Stefan Kerth

Stefan Kerth (* 16. April 1973 in Parchim) ist ein deutscher Politiker (seit November 2023 parteilos, zuvor SPD[1]). Er war von 2007 bis 2018 Bürgermeister der Stadt Barth und ist seit 2018 Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen.[2]

Leben

Kerth wuchs in Schwerin auf und schloss dort die Schule nach der 10. Klasse mit der mittleren Reife ab. anschließend erlernte er ab 1989 den Beruf des Augenoptikers und schloss diese Ausbildung mit dem Gesellenbrief ab. Er entschied sich nach der Wende, das Abitur nachzuholen und an der Universität Rostock Rechtswissenschaften zu studieren. Dieses schloss er mit dem ersten Staatsexamen ab und war anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Wilfried Erbguth tätig. Er promovierte zum Doktor der Rechte und legte auch das zweite Staatsexamen ab.

Anschließend war Kerth Referent im Landtag des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Lehrbeauftragter für öffentliches Recht an der Hochschule Wismar.[3]

Kerth ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Barth.[4]

Politik

Kerth trat als Student in Rostock in die SPD ein und übernahm ehrenamtliche Aufgaben. Er war einige Jahre im Landesvorstand der SPD. Er war Vorstandsmitglied der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik in Mecklenburg-Vorpommern e.V. (SGK-MV).[3]

Kerth trat 2007 bei der Bürgermeisterwahl in Barth für die SPD an und gewann diese Wahl. 2014 wurde er mit ca. 75 % der Wählerstimmen wiedergewählt. Er war von 2009 bis 2018 zudem Mitglied des Kreistages Vorpommern-Rügens und dort ab 2011 Fraktionsvorsitzender der SPD. Im Frühjahr 2018 trat er für die SPD zur Landratswahl des Landkreises Vorpommern-Rügen an und errang dort im ersten Wahlgang mit 28,7 % der Wählerstimmen den zweiten Platz hinter Andreas Kuhn (CDU), der 34,6 % erhielt. Damit zogen beiden in eine Stichwahl ein, die am 10. Juni 2018 stattfand und die Kerth mit 56,6 % gewann. Seit dem 10. Oktober 2018 ist er Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen.

Im November 2023 erklärte er seinen Austritt aus der SPD und begründete das damit, dass die Partei „gesinnungsethische Ziele über Realpolitik“ stelle, diese Haltung würde mit zum Aufstieg der AfD führen. Er bemängelte eine „Toleranz gegenüber der in migrantischen Milieus verbreiteten Intoleranz“[5] sowie eine „Gesinnungspolitik“ der SPD im Bereich Energiepolitik.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meldung auf www.ndr.de, abgerufen am 6. November 2023
  2. Stefan Kerth zum Landrat von Vorpom... In: rtl.de. (rtl.de [abgerufen am 17. Oktober 2018]).
  3. a b Das bin ich - Stefan Kerth - Zeit für Veränderung. In: Stefan Kerth - Zeit für Veränderung. (kerthwende.de [abgerufen am 17. Oktober 2018]).
  4. Stefan Kerth (SPD). Archiviert vom Original am 18. Oktober 2018; abgerufen am 17. Oktober 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ndr.de
  5. www.ostsee-zeitung.de, Wenke Büssow-Krämer: „Vorpommern-Rügen: Landrat Kerth schmeißt das Parteibuch hin“. In: Ostseezeitung, 6. November 2023, abgerufen am 7. November 2023
  6. Julian Staib: Die Wut im Nordosten über die Migrationspolitik. In: FAZ.net. 7. Februar 2024, abgerufen am 7. Februar 2024.