Großer Preis von Österreich 1999

 Großer Preis von Österreich 1999
Renndaten
9. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1999
Streckenprofil
Name:XXIII Großer Preis von Österreich
Datum:25. Juli 1999
Ort:Spielberg
Kurs:A1-Ring
Länge:306,649 km in 71 Runden à 4,319 km

Wetter:bedeckt und kühl
Zuschauer:~ 55.000[1]
Pole-Position
Fahrer:Finnland Mika HäkkinenVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit:1:10,954 min
Schnellste Runde
Fahrer:Finnland Mika HäkkinenVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit:1:12,107 min (Runde 39)
Podium
Erster:Vereinigtes Konigreich Eddie IrvineItalien Ferrari
Zweiter:Vereinigtes Konigreich David CoulthardVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Dritter:Finnland Mika HäkkinenVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes

Der Große Preis von Österreich 1999 (offiziell XXIII Großer Preis von Österreich) fand am 25. Juli auf dem A1-Ring in Spielberg statt und war das neunte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1999.

Bericht

Hintergrund

Nach dem Großen Preis von Großbritannien führte Mika Häkkinen in der Fahrerwertung mit acht Punkten vor Michael Schumacher und Eddie Irvine. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit zwei Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 33 Punkten vor Jordan-Mugen-Honda.

Vor dem Rennwochenende gab es einen Fahrwechsel: Mika Salo, in dieser Saison bisher in zwei Rennen bei BAR eingesetzt, wurde als Ersatzfahrer für den verletzten Michael Schumacher geholt. Der nominelle Test- und eigentliche Ersatzfahrer Luca Badoer wurde wegen seines aktuellen Minardi-Engagements nicht berücksichtigt.

Der für die Saison 2000 geplante neue Fahrer für Williams, Juan Pablo Montoya, verkündete vor dem Rennen, dass er an der nächsten Saison nicht teilnehmen wird.

Mit Häkkinen und Jacques Villeneuve (jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training

Freitagstraining

Mit 1:13,303 Minuten war Damon Hill der schnellste Fahrer am Freitag, rund zwei Hundertstel dahinter folgte Häkkinen. Weiters folgten David Coulthard, Ricardo Zonta, Jean Alesi und Ralf Schumacher. Irvine lag auf Platz neun, Salo belegte die 16. Position und Alexander Wurz erreichte nur Platz 20. Der langsamste Fahrer, Toranosuke Takagi, lag rund drei Sekunden hinter der Bestzeit.[2][3]

Samstagstraining

Coulthard holte sich mit 1:11,801 Minuten die schnellste Trainingszeit, dahinter folgten Häkkinen, Irvine, Johnny Herbert, Giancarlo Fisichella und Heinz-Harald Frentzen. Salo belegte die neunte Position, Wurz Platz 13. Der langsamste Fahrer, Pedro de la Rosa, lag rund zweieinhalb Sekunden hinter der Bestzeit.[4]

Qualifying

Häkkinen konnte sich die Pole-Position mit 1:10,954 Minuten – die einzige Zeit unter 1:11 – sichern. Auf den Plätzen dahinter folgten Coulthard, Irvine, Frentzen, Rubens Barrichello, Herbert und auf Platz sieben Salo. Wurz erreichte mit einem Rückstand von 1,9 Sekunden die zehnte Position. Der langsamste Fahrer, Marc Gené, lag rund dreieinhalb Sekunden hinter der Bestzeit zurück.[5]

Warm-Up

Häkkinen war mit 1:13,264 Minuten der schnellste Fahrer im Warm-Up vor dem Rennen, dahinter lagen Coulthard, Villeneuve, Pedro Diniz, Alesi, Hill und Irvine auf Platz sieben. Wurz holte sich die neuntschnellste Zeit, Salo belegte Platz 15. Der langsamste Fahrer, Alessandro Zanardi, lag rund zweieinhalb Sekunden hinter der Bestzeit.[6]

Rennen

Während der Einführungsrunde warf ein Fan in der letzten Kurve eine Rauchbombe auf die Strecke, doch ein Streckenposten konnte diese vor Rennstart entfernen.

Häkkinen konnte nach Rennstart die Führung erfolgreich behaupten, dahinter versuchte Irvine erfolglos, in Kurve eins außen an Coulthard vorbei zu gehen. Frentzen verlor beim Start eine Position an Barrichello. In der nächsten Kurve versuchte Coulthard innen an Häkkinen vorbei zu gehen, aber Häkkinen lenkte früher ein und Coulthard drehte den Finnen um. Das restliche Feld musste unerwartet abbremsen, dadurch konnte Barrichello auf Platz zwei gehen und Salo fuhr in Herberts Heck. Beide konnten weiterfahren, mussten jedoch später aufgrund eines Frontflügeldefekts (Salo) und eines abgebrochenen Heckflügels (Herbert) an die Box. Herbert konnte erst in Runde fünf wieder ins Renngeschehen eingreifen. Barrichello hatte das Momentum auf seiner Seite und setzte vor Kurve drei zum Überholen an, rutschte jedoch über den Scheitelpunkt hinaus und musste nun Irvine abwehren.

Häkkinen begann nun eine Aufholjagd von hinten und verfolgte so Alesi mehrere Runden lang, doch Alesi konnte sich immer der Überholung entziehen, indem der Franzose den vor ihm fahrenden Fahrer regelmäßig überholen konnte. So konnte Alesi unter anderem Zonta, Fisichella und Villeneuve überholen, doch Häkkinen konnte ebenfalls stetig überholen. In Runde 24 kam Diniz, welcher auf Platz fünf liegend ein sehr gutes Rennen fuhr, an die Box zu seinem ersten Stopp. Seine Stoppzeit betrug 9,9 Sekunden. In der folgenden Runde kam sein Teamkollege Alesi, auf Platz sechs liegend in die Boxengasse. Sein Stopp wurde besser abgearbeitet und so blieb Alesi nur 8,1 Sekunden stehen. In Runde 38 kam der Zweitplatzierte Barrichello an die Box, doch ein langer Stopp mit 12,5 Sekunden warf den Brasilianer hinter Frentzen zurück.

Im Duell um die Führung musste Coulthard in Runde 40 als erster an die Box, seine Stoppzeit betrug 10,5 Sekunden. Bei der Ausfahrt wurde Coulthard von seinem Teamkollegen Häkkinen überholt, welcher wiederum in der folgenden Runde die Box aufsuchte und nach 9,6 Sekunden wieder auf die Strecke kam. In Runde 44 kam der Führende Irvine, welcher in den vorherigen Runden laufend schnellste persönliche Runden fuhr, als letzter der Top-Fahrer an die Boxengasse. Ein perfekter Stopp mit 9,6 Sekunden brachte Irvine vor Coulthard wieder auf die Strecke. Durch die bessere Ferrari-Taktik konnte Irvine das Rennen vor Coulthard und Häkkinen gewinnen. Frentzen holte sich Platz vier, der Österreicher Wurz konnte in seinem Heimrennen mit Platz fünf zwei Punkte machen und der an diesem Tag sehr gut gefahrene Diniz holte sich den letzten verbliebenen Punkt.[7][8] Den Pokal für den siegreichen Konstrukteur Ferrari nahm Ross Brawn entgegen.

Häkkinen sicherte sich mit 1:12,107 Minuten die schnellste Runde.

In der Fahrerwertung führte weiter Häkkinen. Irvine war nach dem Sieg nun Zweiter vor Michael Schumacher. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Meldeliste

TeamNr.FahrerChassisMotorReifen
Vereinigtes Konigreich West McLaren Mercedes01Finnland Mika HäkkinenMcLaren MP4/14Mercedes-Benz 3.0 V10B
02Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Italien Scuderia Ferrari Marlboro03Finnland Mika SaloFerrari F399Ferrari 3.0 V10B
04Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Vereinigtes Konigreich Winfield Williams05Italien Alessandro ZanardiWilliams FW21Supertec 3.0 V10B
06Deutschland Ralf Schumacher
Irland Benson & Hedges Jordan07Vereinigtes Konigreich Damon HillJordan 199Mugen-Honda 3.0 V10B
08Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Italien Mild Seven Benetton Playlife09Italien Giancarlo FisichellaBenetton B199Playlife 3.0 V10B
10Osterreich Alexander Wurz
Schweiz Red Bull Sauber Petronas11Frankreich Jean AlesiSauber C18Petronas 3.0 V10B
12Brasilien Pedro Diniz
Vereinigtes Konigreich Arrows14Spanien Pedro de la RosaArrows A20Arrows 3.0 V10B
15Japan Toranosuke Takagi
Vereinigtes Konigreich Stewart Ford16Brasilien Rubens BarrichelloStewart SF3Ford Cosworth 3.0 V10B
17Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert
Frankreich Gauloises Prost Peugeot18Frankreich Olivier PanisProst AP02Peugeot 3.0 V10B
19Italien Jarno Trulli
Italien Fondmetal Minardi Ford20Italien Luca BadoerMinardi M01Ford 3.0 V10B
21Spanien Marc Gené
Vereinigtes Konigreich British American Racing22Kanada Jacques VilleneuveBAR 01Supertec 3.0 V10B
23Brasilien Ricardo Zonta

Klassifikation

Qualifying

Pos.FahrerKonstrukteurZeitStart
01Finnland Mika HäkkinenVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes1:10,95401
02Vereinigtes Konigreich David CoulthardVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes1:11,15302
03Vereinigtes Konigreich Eddie IrvineItalien Ferrari1:11,97303
04Deutschland Heinz-Harald FrentzenIrland Jordan-Mugen-Honda1:12,26604
05Brasilien Rubens BarrichelloVereinigtes Konigreich Stewart-Ford1:12,34205
06Vereinigtes Konigreich Johnny HerbertVereinigtes Konigreich Stewart-Ford1:12,48806
07Finnland Mika SaloItalien Ferrari1:12,51407
08Deutschland Ralf SchumacherVereinigtes Konigreich Williams-Supertec1:12,51508
09Kanada Jacques VilleneuveVereinigtes Konigreich BAR-Supertec1:12,83309
10Osterreich Alexander WurzItalien Benetton-Playlife1:12,85010
11Vereinigtes Konigreich Damon HillIrland Jordan-Mugen-Honda1:12,90111
12Italien Giancarlo FisichellaItalien Benetton-Playlife1:12,92412
13Italien Jarno TrulliFrankreich Prost-Peugeot1:12,99913
14Italien Alessandro ZanardiVereinigtes Konigreich Williams-Supertec1:13,10114
15Brasilien Ricardo ZontaVereinigtes Konigreich BAR-Supertec1:13,17215
16Brasilien Pedro DinizSchweiz Sauber-Petronas1:13,22316
17Frankreich Jean AlesiSchweiz Sauber-Petronas1:13,22617
18Frankreich Olivier PanisFrankreich Prost-Peugeot1:13,45718
19Italien Luca BadoerItalien Minardi-Ford1:13,60619
20Japan Toranosuke TakagiVereinigtes Konigreich Arrows1:13,64120
21Spanien Pedro de la RosaVereinigtes Konigreich Arrows1:14,13921
22Spanien Marc GenéItalien Minardi-Ford1:14,36322
107-Prozent-Zeit: 1:15,921 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:10,954 min)

Rennen

Pos.FahrerKonstrukteurRundenStoppsZeitStartSchnellste Runde
01Vereinigtes Konigreich Eddie IrvineItalien Ferrari7111:28:12,438031:12,787 (43.)
02Vereinigtes Konigreich David CoulthardVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes711+ 0,313021:12,855 (69.)
03Finnland Mika HäkkinenVereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes711+ 22,282011:12,107 (39.)
04Deutschland Heinz-Harald FrentzenIrland Jordan-Mugen-Honda711+ 52,803041:13,176 (42.)
05Osterreich Alexander WurzItalien Benetton-Playlife711+ 1:06,358101:13,654 (42.)
06Brasilien Pedro DinizSchweiz Sauber-Petronas712+ 1:10,933161:13,093 (49.)
07Italien Jarno TrulliFrankreich Prost-Peugeot701+ 1 Runde131:14,112 (37.)
08Vereinigtes Konigreich Damon HillIrland Jordan-Mugen-Honda701+ 1 Runde111:13,960 (63.)
09Finnland Mika SaloItalien Ferrari702+ 1 Runde071:13,481 (67.)
10Frankreich Olivier PanisFrankreich Prost-Peugeot701+ 1 Runde181:13,465 (67.)
11Spanien Marc GenéItalien Minardi-Ford701+ 1 Runde221:14,517 (34.)
12Italien Giancarlo FisichellaItalien Benetton-Playlife681DNF121:13,579 (41.)
13Italien Luca BadoerItalien Minardi-Ford683+ 3 Runden191:14,622 (63.)
14Vereinigtes Konigreich Johnny HerbertVereinigtes Konigreich Stewart-Ford672+ 4 Runden061:12,641 (67.)
15Brasilien Ricardo ZontaVereinigtes Konigreich BAR-Supertec631DNF151:14,063 (36.)
Brasilien Rubens BarrichelloVereinigtes Konigreich Stewart-Ford551DNF031:13,278 (36.)
Frankreich Jean AlesiSchweiz Sauber-Petronas491DNF171:13,228 (47.)
Spanien Pedro de la RosaVereinigtes Konigreich Arrows381DNF211:14,914 (29.)
Italien Alessandro ZanardiVereinigtes Konigreich Williams-Supertec350DNF141:14,381 (31.)
Kanada Jacques VilleneuveVereinigtes Konigreich BAR-Supertec340DNF091:13,977 (33.)
Japan Toranosuke TakagiVereinigtes Konigreich Arrows250DNF201:15,361 (25.)
Deutschland Ralf SchumacherVereinigtes Konigreich Williams-Supertec80DNF081:16,173 (08.)

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung

Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
01Finnland Mika HäkkinenMcLaren-Mercedes44
02Vereinigtes Konigreich Eddie IrvineFerrari42
03Deutschland Michael SchumacherFerrari32
04Deutschland Heinz-Harald FrentzenJordan-Mugen-Honda29
05Vereinigtes Konigreich David CoulthardMcLaren-Mercedes28
06Deutschland Ralf SchumacherWilliams-Supertec19
07Italien Giancarlo FisichellaBenetton-Playlife13
08Brasilien Rubens BarrichelloStewart-Ford10
09Vereinigtes Konigreich Damon HillJordan-Mugen-Honda5
10Brasilien Pedro DinizSauber-Petronas3
11Osterreich Alexander WurzBenetton-Playlife3
12Vereinigtes Konigreich Johnny HerbertStewart-Ford2
Pos.FahrerKonstrukteurPunkte
13Frankreich Olivier PanisProst-Peugeot1
14Italien Jarno TrulliProst-Peugeot1
15Frankreich Jean AlesiSauber-Petronas1
16Spanien Pedro de la RosaArrows1
17Japan Toranosuke TakagiArrows0
18Brasilien Ricardo ZontaBAR-Supertec0
19Finnland Mika SaloFerrari/BAR-Supertec0
20Italien Luca BadoerMinardi-Ford0
21Spanien Marc GenéMinardi-Ford0
22Italien Alessandro ZanardiWilliams-Supertec0
Kanada Jacques VilleneuveBAR-Supertec0
Frankreich Stéphane SarrazinMinardi-Ford0

Konstrukteurswertung

Pos.KonstrukteurPunkte
01Italien Ferrari74
02Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes72
03Irland Jordan-Mugen-Honda34
04Vereinigtes Konigreich Williams-Supertec19
05Italien Benetton-Playlife16
06Vereinigtes Konigreich Stewart-Ford12
Pos.KonstrukteurPunkte
07Schweiz Sauber-Petronas4
08Frankreich Prost-Peugeot2
09Vereinigtes Konigreich Arrows1
10Vereinigtes Konigreich BAR-Supertec0
11Italien Minardi-Ford0

Einzelnachweise

  1. motorsportarchiv.de Übersicht Österreich 1999 (Memento vom 21. März 2007 im Internet Archive)
  2. motorsportarchiv.deFreitagstraining Österreich 1999 (Memento vom 23. März 2007 im Internet Archive)
  3. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Österreich GP 1999 - 1. Training - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.
  4. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Österreich GP 1999 - 2. Training - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.
  5. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Österreich GP 1999 - Qualifying - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.
  6. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Österreich GP 1999 - Warm Up - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.
  7. motorsportarchiv.deRennen Österreich 1999 (Memento vom 24. März 2007 im Internet Archive)
  8. Motorsport-Magazin.com: Formel 1 Österreich GP 1999 - Rennen - Ergebnis. Abgerufen am 9. November 2023.