SK Rapid Wien

Vorlage:Fußballklub Infobox Der Sportklub Rapid, kurz SCR (früher auch Sportclub Rapid), ist der erfolgreichste Fußballklub Österreichs und mit 31 Meistertiteln österreichischer Rekordmeister. Neben seinem größten Rivalen, Austria Wien, ist er einer der beiden Fußball-Großvereine Wiens, die seit der Erstaustragung der österreichischen Meisterschaft 1911 immer erstklassig waren. Gegründet wurde Rapid 1898 als „1. Wiener Arbeiter Fußballklub“, seine Vereinsfarben sind Grün-Weiß. Heimstadion ist derzeit das Gerhard-Hanappi-Stadion in Hütteldorf. Hiervon leiten sich die beiden Spitznamen „Hütteldorfer“ und „Grün-Weiße“ ab.

Die Rapid Wien hat gegen alle aktiven österreichischen Fußballvereine eine positive Bilanz. Auf internationaler Ebene konnten die Hütteldorfer zwei Mal den Mitropacup, den Vorläufer des heutigen Europacups gewinnen. Im Europacup selbst konnte die Mannschaft in bislang 190 Spielen 75 Siege erreichen und insgesamt zwei Mal ins Finale des Europapokals der Pokalsieger vorstoßen.

Geschichte

1898-1911: Erster Fußballmeister Österreichs

Die Mannschaft des 1. Arbeiter FC 1898

Der Verein wurde im September des Jahres 1898 unter dem Namen „Erster Wiener Arbeiter-Fußball-Club“ gegründet und zählt damit zu den ältesten Fußballklubs des Landes. Erstmals erwähnt wurde der Fußballklub im September 1898 im „Neuen Wiener Abendblatt“: «Der 1. Wiener Arbeiter Fußball-Club, welcher es sich zur Aufgabe gemacht hat, den in Wien so beliebt gewordenen Fußballsport auch unter den sportfreundlichen Kollegen der arbeitenden Klasse einzuführen, ladet hiermit alle ernstlich sportgesinnten Arbeiter ein, dem Club, der bereits über eine Anzahl guter und geschulter Spieler verfügt, beizutreten.» Gespielt wurde auf dem Schmelzer Exerzierfeld neben der Radetzky-Kaserne. Die Gründungsmannschaften bestanden vor allem aus jungen Rekruten der k.u.k.-Armee, erster Kapitän des Arbeiter-FC war J. Kailich. Die Vereinsfarben wurden mit Blau-Rot festgelegt - heute zieren diese Farben die Auswärtsdressen der Rapid-Spieler.

Das erste (bekannte) Freundschaftsspiel des Arbeiter-FC endete 1:1 gegen den Meidlinger FC Vorwärts. Die ersten Spiele des Arbeiter-FC endeten dennoch meist mit einem deutlichen Sieg für den Gegner. So belegte man bei der Teilnahme des Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläumstunieres von 1898 den letzten Platz mit einem Torverhältnis von 4:75. Gegen den Wiener AC verlor man zwei Wochen später sogar mit 0:20 Toren. Der einzige urkundlich belegte Sieg bei 19 Spielen gelang dem Arbeiter-FC mit 4:1 gegen Vindobona Wien, einem frühen Vorgängerklub des SK Admira Wien. So kam es bereits vier Monate nach der Gründung des Vereins zu einer Krisensitzung am 8. Jänner 1899. An diesem Tag entschloss sich die Vereinsführung den Namen des Vereins zu ändern. Nach dem Vorbild von Rapide 93 aus Berlin-Niederschönhausen erfolgte die Umbenennung in „Sportklub Rapid“. Der 8. Jänner 1899 wurde dadurch zum offiziellen Gründungsdatum. Dennoch verließen die Spieler des neuen SK Rapid Wien auch weiterhin das Spielfeld meist als Verlierer.

Im Jahre 1900 wurde die Fußball-Union gegründet, die die ersten (inoffiziellen) österreichischen Meisterschaften abhielt; Rapid spielte vorerst in der zweiten Klasse. Im Jahre 1901 bestritt die Rapid ihr erstes Spiel außerhalb der heutigen Grenzen Österreichs. Gegen den DBC Austria Prag erreichte man in Böhmen ein 1:1-Unentschieden. Die Mannschaft erhielt hierfür 108 Kronen, wofür sie sogar eine drittklassige Zugfahrt in Kauf nahm. Im Jahre 1903 siedelte Rapid Wien um. Am 14. März 1903 wurde der neue Rapid-Platz in Rudolfsheim mit einer Niederlage gegen Graphia eröffnet. Der Platz war jedoch schief und wies einen Höhenunterschied von über zwei Metern von einem zum anderen Tor auf. Rapid verstand es jedoch bald diese Tatsache für sich zu nützen und feierte zunehmend immer mehr Siege. Noch 1903 gelang mit einem Sieg über den Deutschen Sportverein im Entscheidungsspiel der Aufstieg in die erste Klasse, aus der Rapid bislang nicht mehr abgestiegen ist. Zwei Jahre später, 1905, entschloss man sich zudem die Vereinsfarben auf Grün-Weiß zu ändern. Diese Farben blieben dem Verein bis heute erhalten, jedoch waren die ersten Trikots noch längsgestreift. Nachdem die erfolgreiche Mannschaft auch immer mehr Fans gewann, eröffnete man im Jahre 1907 das erste Klubhaus und eine Tribüne. Herausragender Rapidspieler dieser Zeit war Josef Schediwy, der das technische Spiel der Grün-Weißen damals entscheidend prägte.

1910 kündigte die Stadt Wien den Pachtvertrag mit dem Verein und planierte den schiefen Rapid-Platz. Die Mannschaft verlor ihre Heimstätte und stürzte in eine Krise. Der Vorstand und mehrere Spieler verließen den Klub. Der Schriftsetzer Dionys Schönecker (1888-1938) übernahm die Mannschaft und führte sie fortan von Sieg zu Sieg. In Hütteldorf begann man mit dem Bau einer neuen Heimstätte - der Pfarrwiese. Die Fertigstellung erfolgte im Jahre 1911. Das Stadion hatte zunächst ein Fassungsvermögen von 4.000 Zuschauern und sollte die nächsten 70 Jahre die Heimstätte der Grün-Weißen bleiben. Im selben Jahr, in dem das Stadion eröffnet wurde, wurde auch die erste österreichische Meisterschaft ausgetragen. Mit 15 Siegen in 20 Spielen wurde man der erste österreichische Fußballmeister. Von diesem Zeitpunkt an war die Mannschaft stets alleiniger österreichischer Rekordmeister im Fußball. Im Folgejahr holte man den Titel sogar ohne eine einzige Niederlage.

1911-1930: Serienmeister und Mitropacupsieger

Die Elf von Dionys Schönecker blieb weiterhin die stärkste österreichische Fußballmannschaft. In den ersten zwölf Meisterschaftsjahren wurden die Hütteldorfer insgesamt acht Mal österreichischer Meister. Das Team um ihren Kapitän Richard Kuthan konnte auch die ersten beiden österreichischen Cupwettbewerbe 1919 und 1920 gewinnen. Die stetig wachsende Fangemeinde des erfolgreichen Vereins führte in dieser Zeit die berühmte Rapidviertelstunde ein.

Durch die immer größer werdende Anzahl der Fans entschloss man sich anfangs der 1920er Jahre zu einem Ausbau des Stadions. Durch den Zubau einer Tribüne vergrößerte man dass Fassungsvermögen auf 20.000 Zuschauer. Die Eröffnung des neuen Stadions fand am 2. Oktober 1921 mit einem Meisterschaftsspiel gegen den Floridsdorfer AC statt. Das ausverkaufte Spiel konnte Rapid mit 6:4 gewinnen. Internationale Freundschaftsspiele wurden allerdings zumeist auf die Hohe Warte verlegt, zu denen damals rund 40.000 Zuseher kamen. Nach dem achten Meistertitel 1923 stürzte der Verein allerdings in eine kleine Krise. Rapids Kampfmannschaft überalterte, fast alle Spieler beendeten gleichzeitig ihre Karriere. Nachwuchsspieler waren als eine Spätfolge des Ersten Weltkrieges nur spärlich vorhanden. Der Verein brauchte einige Jahre, um sich von diesem Generationenwechsel zu erholen.

Im Jahre 1927 wurde der Mitropacup, der Vorläufer des Europacups, eingeführt. Teilnahmeberechtigt waren der österreichische Meister sowie der österreichische Cupsieger. Die Rapid scheiterte mit ihrem neuen Trainer Edi Bauer jedoch erneut in der Meisterschaft. Ende der Saison hatte man zwar die meisten Treffer erzielt, stand jedoch nur auf Platz 3 in der Tabelle. Die Qualifikation musste daher über den Cup erfolgen. Im Finale stand man sich schließlich der Austria Wien auf der Hohen Warte gegenüber. Vor 17.000 Zuschauern gelang der wichtige Sieg mit 3:0. Rapid Wien schaffte darauf hin mit Siegen über Hajduk Split und Slavia Prag sogar den Einzug in das Mitropacupfinale. Hier mussten die Hütteldorfer allerdings gegen Sparta Prag eine schmerzhafte 2:6-Niederlage in Prag einstecken. Der 2:1-Sieg im Rückspiel in Wien reichte nicht mehr zum ersten internationalen Titel.

Als Finalist war man jedoch fest für den nächsten Mitropacup 1928 qualifiziert. Rapid Wien erreichte wiederum das Finale, auch wenn sich der Weg dorthin deutlich schwieriger als ein Jahr zuvor herausstellte. Diesmal trafen die Grün-Weißen auf den ungarischen Verein Ferencvárosi Torna Club, gegen den man wiederum eine hohe 7:1-Auswärtsniederlage im Hinspiel einstecken musste. Das Rückspiel in Wien konnte ebenfalls wieder, diesmal mit 5:3, gewonnen werden, der Titel ging jedoch nach Ungarn. Im dritten Anlauf 1929 schied man bereits im Halbfinale gegen den späteren Sieger Újpest Budapest aus. Der Meisterschaftsgewinn in dieser Saison war nur ein schwacher Trost.

Die Spielsaison 1929/30 war eine der erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte der Rapids. Die Hütteldorfer konnten zum 10. Mal Österreichischer Meister werden. Im Cup feierte man zudem mit 17:0 gegen den SK Neubau den höchsten Sieg in der Vereinsgeschichte, allerdings schied man später aus. Als Meister konnte man sich nun zum vierten Mal im Mitropacup versuchen. Der Aufstieg ins Finale gelang dieses Mal leicht. Zwei Kantersiege (6:1 und 5:1) in Wien gegen Genua 1893 und Ferencvárosi Torna Club ebneten den Weg. Im Finale sah man sich wiederum Sparta Prag gegenüber, an die man noch schmerzhafte Erinnerungen vom ersten Mitropacupfinale hatte. In Prag konnte man überraschend einen 2:0-Auswärtssieg erreichen. In Wien verlor man zwar mit 2:3 - Rapid war allerdings dank dem besseren Torverhältnis Mitropacupsieger 1930. Über 40.000 Zuschauer verfolgten das Spiel in Döbling. Der ehemals kleine Arbeiterverein konnte als erste österreichische Fußballmannschaft einen großen internationalen Titel gewinnen.

1930-1945: Wechselvolle 30er Jahre und Zeit des Nationalsozialismus

Zu Beginn der 1930er Jahre dominierten zunächst andere Wiener Clubs den österreichischen und europäischen Vereinsfußball. Die First Vienna FC 1894 wurde 1931 Meister und sogar Mitropacupsieger. Rapid musste sich mit dem dritten Platz zufrieden geben: man machte sich auf die Suche nach einem neuen Stürmer. Von St. Pölten holte man schließlich mit Franz Binder einen neuen jungen Stürmer, der für den Verein über 1.000 Tore erzielen sollte. Die Erfolge in der Meisterschaft ließen jedoch noch auf sich warten. Man wurde zwei Mal Vizemeister, kam ins Cup-Endespiel, ein Titel blieb jedoch aus. Auch im Mitropacup schied man meist in der ersten oder zweiten Runde aus.

Nach der Dominanz der Vienna, kam die Zeit der Admira. In der Meisterschaft und im Cup - darunter zwei Finalniederlagen mit 1:4 und 0:8 - war man chancenlos. Aber auch andere Wiener Klubs - wie beispielsweise die Wiener Austria um Matthias Sindelar, die 1933 und 1936 im Mitropacup triumphierte - waren harte Konkurrenten. In dieser Zeit wurden höchst unterschiedliche Leistungen erbracht. Im Jahre 1935 konnte man seit der Erfolgssaison 1930 erstmals wieder Meister werden. Dies gelang ohne ein einziges Mal zu verlieren und mit neuem Torrekord. Zwei Jahre später musste man jedoch in der Meisterschaft erstmals in der Vereinsgeschichte mehr Niederlagen als Siege hinnehmen. Der Abschluss dieser wechselvollen Jahre konnte jedoch - mit dem vorerst letzten - österreichischen Meistertitel 1938 gewonnen werden.

Mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 kam es zur Einrichtung der Gauliga Ostmark. Der Sieger dieser Liga war an der Teilnahme der nun ersten "Großdeutschen" Meisterschaft berechtigt. Des Weiteren spielten die nun ostmärkischen Vereine um den deutschen Pokal, den Tschammer-Pokal, mit. Das hohe Niveau des Wiener Fußballs zeigte sich hier. In der Gauliga musste sich Rapid Admira Wien geschlagen geben, die später das Finale um die deutsche Meisterschaft erreichte. Im ersten Pokalwettbewerb feierte man jedoch bereits den ersten großen Erfolg. Man konnte sich für das Finale qualifizieren, wo man am 8. Jänner 1939 im Berliner Olympiastadion auf FSV Frankfurt traf. Die Frankfurter konnten schon früh mit 1:0 in Führung gehen und hielten diese bis zur 80. Minute. In der Rapidviertelstunde sicherte man sich jedoch mit Treffern von Schors, Hofstätter und Binder den 3:1-Sieg und somit den Titel - Rapid Wien war deutscher Pokalsieger.

In der Spielsaison 1939/40 sicherte sich Rapid erstmals den Gewinn der Gauliga und durfte an der deutschen Meisterschaft teilnehmen. Hier musste man sich erst in der Verlängerung des Halbfinales unglücklich dem Dresdner SC mit 1:2 geschlagen geben, schließlich sicherte man sich mit dem Gewinn des kleinen Finales den dritten Platz. Im Cup scheiterte man ebenfalls im Halbfinale. In der folgenden Saison konnten die Hütteldorfer erneut die Gauliga gewinnen. In der deutschen Meisterschaft gewannen die Grün-Weißen erneut ihre Gruppe und schafften damit die Qualifikation für das Halbfinale. In Beuthen traf man wiederum auf Dresden. Dieses mal konnten sich die Wiener mit 2:1 durchsetzten - beide Tore schoss Binder. Im Finale der deutschen Meisterschaft traf man vor 100.000 Zuschauern im Olympiastadion auf Schalke 04. Der Serienmeister der damaligen Zeit war Rapid lange Zeit überlegen - nach 60 Minuten stand es 3:0. Binnen zehn Minuten konnten die Grün-Weißen das Spiel mit einem Treffer von Schors und einem Hattrick von Binder drehen und gewannen 4:3. Der Sieg im Endspiel in Berlin gilt als einer der bekanntesten und bemerkenswerten Erfolge der Rapid Wien.

Die Folgejahre waren von den Kriegsereignissen bestimmt. Viele Spieler wurden zur Wehrmacht eingezogen, die Spiele wurden immer wieder durch Flugalarm unterbrochen. Der Spielbetrieb wurde allerdings erst wenige Tage vor Kriegsende eingestellt.

1945-1955: Nachkriegsösterreich

Schon wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die österreichische Fußballliga wiederbelebt. Kapitän Franz Binder konnte seine Mannschaft zum 15. Österreichischen Meistertitel sowie zum 4. Cupsieg und somit zum 3. Double führen. Im Cupfinale gegen die Vienna erzielt er beide Treffer beim 2:1-Sieg. Das Interesse am Fußball war in der damaligen Zeit extrem groß - insgesamt über 800.000 Zuschauer wollten in dieser Saison Rapid sehen. Zu keiner anderen Zeit in der Geschichte des österreichischen Fußball wurden bei gewöhnlichen Meisterschaftsspielen so hohe Besucherzahlen verzeichnet. In der Saison 1949/50 erreichte der Zuschauerschnitt bei Heimspielen 26.077, ein noch heute gültiger Ligarekord. In der ersten Meisterschaft nach dem Krieg war die Austria Wien, die nur einen Punkt weniger als die Hütteldorfer holte, der größte Konkurrent der Grün-Weißen.

Im Jahre 1947 musste man sich mit dem Vizemeistertitel knapp hinter SC Wacker zufrieden geben und konnte auch im Pokal keine Erfolge feiern. In der Folgesaison kam es wieder zum Duell Wacker gegen Rapid. Im letzten Spiel der Saison hätten die Grün-Weißen mit einem Unentschieden gegen die Austria den 16. Meistertitel sichern können. Die Veilchen führten jedoch bis kurz vor Abpfiff mit 2:1. Erst ein verwandelter Elfmeter kurz vor Schluss entschied die Meisterschaft zugunsten von Rapid. 1949 feierten die Rapidler ihren 50. Geburtstag. Der einstige erfolglose Arbeiter-Fußball-Klub hatte bereist 16 Meistertitel und war zu einer internationalen Größe herangewachsen. Zum Jubiläum wurden mehrere Auslandsreisen mit Freundschaftsspielen nach Sizilien, Ägypten und Brasilien, wo man unter anderem Clube Atlético Paranaense, die zuvor über ein Jahr lang ungeschlagen waren, mit 7:2 deklassierte. Nach insgesamt zehn Spielen gegen brasilianische Spitzenmannschaften reiste man wieder zurück nach Hütteldorf, wo man versuchte einige brasilianische Spielarten zu übernehmen. In der Meisterschaft musste man sich jedoch vorerst mit dem zweiten Platz, zwei Punkte hinter der Austria, zufrieden geben. Exakt das selbe Tabellenbild fand man auch ein Jahr später wieder.

Die Spielsaison 1950/51 bildet einen weitern Höhepunkt in der grün-weißen Vereinsgeschichte. Die Rapid-Mannschaft, verstärkt um den Zugang von Gerhard Hanappi, konnte klar die Meisterschaft dominieren. Man feierte unter anderem ein 11:2 gegen den Linzer ASK, schlug Sturm Graz mit 12:1 und besiegte die Vienna mit 9:0. Im Wiener Derby konnte man sich vor insgesamt 53.000 Zusehern im Praterstadion in einem sehr trefferreichen Spiel mit 7:5 gegen den damals amtierenden Meister Austria durchsetzten. Schließlich wurde die Mannschaft souverän zum 17. Mal Meister. Insgesamt erzielten die Hütteldorfer 133 Tore in nur 24 Meisterschaftsspielen. Das entspricht einem Schnitt von 5,54 Toren (!) pro Spiel.

1951 kam es außerdem zur Wiederbelebung des Mitropacups, der 1951 unter dem Namen Zentropacup, da er sich in seiner ersten Wiederauflage auf Zentraleuropa konzentrierte, abgehalten wurde. Die Rapidler konnten sich mit einem 5:0-Sieg gegen Lazio Rom für das Finale qualifizieren, wo man mit Wacker, auf den österreichischen Vizemeister traf. Die Meidlinger kontrollierten das Spiel, Rapid musste zwei mal zum 1:1 und 2:2 ausgleichen. Das entscheidende Siegestor zum 3:2 für Rapid erzielte Ernst Happel, der in den 1950er zu einer zentralen Figur der Mannschaft wurde, in der 90. Spielminute. Mit dem Sieg im Zentropacup feierte Rapid seinen bislang letzten großen internationalen Titelgewinn.

Nachdem die Grün-Weißen bereits 1951 österreichischer Meister wurden, triumphierte man auch 1952, knapp vor der Austria Wien. Ein Jahr später wurde zwar nur der dritte Platz in der Meisterschaft erreicht, mit einem 6:1 in einem Freundschaftsspiel gegen Arsenal London in Brügge, damals englischer Meister, am 24. Mai 1953 konnte man dennoch seinen Status als europäische Spitzenmannschaft untermauern. 1954 feierte man den nun bereits 19. österreichischen Meistertitel und verwies die Austria auf Platz zwei. Rapid verfügte damals zwar über den besten Angriff der Liga und erzielte auch 1955 die meisten Treffer, musste sich jedoch auf Grund von Patzern in der Abwehr nur mit dem dritten Platz begnügen.

1955-1961: Erfolge und Skandale im Europapokal

Im Jahre 1955 wurde erstmals der Europapokal der Landesmeister ausgetragen, in dem die europäischen Spitzenclubs gegeneinander antraten. Er hatte damals jedoch noch eine geringere Bedeutung als der Mitropacup. Rapid Wien wurde eingeladen, obwohl die Mannschaft nur 3. in der Meisterschaft war (der Bewerb war damals noch ein Einladungsturnier und Rapid hatte den Ruf, die beste Vereinsmannschaft Europas zu sein) und startete erfolgreich in den neuen internationalen Bewerb und landete sogar einen 6:1-Kantersieg am 21. September gegen PSV Eindhoven. Im Viertelfinale mussten sich die Hütteldorfer nach einem Unentschieden im Hinspiel letztendlich klar dem AC Milan geschlagen geben. Auch auf nationaler Ebene spielte Rapid wieder "meisterlich" und holte bereist den 20. Titel vor Wacker. Gleich in der ersten Runde des Europapokals 1957 traf Rapid auf die damals beste Mannschaft Europas - Real Madrid. 1956 bis 1960 gewannen die Spanier alle fünf Europapokalwettbewerbe, doch 1957 erwiesen sich die Hütteldorfer fast als Stolperstein. Nachdem die Wiener das Hinspiel in Spanien mit 2:4 überstanden hatten, führten die Rapidler beim Rückspiel in Wien dank eines Hattricks von Ernst Happel bereits 3:0. Die Spanier konnten jedoch noch das 1:3 erzielen, sodass ein drittes Entscheidungsspiel ausgetragen werden musste. Damals gab es noch keine Auswärtstorregel, ansonsten wäre Rapid aufgestiegen. Das Entscheidungsspiel fand vor 90.000 spanischen Fans in Madrid statt. Eigentlich hätte es in Wien stattfinden sollen, doch Rapid hatte das Spiel verkauft. Rapid verlor chancenlos 0:2. In der Meisterschaft konnten die Hütteldorfer erfolgreich den Meistertitel verteidigen, man errang bereits den 21. Titel mit einem Punkt Vorsprung auf die Vienna.

In der Europacupsaison 1958 traf man auf den AC Milan. Nach einem 1:4 in Mailand drohte ein Debakel. Doch in Wien konnte Rapid schon nach wenigen Minuten 1:0 in Führung gehen. Die Italiener konnten zwar früh wieder ausgleichen, doch nach 78 Minuten war das Hinspielresultat egalisiert. Dem AC Milan gelang erneut ein Treffer zum 2:4. Kurz vor Spielende erzielte Gerhard Hanappi jedoch das 5:2, sodass es, wie bereits im Vorjahr, zu einem dritten Entscheidungsspiel kam. Dieses Mal fand das Spiel auf neutralem Boden in Zürich statt. Rapid hatte Pech und musste ab der 13. Minute mit zehn Mann weiter spielen, da sich Lenzinger verletzte - Auswechslungen waren damals noch nicht erlaubt. Die Mannschaft kämpfte, musste sich letztendlich aber 2:4 geschlagen geben, nachdem Happel sogar der zwischenzeitliche Ausgleich in Unterzahl gelang. Die Meisterschaft vertändelte Rapid in den letzten Runden, im letzten Spiel der Saison erreichten die Hütteldorfer gegen den Wiener Sport-Club nur ein 2:2-Unentschieden, der dadurch österreichischer Meister wurde. Der Sportclub erwies sich jedoch als würdiger Vertreter der Hütteldorfer im Europapokal, sie warfen unter anderem Juventus Turin mit 7:0 aus dem Bewerb.

In der Folgesaison (1959) erreichte Rapid erneut nur den zweiten Platz in der Meisterschaft hinter dem Sport-Club und unterlag auch im Finale des wiedereingeführten österreichischen Cups dem Wiener AC. 1960 konnte man den Wiener Sport-Club wieder deutlich auf Platz zwei verweisen und holte den 22. Titel; kehrte dadurch wieder zum Europapokal der Landesmeister zurück. Rapid konnte sich über Beşiktaş Istanbul (4:1), Wismut Karl Marx-Stadt (4:3) und IFK Malmö (4:0) bis ins Halbfinale spielen. Dort traf man auf den portugiesischen Meister Benfica Lissabon. Das Auswärtsspiel wurde 0:3 verloren, doch die Rapidler versuchten das Duell in Wien zu drehen. Die Mannschaft und die Zuschauer fühlten sich vom Schiedsrichter betrogen. Nach mehreren Fouls und einem unbestraften Handspiel im Strafraum der Portugiesen kam es beim Spielstand von 1:1 zu einer Schlägerei zwischen den Spielern. Das Spiel wurde abgebrochen, das Feld wurde von den Zuschauern gestürmt. Benfica Lissabon stieg ins Finale auf, die erfolgreichen Zeiten Rapids im Europapokal nahmen vorerst ein Ende. In der Meisterschaft enttäuschte die Mannschaft mit einem 6. Platz, einziger Erfolg 1961, neben der Halbfinalteilnahme im Europapokal, war der 3:1-Cupsieg im Finale gegen die Vienna.

1961-1982: 14 Jahre ohne Meistertitel

Nach dem Cupsieg 1961 mussten die Rapidfans bis 1964 auf den nächsten Titelgewinn warten. In der ersten Runde der Saison 1962/63 kamen zum Spiel Sportclub-Rapid 74.000 Zuschauer ins neutrale Praterstadion, ein noch heute gültiger Rekord für österreichische Meisterschaftsspiele. In der Meisterschaft konnte man sich klar von der Austria absetzten; im Meistercup scheiterte man im Achtelfinale an den Glasgow Rangers. In den folgenden beiden Jahren scheiterten die Hütteldorfer stets knapp als Vizemeister, 1966 auch im Finale des Cups am Double-Gewinner Admira. Die Grün-Weißen konnten dennoch am Cup der Cupsieger teilnehmen, wo sie sich erst im Viertelfinale in der Verlängerung Bayern München geschlagen geben mussten. Den Höhepunkt dieses Jahrzehnts der Rapidgeschichte bilden jedoch die letzten drei Jahre. 1967 uns 1968 holte man wieder den Meistertitel nach Wien, 1968 und 1969 den Cup. Hierdurch kam die Mannschaft wieder zu vielen internationalen Auftritten. Im Meistercup 1969 warf man, nachdem man sich gegen Rosenborg Trondheim durchgesetzt hatte, sogar den damaligen 6-fachen Rekordsieger Real Madrid aus dem Bewerb. Das Hinspiel in Wien endete 1:0. Der junge Günther Kaltenbrunner erzielte das einzige Tor, nachdem er erst eine Minute zuvor eingewechselt wurde. Das Rückspiel in Madrid endete 2:1, den entschieden Auswärtstreffer für die Hütteldorfer erzielte Jonny Bjerregaard.

An diese drei erfolgreichen Jahre konnte Rapid lange Zeit nicht mehr anschließen – 14 Jahre wollte der Gewinn der Meisterschaft nicht mehr glücken. Einziger Titelieferant blieb der Cupwettbewerb. Nachdem die Grün-Weißen 1962 die Austria im Halbfinale 6:2 aus dem Bewerb schossen, konnten sie sich auch im Finale gegen den Wiener Sport-Club behaupten. 1973 und 1974 reichte es nur zum Vizemeister, wie auch 1977 und 1978. Dafür konnte erneut der Cup 1976 gewonnen werden. Neuen Schwung ins Offensivspiel der Grün-Weißen brachte in dieser Zeit Hans Krankl. 1978 erzielte er für die Wiener 41 Meisterschaftstore und wurde dafür mit dem Goldenen Schuh als bester Torschütze Europas ausgezeichnet. Nach der Weltmeisterschaft verlor man den Stürmer zunächst an FC Barcelona, ehe der nunmehrige spanische Torschützenkönig und Europapokalsieger 1981 wieder nach Wien zurückkehrte.

Im Frühjahr 1981 wurde das Rapidstadion, die Pfarrwiese, abgerissen. Rapid zog ins vom ehemaligen Rapidler und späteren Architekten Gerhard Hanappi geplante „West-Stadion“. In der neuen Heimstätten sollte es nun nach 14 Jahren wieder mit dem Ziel Meisterschaftsgewinn glücken. 1982 war schließlich der Teller zum 26. Mal in Hütteldorf.

1982-1996: Europapcupfinale 1985 und 1996

1982 kam Otto Baric als Trainer nach Hütteldorf und gewann prompt das Double; ein Jahr später triumphierten die Grün-Weißen im Cup und belegten in der Meisterschaft den zweiten Platz. Dadurch nahm man am Europapokal der Pokalsieger teil, in dem man in der ersten Runde auf Beşiktaş Istanbul traf. Die Hütteldorfer setzten sich klar durch, allein beim 4:1-Sieg in Wien traf Antonin Panenka drei Mal. Als nächster Gegner wartete Celtic Glasgow, der mit einem 3:0 wieder heimreisen musste. Das Rückspiel musste auf neutralem Boden wiederholt werden, nachdem im ersten Spiel in Glasgow unter anderem Rudi Weinhofer mit einer Flasche am Kopf getroffen wurde. Durch ein Tor von Peter Pacult konnten die Hütteldorfer 1:0 gegen Glasgow im Old-Trafford-Stadion gewinnen. Im Viertelfinale schien Dynamo Dresden zu stark für die Grün-Weißen zu sein. In Dresden verlor Rapid 3:0, doch in Wien konnte die Mannschaft 5:0 gewinnen. Bereits nach dem ersten Treffer von Pacult in der 4. Minute nahm Krankl den Ball und lief zur Mittellinie. Nach dem es nach einer Viertelstunde bereits 2:0 stand strömten zunehmend mehr Fans ins anfangs fast leere Stadion. Auch das Halbfinale gegen Dynamo Moskau konnten die Grün-Weißen mit einem Gesamtscore von 4:2 für sich entscheiden und standen damit erstmals in einem Europapokalfinale. Das Ergebnis war jedoch ernüchternd - FC Everton schlug Rapid mit 3:1 in Rotterdam.

Auch wenn Rapid der große internationale Titel verwehrt blieb, gewannen die Hütteldorfer danach zahlreiche heimische Titel mit Otto Baric. 1985 konnte bereits zum dritten Mal der Cup gewonnen werden; 1987 gelang das 6. Double der Vereinsgeschichte. Den Abschluss dieser erfolgreichen Periode bildete der 29. Meistertitel 1989.

Zu Beginn der 1990er Jahre stürzte Rapid sportlich und finanziell in eine kurze Krise. 1991 kam es zur Gründung der Rapid-AG. Die Rapid-Aktie stellte sich jedoch als Desaster heraus und wurde bald wieder abgeschafft. In der Meisterschaft kam Rapid nicht aus dem Mittelfeld heraus, im Cup schied man mehrmals gegen kleine Vereine aus. Das Ende der finanziellen Krise kam 1993 mit dem Einstieg der Bank Austria als neuer Sponsor; sportlich kam der Aufstieg 1994 mit dem neuen Trainer Ernst Dokupil.

In der Meisterschaft war der Verein wieder in den Titelkampf verwickelt; der Cup konnte zudem wiederum gewonnen werden. Dies ermöglichte die Teilnahme an der Qualifikation zum Europapokal der Cupsieger, in der sich die Hütteldorfer gegen Petrolul Ploiesti durchsetzten. Im Viertelfinale stand Rapid Sporting Lissabon gegenüber. In Portugal verlor Rapid 2:0 - in Wien stand es nach 90 Minuten jedoch 1:0 für die Grün-Weißen. Ein Tor in der Nachspielzeit durch Christan Stumpf brachte die Verlängerung, in der Carsten Jancker und abermals Stumpf auf 4:0 stellten. Der Halbfinalgegener hieß Feyenoord Rotterdam. Die Niederländer kamen zu Hause nicht über ein 1:1 hinaus und mussten sich in Wien der Rapid durch Tore von Stumpf und Jancker mit 3:0 geschlagen geben. Erneut stand Rapid in einem Europapokalfinale. Gegen Paris St. Germain wollte im Finale jedoch kein Treffer gelingen. Ein abgefälschter Freistoß von N'Gotty reichte den Franzosen zum Sieg.

Im selben Jahr holte sich Rapid die Meisterschaft und qualifizierte sich im Anschluss daran als erstes österreichisches Team für die Champions League. Manchester United, Juventus Turin und Fenerbahçe Istanbul erwiesen sich jedoch als zu stark für die Hütteldorfer.

1996-2006: Jüngere Geschichte

Nachdem erfolgreichen Meisterschaftsgewinn im Jahre 1996, verpasste Rapid in den folgenden Jahren immer knapp die Meisterschaft. Dokupil wirkte nach der Vizemeisterschaft 1997 als Sportdirektor, sein Nachfolger war Heribert Weber. Dieser vergab in den darauf folgenden zwei Jahren beides Mal die Meisterschaft an Sturm Graz und wurde später entlassen. Dokupil trainierte erneut die Grün-Weißen aber auch unter ihm erreichte die Mannschaft 2001 nur den Vizetitel. Lothar Matthäus stieg in der Saison 2001/02 in der Bundesliga ein, welches seine erste Trainerstation war und bildete mit vielen neuen Rapid-Spielern eine junge Mannschaft. Sein Versuch schlug fehl, der Traditionsverein erreichte mit den 8. Tabellenplatz die schlechteste Platzierung seit der Einführung der österreichischen Meisterschaft. Josef Hickersberger löste ihn in der nächsten Saison als Cheftrainer ab.

Im Mai 2005 fixierte der Rekordmeister SK Rapid drei Runden vor Meisterschaftsende den 31. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Das ist insofern bemerkenswert, da sich der Stamm der Mannschaft seit dem Amtsantritt von Trainer Josef Hickersberger im Jahr 2002 nicht wesentlich verändert hatte. Damals schafften die "Grünen" unter ihrem damaligen Trainer Lothar Matthäus nur den achten Tabellenplatz. Das Finale des ÖFB-Cups 2005 verlor Rapid allerdings gegen Austria Wien mit 1:3.

Am 23. August 2005 gewann Rapid Wien (nach 1:1) das Rückspiel gegen Lok Moskau auswärts mit 1:0 und schaffte es damit nach 9 Jahren wieder in die Gruppenphase der Champions League, in die als letzte österreichische Mannschaft der SK Sturm Graz in der Saison 2000/01 einziehen konnte.

Rapid bekam mit FC Bayern München, Juventus Turin und FC Brügge eine schwere Gruppe zugelost. Die ersten Spiele der Gruppenphase in der UEFA Champions League verlor Rapid mit 0:1 gegen den FC Bayern München, 0:3 gegen Juventus Turin, sowie 0:1 gegen den FC Brügge. Das 4. Spiel, bei dem Rapid durch Kincl bereits nach 24 Sekunden mit 1:0 gegen Brügge in Führung gegangen war, verlor man schließlich mit 2:3. Das 5. Spiel endete mit einer 0:4-Niederlage beim FC Bayern München. Auch das letzte Spiel der Gruppenphase daheim gegen Juventus Turin verlor Rapid mit 1:3 und schied damit ohne Punktgewinn aus dem Europacup-Wettbewerb aus.

Die Mannschaft spielte in der Saison 2005/06 eine gute Hinrunde und galt noch als Meisterfavorit. Als Hickersberger die Mannschaft am 1. Januar 2006 verließ, wurde der Paschinger Erfolgstrainer Georg Zellhofer als neuer Chef-Trainer ernannt. Unter ihm kam die Mannschaft in der Rückrunde dann nicht mehr in Fahrt, zeitweise gelang Rapid in sechs Spieltagen in Folge kein Sieg. Großen Anteil am Misserfolg hatte der Verkauf der beiden Spielmacher Hofmann und Ivanschitz, welche den Verein in der Winterpause verließen. Am Ende verpasste die Mannschaft als Tabellenfünfter auch die UI-Cup-Teilnahme und somit die letzte Chance auf eine Teilnahme an internationalen Bewerben.

Plätze und Stadien

Südtribüne des Gerhard-Hanappi-Stadions

Die ersten Heimspiele spielte der Verein auf der Schmelz (Exerzierfeld). Im Jahre 1903 trug Rapid ihre Heimspiele beim Rudolfsheim-Platz aus. Der Platz war jedoch schief, welches bis zu zwei Meter abschüssig war. Dies war ein großer Vorteil für Rapid, bis die Gemeinde Wien den Pachtvertag im Jahre 1910 nicht mehr verlängerte.

Die Pfarrwiese war das erste richtige Stadion für den Verein. Sie wurde im Jahre 1912 mit einem Fassungsvermögen von 4.000 Zuschauern errichtet. Die Spielstätte befand sich nicht mehr in Rudolfsheim-Fünfhaus, sondern in Hütteldorf im 14. Wiener-Gemeinde-Bezirk, welches auch zu ihrem Spitznamen Hütteldorfer zurückgeht. Durch die Errichtung einer neuen Tribüne, wurde das Stadion für bis zu 20.000 Zuschauern erweitert. Der Verein trug 65 Jahre lang ihre Heimspiele in der Pfarrwiese aus, ehe es im Jahre 1977 für ein moderneres Stadion abgerissen wurde.

Das Gerhard-Hanappi-Stadion ist seit 1977 der Austragungsort für die Heimspiele von den Grün-Weißen. Anfangs bekam das Stadion den Namen "Weststadion". Als der legendäre Fußballer und Architekt des Stadions Gerhard Hanappi im Jahre 1980 starb, wurde die Spielstätte nach ihm benannt. Das Stadion fasst bis zu 17.500 Zuschauer. Auch im neuen Stadion blieb Rapid heimstark. In der Saison 2004/05 verlor der Verein kein einziges Spiel in diesem Stadion und gewann dadurch ihren 31. Meistertitel.

Spiele, bei denen das Zuschauerinteresse die Kapazitäten des Hanappi-Stadions übersteigt, wie beispielsweise in der Champions League, werden meistens im Ernst-Happel-Stadion ausgetragen, in das 48.500 Zuschauer hineinpassen. Auch Spiele, die im Hanappi auf Grund der fehlenden Rasenheizung nicht ausgetragen werden konnten, wurden früher in den Prater verlegt. Seit Sommer 2006 besitzt jedoch das Hanappi-Stadion eine eigene Rasenheizung.

Vereinsstruktur

Allgemeines und Präsidium

Der SK Rapid ist ein Mitgliederverein. Das Präsidium und wichtige Funktionäre werden von den Stimmberechtigten Mitgliedern gewählt. Stimmberechtigt ist jeder, der seit mindestens 3 Jahren ununterbrochen Vereinsmitglied ist. Die Mitgliedschaft kostet 100€. Derzeit hat der Verein 6000 Mitglieder.

Das Präsidium bei Rapid besteht aus mindestens 5 und höchstens 8 Mitgliedern. Dazu zählt der Präsident, der Vizepräsident, der Finanzreferent, der Stellvertreter des Finanzreferenten sowie ein Präsidiumsmitglied für Schriftverkehr und weiteren Mitgliedern bis zur Auffüllung der festgesetzten Anzahl. Die Mitglieder werden in der Hauptversammlung gewählt. Sie findet alle drei Jahre statt, eine Wiederwahl ist möglich. Das Präsidium ist für die sportliche und wirtschaftliche Leitung des Klubs verantwortlich. Der Präsident leitet die Sitzungen des Präsidiums. Zur Zeit ist dies der ehemalige österreichische Finanzminister Rudolf Edlinger. Sein Stellvertreter, der Vizepräsident ist Siegfried Menz. Finanzreferent ist Johann Smolka, sein Stellvertreter Helmut Nahlik.

Die Sponsoren

Hauptsponsor der Rapid ist derzeit Wien Energie. Ausgerüstet wird die Mannschaft von adidas. Das Logo des Sponsors ist allerdings nur auf den Dressen der Mannschaft zu finden, nicht jedoch im Vereins- oder Stadionnamen, da dies der traditionsbewußten Klubpolitik widerspricht, wenngleich der Verein kurzzeitig aufgrund finanzieller Probleme in der Saison 1976/77 als "SK Wienerberger Rapid" auftrat. In der Saison 2007 ist er allerdings gemeinsam mit Wacker Tirol der einzige Verein der österreichischen Bundesliga, der nicht mit einem Sponsornamen auftritt.

Betreuerstab

Der vorangegangene Trainer, Josef Hickersberger, verließ zum Jahresende 2005 den Klub um neuer Trainer der österreichischen Fußballnationalmannschaft zu werden. An seine Stelle trat der vorherige SV-Pasching-Trainer Georg Zellhofer.

Spieler und Trainer

Aktueller Kader

Tor Verteidigung Mittelfeld Stürmer
01 Raimund Hedl 03 Thomas Burgstaller 02 Gernot Plassnegger 9 Mate Bilić
24 Helge Payer (K) 04 Martin Hiden 06 Christian Thonhofer 10 Mario Bazina
12 Gyuri Garics 07 Peter Hlinka 21 Erwin Hoffer
13 Markus Katzer 08 Petr Voříšek 25 Marek Kincl
22 Radek Bejbl 11 Steffen Hofmann
23 Andreas Dober 14 Ümit Korkmaz
26 Jozef Valachovič 15 Stefan Kulovits
16 Mario Sara
17 Veli Kavlak
19 Matthias Dollinger
26 Cemil Tosun
Herbstsaison 2006/07

Bekannte Spieler

Rapidler des Jahrhunderts
1. Hans Krankl
2. Ernst Happel
3. Gerhard Hanappi
4. Franz Binder
5. Peter Schöttel
6. Josef Uridil

Zum hundertjährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1999 haben die Rapid-Fans das „Team des Jahrhunderts“ gewählt. Im Tor konnte sich Michael Konsel knapp vor Walter Zeman durchsetzten. In seinen 12 Jahren bei Rapid spielte Michael Konsel als einziger Spieler sowohl im Europapokalfinale 1985 als auch 1996. 1997 wechselte der zweimalige WM-Teilnehmer nach Italien, wo er beim AS Roma 1998 als bester Tormann der Serie A ausgezeichnet wurde. Walter Zeman spielte in den 1950er Jahren für Rapid. Der „Tiger“ war insbesondere für seine Sprungkraft berühmt, wurde mit dem Verein acht Mal Meister, schaffte es bis in die Weltauswahl und belegte mit der Nationalmannschaft den 3. Platz bei der WM 1954 in der Schweiz.

Als beste Abwehrspieler wurden von den Rapid-Fans Ernst Happel, Heribert Weber und Peter Schöttel gewählt. Ernst Happel stammte aus dem Rapid-Nachwuchs und spielte ebenfalls in den 1950ern für Rapid. Der WM-Dritte von 1954 wurde später insbesondere als Trainer berühmt, er gewann den Weltpokal, saß in fünf Europapokalfinalen auf der Trainerbank und wurde mit den Niederlanden Vizeweltmeister. Heute trägt Österreichs größtes Stadion seinen Namen. Heribert Weber war in den 1980er Jahren für Rapid aktiv, spielte im Europapokalfinale 1985 und war lange Zeit Kapitän der Nationalmannschaft. Peter Schöttel ist mit 436 Meisterschaftsspielen der bis heute treueste Rapidler, seine Rückennummer wurde zehn Jahre lang gesperrt. Er spielte in den 1990ern für den Verein, unter anderem im Europapokalfinale 1996. Er war während seiner gesamten Karriere, sowohl als Spieler als auch als Trainer und Funktionär, nur beim SK Rapid Wien tätig.

Das Mittelfeld der Rapid-Elf des Jahrhunderts bilden Antonín Panenka, Andreas Herzog, Gerhard Hanappi und Dietmar Kühbauer. Antonín Panenka war Legionär aus der Tschechoslowakei. Mit seiner Nationalmannschaft wurde er 1976 Europameister, wobei er den entscheidenden Elfmeter im Finale gegen Deutschland verwandelte. Bei Rapid spielte der Freistoßspezialist in den 1980er Jahren und erreichte mit dem Klub das Europapokalfinale 1985. Andreas Herzog war Spielmacher Rapids Ende der 1980er und Beginn der 1990er Jahre, mit 103 Länderspielen ist er bis heute Rekordnationalspieler Österreichs und feierte später vor allem als Legionär in Deutschland Erfolge. Gerhard Hanappi ist der dritte Spieler der 1950er-Mannschaft, die den dritten Platz bei der WM 1954 belegte. Für Rapid Wien hat er zudem eine besondere Bedeutung, da er als Architekt das Weststadion baute, welches heute seinen Namen trägt. Dietmar Kühbauer wurde als vierter Spieler ins Jahrhundert-Mittelfeld gewählt, er war Ende der 1990er Jahre für Rapid aktiv, spielte im Europacupfinale 1995 und kommt heute noch beim SV Mattersburg zu Bundesligaeinsätzen.

In den Sturm der Rapid-Elf des Jahrhunderts wurden Josef Uridil, Hans Krankl, der insgesamt die meisten Stimmen aller Spieler erhielt, und Franz Binder gewählt. Josef Uridil spielte in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg für die Grün-Weißen und gilt heute als einer der ersten Stars des österreichischen Fußballs. Der sechsfache Torschützenkönig Franz Binder schoss in den 1930er und 1940er Jahren über 1000 Tore für Rapid und machte den Verein mit seinem Hattrick im Finale 1941 um die deutsche Meisterschaft zum Titelgewinner. Hans Krankl wurde fünf Mal Torschützenkönig und 1978 sogar bester Torschütze Europas. Mit der Nationalmannschaft warf er bei der WM 1978 den amtierenden Weltmeister Deutschland aus dem Bewerb und erzielte beim 3:2-Sieg in Cordoba zwei Treffer.

Alphabetische Liste:

Trainer

Die Rapid Wien hatte seit Gründung der österreichischen Meisterschaft bislang 36 verschiedene Trainer.

Fans und die "Rapidviertelstunde"

Rapidfanklubs auf der Westtribüne

Rapid ist der Klub mit den meisten Fans und Vereinsmitgliedern in Österreich. Der Verein hat zur Zeit über 125 offizielle Fanclubs. Große Beliebtheit gewinnt der Club durch seine Erfolge und die traditionstreue Vereinsführung. Den Fans gilt der Verein häufig als Religion, so wird beispielsweise das Stadion meist "Sankt Hanappi" genannt. Die meisten Fangruppen Rapids sitzen auf der Westribüne. Unterstützt wird der Verein unter anderem von den Ultras Rapid 1988, der größten Ultrà-Gruppierung Österreichs, eine der wenigen Ultra-Gruppierungen in Europa, die jedes Spiel eine Choreographie zeigen. 2005 wurden die Ultras Rapid von der Torcida International Fans Organisation (T.I.F.O.) zur Gruppierung mit den besten Choreographien in Europa gewählt. Fanfreundschaften bestehen mit Venezia, den Ultras des 1. FC Nürnberg und dem Fanclub Gate 13 von Panathinaikos Athen.

Die Rapidviertelstunde zählt zu den Besonderheiten der Fankultur des Vereines. Damit sind die letzten 15 Minuten eines Spiels gemeint, in denen Rapid zahlreiche Spiele komplett umdrehen konnte, was daran liegen mag, dass die typischen Stärken Rapids immer in den Bereichen Ausdauer und Kampfkraft lagen. Diese letzte Viertelstunde wird seit 1919 traditionellerweise in der 75. Spielminute vom Publikum rhythmisch und lautstark eingeklatscht. Zu einer festen Tradition wurde das Einklatschen der Rapidviertelstunde mit dem Meisterschaftsspiel gegen den Wiener AC im Jahre 1921. Rapid lag zur Pause 1:5 zurück, vor Beginn der Rapidviertelstunde noch 3:5. Schließlich gewann man noch mit 7:5. Alle sieben Rapidtore schoss dabei Josef Uridil, der zu einem der ersten großen Stürmerstars des Vereins, wie auch des österreichischen Fußballs, wurde. Für weitere Erfolge sorgte die Rapidviertelstunde beispiesweis im Jahre 1939, als man im deutschen Pokalfinale gegen FSV Frankfurt einen 0:1 Rückstand noch auf einen 3:1 Sieg drehen und somit auch als österreichischer Verein den deutschen Pokaltitel holen konnte.

Erfolge

National

  • Österreichische Meisterschaft und Deutsche Meisterschaft
    • 31 x Österreichischer Meister: 1912, 1913, 1916, 1917, 1919, 1920, 1921, 1923, 1929, 1930, 1935, 1938, 1940, 1941, 1946, 1948, 1951, 1952, 1954, 1956, 1957, 1960, 1964, 1967, 1968, 1982, 1983, 1987, 1988, 1996, 2005
    • 22 x Österreichischer Vizemeister
    • 1 x Deutscher Meister: 1941
  • Österreichischer Cup und Deutscher Cup
    • 14 x Österreichischer Cupsieger:1919, 1920, 1927, 1946, 1961, 1968, 1969, 1972, 1976, 1983, 1984, 1985, 1987, 1995
    • 12 x Österreichischer Cupfinalist
    • 1 x Deutscher Pokalsieger: 1938
  • Österreichischer Supercup
    • 3 x Österreichischer Supercupsieger: 1986, 1987, 1988
  • Wiener Stadthallenturnier
    • 7 x Sieger des Wiener Stadthallenturniers: 1972, 1988, 1990, 1995, 1997, 1998, 2004

International

  • Mitropapokal
    • 2 x Mitropacupsieger und Zentropacupsieger: 1930, 1951
    • 3 x Mitropacupfinalist: 1927, 1930, 1956
  • Europapokal
    • 2 x Europapokalfinale: 1985 (CC), 1996 (CC)
    • 3 x Europapokal-Semifinale: 1961 (CM), 1985 (CC), 1996 (CC)
    • 8 x Europapokal-Viertelfinale: 1956 (CM), 1961 (CM), 1967 (CC) 1969 (CM), 1984 (CM), 1985 (CC), 1986 (CC), 1996 (CC)
  • Champions League
    • 2 x Teilnahme an der Champions League: 1996, 2005
  • UI-Cup
    • 2 x UI-Cupsieger: 1992, 1993

Literatur

  • Roland Holzinger: Rapid - Die Chronik 1899-1999, Buschek, 1999, ISBN 3901331174
  • Karl P. Koban, Johann Skocek, Wolfgang Weisgram: Hundert Jahre Rapid, Döcker, 1999, ISBN 3851152581
  • Peter Klöbl, Peter Linden: Rapid Wien. 100 Stars in grün-weiß, 1999, ISBN 3854311877
  • Dieter Chmelar: Rapid, der Klub, der keinen kaltläßt, 1984
  • Franz Binder: Die unendliche Grün-weiße Geschichte, 1993

Weblinks


Vorlage:Navigationsleiste Vereine der österreichischen Fussball-Bundesliga