Landtagswahlkreis Vorpommern-Rügen IV

Wahlkreis 33: Vorpommern-Rügen IV
Staat Deutschland
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern
Region Vorpommern
Wahlkreisnummer 33
Wahlberechtigte 25.639
Wahlbeteiligung 67,4 %
Wahldatum 26. September 2021
Wahlkreisabgeordneter
Name
Partei SPD
Stimmanteil 27,4 %

Der Landtagswahlkreis Vorpommern-Rügen IV (bis 2015: Rügen I) ist ein Landtagswahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern. Er umfasst vom Landkreis Vorpommern-Rügen die Ämter Bergen auf Rügen und West-Rügen.

Wahl 2021

Landtagswahl 2021
(Zweitstimmen in %)[1]
 %
40
30
20
10
0
37,1
19,7
14,8
10,3
5,2
4,6
2,0
0,6
5,7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016[2]
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+12,1
−4,6
−5,3
−3,5
+2,0
+0,6
+0,6
−1,8
+3,0

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2021 gab es in diesem Wahlkreis folgendes Ergebnis:[1]

Partei Direktkandidat Erststimmen Zweitstimmen
SPD Heiko Miraß 27,4 % 37,1 %
AfD Hans-Georg Eckardt 20,8 % 19,7 %
CDU Holger Kliewe 25,0 % 14,8 %
Die LINKE Patrick Jahn 11,3 % 10,3 %
GRÜNE Sven Retzlaff 4,8 % 4,6 %
FDP Uwe Ahlers 5,2 % 5,2 %
NPD 0,6 %
Tierschutzpartei 2,0 %
Freier Horizont 0,2 %
Die PARTEI 0,5 %
FREIE WÄHLER Jan Scheel 2,2 % 1,1 %
PIRATEN 0,2 %
LKR 0,0 %
DKP 0,1 %
Bündnis C 0,1 %
TIERSCHUTZ hier! 0,8 %
dieBasis Robert Zoels 2,0 % 1,9 %
DiB 0,0 %
FPA 0,0 %
ÖDP 0,0 %
Die Humanisten 0,1 %
Gesundheitsforschung 0,3 %
Team Todenhöfer 0,2 %
UNABHÄNGIGE 0,2 %
Einzelbewerber Friedrich Kunschke 1,4 %
Wahlberechtigte 25.639 Einwohner
Wahlbeteiligung 67,4 %

Wahl 2016

Landtagswahl 2016
(Zweitstimmen in %)[2]
 %
30
20
10
0
25,0
24,3
20,1
13,8
4,0
3,2
3,1
2,4
1,4
2,7
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2011[3]
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
-25
+2,6
+24,3
+1,1
−5,1
−20,8
−2,3
+3,1
−3,0
+1,4
−1,3

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016 kam es zu folgenden Ergebnissen:

Partei Direktkandidaten Erststimmen Zweitstimmen
SPD Ingulf Donig 17,7 % 25,0 %
CDU Holger Kliewe 25,8 % 20,1 %
DIE LINKE Wolfgang Weiß 13,3 % 13,8 %
GRÜNE Jochen Kwast 3,5 % 4,0 %
NPD - 2,4 %
FDP Dominic Dieth 2,8 % 3,2 %
PIRATEN - 0,4 %
FAMILIE - 1,0 %
FREIE WÄHLER - 0,4 %
Die PARTEI - 0,3 %
Die Achtsamen Thomas Gens 7,6 % 3,1 %
ALFA - 0,2 %
AfD Jens Kühnel 22,8 % 24,3 %
Bündnis C - 0,1 %
DKP - 0,2 %
Freier Horizont - 0,3 %
Tierschutzpartei - 1,4 %
Einzelbewerber Uwe Ahlers 1,1 % -
Einzelbewerber Kathrin Stein 5,4 % -
Wahlberechtigte 26.208 Einwohner
Wahlbeteiligung 57,7 %

Wahl 2011

Landtagswahl 2011
(Zweitstimmen in %)[3]
 %
30
20
10
0
24,8
22,4
19,0
18,9
5,5
5,4
1,4
1,0
1,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006[4]
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
+21,8
−2,2
−12,1
+0,6
−5,4
−2,5
+1,4
−0,5
−1,1
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d 2006: Summe der Ergebnisse von PDS und WASG

Zwei Wochen vor der Landtagswahl verstarb der Direktkandidat der CDU, Udo Timm. Um der CDU eine Frist einzuräumen, einen neuen Wahlkreisbewerber zu benennen, und um neue Stimmzettel und Briefwahlunterlagen herzustellen, wurde die Wahl für den Wahlkreis abgesagt (sowohl Erst- als auch Zweitstimmenabgabe) und eine Nachwahl für den 18. September 2011 angesetzt, 14 Tage nach dem ursprünglichen Termin.[5] Die CDU nominierte den ehrenamtlichen Bürgermeister von Hiddensee, Thomas Gens.[6] Wenige Tage nach der Nominierung wurde kolportiert, dass Gens zwischen 1998 und 2002 Mitglied der rechtsextremistischen DVU gewesen und in diesen Jahren, zumindest zeitweise, auch Vorsitzender des DVU-Kreisverbandes Nordvorpommern sowie zeitweise geschäftsführender Landesvorsitzender gewesen sein soll.[7] Dieses angebliche Verschweigen seiner politischen Vergangenheit wurde in der CDU als Vertrauensbruch aufgefasst, Gens wurde deshalb aus der Partei ausgeschlossen.[8] Auf den bereits gedruckten Wahlzetteln wurde Gens weiterhin als Kandidat der CDU geführt, während die CDU dazu aufrief, einem Kandidaten einer der anderen Gruppierungen die Stimme zu geben.[9]

Erst wenige Tage vor dem Tod von Udo Timm hatte der Kandidat der NPD, Tony Lomberg, für Aufsehen gesorgt. Er war vom Amtsgericht Bergen wegen gefährlicher Körperverletzung zu 14 Monaten Haft auf Bewährung und 1000 Euro Schmerzensgeld verurteilt worden.[10] Da Lomberg zum Zeitpunkt der Einreichung der Wahlliste noch nicht vorbestraft war, durfte er jedoch kandidieren.[10] Weitere Verfahren – unter anderem wegen Körperverletzung und Landfriedensbruchs – laufen gegen Lomberg.[10]

Da die Wahlberechtigten des Wahlkreises bereits die vorläufigen Ergebnisse des restlichen Bundeslandes kannten, hatten sie die Chance, wahltaktisch ihre Stimme abzugeben, um der NPD einen Sitz "wegzuwählen". Im Vorfeld wurde veröffentlicht, dass dies durch ein FDP-Direktmandat oder durch ein sehr gutes Zweitstimmen-Ergebnis der Grünen möglich sei. Darauf hin riefen u. a. die SDAJ auf, FDP und Grüne zu wählen oder die Die Linke.Rügen/Hiddensee, die Zweitstimme ebenfalls den Grünen zu geben.

Das hatte zur Folge, dass die Landtagswahl 2011 ein recht ungewöhnliches Ergebnis hatte:[3][11]:

Partei Direktkandidat Erststimmen Zweitstimmen
GRÜNE Oliver Cornelius 14,2 % 24,8 %
SPD Ingulf Donig 25,7 % 22,4 %
CDU Thomas Gens 13,4  % 19,0 %
DIE LINKE André Schröder 23,5 % 18,9 %
FDP Gino Leonhard 14,9 % 5,5 %
NPD Tony Lomberg 4,6 % 5,4 %
PIRATEN 1,4 %
FAMILIE 1,0 %
FREIE WÄHLER Torsten Schäfer 3,7 % 1,0 %
AB 0,2 %
Die PARTEI 0,1 %
APD 0,1 %
AUF 0,1 %
REP 0,1 %
PBC 0,0 %
ödp 0,0 %
Wahlberechtigte 26765 Einwohner
Wahlbeteiligung 40,6 %

Wahl 2006

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2006 kam es zu folgenden Ergebnissen[4][12]:

Partei Direktkandidat Erststimmen Zweitstimmen
CDU Udo Timm 31,6 % 31,1 %
SPD Angelika Peters 25,1 % 24,6 %
PDS Marianne Linke 20,3 % 18,0 %
FDP Gino Leonhard 10,5 % 10,9 %
NPD Karsten Münchow 7,4 % 7,9 %
GRÜNE Edith Lampert 2,3 % 3,0 %
FAMILIE 1,5 %
GRAUE Erika Jungnickel 1,4 % 1,0 %
Deutschland Marlis Ruhbach 1,4 % 0,9 %
WASG 0,3 %
AGFG 0,2 %
Bündnis für M-V 0,2 %
AB 0,1 %
PBC 0,1 %
Offensive D 0,1 %
APD 0,0 %
Wahlberechtigte 28206 Einwohner
Wahlbeteiligung 52,5 %

Wahl 2002

Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2002 kam es zu folgenden Ergebnissen[13]:

Partei Direktkandidat Erststimmen Zweitstimmen
CDU Udo Timm 36,1 % 36,8 %
SPD Angelika Peters 34,0 % 35,2 %
PDS Gerhard Bohm 16,0 % 15,5 %
FDP Ronny Thurow 5,4 % 4,7 %
GRÜNE Kati Klemaschewski 2,3 % 2,2 %
Schill Klaus Feilke 2,3 % 2,1 %
V.P.M.V. Thomas Gens 3,0 % 1,7 %
NPD 0,7 %
SPASSPARTEI 0,4 %
REP 0,2 %
GRAUE 0,2 %
Bürgerpartei MV 0,1 %
PBC 0,1 %
SLP 0,0 %
Einzelbewerber Ralph Ulrich 1,0 %
Wahlberechtigte 28751 Einwohner
Wahlbeteiligung 63,9 %

Übersicht seit 1995

SPD Mecklenburg-VorpommernBündnis 90/Die Grünen Mecklenburg-VorpommernCDU Mecklenburg-VorpommernHeiko MiraßHolger KlieweIngulf DonigUdo Timm


Einzelnachweise

  1. a b Endgültiges Ergebnis zur Landtagswahl 2021. In: wahlen.mvnet.de. Landeswahlleiterin, abgerufen am 27. Oktober 2021.
  2. a b Wahl zum Landtag von Mecklenburg-Vorpommern am 4. September 2016. Endgültiges Ergebnis. Wahlkreis 33 – Vorpommern-Rügen IV. Die Landeswahlleiterin Mecklenburg-Vorpommern, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. Oktober 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/service.mvnet.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. a b c Wahl zum Landtag von Mecklenburg-Vorpommern am 4. September 2011. Endgültiges Ergebnis. Wahlkreis 33 – Rügen I. Die Landeswahlleiterin Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 15. August 2014.
  4. a b Wahl zum Landtag von Mecklenburg-Vorpommern am 17. September 2006. Endgültiges Ergebnis. Wahlkreis 33 – Rügen I. Der Landeswahlleiter des Landes Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 15. August 2014.
  5. wahlen.m-v.de: Pressemeldung, Landtagswahl 2011, Nachwahl im Wahlkreis 33 - Rügen I vom 22. August 2011
  6. ndr.de: Hiddensees Bürgermeister tritt auf Rügen an (Memento vom 17. Dezember 2011 im Internet Archive) (27. August 2011)
  7. ndr.de: Rügens Direktkandidat mit rechter Vergangenheit (Memento vom 17. Dezember 2011 im Internet Archive) (2. September 2011)
  8. Welt.de: CDU schließt Kandidaten nach Neonazi-Vorwürfen aus (5. September 2011)
  9. CDU Rügen: Die CDU in Mecklenburg-Vorpommern steht für eine klare Trennlinie zwischen Demokraten und Demokratiefeinden. (11. September 2011)
  10. a b c ndr.de: NPD-Direktkandidat auf Rügen verurteilt (Memento vom 20. Januar 2012 im Internet Archive) (20. August 2011)
  11. Wahlbewerber für die Wahl zum 6. Landtag in Mecklenburg-Vorpommern. Kreiswahlvorschläge. Wahlkreis 33, Rügen I. Die Landeswahlleiterin Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 15. August 2014.
  12. Wahlbewerber für die Wahl zum 5. Landtag in Mecklenburg-Vorpommern. Kreiswahlvorschläge. Wahlkreis 33, Rügen I. Der Landeswahlleiter des Landes Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 15. August 2014.
  13. Wahl zum Landtag von Mecklenburg-Vorpommern am 22. September 2002. Endgültiges Ergebnis. Wahlkreis 33 – Rügen I. Der Landeswahlleiter des Landes Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 15. August 2014.