)
Tor 2:0 Rasselnberg (11.)
Tor 3:0 Stoffels (38.)
Tor 4:0 Stoffels (47.)
Tor 5:0 Hohmann (50.)
Tor 5:1 Schäfer (x., FE)
Tor 6:1 Stoffels (61., FE)
Tor 7:1 Stoffels (80.)
Tor 7:2 Lorisika (87., FE)
PaarungSchwarz-Weiß Essen Schwarz-Weiß EssenViktoria Recklinghausen Viktoria Recklinghausen
Ergebnis3:0 (1:0)
Datum23. April 1933
StadionUhlenkrugstadion, Essen
Zuschauer3.000
SchiedsrichterMeyer (Mülheim)
ToreTor 1:0 Poertgen (17.)
Tor 2:0 Hullisch (69.)
Tor 3:0 Hullisch (79.)

Finale

PaarungVfL 06 Benrath VfL 06 BenrathSchwarz-Weiß Essen Schwarz-Weiß Essen
Ergebnis3:1 (0:0)
Datum30. April 1933
StadionStadion am Zoo, Wuppertal
Zuschauer15.000
ToreTor 0:1 Poertgen (50.)
Tor 1:1 Rasselnberg (72.)
Tor 2:1 Leonhard (80.)
Tor 3:1 Stoffels (88.)
VfL 06 BenrathWilli Wildhagen – Hubert Braun, Theo Bünger – Otto Hoffmann II, Walter Besgen, Hermann Pehl I – Hubert Leonhard, Heinrich Stoffels II, Karl Hohmann, Josef Rasselnberg, Otto Köhler
Schwarz-Weiß EssenMeiser – Eduard Hundt, Karl Menz – Willi Multhaup, Franz Horn, Eduard Czaika – Hans Lorenscheid, Josef Hullisch, Ernst Poertgen, Otto Kleinheinz, Heinrich Kreß

Quellen