Fabio Carta

Fabio Carta
Fabio Carta im Februar 2007
NationItalien Italien
Geburtstag6. Oktober 1977
GeburtsortTurin
Größe172 cm
Karriere
Statuszurückgetreten
Karriereende2008
Medaillenspiegel
Olympiamedaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille6 × Bronzemedaille
Team-WM-Medaillen0 × Goldmedaille0 × Silbermedaille5 × Bronzemedaille
EM-Medaillen14 × Goldmedaille3 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber2002 Salt Lake City5000-m-Staffel
 Shorttrack-Weltmeisterschaften
Bronze1997 Nagano5000-m-Staffel
Silber1998 WienMehrkampf
Bronze1999 SofiaMehrkampf
Bronze2000 Sheffield5000-m-Staffel
Silber2002 Montreal500 m
Bronze2002 MontrealMehrkampf
Bronze2004 Göteborg1000 m
Bronze2004 Göteborg5000-m-Staffel
Shorttrack-Team-WM[1]Vorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Bronze1996 Lake PlacidTeam
Bronze1998 BormioTeam
Bronze2000 Den HaagTeam
Bronze2004 St. PetersburgTeam
Bronze2007 BudapestTeam
 Shorttrack-Europameisterschaften
Gold1997 MalmöMehrkampf
Bronze1997 Malmö5000-m-Staffel
Gold1998 BudapestMehrkampf
Silber1998 Budapest5000-m-Staffel
Gold1999 OberstdorfMehrkampf
Gold1999 Oberstdorf5000-m-Staffel
Gold2000 BormioMehrkampf
Gold2000 Bormio5000-m-Staffel
Gold2002 GrenobleMehrkampf
Gold2002 Grenoble5000-m-Staffel
Gold2003 St. PetersburgMehrkampf
Gold2003 St. Petersburg5000-m-Staffel
Silber2004 ZoetermeerMehrkampf
Gold2004 Zoetermeer5000-m-Staffel
Gold2005 TurinMehrkampf
Gold2006 Krynica-Zdrój5000-m-Staffel
Silber2006 Krynica-ZdrójMehrkampf
Gold2008 Ventspils5000-m-Staffel
Platzierungen im Shorttrack-Weltcup
 Debüt im WeltcupSeptember 1998
 Weltcupsiegemindestens 13[2]
 Gesamtweltcup2. (98/99)
 500-m-Weltcup1. (98/99)
 1000-m-Weltcup2. (98/99)
 1500-m-Weltcup1. (02/03)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 500 Meter411
 1000 Meter220
 1500 Meter252
 3000 Meter125
 Staffel/Team272
letzte Änderung: 28. Dezember 2021

Fabio Carta (* 6. Oktober 1977 in Turin) ist ein ehemaliger italienischer Shorttrack-Läufer. Zwischen 1997 und 2008 errang er 14 Europameistertitel und war damit während seiner Laufbahn der erfolgreichste Shorttracker auf europäischer Ebene. Mit der Staffel gewann er 2002 eine olympische Silbermedaille. Darüber hinaus holte er acht Silber- und Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften (zuzüglich weiteren fünf Bronzemedaillen bei Teamweltmeisterschaften).

Werdegang

Cartas Eltern gründeten in Turin den Eislaufverein Velocisti Fiamma Torino, sein fünf Jahre älterer Bruder Davide nahm zwischen 1994 und 2002 dreimal als Eisschnellläufer an Olympischen Winterspielen teil. Fabio Carta selbst begann im Alter von vier Jahren mit dem Schlittschuhlaufen.[3] Ab Mitte der 1990er-Jahre stieg er in das italienische Shorttrack-Nationalteam auf: 1994 und 1995 war er als Siebter beziehungsweise Sechster jeweils bester europäischer Athlet bei den Juniorenweltmeisterschaften. Zusammen mit Michele Antonioli, Orazio Fagone, Mirko Vuillermin und Nicola Franceschina gewann er 1996 Bronze bei den Teamweltmeisterschaften[4] – ein Erfolg, den die Mannschaft um Carta in wechselnder Besetzung bis 2007 viermal wiederholen konnte.

1997 in Malmö errang Carta den ersten von der Internationalen Eislaufunion vergebenen Shorttrack-Europameistertitel im Mehrkampf.[3] Bis 2000 verteidigte er den Titel jedes Jahr erfolgreich und wurde bis 2008 insgesamt 14 Mal Europameister. Sieben Siege fuhr er im Mehrkampf ein, sieben Mal gewann er mit der Staffel Gold. Als führender europäischer Shorttracker der späten 1990er- und frühen 2000er-Jahre kämpfte Carta auch auf globaler Ebene um Erfolge: 1998 wurde er hinter dem Kanadier Marc Gagnon Vizeweltmeister im Mehrkampf, 1999 und 2002 gewann er bei Siegen von Li Jiajun beziehungsweise Kim Dong-sung die Allround-Bronzemedaille. Hinzu kamen weitere Silber- und Bronzemedaillen auf Einzelstrecken sowie mit der Staffel. Im Winter 1998/99 feierte Carta mehrere Siege im erstmals ausgetragenen Shorttrack-Weltcup, belegte den zweiten Rang im Mehrkampf-Gesamtklassement (hinter Li Jiajun) und entschied die 500-Meter-Wertung für sich. Auf der 1000-Meter-Strecke stellte er im Januar 1999 im Rahmen der Europameisterschaften einen neuen Weltrekord in 1:27,454 Minuten auf.[5] 2002/03 gewann er die 1500-Meter-Weltcup-Gesamtwertung.

Carta gehörte dreimal zum italienischen Aufgebot bei Olympischen Winterspielen: 1998 in Nagano, 2002 in Salt Lake City und 2006 in seiner Heimatstadt Turin. Mit der Staffel erreichte er dabei stets das A-Finale und gewann 2002 an der Seite von Nicola Franceschina, Nicola Rodigari und Maurizio Carnino die Silbermedaille hinter den Kanadiern. Ebenfalls in Salt Lake City erreichte er sein bestes olympisches Einzelergebnis als Vierter über 1500 Meter.

Vor der Saison 2008/09 trat Carta im Alter von 31 Jahren vom Leistungssport zurück. Er arbeitete anschließend als Polizist in Novara. Ein Artikel in La Repubblica würdigte ihn Anfang 2009 anlässlich der Shorttrack-WM in Turin als „den italienischen Stammvater des Eisschnelllaufs“ (im Original: „il progenitore italiano del pattinaggio su ghiaccio di velocità“).[6]

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen

Olympische Winterspiele500 m1000 m1500 mStaffel
JahrOrt
1998Japan Nagano11.6.4.
2002Vereinigte Staaten Salt Lake City9.6.4.Silber 2.
2006Italien Turin8.7.4.
Commons: Fabio Carta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Abweichend zur Darstellung (Stand: 28. Dezember 2021) in der Ergebnisdatenbank der Internationalen Eislaufunion (ISU) – der dieser Artikel im Allgemeinen folgt – gewann Carta nicht die Silbermedaille bei den Teamweltmeisterschaften 2005 (vgl. Ergebnisprotokoll auf shorttrackonline.info). Dafür gewann das italienische Team um Carta Bronze bei den Teamweltmeisterschaften 2004 (vgl. Ergebnisprotokoll auf shorttrackonline.info).
  2. Staffelweltcupsiege sind in der ISU-Datenbank nicht vollständig vermerkt, weil nicht bei allen Staffelrennen Informationen über die beteiligten Läuferinnen vorliegen.
  3. a b Andrea Buongiovanni: A fil di ghiaccio. In: La Gazzetta dello Sport, 6. März 1997; Leonardo Coen: Short track, l'argento dei poveri. In: La Repubblica, 25. Februar 2002. Abgerufen am 28. Dezember 2021.
  4. Protokoll der Shorttrack-Teamweltmeisterschaften 1996 auf shorttrackonline.info. Abgerufen am 28. Dezember 2021.
  5. Xinhua: Italian Skater sets 1,000m World Mark. 24. Januar 1999. Abgerufen am 28. Dezember 2021 via ProQuest.
  6. Fabrizio Turco: ‘Io, ex torinese volante ho abbandonato le gare ma ho due eredi che...‘ In: La Repubblica. 15. Januar 2009. Abgerufen am 28. Dezember 2021.