Wasserball

Wasserball ist ein dem Hand- und Fußball ähnliches Ballspiel im Wasser, bei dem die Spieler zweier Mannschaften versuchen durch geschicktes Abspielen und Freischwimmen den Ball in das gegnerische Tor zu werfen.

Ziel des Spieles ist es, möglichst viele Torschüsse, auf jeden Fall aber mehr als die gegnerische Mannschaft zu erringen. Die Mannschaft mit der größeren Zahl der erzielten und anerkannten Tore wird als Sieger betrachtet.

Regeln

Mannschaft

Kappe. Jeder Spieler hat eine Kappe zu tragen. Ein Spieler mit abgesetzter Kappe ist nicht mehr am Spiel teinahmeberechtigt.

Es spielen immer zwei Mannschaften gegeneinander. Jede Mannschaft besteht aus bis zu 13 Spielern, von denen einer der Torhüter sein muss. In manchen Turnieren können die Mannschaften auch aus 15 Spielern bestehen.

Während der normalen Spielzeit befinden sich jeweils sieben Spieler im Wasser. Es sind sechs Feldspieler und ein Torhüter.

Der Rest der Spieler kann in in verschiedenen Situationen beliebig oft eingewechselt werden. Auch der Torhüter darf ausgewechselt werden.

Die Heimmannschaft muss in hellen Kappen (meist weiß) spielen, das Auswärtsteam in dunkleren (meist blau). Die Torhüter tragen immer rote Kappen.

Die Austauschspieler, der Trainer und maximal zwei Mannschaftsbegleiter dürfen auf der Bank sitzen. Der Trainer darf während seine Mannschaft angreift maximal bis zur Mitte coachen, ohne dabei den Schiedsrichter zu behindern oder zu kritisieren. Ist seine Mannschaft in der Verteidigung, so muss er auf die Bank. Die Auswechselbank befindet sich gegenüber vom Protokolltisch hinter der Torlinie.

Spielverlauf

Zu Beginn eines jeden Spielviertels wirft der Schiedsrichter nach dem Anpfiff den Ball an der Mittellinie etwa 1 m vom Rand in das Wasser. Mit dem Anpfiff schwimmen auch die Feldspieler von der Torlinie in das Spielfeld, wobei die schnellsten Schwimmer zur Mittellinie sprinten um in den Ballbesitz zu gelangen.

In der Folge versucht die im Ballbesitz befindliche Mannschaft durch taktische Stellungswechsel und gegenseitiges Ball-Zuspiel in Tornähe zum erfolgreichen Torwurf zu kommen. Die gegnerische Mannschaft versucht dies zu verhindern und selbst nach den geltenden Regeln in den Ballbesitz zu kommen.

Das Erreichen dieser Ziele wird vor allem durch folgende Regeln erschwert:

  • Der Ball darf mit jedem Körperteil geführt, beispielsweise auch mit Kopf, Schultern oder Füßen, dabei jedoch vom Feldspieler nur mit einer seiner beiden Hände berührt werden. Nur der Torhüter darf den Ball innerhalb seines Viermeterraums auch mit beiden Händen berühren.
  • Das Berühren eines gegnerischen Spielers, der nicht im Ballbesitz ist, wird als Foul mit einem Freiwurf geahndet. Dies gilt auch dann, wenn der gegnerische Spieler kurz zuvor noch im Ballbesitz war.
  • Ein Tor kann nur dann erzielt werden, wenn der Ball zuvor von zwei Spielern gespielt (absichtlich berührt) wurde. Ausnahmen sind der Strafwurf aus 4 Metern Entfernung sowie ein Freiwurf, der jenseits der Siebenmeterlinie vor dem Tor ohne Verzögerung ausgeführt wird.
  • Für schwere Regelverstöße im Viermeterraum wird für die gegnerische Mannschaft einem Strafwurf aus vier Metern Entfernung vor dem Tor gegeben.

Weitere Reglen, die den Spielverlauf strukturieren sind:

  • Jede Mannschaft darf, wenn sie in Ballbesitz ist, maximal zwei Auszeiten im gesamten Spiel nehmen, die je genau eine Minute lang sind.
  • Feldspieler können beliebig gewechselt werden. Der Wechsel kann entweder nach einem Tor, dem Pausenpfiff oder während einer Auszeit erfolgen. Im laufenden Spiel müssen die auszuwechselnden Spieler in ihren Wiedereintrittsraum an der eigenen Torauslinie schwimmen und dort von einem anderen Spieler ersetzt werden.
  • Nach einem erfolgreichen Torwurf formieren sich beide Mannschaften neu in ihren eigenen Spielfeldhälften. Der neue Spielabschnitt beginnt nach dem Wiederanpfiff des Schiedrichters. Dabei wird der Ball vom Anstoßpunkt auf der Mittellinie von einem Feldspieler der Mannschaft, gegen die das Tor erzielt wurde, abgespielt.

Spielfeld

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Spielfeld beim Wasserball

Das Spielfeld ist maximal 20 mal 30 Meter groß und längs in mehrere Abschnitte geteilt, die als Querlinien gedacht sind. Diese Linien werden am Spielfeldrand mit folgenden Flaggenfarben markiert: Mittellinie - Weiß, Siebenmeter-Linie - Grün, Viermeter-Linie - Gelb und die Zweimeterlinien Rot.

An den Kopfseiten befindet sich je ein Tor von 3 m Breite und 0,90 m Höhe. Die Tiefe des Beckens soll mindestens 1,80 m betragen. Sollte der Großteil der Spieler allerdings im Becken stehen können, wird der Schiedsrichter eine Sonderlösung finden, da das Stehen auf dem Beckenboden während des Ball-Abspielens als Foul geahndet wird.

Spielzeit

Ein Spiel besteht aus 4 x 7 Minuten effektiver Spielzeit. In den oberen Ligen können es auch 4 x 9 Minuten sein. Zwischen den Vierteln ist jeweils eine Pause von 2 Minuten. Die Halbzeitpause kann in den oberen Ligen 15 Minuten dauern.

In einem Entscheidungsspiel kommt es bei einem Gleichstand zur Verlängerung von maximal 2 x 3 Minuten effektiv. Wenn es danach immer noch ein Gleichstand im Torverhältnis herrscht, kommt es zum Viermeter-Schießen.

Jede Mannschaft hat die Möglichkeit während des Spiels zwei Auszeiten zu nehmen. Sie dauern je eine Minute. Im Falle einer Verlängerung bekommt jede Mannschaft noch eine Auszeit.

Bei jedem Ballwechsel darf die im Ballbesitz befindliche Mannschaft den Ball 35 Sekunden führen und in dieser Zeit versuchen ein Tor zu erzielen. Dieser Zeitabschnitt endet außer bei einem erfolgreichen Torschuss mit dem Verlust des Balls an die gegnerische Mannschaft durch direkte Inbesitznahme durch diese oder durch Abwurf des Balles über die Seiten- oder Torauslinie. Die Angriffszeit kann aber auch durch eine Hinausstellung eines Gegners, eine Auszeit, einen Eckwurf oder durch einen Strafwurffehler wieder von Neuem beginnen.

Kampfgericht

  • Das Spiel wird je nach Liga von ein bis zwei Schiedsrichtern geleitet, die über Regelverstöße und Tore entscheiden. Es muss bei jedem Spiel eine Mindestanzahl von Kampfrichtern vorhanden sein.
  • Jedes offizielle Spiel muss über ein Kampfgericht verfügen, zu dem ein Protokollführer und Zeitnehmer für die Spielzeit, für die Angriffszeit und für die Hinausstellungs-Zeiten nach einem Foul gehören.
  • Der Protokollführer zeichnet auf einem Formblatt mit vorgegebenen Kurzbezeichnungen den Spielverlauf anhand der Schiedsrichterentscheidungen detailliert auf. Lediglich die Erteilung von Freiwürfen nach einem einfachen Foul und Beginn und Ablauf der 35-Sekunden-Frist werden nicht registriert.
  • Die Zeitnehmer signalisieren dem Schiedsrichter die abgelaufenen Zeiten mit Trillerpfeifen. Der Ablauf einer Hinausstellungszeit wird dem Spieler vom Zeitnehmer mit einem Flaggensignal markiert.

Ball

Wasserball der Größe, wie sie im Jugendbereich bis zur C-Jugend verwendet wird.

Der Ball hat ein Gewicht von 400 - 450 Gramm und einen Umfang von 68 - 71 cm. Die Bälle für die Herren sind größer als die für Kinder und Frauen. Er besteht innen aus einer Gummiblase und außen aus Plastik.

Mit einem etwas weniger bepumpten Ball sind Aufsetzer möglich. Bei stark bepumpten Bällen ist dafür aber viel Kraft notwendig. Die Bälle in einem Spiel sind so bepumpt, dass ein Aufsetzer nur schwer zu schaffen ist.

Fouls

Fouls sind Regelverletzungen, die eine Strafe bzw. eine Vergünstigung für den Gegner nach sich ziehen. Gemäß den Wasserballregeln werden hier folgende Fälle unterschieden:

Einfache Fouls - geahndet mit einem Freiwurf für den Gegner:

  • den Ball unter Bedrängnis durch einen Gegner unter Wasser drücken;
  • den Gegner bei Bedrängnis wegdrücken;
  • den ballführenden Gegner beim Spiel stören;
  • Ablauf der Angriffszeit;
  • zu lang verzögerter Freiwurf, Eckwurf, Torabwurf, Strafwurf;

Schwere Fouls - geahndet mit einer kurzzeitigen Hinausstellung (Zeitstrafe):

  • Festhalten oder Zurückziehen eines schwimmenden Spielers;
  • Störung der Ausführung eines Freiwurfes, Eckwurfes, Torabwurfes;

Sehr schwere Fouls - geahndet mit einer dauernden Hinausstellung mit Ersatz:

  • Spieler stört die Ausführung eines Strafwurfs;
  • Spieler zeigt gegenüber dem Kampfgericht Ungehorsamkeit oder beleidigt es;
  • Unerlaubtes Verlassen des Spielfeldes;

Brutalität - geahndet mit einer dauernden Hinausstellung ohne Ersatz:

  • Ein Spieler schlägt einen gegnerischen Spieler;
  • der Versuch ist strafbar nach dieser Regel;
  • ein Strafwurf wird noch dazu gegeben, wenn die Schlägerei im 4-Meter-Raum stattfand;

Spiel-Durchführung und Taktiken

Schwimmstil

Der Schwimmstil ist nicht vorgeschrieben, außer dass es unzulässig ist, während des Ball-Abspielens auf dem Beckenboden zu stehen. Die Schwimmarten Delfin bzw. Schmetterling werden sehr selten praktiziert, weil sie kraftzehrend sind und keinen sinnvollen Einsatz im Spiel haben. Das Brustschwimmen wird meist in ruhigeren Situationen, etwa nach einer Spielunterbrechung praktiziert.

Im kämpferischen Verlauf wird hauptsächlich im schnellen Kraulstil geschwommen, wobei eine spezifische Modifikation vorliegt. Überwiegend wird mit dem Kopf über Wasser geschwommen, um die Spielübersicht zu behalten.

Ferner wird der Kraulstil während der Ballführung (entspricht etwa dem Dribbeln beim Fußball) weiter modifiziert. Die Arme werden angewinkelt neben dem Ball vorbei geführt und dann gestreckt und dann ganz normal wie beim Kraul unter Wasser nach hinten gezogen. Die Arme werden über Wasser angewinkelt, weil der Spieler den Ball hat und ihn gegen mögliche Gegner behaupten muss. Der Kopf ist in einer aufrechten Position, d.h. er wird in den Nacken gestützt. Der Kopf ist so weit erhoben, dass der Schwimmer durch den Mund atmen kann. Der Ball wird vor dem Kopf geführt. Die Arme "dribbeln" durch ihre Bewegung über Wasser den Ball, zusätzlich wird der Ball je nach Situation auch durch Kopf- (Gesicht-)stöße weiterbefördert. Daneben erfolgt ein weit stärkerer Beinschlag-Antrieb. Der normale Kraulstil wird meist nur beim Anschwimmen und Kampf um den Ballbesitz zu Beginn jeden Viertels praktiziert, hier kommt es vorrangig auf maximale Schnelligkeit an, Ball und Gegner werden eher flüchtig wahrgenommen.

Schwimmen im Rückenstil wird meist nach 3 - 4 Zügen Kraul praktiziert, um bereit zu sein für zugespielte Bälle von den hinter dem Spieler befindlichen Mitspielern.

Wassertreten ist die effektivste, am wenigsten anstrengende und damit von jedem Wasserballer praktizierte Methode sich über Wasser zu halten.

Hierbei werden die Beine, wie beim Rad fahren, wechselseitig auf und ab bewegt. Die Oberschenkel bewegen sich nur auf und ab, wobei die Unterschenkel eine vertikale Kreisbewegung ausführen. Der rechte Unterschenkel kreist vom Schwimmer aus gesehen in Uhrzeigerrichtung und der linke entgegen der Uhrzeigerrichtung. Die Füße sind stets angezogen, sodass ein Maximum an Auftrieb erreicht wird. Die Arme sind leicht angewinkelt und führen vor dem Körper eine wechselseitige Hin- und Herbewegung aus. (Wenn der linke Arm nach links geht, so geht der rechte nach rechts und umgekehrt.) Die Hände drücken dabei das Wasser in die entsprechende Richtung der Arme. Die Finger bilden eine große Fläche. Der Rumpf ist in einer leicht nach vorne geneigten Position. Das Gesäß drückt nach hinten oben.

Der Torwart praktiziert während der überwiegenden Spieldauer das Wassertreten, denn er muss sich ständig an seinem angestammten Platz über Wasser halten. Bei der Abwehr von Torschüssen wird das Wassertreten in so starker Weise ausgeführt, dass der Torwart sich dabei mit hochgestreckten Armen bis zum Bauchnabel aus dem Wasser heben kann. Bei der Bereitschaftsstellung vor einem zu erwartenden Torschuss ist der Torhüter weiter nach vorne gebeugt als normal in der "Froschhaltung“. Dabei sind die Füße, Beine, Hüfte, Arme und die Hände angewinkelt und der Rücken gekrümmt. Durch eine Grätsche nach unten und hinten ist es dem Torhüter, aber auch anderen Spielern möglich,bis zur Badehose und noch weiter aus dem Wasser heraus zu schnellen.

Spieler-Positionen

Im modernen Wasserballspiel haben sich die Taktiken so weit entwickelt, dass sich bestimmte "Spielerpositionen" definieren lassen. Diese sind außer beim Torwart jedoch nicht ausschließlich an einen so benannten Spieler gebunden, vielmehr müssen vor allem die Abwehr- udn Mittelfeldspieler je nach Spielverlauf von der einen auf die andere "Position" wechseln.

  • Der Torhüter bleibt stets in seiner eigenen Spielfeldhälfte bleiben. Er ist der einzige, der im 4-Meter-Raum den Ball mit beiden Händen spielen darf. Häufig beginnen Angriffe von seiner Position aus.
  • Der Center einer Mannschaft steht, begibt sich zum Angriff auf der gegnerischen 2-Meter-Linie möglichst mittig vor das Tor. Er versucht den Ball entweder selbst ins Tor zu schießen oder spielt ihn so ab, dass ein Mitspieler zum Torwurf kommen kann. Normalerweise ist der Center der Einzige während eines Angriffs, der auch die Sicht nach hinten hat. Somit kann er seine Zuspiele zu einem freien, also ungedeckten, Mitspieler geben. Meist entstehen dabei harte Zweikämpfe mit dem Centerverteidiger.
  • Der Centerverteidiger versucht im Verteidigungsfall stets durch geschicktes Decken des gegnerischen Centers den Ball zu erlangen. Diese Position wird meist von einem großen starken Spieler übernommen. Durch die Zweikämpfe bekommt diese Position die meisten Hinausstellungen. Deshalb wird diese Position oft zwischen den Spielern gewechselt, um nicht in einem Spiel drei persönliche Fehler anzusammeln und sich damit die endgültige Hinausstellung für den Rest des Spieles einzuhandeln.
  • Im Mittelfeld befinden sich meist die schnellsten und konditionsstärksten Spieler, denn sie sind es, die sich das ganze Spiel über schwimmend bewegen. Sie sind mit dem Center die ersten vorne, aber auch die ersten mit der Abwehr hinten.
  • In der Abwehr stehen meist die etwas langsameren Spieler einer Mannschaft. Sie versuchen durch geschicktes und möglichst regelgerechtes Bedrängen des Gegners diesem den Ball abzunehmen. Sie sind dennoch auch am häufigsten von einer Hinausstellung betroffen.
Weiß spielt in Überzahl. Blau in Unterzahl.

Aufstellungen

Moderner Wasserball verfügt über sehr viele verschiedene Spieltaktiken, die von den meisten Spielern beherrscht, und je nach Situation angewendet werden. Viele Taktiken basieren auf dem "Überzahlspiel" nach der Hinausstellung eines gegnerischen Spielers, die vergleichsweise häufiger als beim Fußball vorkommt und jeweils nur vorübergehend besteht. Ebenso muss sich die in Unterzahl spielende Mannschaft dementsprechend darauf einstellen.

Die in Unterzahl spielende Mannschaft versucht vor ihrem eigenen Torraum möglichst immer einen Spieler zwischen zwei Angreifer zu stellen. An besonders gefährlichen Stellen kann auch eine Pressdeckung angewendet werden. Dies ist meistens bei der Position des gegnerischen "Centers" der Fall.


Weiß in Überzahl. Blau in Unterzahl.

4-2-System

Das 4-2-System ist häufigste Spielsituatiton im Wasserball. Sie wird bei normalen Angriffen praktiziert und auch beim Überzahlspiel.

Die angreifende Mannschaft stellt auf der 2-Meter-Linie vier Spieler und fünf bis sechs Meter vom Tor zwei Spieler auf. Von den Vieren auf der 2-Meter-Linie stehen zwei auf Höhe der beiden Torpfosten und die anderen beiden stehen rund drei bis vier Meter seitlich vom Tor.

Die verteidigende Mannschaft stellt nun jeweils einen Spieler zwischen 2 Angreifer auf. Also jeweils einer zwischen einem der beiden Angreifer in 5 - 6m Entfernung und einem der auf Höhe von den Torpfosten stehenden, jeweils einer zwischen den auf Höhe von den Pfosten stehenden und den Außenspielern und einer zwischen den beiden Angreifern auf Höhe der Torpfosten. Der Torhüter bewegt sich seitlich entsprechend jedem Ballwechsel der Angreifer in die Position gegenüber dem Ball vor dem Tor.

Weiß in Überzahl. Blau in Unterzahl.

3-3-System

Das 3-3-System wird meist in kleinen Hallen praktiziert, in denen nicht genug Platz für vier Spieler nebeneinander ist. Die Becken sind dann meistens bis zu 13m breit.

5-1-System

Dieses System wird meist von fortgeschritteneren Mannschaften praktiziert. Hier wird der Überraschungseffekt einer in Unterzahl spielenden Mannschaft ausgenutzt, denn so schnell kann man gar nicht umdenken und eine effektive Verteidigungsaufstellung finden. Der Center der Angreifer wird vom Centerverteidiger pressgedeckt.

Verbände, Ligen und Turniere

International

Im internationale Wettbewerb übernahm erwartungsgemäß Großbritannien zunächst die Führung mit Erstplatzierungen bei den Olympischen Spielen 1900, 1908, 1912 und 1920. Im Jahre 1904 traten lediglich Mannschaften aus den USA an, die Ergebnisse hierbei werden nicht in den Annalen geführt.

Danach begannen die Ungarn international dieses Spiel zu dominieren mit bislang 7 Erstplatzierungen bei den Olympischen Spielen in den Jahren 1932, 1936, 1952, 1956, 1964, 1976, 2000 und 2004. Die nächststärkeren Nationalmannschaften waren die von Italien (1948, 1960, 1992) und Jugoslawien (1968, 1984, 1988) mit je drei Gesamtsiegen.

Deutschland gewann einmal im Jahr 1928 in Amsterdam die Goldmedaille. 2004 erreichte das deutsche Team den 5. Platz.

Wasserball in Deutschland

Die deutsche Dachorganisation ist der Deutsche Schwimmverband (DSV). Dem DSV ordnen sich in der Fachsparte Wasserball 18 Landesschwimmverbände (LSV) der Bundesländer sowie die separaten Landesverbände Baden, Württemberg und der "Südwestdeutsche Schwimmverband" unter.

Im weiteren gibt es noch Landesgruppen (LGr).


Wasserball-Ligen in absteigender Reihenfolge; in Klammern die Anzahl der Ligen:

  • Deutsche Wasserball-Liga 1 = DWL1 (1)
  • Deutsche Wasserball-Liga 2 = DWL2 (1)
  • Regionalliga (4)
  • Oberliga (?)
  • Verbandsliga (18)
  • Bezirksliga (?)
  • Kreisliga (?)

Rekordmeister und dominierender Club der letzten drei Jahrzehnte ist mit mit 26 Titeln der Berliner Verein Wasserfreunde Spandau 04 (letzte Meisterschaft am 15.5.2005), an zweiter Stelle steht der Verein SC Rote Erde Hamm mit 11 Titeln.

Wasserball in Österreich

Die österreichische Dachorganisation ist der Österreichische Schwimmverband (OSV)

Die höchste Spielklasse ist die Bundesliga. Darunter befindet sich die 2. Bundesliga. Dominierender Club seit 1990 ist der Wasserball-Club Tirol (letzte Meisterschaft am 11.7.2004) mit 11 Titeln.

Wasserball im Behinderten-Sport

Auch von Menschen mit Behinderungen wird Wasserball als Sport betrieben. Die Sportverbände der Gehörlosen haben in ihren Schwimmabteilungen teilweise Wasserball-Abteilungen. Gehörlose nehmen in Deutschland im normalen Spielbetrieb in den unteren Ligen teil. Dabei spielt auch hier ihre spezifische Behinderung eine erheblich Rolle, weil die meisten Schiedsrichter-Signale akustisch per Trillerprfeife gegeben werden. Häufig wird dies von unerfahrenen Schiedsrichtern als absichtliche Missachtung und Foul gewertet, wenn ein tauber Spieler etwa trotz Spielunterbrechung mit dem Ball weiter in Richtung Tor schwimmt. Die tauben Spieler versuchen dies durch erhöhte optische Aufmerksamkeit auszugleichen, was andererseits auch wieder den eigenen Spielfluss beeinträchtigen kann.

Interessanter als der Ligen-Spielbetrieb ist für Gehörlose der Vergleich untereinander zu gleichen Bedingungen sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene. In Deutschland existieren unter dem Dach der Sparte Wasserball des Deutschen Gehörlosenbundes Wasserballabteilungen in den Gehörlosen-Sportvereinen von Berlin, Dresden, Hamburg, Hannover, Hildesheim und München. Diese veranstalten untereinander jährliche Deutsche Meisterschaften sowie Pokal- und Senioren-Pokalturniere.

Abweichend vom normalen Spielbetrieb werden Pfeifsignale nur dann von den Zeitnehmern gegeben, wenn der Schiedsrichter "hörend" ist, ansonsten wird das Spiel von diesem verstärkt mit Hand- und Flaggenzeichen geregelt.

Auf internationaler Ebene ist Wasserball unter den Gehörlosen neben Deutschland auch in Australien, Italien, den Niederlanden, Ungarn und den USA verbreitet. Bei den letzten Deaflympics, den eigenen Weltspielen der Gehörlosen, 2005 in Melbourne gewann Ungarn - ebenso wie bei den "Hörenden" ein "Abonnementsmeister" - die Goldmedaille vor den Mannschaften von Deutschland und Italien. Neben den "Deaflympics" werden auch separate Welt- (selten) und Europameisterschaften (amtierender Europameister ist Deutschland) im Gehörlosen-Wasserball ausgetragen.

Ebenso wird Wasserball auch in einigen Versehrten-Sportvereinen betrieben.

Geschichte des Wasserballspiels

Die Anfänge in England

Im Englischen bezeichnet man das Wassballspiel als Water Polo. Der Ausdruck entstand in der gleichen Zeit als sich das Polo-Spiel entwickelte.

Am 12. Mai 1870 gründete der London Swimming Club ein Komitee, welches die Aufgabe hatte, die Regeln des Fußballs auf ein Spiel im Wasser zu übertragen. Die Arbeit des Komittees dauerte bis 1874. Das erste „Water Football“ wurde im Crystal Palace in London gespielt. Das Komitee zeichnete die Resultate seiner Bemühungen jedoch nicht auf und somit gibt es auch keine näheren Angaben zu dieser denkwürdigen Begebenheit.

Zur Entstehungsgeschichte des Wasserballs gibt es verschiedene Aussagen, die sich jedoch nicht widersprechen. Zum einen ist belegt, dass das Wasserballspiel wahrscheinlich erfunden wurde, um Schwimmveranstaltungen („Swimming Exhibitions“) attraktiver gestalten zu können und somit dem Schwimmsport generell mehr Zuspruch zu verschaffen. Zum anderen ist eine mündliche Aussage überliefert, in der Dick Hodgson (Mitglied der englischen Olympia-Mannschaft 1924 und 1928) dem BBC-Fernsehkommentator Harry Walker eine andere Entstehungsgeschichte erzählt. Demnach ging Hodgsons Vater üblicherweise mit seinem Rugby-Team in Lancashire nach einem Spiel in ein Waschhaus, an das ein Schwimmbad angeschlossen war: „Eventually they would end up in the pool, normally with a ball, and would play a type of rugby game in water. The ball would be placed on the side when a goal was scored in rugby fashion” (JUBA 1972, 18).

In den zwei darauffolgenden Jahren entwickelte sich eine Art "Water Baseball" mit 3 Spielern auf jeder Seite. Ziel des Spieles war es, den Ball auf der gegnerischen Seite auf eine Plattform oder ein Boot zu legen. Wie die Spieler das erreichten, war nicht geregelt und deshalb waren meist die „heftiest men the more likely winners“. Es wurden vereinzelte Versuche unternommen, das Wasserballspiel zu popularisieren und neue Regeln aufzustellen, bis schließlich am 14. Juli 1876 der Bournemouth Premier Rowing Club den ersten, und bereits bis zu einem gewissen Grade durch einen Vorschriften-Rahmen geregelten Wasserballwettkampf veranstaltete.

Hierzu sind Presseberichte überliefert, die von dieser ersten Serie von „Aquatic Handball matches“ berichten und größtes Erstaunen darüber zeigen, dass die Spieler, nachdem sie an Land gezogen wurden, doch "properly habited" waren. Unter der Aufsicht eines Schiedsrichters und zweier Torlinienrichter spielten zwei Mannschaften, bestehend aus je 7 Spielern, auf einem abgegrenzten Feld in einem Fluss gegeneinander. Tore gab es keine. Das Ziel des Angriffs bestand darin, den Ball auf ein Floß abzulegen. Dieser erste „ernsthafte“ Wettkampf dauerte jedoch nur kurze Zeit, denn der schwache Gummiball konnte dem heftigen Kampf nicht lange standhalten und zerplatzte (RAJKI 1959).

Vom Ursprungsland England aus verbreitete sich das Wasserballspiel als Wettkampfspiel gegen Ende des 19. Jahrhunderts über den europäischen Kontinent und nach Nordamerika.

Vom Jahre 1880 an wurden bereits zwischen englischen und schottischen Mannschaften regelmäßig Wettkämpfe ausgetragen.

1884 trafen sich britische und schottische Schwimmclubs in Burton-on-Trent und legten gemeinsame Regeln fest. Zurück in Schottland bemühte sich der Associated Smimming Club of Glasgow diese Regeln weiter zu verbessern und führte einen Voll-Lederball ein. Das Spiel bekam den Namen „Hardball (Soccer) Water Polo“. Eine weitere Neuerung, die Folgen haben sollte, war die Einführung von Torpfosten. Der Gesamtcharaker des Spieles veränderte sich, der Ball musste nicht mehr abgelegt, sondern konnte geworfen werden. Daraus resultierte eine wesentlich größere Attraktivität des Spiels, die zu einer raschen Verbreitung des Spiels beitrug. „This brought a change in character into the game. lt was no longer a case of brute strength but, instead, one of speed, technique and tactics“ (JUBA 1972, 19).

1885 erkannte der englische Schwimmverband das Wasserballspiel als eigenständige Sportart an und ordnete bei den Wettkämpfen einheitliche Regeln an. In den Berichten über die im Jahre 1885 veranstalteten Treffen werden diese Regeln bereits ausführlich erwähnt. Diese Regeln bestanden aus 11 Punkten:

  1. Dauer des Wettkampfes: 20 Minuten.
  2. Die Mannschaften haben ihre Kapitäne, die sich über die Wahl des Tores einigen oder losen.
  3. Bei Spielbeginn wirft der Schiedsrichter den Ball in die Mitte des Spielfeldes. Dann sollen alle Spieler sofort ins Wasser springen, mit Ausnahme der beiden Torwarte. Die Torwarte können am Ufer bleiben und ihr Tor verteidigen, wie sie wollen.
  4. Die Spieler können einander beim Angriff auf das Tor des Gegners den Ball über oder unter dem Wasser übergeben.
  5. Der Torwart darf weder im Wasser noch außerhalb des Wassers gehindert werden, ebensowenig ein anderer Spieler, ausgenommen, wenn sich der Ball in seinem Besitz befindet. Wenn ein Spieler gegen diese Regeln verstößt, erhält der Gegner einen Freiwurf, den er an der Stelle ausführt, an der der Regelverstoß begangen wurde.
  6. Ein Tor wird erzielt, indem der Spieler den Ball mit der Hand auf ein das Tor bildende Floß oder auf einen Kahn befördert.
  7. Verlässt der Ball während des Spieles das Spielfeld, so wirft ihn der Schiedsrichter von jener Stelle, wo er das Spielfeld verlassen hat, zurück. Wenn der Ball über dem Floß oder dem Kahn das Spielfeld verlässt oder darauf fällt, muss ihn der betreffende Torwart sofort in das Spielfeld zurückwerfen.
  8. Auf jeder Seite steht ein Linienrichter. Wenn eine Mannschaft ein Tor erzielt, pfeift der betreffende Linienrichter und von diesem Augenblick an pausiert das Spiel.
  9. Die Mannschaften wechseln in der Halbzeit die Tore.
  10. Wenn ein für den Wettkampf genannter Spieler am Spiel nicht teilnimmt, verliert er alle Preise, die er bei einem Schwimmwettkampf vor diesem Match gewonnen hat oder beim darauffolgenden Wettkampf gewinnen würde.
  11. Die Linienrichter - oder in einem strittigen Fall der Schiedsrichter - haben das Recht, in allen Fällen zu entscheiden, die in den Regeln nicht vorgesehen sind“ (RAJKJ 1959, 12).

1887 wurde das Tunken und das Fangen des Balls mit 2 Händen, sowie das Stehen auf dem Grund verboten.

1888 fanden die ersten regulären englischen Meisterschaften statt. Burton schlug Otter 3:0. Eine London League wurde gegründet und umfasste die Clubs von Middlesex, Surrey, Kent, Sussex und Hampshire.

Bis 1888 entwickelten sich die Regeln in England fast gar nicht, bis sich der englische Schwimmverband entschloss, wiederum ein Komitee zu gründen, um die Regeln zu überprüfen und zu verbessern. Durch die neuen Spielregeln (Einführung eines Tores, nur noch schwimmende Fortbewegung wurde erlaubt) gewann das Spiel mehr und mehr an Beliebtheit und wurde schnell verbreitet. Für die weitere Entwicklung des Spiels war es von großer Bedeutung, dass neben den englischen auch die schottischen und die irischen Clubs nacheinander ihre Mannschaften bildeten und Meisterschaften veranstalteten.

1890 fand das erste internationale Spiel statt. Schottland schlug England mit 4:0. Obwohl nach englischen Regeln gespielt wurde, demonstrierten die Schotten eine überlegene Art zu spielen. Anstelle den Gegner zu bearbeiten, konzentrierten sie sich darauf, den Ball zu spielen. Diese Einsicht hat sich bezahlt gemacht.

(Überwiegend nach: Smith, James R. (1985). The World Encyclopedia of Water Polo. Edited by Jun Norris. Los Olivos.)

1890 wurde Wasserball auch in den USA eingeführt, wobei die Regeln im Hinblick auf die dortigen kleineren Hallenbädern verändert wurden. Im wesentlichen war als "Tor" eine an die Wand gemalte Markierung definiert, auf die jedoch kein Ballwurf gestattet war. Vielmehr zählte als "Tor", wenn der Spieler mit dem Ball in der Hand die Markierung berührte (RAJKI 1959, 13).

Entwicklung in Deutschland

Nach 1893 begann man sich auch auf dem Kontinent für das Wasserballspiel zu interessieren. Es wurde zuerst in Deutschland und dann in Österreich gespielt sowie ab 1897 auch in Ungarn.

In Deutschland wurde Wasserball erstmals 1894 im Schwimmclub Borussia Berlin gespielt. Der Berliner Wasserballspieler Fritz Kniese hatte das neue Spiel in England kennen gelernt und bei seinen Vereinskameraden bekannt gemacht (BRAEKLEIN 1953, 11). 1897 gab Fritz Droemer in ganz Deutschland Einführungen ins Wasserballspiel. 1898 verfasste Ulrich Baer aus Berlin deutsche Regeln, die eine weite Verbreitung fanden (Smith 1985, 282). Droemer verfasste 1908 auch das erste deutsche Wasserball-Lehrbuch, das noch 1922 in vierter Auflage erschien.

Nachdem sich in den Kreisen des Deutschen Schwimmverbandes immer mehr Wasserballmannschaften gebildet hatten, wurde 1912 zum ersten Male eine „Deutsche Wasserballmeisterschaft“ ausgetragen. Der Berliner Schwimmklub Germania gewann gegen Schwaben-Stuttgart und wurde damit erster deutscher Meister im Wasserball (BRAEKLEIN 1953, 11 ff.).

1911 wurden die englischen Spielregeln durch den Internationalen Schwimmverband FINA für alle ihm angeschlossenen Länder verbindlich. Nach dem ersten Weltkrieg, im Jahre 1920, wurden die Spielregeln in Deutschland abweichend von den internationalen Bestimmungen erneut geändert. Deutschland war nicht mehr Mitglied in der FINA und deshalb nicht an die internationalen Regeln gebunden. Neu war nunmehr, dass das Tauchen des Gegners wieder verboten wurde und im Spiel nicht gesprochen werden durfte. 1924 wurden die internationalen Spielregeln wieder für Deutschland verbindlich.

1950 nahm das Satzungsorgan des Wasserballsports, der 1929 gegründete International Waterpolo Board, im Interesse der Weiterentwicklung des Spieles bedeutende Änderungen an den Spielregeln vor. Ab nun war das so genannte Standspiel aufgehoben und es war erlaubt, sich während des ganzen Spiels auch bei Unterbrechungen (insbesondere bei Ausführung des Freiwurfes) zu bewegen. „Das Spiel nach den neuen Regeln wurde schillernder, bewegter und fesselte das Interesse der Zuschauer in viel höherem Maße als das frühere, mit vielem Stillstand, mit viel aktionsloser, toter Zeit belastete Spiel“ (RAJKI 1959, 14).

Die Olympischen Spiele

Schon 1900 wurden die ersten Wasserballspiele bei den Olympischen Spielen in Paris ausgetragen. Hier errang die Mannschaft von Großbritannien die Goldmedaille vor den Mannschaften von Belgien und Frankreich.

Bei den Spielen 1904 in St. Louis in den USA spielten aber nur amerikanische Mannschaften gegeneinander. Die Europäer konnten wegen der hohen Reisekosten nicht teilnehmen ( SARKANY 1965, 10). Die Mannschaft von New York siegte vor den Vereinsmannschaften aus Chicago und St. Louis.

1908 kämpften 6 Ländermannschaften in London um den Titel. England siegte vor Schweden und Belgien. 1928 konnte sich in Amsterdam Deutschland unter 14 Nationen vor Ungarn und Frankreich platzieren. Zur großen Überraschung gewann die deutsche Mannschaft gegen die ungarische, die zu dieser Zeit als die weltbeste Mannschaft angesehen wurde, mit 5:2 in der Verlängerung.

In der Folgezeit siegte vor allem die ungarische Nationalmannschaft, die bis heute siebenmal Olympiasieger wurde.

Frauen-Wasserball

Spielsituation zweier Frauenmannschaften bei den
Olympischen Spielen 2004, 4-2-System. Die in Überzahl spielende weiße Mannschaft versucht durch geschickes Abspielen das gegnerische Tor zu treffen, was die blaue Mannschaft durch Blocken des Balles zu verhindern versucht.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen auch die Frauen Wasserball zu spielen. Der erste Wettkampf fand in den Niederlanden 1906 zwischen den Frauenschaften von Hilversum und Haarlem statt.

Ein eigenes Komitee für den Frauenwasserball wurde jedoch erst während des ersten FINA-World-Cups 1979 gegründet. Dominierend im Frauenwasserball sind heute die Niederlande, die USA, Australien und Kanada. Auffallend ist, dass es sich hier um Länder handelt (die USA ausgenommen) in denen das Männer-Wasserball im internationalen Vergleich längst nicht die Güte der Frauen erreicht. Auf der anderen Seite spielt das Frauen-Wasserball in den traditionell starken Männer-Wasserball-Ländern (Ungarn, Jugoslawien, Italien) nur eine untergeordnete Rolle. Hier scheint die Gleichstellung der Frauen noch nicht soweit fortgeschritten zu sein. Dies ist wenig verwunderlich, denn immer wieder in der Geschichte hatten die Frauen, die Wasserball spielten, mit starken Vorurteilen zu kämpfen. So z.B. beschreibt 1953 Braeklein die Lage des Frauenwasserballs in Deutschland wie folgt:

„Das Problem „Frauenwasserball“ ist fast so alt wie das Wasserballspiel selbst. Merkwürdigerweise waren es fast immer Männer, die das Spiel der Frauen rundweg ablehnten, wobei die Frauen gar nicht erst gefragt wurden. In Deutschland spielten Frauen schon in den zwanziger Jahren Wasserball, Holland begann noch früher. Die Dresdner Poseidonen, die Münchner und Aachener Schwimmerinnen haben schon vor 25 Jahren gute Leistungen im Wasserball erreicht. (...) Warum sollten die Frauen in Deutschland nicht wieder Wasserball spielen? Sie treiben ja auch andere Sportspiele wettkampfmäßig. Sie haben auch im Wasser schon bewiesen, dass sie mit dem gleichen Einsatz spielen wie die Männer. Sie waren nicht unfair, sie schwammen genauso beweglich und begingen auch nicht mehr Fehler. Sie können kraulen, dribbeln und auch taktisch handeln. Gesundheitliche Schädigungen traten nicht auf“ (Braeklein 1953, 24).

Siehe auch:

Zitate

  • "Wasserball ist keine Verschlechterung des Schwimmstiles, sondern eine Verbesserung des Charakters." Hagen Stamm in einem Interview

Literatur

  • Braecklein, Heinz   Wasserball. Technik Taktik Training. Berlin, Sportverlag 1953. 1.-6.Tausend, 195 S., mit Abbildungen,(ISBN:3328004637)
  • Rajki, Béla:    Das Wasserballspiel. Corvina, Budapest 1959, Orig. Karton, 17x24 cm, 594 Gramm, 127+13 Bildtafel- Seiten
  • Kozel, Jürgen    Wasserball - Ausbildung und Training, Meyer & Meyer Verlag

Weblinks

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