Sinntalbrücke Schaippach

Sinntalbrücke SchaippachBW
Unterführt Sinn, Bahnstrecke Flieden–Gemünden.
Ort Gemünden am Main
Gesamtlänge 442 m
Breite 14,30 m[1]
Längste Stützweite 51,5 m
Konstruktionshöhe 4,00 m[1]
Höhe 23 m
Baubeginn Oktober 1980
Eröffnung 1988
Lage
Koordinaten 50° 4′ 40″ N, 9° 40′ 24″ OKoordinaten: 50° 4′ 40″ N, 9° 40′ 24″ O
Sinntalbrücke Schaippach (Bayern)
Sinntalbrücke Schaippach (Bayern)

Die Sinntalbrücke Schaippach ist eine 442 m[2] lange Brücke der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg. Sie überspannt bei Streckenkilometer 289,0 östlich des Stadtteils Schaippach der unterfränkischen Stadt Gemünden am Main die Sinn, nach der sie benannt ist.

Die bis zu 23 m hohe und auf neun Pfeilern ruhende Einfeldträger-Brücke[3] ist die südlichste der Sinn-Brücken der Neubaustrecke und überquert auch die Bahnstrecke Flieden–Gemünden. In südlicher Richtung schließt sich der Einmalbergtunnel an.[2]

Geschichte

Mit dem Baubeginn im Oktober 1980 war die Brücke als erstes großes Ingenieurbauwerk im Südabschnitt im Bau. (Den offiziellen Baubeginn markierte erst der Anschlag des Einmalbergtunnels im Mai 1981).[4] Sie war bereits 1983 fertiggestellt gewesen.[3] Mit der Realisierung wurde das Unternehmen Adam Hörnig beauftragt. Die Auftragssumme betrug etwa 11,8 Millionen D-Mark (rund 6 Millionen Euro).[1]

Mitte 1981 wurde die Fertigstellung des Bauwerks für Oktober 1983 erwartet.[5]

In der Planungs- und Bauphase lag die Brücke zwischen den Baukilometern 272,270 und 272,760.[1]

Im August 1985 waren auf der Brücke bereits die Gleise gelegen.[6] Die Brücke ging, zusammen mit dem Südabschnitt der Neubaustrecke, Ende Mai 1988 in regulären Betrieb und wird seither mit bis zu 250 km/h von Personenfern- und Güterzügen befahren. Bereits ab 1986 wurde sie von verschiedenen Versuchs- und Erprobungszügen befahren.

Konstruktion und Bau

Das Bauwerk weist eine Gesamtstützweite von 422,29 m auf. Diese setzt sich zusammen aus acht Feldern mit 42,5 m Stützweite sowie einem Feld mit 51,5 m und einem Endfeld mit 30,79 m. Der Brückenüberbau wurde im Taktschiebeverfahren hergestellt. Dazu wurden die Einfeldträger durch Spannglieder zusammengespannt, die nach dem Erreichen der endgültigen Lage des Überbaus wieder entspannt wurden.[7][8] Im Jahr 1981 war noch eine kürzere Brücke mit Stützweiten von 8×40,25 m, 49,25 m und 28,75 m geplant worden.[1]

Das Bauwerk besitzt eine Flachgründung.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Nürnberg, Projektgruppe H/W Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecke Hannover – Würzburg. Südabschnitt. Realisierungsstand 15. Juli 1981. Bildband, Nürnberg, 1981
  2. a b Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Nürnberg, Projektgruppe Hannover–Würzburg Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Neubaustrecke Hannover–Würzburg. Der Südabschnitt Fulda–Würzburg, Broschüre (40 S.), April 1986, S. 26
  3. a b Joachim Seyferth: Die Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn (Schiene-Buch 1). Josey-Verlag, Wiesbaden 1983, ISBN 3-926-66900-4, S. 52.
  4. Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Nürnberg, Projektgruppe H/W Süd der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Baubeginn Südabschnitt Neubaustrecke Hannover - Würzburg in Gemünden am Main. 22. Mai 1981. Presseinformation, Mai 1981
  5. Helmut Maak: Neubaustrecke Hannover–Würzburg, Baubeginn im Südabschnitt. In: Die Bundesbahn. Jg. 57, Nr. 10, 1981, ISSN 0007-5876, S. 801–806.
  6. Der letzte Tunnel wird durchgeschlagen. In: Nürnberger Zeitung, 31. August 1985
  7. Günter Seitz, Manfred Curbach: Unusual applications of the incremental launching method. IVBH Berichte, Vol.64 (1991), S. 265
  8. Manfred Curbach: Großbrücken der Deutschen Bahn AG: Vorschriften, Rahmenplanung, Beispiele. Der Eisenbahningenieur, 12/1997, S. 7