Jüdischer Friedhof (Strasburg, Uckermark)

Jüdischer Friedhof Strasburg 1880 – Mitte oben – Signatur L, ohne Beschriftung Begr.Pl.

Der Jüdische Friedhof Strasburg in Strasburg (Uckermark), im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern, ist ein geschütztes Baudenkmal.

Beschreibung

Der Friedhof befindet sich an der Bahnhofstraße am Stadtwald auf dem sogenannten Sinaihügel[1]. Auf dem 500 m² großen Friedhof sind noch 19 Grabsteine vorhanden. Der Begräbnisplatz ist von einem Drahtzaun umgeben. Jüdische Friedhöfe wurden in den amtlichen Karten als Begräbnisplatz bezeichnet und mit einem L statt einem † signiert. Hier ist im Messtischblatt von 1880 nur eine deutliche Signatur mit L und keine Beschriftung vorhanden. Meistens wurden die Plätze weit außerhalb der Städte angelegt, überwiegend an den Scheunenvierteln oder ähnlichen abgelegenen Orten. Hier in Strasburg ist die Lage zwischen dem christlichen Friedhof und dem Amtsgericht ein seltener Ort.[2] Der alte christliche Friedhof war später aufgelassen worden und wurde als Park gestaltet.

Geschichte

Der Friedhof stammt laut MTB 1880 aus der Zeit vor 1880. In der NS-Zeit wurde er wohl nicht verwüstet. Ende Juni 2002 wurden auf dem jüdischen Friedhof elf Grabsteine von Unbekannten umgestoßen.[3]

Literatur

  • Michael Brocke, Eckehart Ruthenberg, Kai Uwe Schulenburg: Stein und Name. Die jüdischen Friedhöfe in Ostdeutschland (Neue Bundesländer/DDR und Berlin). Institut Kirche und Judentum Berlin 1994, ISBN 3-923095-19-8. (Diese Quelle enthält zahlreiche Ungenauigkeiten und Fehler, ist daher wissenschaftlich-historisch nur sehr bedingt geeignet.)
  • „Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus“, Band II, Bonn 2000
  • Martin Kaule: Ostseeküste 1933–1945. Ch. Links 2011, ISBN 9783861536116.
  • Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 3: Ochtrup – Zwittau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08079-6 (Online-Version).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Strasburg (Uckermark)#Sehenswürdigkeiten
  2. Text: Forschungsprojekt „Jüdische Friedhöfe“ der Fachhochschule Neubrandenburg, veröffentlicht in: https://www.kleks-online.de/editor/?element_id=234230&lang=de
  3. Text: Forschungsprojekt „Jüdische Friedhöfe“ der Fachhochschule Neubrandenburg, veröffentlicht in: https://www.kleks-online.de/editor/?element_id=234230&lang=de

Koordinaten: 53° 30′ 39,5″ N, 13° 44′ 40,8″ O