Diaminopyrimidine

Diaminopyrimidine sind basische organische Verbindungen mit zwei Aminogruppen an einem Pyrimidinring. Je nach Anordnung der Aminogruppen am Ring können vier Isomere entstehen.

Vertreter

Diaminopyrimidine
Name2,4-Diaminopyrimidin2,5-Diaminopyrimidin4,5-Diaminopyrimidin4,6-Diaminopyrimidin
Andere NamenPyrimidin-2,4-diaminPyrimidin-2,5-diaminPyrimidin-4,5-diaminPyrimidin-4,6-diamin
StrukturformelStruktur von 2,4-DiaminopyrimidinStruktur von 2,5-DiaminopyrimidinStruktur von 4,5-DiaminopyrimidinStruktur von 4,6-Diaminopyrimidin
CAS-Nummer156-81-022715-27-113754-19-32434-56-2
PubChem674312290758370379608
SummenformelC4H6N4
Molare Masse110,12 g·mol−1
Aggregatzustandfest
Kurzbeschreibunghellgelber Feststoff[1]orange bis braune Feststoffe
Schmelzpunkt143–147 °C[1]204–206 °C[2]
Löslichkeitlöslich in Wasser
GHS-
Kennzeichnung
Gefahrensymbol
Achtung[1]
keine Einstufung verfügbar
keine GHS-Piktogramme
[2]
Gefahrensymbol
Achtung[3]
H- und P-Sätze315​‐​319​‐​335siehe obenkeine H-Sätze315​‐​319
keine EUH-Sätzesiehe obenkeine EUH-Sätzekeine EUH-Sätze
261​‐​305+351+338siehe obenkeine P-Sätze264​‐​280​‐​305+351+338​‐​337+313-
302+352​‐​332+313​‐​362+364

Verwendung

Derivate von Diaminopyrimidinen werden als pharmakologische Wirkstoffe eingesetzt. Sie wirken häufig als Folsäure-Antagonist und hemmen die bakterielle Dihydrofolat-Reduktase. Da Folsäure für viele Bakterien ein wichtiger Wuchsstoff ist und die Diaminopyrimidine die Synthese von Folsäure innerhalb eines Bakteriums blockieren, wirken sie als Antibiotikum.

Vertreter dieser Gruppe sind zum Beispiel:

Die strukturell ähnlichen Diaminopyridin-Derivate, z. B. das 3,4-Diaminopyridin, werden bei neurologischen Erkrankungen wie dem Lambert-Eaton-Myasthenie-Syndrom eingesetzt. Dabei wird ihr Einfluss auf präsynaptische Kaliumkanäle und darüber vermittelte vermehrte Freisetzung von Transmittern genutzt.[4]

Verwandte Verbindungen

  • Patentanmeldung EP0254183A2: Neue 2,4-Diaminopyrimidine. Angemeldet am 14. Juli 1987, veröffentlicht am 27. Januar 1988, Anmelder: Bayer AG, Erfinder: Michael Schwamborn et Al.
  • Patentanmeldung EP2014657A1: Diaminopyrimidine als Modulatoren des EP2-Rezeptors. Angemeldet am 21. Juni 2007, veröffentlicht am 14. Januar 2009, Anmelder: Bayer Schering Pharma AG, Erfinder: Nico Bräuer et Al.

Einzelnachweise

  1. a b c Datenblatt 2,4-Diaminopyrimidine bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. November 2017 (PDF).
  2. a b Datenblatt 4,5-Diaminopyrimidin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 5. November 2016 (PDF).
  3. Eintrag zu 4,6-Diaminopyrimidine bei TCI Europe, abgerufen am 13. November 2017.
  4. Firdapse 10 mg Tabletten. Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels. Europäische Arzneimittel-Agentur, 23. Dezember 2009.