Shorttrack-Weltmeisterschaften 1999

Shorttrack-Weltmeisterschaften 1999
DisziplinShorttrack



WettkampfortSofia, Bulgarien
Wettkampfphase19.–21. März 1999

Die Shorttrack-Weltmeisterschaften 1999 fanden vom 19. bis zum 21. März 1999 im bulgarischen Sofia statt. Weltmeister im Mehrkampf wurden die Chinesen Yang Yang (A) bei den Frauen und Li Jiajun bei den Männern, die jeweils mit ihren Staffeln eine zweite Goldmedaille gewannen.

Hintergrund und Teilnehmer

Die Weltmeisterschaften standen am Ende der Shorttrack-Saison 1998/99. Im erstmals ausgetragenen Weltcup hatten die Chinesen Yang Yang (A) bei den Frauen und Li Jiajun bei den Männern die Gesamtwertungen im Mehrkampf gewonnen. Yang war zudem amtierende Mehrkampfweltmeisterin. Ihr männliches Pendant war der Kanadier Marc Gagnon, der bei den Weltmeisterschaften 1999 nicht zur Titelverteidigung antrat, weil er eine sportliche Pause einlegte. Auch sein Teamkollege und amtierender kanadischer Meister Jonathan Guilmette reiste – wegen eines im Training gebrochenen Beines – nicht nach Sofia.[1]

Insgesamt nahmen 122 Sportler an den Weltmeisterschaften teil, darunter 54 Frauen und 68 Männer. Deutschland wurde von Yvonne Kunze und Christin Priebst bei den Frauen sowie von Arian Nachbar bei den Männern vertreten wurde. Einzige österreichische Teilnehmer waren Veronika Windisch und Christian Lukas.[2]

Als leitender Schiedsrichter agierte der Kanadier Michel Verrault, der von einem Team aus vier Hilfsschiedsrichtern unterstützt wurde.[2]

Ablauf

Im Rahmen der Shorttrack-WM 1999 wurden Einzelrennen über 500, 1000, 1500 und 3000 Meter (jeweils Frauen und Männer) sowie Staffeln über 3000 Meter (Frauen) und 5000 Meter (Männer) gelaufen. Die Finalteilnehmer auf jeder Einzelstrecke erhielten gemäß ihrer Platzierung Punkte, die zusammengerechnet eine Gesamtwertung ergaben. Die besten Athleten dieser Wertung nach den ersten drei gelaufenen Distanzen qualifizierten sich für das Superfinale über 3000 Meter.

Bei den Frauen gewann Yang Yang (A) aus China drei von vier Einzelstrecken und mit mehr als 40 Punkten Vorsprung auf ihre Teamkollegin Yang Yang (S) den Mehrkampf. Zusammen mit Wang Chunlu und Sun Dandan holten Yang und Yang außerdem Staffelgold vor dem italienischen Team. Die bulgarische Mitfavoritin Ewgenija RadanowaWeltrekordhalterin über 500 und 1500 Meter – wurde bei ihren Heimweltmeisterschaften Vierte des Mehrkampfs und gewann Bronze mit der Staffel. Ihre Ergebnisse wurden als insgesamt enttäuschend angesehen.[3]

Auch bei den Männern gingen beide Goldmedaillen an China: Li Jiajun siegte mit Teilerfolgen über 500 sowie 3000 Meter im Mehrkampf und zudem zusammen mit Feng Kai, Yuan Ye und An Yulong in der Staffel. Auf den beiden anderen Einzelstrecken waren Satoru Terao (1000 Meter) und Fabio Carta (1500 Meter) erfolgreich, die Silber und Bronze im Mehrkampf gewannen.

Medaillengewinner

Die Erstplatzierten der Einzelstrecken werden von der ISU nicht als Weltmeister geführt, sondern ausschließlich die Sieger der Gesamtwertung (=des Mehrkampfes) und der Staffeln.[4]

Frauen

WettbewerbGoldSilberBronze
SportlerinLeistungSportlerinLeistungSportlerinLeistung
500 MeterChina Volksrepublik Yang Yang (A)0:44,640 minBulgarien Ewgenija Radanowa0:44,789 minChina Volksrepublik Yang Yang (S)0:44,889 min
1000 MeterChina Volksrepublik Yang Yang (A)1:37,440 minChina Volksrepublik Yang Yang (S)1:37,547 minKorea Sud Kim Moon-jung1:37,675 min
1500 MeterChina Volksrepublik Yang Yang (S)2:34,645 minChina Volksrepublik Yang Yang (A)2:34,825 minKorea Sud Kim Moon-jung2:34,997 min
3000 MeterChina Volksrepublik Yang Yang (A)5:48,541 minKorea Sud Kim Moon-jung5:48,573 minChina Volksrepublik Yang Yang (S)5:49,381 min
MehrkampfChina Volksrepublik Yang Yang (A)123 PunkteChina Volksrepublik Yang Yang (S)81 PunkteKorea Sud Kim Moon-jung47 Punkte
3000-Meter-StaffelChina Volksrepublik Volksrepublik China
Yang Yang (A)
Yang Yang (S)
Wang Chunlu
Sun Dandan
4:23,725 minItalien Italien
Barbara Baldissera
Marinella Canclini
Marta Capurso
Katia Colturi
4:25,131 minBulgarien Bulgarien
Ewgenija Radanowa
Daniela Wlaewa
Anna Krastewa
Marina Georgiewa
4:25,930 min

Männer

WettbewerbGoldSilberBronze
SportlerLeistungSportlerLeistungSportlerLeistung
500 MeterChina Volksrepublik Li Jiajun0:42,565 minVereinigte Staaten Apolo Anton Ohno0:42,679 minItalien Fabio Carta0:43,072 min
1000 MeterJapan Satoru Terao1:30,913 minKorea Sud Kim Dong-sung1:31,242 minKanada Andrew Quinn1:31,935 min
1500 MeterItalien Fabio Carta2:27,533 minJapan Satoru Terao2:27,673 minChina Volksrepublik Li Jiajun2:27,883 min
3000 MeterChina Volksrepublik Li Jiajun5:11,544 minJapan Satoru Terao5:11,663 minItalien Fabio Carta5:11,673 min
MehrkampfChina Volksrepublik Li Jiajun81 PunkteJapan Satoru Terao76 PunkteItalien Fabio Carta60 Punkte
5000-Meter-StaffelChina Volksrepublik Volksrepublik China
Li Jiajun
Feng Kai
Yuan Ye
An Yulong
7:07,395 minKorea Sud Südkorea
Kim Dong-sung
Lee Seung-jae
Baek Kuk-kun
Min Ryoung
7:09,725 minKanada Kanada
François-Louis Tremblay
Andrew Quinn
Éric Bédard
Derrick Campbell
Jeffrey Scholten
7:13,806 min

Medaillenspiegel

PlatzLand
1China Volksrepublik Volksrepublik China415
2Italien Italien112
Korea Sud Südkorea112
4Japan Japan11
5Bulgarien Bulgarien11
Kanada Kanada11
Total44412

Einzelnachweise

  1. Canada shut out in short track. In: Niagara Falls Review. 20. März 1999, S. A13. Abgerufen am 14. Januar 2022 via ProQuest.
  2. a b Ergebnisprotokoll der Shorttrack-Weltmeisterschaften 1999, archiviert auf shorttrackonline.info. Abgerufen am 14. Januar 2022.
  3. Skaters rule the rink. In: China Daily [New York], 23. März 1999, S. 10.
  4. World Championships Medalists – Men. (Memento des Originals vom 11. Februar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isu.org In: Short Track Speed Skating Media Guide 2021/22. S. 23. Abgerufen am 7. Januar 2022 auf isu.org.